• Pass übrigens auf, gerade Jüdinnen und Juden reagieren sehr empfindlich auf Shoahvergleiche, weil nichts damit verglichen werden kann und darf, um die Gräuel nicht zu relativieren.

    Aber die aktuelle Situation wird von einigen Juden schon damit verglichen. Ich habe oft genug gelesen, dass diese existenzielle Angst nach 80 Jahren erstmals wieder da ist. Auch jetzt soll Israel komplett vernichtet werden.

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  • Ich bin nach einem sehr langen Schultag sehr müde, sitze noch in der Schule und gehe jetzt heim. Deshalb habe ich einzeln zitiert und sicher vieles übersehen. Zu mehr langt es heute nicht mehr.

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  • Allerdings bezweifle ich auch, dass Israel allein die komplette Kapitulation herbeiführen kann, ich spekuliere aber, dass Netanjahu dies versucht.

    Sie könnten, Israel ist schließlich Atommacht.

    Aber die aktuelle Situation wird von einigen Juden schon damit verglichen. Ich habe oft genug gelesen, dass diese existenzielle Angst nach 80 Jahren erstmals wieder da ist. Auch jetzt soll Israel komplett vernichtet werden.


    Und genau auf Basis dieser Angst ums eigene Überleben könnten sie ohne Rücksicht brutalst zuschlagen.

  • Sie könnten, Israel ist schließlich Atommacht.

    Mal davon abgesehen, dass dies tabu ist (sogar für Russland), wäre Israel mit verseucht. Beide Länder sind winzig. Atomwaffen gelten als Abschreckungswaffen nicht als Angriffswaffen.

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  • Atomwaffen gelten als Abschreckungswaffen nicht als Angriffswaffen.

    Ich sehe bei Atomwaffen neben der Abschreckung auch den Einsatz im letzten Moment vor der eigenen Kapitulation oder wenn ansonsten die eigenen Verluste als untragbar eingestuft werden. Am Ende des 2. Weltkrieges stand Harry S. Truman ja auch vor den Alternativen entweder hunderttausende oder gar Millionen eigene Soldaten zu opfern, um die japanischen Hauptinseln zu erobern und so Japan zur bedingungslosen Kapitulation zu zwingen oder eben die Atombombe einzusetzen.

    Die Häuserkämpfe in Gaza dürfte das Leben sehr vieler wehrpflichtiger israelischer Soldaten kosten und da stellt sich dann schon die Frage, ob die israelische Bevölkerung bereit ist diesen Blutzoll bei den eigenen Kindern zu bezahlen oder dann doch eher Gaza wirklich dem Erdboden gleich macht.

  • Die Häuserkämpfe in Gaza dürfte das Leben sehr vieler wehrpflichtiger israelischer Soldaten kosten und da stellt sich dann schon die Frage, ob die israelische Bevölkerung bereit ist diesen Blutzoll bei den eigenen Kindern zu bezahlen oder dann doch eher Gaza wirklich dem Erdboden gleich macht.

    ... oder sich aus fremdem Territorium zurückzieht. Davon abgesehen ist bei einer Zerstörung oder Beschädigung von 90% der Gebäude im Gazastreifen der Erdboden bereits weitgehend erreicht. Im Gazastreifen eine Atombombe zu zünden, wäre das dümmste, was Netanjahu und seine Truppe tun könnten. Auch in Israel kommt der Wind hauptsächlich aus Westen. Das käme der Auslöschung des eigenen Volkes nah. Das politische Ende Israels wäre es sowieso. Die weltweite Ächtung wäre die Folge.
    Die Atombomben sind gegen Iran etc. gerichtet.

    Was mich in der Diskussion zunehmend erschreckt ist die Akzeptanz massivster Gewalt und Unmenschlichkeit gegenüber der Zivilbevölkerung nach dem Motto: Ist eben Krieg und sie haben es so verdient. Das ist dieselbe perfide Einstellung von Putin und seiner Gefolgschaft, was die Ukraine betrifft.

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  • Der Tunnel ist nur für die Hamas da. Palästinensische Zivilisten dürfen nicht hinein. Und solange Hamas in Schulen und Krankenhäusern ihre Lager hat, verstehe ich deinen 2. Satz nicht.

