• Ich hab 2023 Abitur gemacht, dann an der Fernuni Hagen ein Semester Jura studiert. dann allerdings aufgrund einer Erkrankung abgebrochen. Nun bin ich wieder stabil und möchte ab Oktober wieder studieren.

    Jura hat mir spass gemacht, ich habe es damals allerdings eher schleifen lassen. Das, was ich aber gelernt habe, habe ich ganz gut verstanden und es ist interessant.

    Allerdings geht mir Lehramt nicht mehr aus dem Kopf. Aufgrund des Interesses, jungen Menschen tagtäglich etwas beibringen zu können, sie zu fördern und zu fordern und jeden Tag neue Aufgaben.

    Zudem der relativ sichere Beruf, mit Verbeamtung ist der Beruf in der Work-Life Balance einfach super, auch wenn natürlich viel neben dem eigentlichen Unterrichten auf einen zukommt, das nehme ich aber gerne in Kauf.

    Allerdings hört man von Referendaren, Lehrern etc., dass es sich für die ganze Arbeit nicht lohnen würde, zudem es wohl schwieriger aussieht mit der Verbeamtung. Dieser Aspekt ist mit der Gehalts-/ Jobsicherheit aber eigentlich ausschlaggebend.

    Nun überlege ich folgende Kombinationen;

    1. Biologie & Geographie (Wuppertal)

    2. Deutsch & Geographie (Wuppertal)

    3. Deutsch & Geschichte (Bochum oder Essen)


    Zu den Fächern:

    Geschichte (LK 15 Punkte) ist mein „Herzensfach“ , leider hört man oft dass es zu überlaufen sei. Biologie (GK auch 15 Punkte), bin allerdings in Chemie unterirdisch…, Geographie hatte ich nicht, es interessiert mich aber und ich sehe viele Möglichkeiten den Unterricht cool zu gestalten. Deutsch hatte ich als LK.

    Ich bin unsicher, da ich introvertiert bin. Wenn ich aber Referate halte, bin ich immer relativ sicher. Ich bin aber nicht sonderlich extrovertiert, offen und kommunikativ… deshalb habe ich bedenken, ob ich als Lehrerin wirklich geeignet wäre, vor allem in einer Klasse, wo man die Schüler „kontrollieren“ muss und es schnell chaotisch werden kann. Deshalb schwanke ich wie gesagt zwischen Lehramt und Jura.

    Welches Studium würdet ihr empfehlen? Welche Fächerkombi wäre am besten für NRW? LG :)

  • Hast du ein Latinum? Das brauchst du in NRW für Geschichte. Eine Kombi aus zwei Nebenfächern würde ich zudem vermeiden.

    Du hast Jura "schleifen" lassen obwohl es dir Spaß gemacht hat? Das sind nicht die besten Voraussetzungen für ein weiteres Studium. Gerade Lehramt ist oft sehr weit von der späteren Realität entfernt.

    Das Thema "Work-Life-Balance"... sollte das kein Ragebait sein: Die Zeiten die du im Kopf hast sind lange vorbei, Ganztage, Nachmittagsbetreuung, AG-Schienen, Klassenkonferenzen sollten dir als jüngerem Jahrgang ein Begriff sein. Zudem ist Deutsch eines DER Korrekturfächer und Geschichte in der Oberstufe ist ebenfalls korrekturintensiv.

  • Zudem der relativ sichere Beruf, mit Verbeamtung ist der Beruf in der Work-Life Balance einfach super, auch wenn natürlich viel neben dem eigentlichen Unterrichten auf einen zukommt, das nehme ich aber gerne in Kauf.

    Wenn du gute Arbeit leisten möchtest, musst du als Lehrer für eine gute Work-Life-Balance sehr gut organisiert und diszipliniert sein. Und phasenweise wird es je nach Einsatz (Fächer, Prüfungsjahrgang) nicht möglich sein.

    LG DFU

    Einmal editiert, zuletzt von DFU (29. Juli 2025 00:08) aus folgendem Grund: Tippfehler korrigiert.

  • Wie wäre es, wenn du erst einmal ein Praktikum an einer Schule absolviert, am besten an zwei verschiedenen Schulformen?

    Wieso du das Jurastudium nicht mehr weiter verfolgen möchtest, obwohl es dir laut Eigenaussage Spaß gemacht hat, kann ich nicht verstehen. Dein Interesse an einem Lehramtstudium wirkt auf mich ehrlich gesagt recht unreflektiert. Ob der Lehrerberuf ein sicherer Job ist, hängt einfach auch sehr von der Fächerkombi und der gewählten Schulform ab. Deine Fächer für die Schulform Gymnasium sind gelinde gesagt schwierig. Für Schulformen der Sek.1 sieht das viel positiver aus. Auch die sogenannte Work-Life -Balance hat auch sehr viel mit den eigenen Fächern zu tun. Deine Fächer sind vor allem am Gym. alles Korrekturfächer. Also vielleicht erst einmal Praxiserfahrung sammeln und in den Beruf hineinschnuppern und auch für Schulformen abseits des Gymnasiums offen sein, um dann eine fundierte Entscheidung treffen zu können, welches Studium das richtige ist?

