Voraussetzungen Schulausschluss §90 BW

  • Liebes Forum,

    ich habe schon länger nichts mehr geschrieben, aber heute brauche ich dringend die Einschätzung von erfahrenen Gymnasiallehrern aus Baden-Württemberg als Mutter.


    Folgenden Vorfall gab es:

    Mein Sonn (13, 9. Klasse, IQ. 145, gut eingestelltes ADHS) hat zu diesem Schuljahr an eine Spezialschule für Hochbegabte gewechselt. Den Schulplatz hat er nur bekommen, weil wir dort immer wieder klar gemacht haben, wie schlecht es ihm in seiner alten Schule ging. Dort wurde er im letzten Schuljahr so schwer gemobbt, dass er über WhatsApp-Status seinen Suizid angekündigt (aber nicht umgesetzt hat). Das kam natürlich raus und einer seiner Freunde hat die alte Schule informiert. Wir Eltern haben alles in die Wege geleitet und als er dann in den Sommerferien einen Platz in einer Tagesklinik bekam, haben wir unsere Ferienpläne gecancelt, damit er sich dort stabilisieren kann. Wir wollten die Sommerferien dafür nutzen, damit er positiv und ohne Altlasten in der neuen Schule starten kann. Weil wir ihm einen guten Neustart ermöglichen wollten, haben wir die Schule nicht darüber informiert. Er wurde entlassen und alle behandelnden Personen waren einstimmig der Meinung, dass er stabil ist und keine Eigengefährdung mehr vorliegt. Alle waren sich sicher, das steht auch so im Arztbrief!


    Die ersten Tage waren absolut problemlos und alles begann super. Dann hat sich unser Sohn plötzlich (es gab keinerlei Anzeichen) als trans zu Hause geoutet und wollte sich auf der anstehenden 3-tätigen Klassenfahrt vor seiner Klasse outen. Wir Eltern haben ihm dies verboten und wollten erst mal einen Schritt nach dem anderen gehen. Dort hat er sich dann aber entgegen unserem Wunsch trotzdem geoutet und bekam dann Panik vor unserer Reaktion und die Suizidgedanken kamen schlagartig zurück. Er muss ziemlich extrem mit Mitschülern darüber gesprochen haben und sich wohl ein paar Mal ungünstig „platziert“ haben (offenes Fenster, Geländer auf einem Turm). Es gab aber keinen wirklichen Versuch! Ich wurde dann angerufen und habe ihn natürlich sofort abgeholt. Am nächsten Tag haben wir sofort ein Gespräch mit seiner Ärztin geführt, die keine akute Gefährdung mehr sah und uns ein Gutachten erstellt hat, dass er wieder in die Schule kann. Danach sind wir sofort in die Schule gefahren und haben ein Gespräch mit den Schulpsychologen geführt.

    Heute Abend hat mich der Schulleiter angerufen und uns mitgeteilt, dass die Situation für die Klasse natürlich nicht einfach sei und die Eltern auch nicht begeistert sind. Uns haben noch keine Eltern kontaktiert. Sie müssten auf jeden Fall weiter mit der Klasse arbeiten. Ich habe das extreme Gefühl, dass man unseren Sohn aufgrund von schwerem Fehlverhalten (§90) -> gesundheitliche Gefährdung der Mitschüler, sofort und ohne zweite Chance von der Schule verweisen will und nun versucht, dies zusammen mit dem Schulamt in trockene Tücher zu bekommen.

    Die Schulpsychologin hat unseren Sohn gefragt, was er sich jetzt wünscht und er will natürlich so schnell wie möglich zurück in die Schule. Er darf allerdings den Unterricht seit Freitag bis Dienstag erstmal nicht besuchen. Morgen findet eine Klassenkonferenz statt. Man will über die Konsequenzen und das weitere Vorgehen beraten. Ich habe nun vorgeschlagen, dass wir unseren Sohn noch einmal unmittelbar zurück in die Tagesklinik geben (mindestens 4 Wochen), so dass sich die Situation wieder etwas beruhigen kann und er erst wieder in die Schule kommt, wenn die Klinik der Schule bestätigt (Schweigepflichtsentbindung), dass er über einem ausreichend langen Zeitraum stabil ist und seine Probleme nur noch mit Erwachsenen bespricht (war auch ein Problem in der Tagesklinik). Auch haben wir vorgeschlagen, einen Schulbegleiter zu beantragen. Das Jugendamt hat schon vorsichtig ihre Zustimmung signalisiert.