    Du hattest gefragt "Warum sterben so viele in Gaza und so wenig in Israel" und dann geschrieben, dass Israel den IronDome hat und Gaza nur die Tunnel, in die keine Zivilisten reinkommen.

    Daher mein Hinweis, dass

    a) es fraglich ist, ob die Tunnel überhaupt für alle als Schutz ausreichen würden (und so den Zivilisten einen Schutz bieten könnten) und

    b) man dann nicht sagen würde "Schön, dass die Zivilisten in den Tunneln Schutz finden", sondern "Die Hamas nehmen die Zivilisten in den Tunneln als Schutzschild".

    Die Tunnel würden also kaum helfen und außerdem die Zivilisten explizit zu Schutzschildern machen und sie nicht schützen.

    Btw: ich frage mich immer, ob die Hamas im kleine Gaza-Streifen eigentlich eine realistische Möglichkeit hätten, ausreichend Stützpunkte in angemessener Entfernung von Zivilisten aufzubauen. Selbst wenn sie wollten.

    Sie hätte gar keine Geiseln nehmen müssen und wenn schon, sie nicht foltern und vergewaltigen müssen. Aber sie wollen fortwährend provozieren, wollen Israel am Krieg halten. Klappt ja.

    Keine Frage - ich habe auch nie behauptet, dass ich das gut finde. Aber Fakt ist (und das wird auch inner-israelisch kritisiert), dass die israelische Regierung in der Zeit des Gaza-Kriegs immer wieder den Eindruck gemacht hat, dass ihr der Krieg gegen die Hamas wichtiger ist als das Befreien der Geiseln.
    Und nebenbei will Israel auch (außerhalb des Gaza-Streifens) weiter fortwährend provozieren. Stichwort: Siedlungspolitik.


    Und ich schließe mich den kritischen Stimmen an. Bei allen Vorwürfen gegen die Hamas am 7. Oktober, aller Nachvollziehbarkeit für das Vorgehen von Israel und unter Berücksichtigung der Situation im Gaza-Streifen ist es so: sowohl die Hamas als auch die israelische Regierung nimmt den Tod von Zivilisten (Frauen, Männern, Kindern) billigend in Kauf. Beide Seiten.

  • Und ich ziehe mich jetzt (hoffentlich) aus diesem Thread zurück. EIn Abschluss-Statement noch, heute Morgen im Radio gehört. Auf WDR2 haben sie Meron Mendel von der Bildungsstätte Anne Frank interviewt, der sagte:

    Zitat

    „Es ist höchste Zeit, die Gräben des „pro-palästinensischen“ und „pro-israelischen“ Lagerdenkens zu überwinden und stattdessen mit geeinter, starker Stimme für den Frieden und die Koexistenz aller Menschen zwischen Mittelmeer und Jordanfluss einzutreten.

  • Und ich ziehe mich jetzt (hoffentlich) aus diesem Thread zurück. EIn Abschluss-Statement noch, heute Morgen im Radio gehört. Auf WDR2 haben sie Meron Mendel von der Bildungsstätte Anne Frank interviewt, der sagte:

    Zitat

    „Es ist höchste Zeit, die Gräben des „pro-palästinensischen“ und „pro-israelischen“ Lagerdenkens zu überwinden und stattdessen mit geeinter, starker Stimme für den Frieden und die Koexistenz aller Menschen zwischen Mittelmeer und Jordanfluss einzutreten."

    Das Ding ist halt:

    Es gibt eine Seite, die möchte und praktiziert die friedliche Koexistenz. Es gibt genug Araber, die in Israel leben mit gleichen Rechten, mit politischer Vertretung, teilweise in öffentlichen Ämtern usw.

    Und es gibt die andere Seite, die Israel und alle Juden auslöschen möchte.

  • - die Relativierung der Gräueltaten der Hamas

    - die Täter-Opfer-Umkehr

    - der Antisemitismus

    Es wird nicht wahrer, indem du es ständig wiederholst. Bei keinem dieser Punkte fühle ich mich angesprochen oder "schuldig".

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  • Es gibt eine Seite, die möchte und praktiziert die friedliche Koexistenz.

    Sehr friedlich. 

    Wie du siehst: es gibt nicht die "friedliche Seite" und die Hamas. Schwarz-weiß-Denken hilft da nicht weiter. Sondern ...