  • Gerade im Hinblick auf die Work-Life-Balance würde ich den Job kein zweites Mal wählen - überleg dir das gut, gerade mit korrekturintensiven Fächern. Jobsicherheit und ordentliches Gehalt hat man auch im Finanzamt o.ä., nur dass es da vermutlich auch noch echten Feierabend, geregelte Arbeitszeiten und keine Erwartungshaltung, teilweise sein eigenes Arbeitsmaterial anzuschaffen, gibt. Und mehr Ruhe.

  • Ich mache mich jetzt unbeliebt, aber: du warst anderthalb Jahre wegen Krankheit raus: Gibt es gesundheitliche Folgen? Die Krankheit wirst du beim Amtsarzt (vor einer möglichen Verbeamtung, die für dich eine große Rolle spielt) angeben müssen, könnte sie ein Problem sein?

  • Wenn dir Jura Spaß gemacht wäre vielleicht das duale Studium public Administration bzw. Öffentliche Verwaltung (heißt je nach Bundesland etwas anders) etwas für dich? Dort wird man auch verbeamtet und die Jobaussichten sind gut.

  • Work-Life-Balance mit diesen Fächern womöglich am Gym? No way wenn sich nicht grundsätzlich was ändert im Schulsystem.

    Mach lieber eine Ausbildung, die kann auch mit dualem Studium sein. Das ist sehr viel verschulter und Praxis-näher als ein Jura-Studium. Du hast das trotz Interesse nicht durchgehalten, das ist eine schlechte Voraussetzung fürs Lehramtsstudium.
    Schau mal bei öffentlichen Verwaltungen, da gibt’s öfter mal Bachelor of law Stellen mit dualem Studium.

  • Zudem der relativ sichere Beruf, mit Verbeamtung ist der Beruf in der Work-Life Balance einfach super, auch wenn natürlich viel neben dem eigentlichen Unterrichten auf einen zukommt, das nehme ich aber gerne in Kauf.

    (Sorry, ich prokrastiniere, also komme ich zurück zu deinem Beitrag)

    Das Unterrichten ist zwar das Zentrale an unserem Job aber definitiv nicht Alles.
    Und weil sich das in den letzten Jahren sehr verschoben hat, ist eben die veraltete Idee der Work-Life-Balance à la "Vormittags Schule, Nachmittags Kinder, Abends Unterrichtsvorbereitung" noch weniger aktuell denn je.

    Wir unterrichten, bereiten vor und nach, müssen uns mit KuK (Lehrkräfte, pädagogischem und nicht-pädagogischem Personal) abstimmen, dokumentieren (Unterricht, Fehlverhalten, pädagogische Arbeit), bilden uns fort, konferieren, entwickeln Schule und Unterricht weiter, arbeiten mit Eltern, mit sozialen Partnern, usw...
    Dies unter zum Teil bescheuerten Bedingungen wie ständig wechselnden Stundenplänen, weil immer wieder Leute eingestellt werden, nach einer Elternzeit zurückkommen oder versetzt werden, geben Kurse innerhalb von einer Woche ab oder bekommen neue dazu, leisten Mehrarbeit, weil KuK erkranken oder einfach nicht existieren, aber nicht eingeplant werden, führen (viele) Aufsichten, vertreten den Mutterschutz, die Krankheit oder die Elternzeit von KuK, weil die Behörde der Meinung ist, für diese Zeiträume gebe es keine Vertretung, oder wir seien "rein rechnerisch" im Überhang..
    Zwischendurch haben wir Freistunden, weil Stundenpläne durch Wahlmöglichkeiten, kombiniert mit maroden Gebäuden, immer schwieriger werden. In diesen Zeiten könnten wir vorbereiten, oder nicht so gut, weil wir keine guten, ruhigen Arbeitsplätze haben...
    Die Liste kann länger werden.

  • Bzgl deiner Unsicherheit. Es gibt Extrovertierte und Introvertierte Lehrkräfte und alles dazwischen.

    Alle können ihren Job gut machen, jeder halt anders.

    Zu den Fächerkombinationen wurde schon viel gesagt, vielleicht überlegst du, ob nicht doch ein anderes Fach in Frage kommt.

    Ob das mit der Verbeamtung klappt, kann dir hier keiner sagen, das hängt davon ab, ob die Krankheit als geheilt eingestuft wird.

  • Work Life Balance ... Auch in den Ferien hat man nich "frei". Korrekturen, Vorbereitungen, ggf. Vorbereitungstage am Ende der Sommerferien (zumindest aber eine Lehrkräftekonferenz).

    Und regelmäßig kommen neue Kernlernpläne raus: Also neue Bücher anschaffen, neue schulinternen Lernpläne schreiben ...

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