    Kann unser Kind sofort und ohne „2. Chance“ der Schule gänzlich verwiesen werden, auch wenn wir als Eltern alles tun, damit es nie wieder zu solch einer Situation kommen wird? Steht uns eine Verwarnung zu? Er hat zumindest immer noch die Diagnose mittelschwere Depression, die natürlich auch weiterhin ambulant behandelt wird. Auch da ist schon alles organisiert und die nächsten Termine stehen. Außerdem haben wir der Schule signalisiert, dass wir alle Empfehlungen akzeptieren und umsetzen werden und zu 100% mit der Schule kooperieren. Ich bin selbst Förderschullehrerin und unsere Schüler bekommen 200 Chancen. Wir haben noch nie einen Schulverweis ausgesprochen…


    Wie schätzen andere Lehrer die Situation ein? Mir geht es gerade unfassbar schlecht. Ich habe und tue alles, damit es meinem Kind besser geht. Warum hat er nur so einen unfassbaren Mist gebaut. Die Schule ist so perfekt für ihn…

  • Schwierige Situation, aber interessante Frage.

    Bei uns gibt es einen Schulausschluss wegen Selbst- und Fremdgefährdung. Da wird dann aber auch amtsärztliche Untersuchung fällig.

    In eurem Schulgesetz hab ich Selbstgefährdung jetzt nicht gefunden. Alle anderen von dir geschilderten Aspekte der schulseitigen Situation rechtfertigen aus meiner (NRW)-Sicht keinen Unterrichtsausschluss und erst Recht keine Entlassung.

    Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass man in irgendeinem Bundesland einen Schüler so einfach von der Schule zwangsentlassen kann. Das ist ja bereits die zweithöchste Ordnungsmaßnahme. Falls das eine Privatschule ist, sieht das Ganze natürlich anders aus.

  • Danke für deine Antwort.

    Nein, es ist ein staatliches Spezial-Gymnasium.

    Es geht uns auch nicht darum, dass ein zeitweiliger Unterrichtsausschluss wegen Selbstgefährdung ausgesprochen wurde. Das halte ich für völlig legitim und ich habe meinen Sohn ja auch unmittelbar nach dem Anruf abgeholt.

    Es steht die Frage im Raum ob das Äußern seiner Suizidabsichten (Ich kann nicht mehr. Ich will nicht mehr.) Und das Sitzen im offenen Fenster sowie Beugen über ein Geländer die Klassenkameraden so sehr belasten, dass nach §90 von einer dauerhaften gesundheitlichen Gefährdung für die Mitschüler ausgegangen werden muss, wenn sie mit ihm gemeinsam unterrichtet werden.

    Wir hätten auch überhaupt nichts dagegen, wenn er erst mit einem amtsärztlichen Gutachten wieder die Schule besuchen darf. Die Frage ist einfach die, ob ein Jugendlicher nach Suizidäußerungen oder einem Suizidversuch innerhalb der Schule (hier nicht geschehen!) von der Schule verwiesen werden darf obwohl keine aktive Fremdgefährdung stattgefunden hat. Wir haben das Gefühl, dass die Schule es bereut unseren Sohn aufgenommen zu haben und ihn jetzt versucht wieder los zu werden. Wir fragen uns auch, ob unser Sohn nach einer erneuten Behandlung und einem entsprechenden Gutachten nicht das Recht hat die Schule wieder zu besuchen, da ja dann keine „Gefahr“ mehr für die Mitschüler vorliegen dürfte und somit auch der Grund für einen Schulausschluss wegfiele. Anders wäre es für mich nur, wenn wir Eltern jegliche Behandlung und Mitarbeit verweigern würden.

  • Kann unser Kind sofort und ohne „2. Chance“ der Schule gänzlich verwiesen werden, auch wenn wir als Eltern alles tun, damit es nie wieder zu solch einer Situation kommen wird?

    Ja, kann es.