    Zitat

    „Es ist höchste Zeit, die Gräben des „pro-palästinensischen“ und „pro-israelischen“ Lagerdenkens zu überwinden und stattdessen mit geeinter, starker Stimme für den Frieden und die Koexistenz aller Menschen zwischen Mittelmeer und Jordanfluss einzutreten.

    P.S.: Kritik am außenpolitischen Verhalten des Staates Israels ist immer noch kein Antisemitismus. Der Vorwurf verwässert nur die Brisanz von echtem antisemitischen Verhalten.

  • Ach komm, dann such doch selbst nach einer Auflistung. Es sei denn, du hast Angst, dass sie dein Schwarz-Weiß-Denken korrigieren könnte.

    ((Und du solltest im Hinterkopf haben, dass da Thema auch bei der Wikipedia so diskutiert wird wie hier und das Problem bzgl. Der Neutralität nicht der Beitrag ist ... sondern die Kritik am Beitrag. )

    So, aber jetzt ... Irgendwo hier war doch der "Ignorier-Button" für den Thread. Mal suchen.

  • Zitat

    „Es ist höchste Zeit, die Gräben des „pro-palästinensischen“ und „pro-israelischen“ Lagerdenkens zu überwinden und stattdessen mit geeinter, starker Stimme für den Frieden und die Koexistenz aller Menschen zwischen Mittelmeer und Jordanfluss einzutreten.

  • In Berlin wurde gerade eine Demo aufgelöst, auf der Teilnehmende auf Arabisch eine Wiederholung des 7. Oktober forderten.

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  • Was mich in der Diskussion zunehmend erschreckt

    Was mich erschreckt ist die Fokussierung auf die letzten zwei Jahre. Seit dem 15. Mai 1948, also seit einem Tag nach der Staatsgründung Israels, befindet sich dieses Land praktisch durchgehend im Kriegszustand. Entweder wurde das Land von den Nachbarländern oder den Palästinensern (oder beiden gleichzeitig) angegriffen. In diesen vergangenen 77 Jahren gab es viele Friedensabkommen, keines dieser Abkommen hat funktioniert. In praktisch jedem israelischen Haus gibt es Schutzräume und alle zwei Tage herrscht Alarm.

    Also warum sollte ein Friedensabkommen diesmal funktionieren?

    Du argumentierst immer nur in die Richtung, dass der Krieg die Palästinenser radikalisiert und in die Arme der Hamas treibt, verkennst aber, dass der Bombenterror (Attentate sowie Flugbomben, also Drohnen oder Raketen) der Hamas genauso die Israelis radikalisiert. Ihn sprichst du das Verteidigungsrecht ab.

    Klar mag es aktuell „genug“ sein, was die Gewalt angeht. Aber ein unter den aktuellen Bedingungen geschlossener Friedensvertrag ist doch nur eine Verschnaufpause, um nachzurüsten und erneut zuzuschlagen. Diese bittere Lehre muss man aus den vergangenen 77 Jahren Krieg in Nahost ziehen.

    Da wäre es doch vielversprechender im Sinne eines funktionierenden Friedens die Sache einmal bis zum Ende durchzukämpfen. Klar kann auch diese Lösung scheitern, aber es gibt zumindest eine Chance, dass das Land so zu Frieden kommt. Der Verhandlungsfrieden ist hingegen, und es ist traurig das sagen zu müssen, keine Option, haben uns die vergangenen 77 Jahre doch gezeigt, dass er garantiert nicht funktioniert. ;(

  • Das Problem sind nicht die Missstände, sondern die Kritik an den Missständen. Ok.

    Interessant, dass gerade DU das schreibst. Nur mal für deine Reflexion:

    Wolfgang, ich und andere kritisieren die Situation im Gaza-Streifen ... aber das Problem für dich ist die Kritik und du kommst immer mit dem "Antisemitismus-Vorwurf".

    In dem Wikipedia-Artikel wird sachlich geschildert, wie die Siedlungsgewalt sich zeigt... aber das Problem für dich ist die Kritik / der Artikel (nämlich der Wikipedia-Artikel .)

    Aber wenn ich darauf hinweise, woher die "ist nicht neutral"-Diskussion zum Beitrag kommen kann, mache ich plötzlich die "Kritik an den Missständen" zum Problem.

    *kopfschüttel*

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