    Allerdings halte ich es für ausgeschlossen, dass es in diesem Fall zum endgültigen Ausschluss kommt - sofern hier keine relevanten Informationen fehlen.

  • Unser Gefühl begründet sich darauf, dass der Schulleiter uns in jeder seiner E-Mails und in Anrufen durchgängig daran erinnert, dass er mit dem Schulamt Kontakt aufnehmen wird.


    Oder so ein Satz: Ein zeitlicher Abstand wäre für alle Seiten gut und wir müssen sehen ob das genügen wird. Wir werden uns im Leitungsteam und mit den Psychologinnen abstimmen und ich werde mich ebenfalls mit dem RP besprechen.

  • Der Schulleiter wird ebenfalls nicht müde, uns daran zu erinnern, dass die Klasse sehr geschockt ist und man weiter mit ihnen arbeiten müsse und einzelne Schüler eine intensive Betreuung aufgrund der Situation bräuchte…

  • Dann würde ich es unter "Gefühl" verbuchen. Es bringt dir in deiner Situation doch nichts, wenn du dir ein Szenario ausmalst, das dann nicht eintrifft. Ich würde mich darauf konzentrieren, dass sich die psychische Verfassung deines Kindes verbessert inklusive Schulfähigkeit und mich der Schule gegenüber kooperativ zeigen.

  • Unser Gefühl begründet sich darauf, dass der Schulleiter uns in jeder seiner E-Mails und in Anrufen durchgängig daran erinnert, dass er mit dem Schulamt Kontakt aufnehmen wird.


    Oder so ein Satz: Ein zeitlicher Abstand wäre für alle Seiten gut und wir müssen sehen ob das genügen wird. Wir werden uns im Leitungsteam und mit den Psychologinnen abstimmen und ich werde mich ebenfalls mit dem RP besprechen.

    D.h. er sichert sich rechtlich ab, indem er das Schulamt, RP, Schulpsychologen involviert bzgl. der weiteren Vorgehensweise, macht das euch gegenüber transparent, genau wie er klarstellt, wo die Schule gerade steht in der Sache (sprich, was alles geklärt werden muss gerade), damit ihr das als Eltern wisst und versteht. Dass ein zeitlicher Abstand gut wäre hast du selbst geschrieben, dass der SL nicht sicher weiß ob das reicht ist absolut nachvollziehbar. Er ist schließlich kein Psychiater oder Psychologe und kann die psychische Dekompensation eures Kindes nicht adäquat beurteilen oder gar dessen Heilungsperspektive/ Genesungsweg.
    Kein SL würde vernünftigerweise etwas anderes schreiben in solch einer Situation. Das bedeutet aber nicht direkt, dass man dein Kind loswerden möchte.

    Der Schulleiter wird ebenfalls nicht müde, uns daran zu erinnern, dass die Klasse sehr geschockt ist und man weiter mit ihnen arbeiten müsse und einzelne Schüler eine intensive Betreuung aufgrund der Situation bräuchte…

    Auch das gehört zu seinem Job an dieser Stelle. Schließlich wurden nun einmal die Mitschüler:innen offenbar massiv mit einbezogen in die Suizidgedanken deines Kindes und benötigen ebenfalls Schutz und Unterstützung an dieser Stelle, genau wie dein Kind.

    Möglicherweise hebt der SL das nur deshalb so hervor, weil er sich nicht sicher ist / sein kann, dass ihr das als Eltern überhaupt mit auf dem Schirm habt und vor allem ihr euch dessen bewusst seid, dass die Schulleitung an dieser Stelle nicht nur euer Kind alleine schützen und eine gute Lösung finden muss. Auch das bedeutet aber nicht, dass die Waagschale bereits zugunsten eines Schulausschlusses ausschlägt, sondern nur, dass der SL in einer hochemotionalen, sehr belasteten Situation versucht alle Seiten erst einmal ausreichend zu hören, um tatsächlich eine Entscheidung fällen zu können, die euer Kind entlastet und schützt, aber auch die anderen SuS entlastet und schützt.

    Wie genau würdest du dir eine gute Lösung vorstellen, die auch die anderen SuS nicht überlastet? Gäbe es eine Parallelklasse, in der dein Kind zu einem späteren Zeitpunkt erneut einsteigen könnte, wenn es tatsächlich stabil genug ist dafür?
    Habt ihr schon eine ergänzende Familientherapie, um andere Aspekte („Trans“, „verboten darüber zu sprechen“) und was dahinterstecken könnte als Familie bearbeiten zu können?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Es gibt ein Happy End für meinen Sohn. Die Steine, die mir vom Herzen gefallen sind, lassen sich gar nicht mehr zählen.


    Trotzdem möchte ich auf eure Beiträge antworten und bedanke mich auch für die kritischen Anmerkungen!


    Natürlich muss sich die Schulleitung absichern. Wir hätten auch einem Amtsarztbesuch zur Feststellung der Schulfähigkeit ohne wenn und aber zugestimmt. Für uns war aber das Gefühl, dass wir als Eltern an der Situation Schuld haben, nur schwer auszuhalten. Denn auch wir haben uns letzten Endes auf die Einschätzung der Klinik verlassen. Ich grübele immer noch, an welcher Stelle wir hätten anders entscheiden sollen. Und auch das ist natürlich wieder nur ein subjektives Gefühl und wir können nicht wissen, was die Schule über uns denkt.

    Es ist aber auch völlig selbstverständlich, dass wir als Eltern alles tun, um die Schule zu unterstützen. Ich habe z.B. direkt am Tag danach einen Schulbegleiter vorgeschlagen und mich unmittelbar mit dem Jugendamt in Verbindung gesetzt. Wir sind an eine unglaublich tolle Sachbearbeiterin geraten, die uns gesagt hat, dass sie es innerhalb von 2-3 Wochen schaffen wird, uns eine Hilfe zu organisieren. Der Schulbegleiter soll bei meinem Sohn regelmäßig die Stimmung erfragen und ggf. Maßnahmen (Abholen, Gesprächsangebot…) umsetzen. Zusätzlich soll er in Übergangsphasen ohne Lehrkraft aufpassen, dass mein Sohn sich nicht unangemessen verhält und so Nervosität in der Klasse auslöst. Zuletzt soll er immer mit einem Ohr dabei sein und meinen Sohn einbremsen, wenn er unangemessene Gesprächsthemen anspricht und ihn dann umlenken bzw. darauf hinweisen.

    Vielleicht können wir auch eine Familienhilfe bekommen, so dass auch ich etwas Beratung und Unterstützung in dieser schwierigen Zeit haben kann. Bisher habe ich versucht, alles alleine zu tragen, aber langsam komme ich immer weiter an meine Grenzen als Alleinerziehende, auch wenn uns der Vater zeitweise unterstützt (er wohnt weit entfernt).

    Außerdem nutzen wir die Technik, so dass er zu festen Zeitpunkten (z.B. Pause) Verhaltens-Erinnerungen auf seine Apple Watch erhält. Darauf werden wir auch einen Notfall-Button einrichten, der mich sofort benachrichtigt, damit ich ihn abholen kann. Ich arbeite selbst nur 5 Minuten entfernt.

    Zusätzlich wird eine Unterstützungsplan mit den Schulpsychologen (die haben 2 davon und sind an jedem Wochentag da) und der Schulsozialarbeiterin erstellt, so dass er am Anfang häufige Gesprächstermine wahrnehmen muss.


    Zu Hause wird er in den nächsten Tagen/Wochen/Monaten weiterhin ambulante Psychotherapie erhalten sowie an einem sozialen Kompetenz- und Selbstwerttraining teilnehmen. Dazu konnten wir therapeutisches Reiten organisieren, was ihm in der Klinik sehr gefallen hat. Natürlich wird er auch seine Medikamente (Antidepressiva, Metylphenidat) weiter unterstützend nehmen.

    Wir haben zugestimmt, dass er 2 Wochen zu Hause bleibt und hier seine Aufgaben bearbeitet. Wir haben ihn dafür offiziell krankschreiben lassen. Die Schule hat aber auch keinen zeitweiligen Schulausschluss ausgesprochen. Überhaupt bin ich unglaublich positiv überrascht, dass keine Ordnungsmaßnahmen ausgesprochen wurden. Wir hätten hier tatsächlich alles, bis auf den endgültigen Schulausschluss, ohne Weiteres akzeptiert. Nächste Woche wird er dann zusammen mit den Psychologinnen erarbeiten, wie er wieder in die Klasse integriert werden kann. Als Eltern werden wir den dann erarbeiteten Weg voll unterstützen und mit umsetzen.

    Hoffentlich ist dies eine Lösung, die nicht nur meinen Sohn, sondern auch die Klasse in Zukunft unterstützt und schützt.


    Ich bin gerade einfach unendlich dankbar. Ich wurde hier auch gefragt, ob mein Sohn überhaupt auf dieser Schule bleiben will oder ob das unser Elternwunsch sei. Es war der größte Wunsch unseres Sohnes, an dieser Schule einen Platz zu bekommen und die Ungewissheit der letzten Tage war auch für ihn nur schwer zu ertragen und es sind viele Tränen geflossen. Er hatte noch nie eine schöne Schulzeit in den letzten 8 Jahren, weil er einfach nirgendwo passt. Dazu kam das schlimme Mobbing, was trotz Interventionen der alten Schule nie aufgelöst werden konnte und schließlich in Depressionen und Suizidgedanken endete. Die E-Mail heute nachmittag nach der Besprechung war viel viel wohlwollender und wir hoffen nun, dass sich langsam und mit viel Geduld alles wieder einrenken wird.

  • FLIXE Sehr schön!
    Ich wünsche dir, dass es klappt und ihr an einem guten Schulbegleiter gerät, der sich auch mit deinem Kind gut versteht.
    Ich würde darüber hinaus sanft an den Vorschlag von CDL zur Familientherapie bzw. irgendeinem Familien / Mutter-Kind-Setting erinnern.
    Da du vor Jahren schon über dein Kind als deinen Sohn gesprochen hast, ist es vielleicht mal Zeit, jetzt eher neutral von einem Kind/Teenager zu sprechen und zumindest mit ihm über Pronomen und Transidentität zu sprechen. Ihr habt einen sehr langen, steinigen Weg vor euch (ich beziehe mich auf das Gesamtbild, nicht auf den letzten Satz!!), ich wünsche dir und deinem Kind ganz viele Steinewegräumer, ganz viel Unterstützung, nicht zu viel Regen, aber ganz viele Regenbögen und Sonne auf eurem Weg!

  • FLIXE Sehr schön!
    Ich wünsche dir, dass es klappt und ihr an einem guten Schulbegleiter gerät, der sich auch mit deinem Kind gut versteht.
    Ich würde darüber hinaus sanft an den Vorschlag von CDL zur Familientherapie bzw. irgendeinem Familien / Mutter-Kind-Setting erinnern.
    Da du vor Jahren schon über dein Kind als deinen Sohn gesprochen hast, ist es vielleicht mal Zeit, jetzt eher neutral von einem Kind/Teenager zu sprechen und zumindest mit ihm über Pronomen und Transidentität zu sprechen. Ihr habt einen sehr langen, steinigen Weg vor euch (ich beziehe mich auf das Gesamtbild, nicht auf den letzten Satz!!), ich wünsche dir und deinem Kind ganz viele Steinewegräumer, ganz viel Unterstützung, nicht zu viel Regen, aber ganz viele Regenbögen und Sonne auf eurem Weg!

    Nachdem ich selbst ein Familienmitglied habe, das transident ist und lange nicht darüber gesprochen hat, lange mit Suizidalität zu kämpfen hatte, auch weiß, wie lange es gedauert hat, tatsächliche therapeutische Unterstützung zu finden, die meinem Cousin nicht nur gesagt hat, dass er nicht transident sei, sondern sich das einbilde: Seid umsichtig bei der Wahl eines therapeutischen Settings und versucht jemanden zu finden, der Erfahrung hat im Umgang mit transidenten Menschen, damit das jemand ist, der / die deinem Kind und dir bei dem Thema ergebnisoffen zuhört, gleich ob dieses sich letztlich transident fühlt oder nicht.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Nur für den Fall x (Netz mit doppelten Boden) - habt ihr schon mal was von dieser Schule gehört?

    https://www.web-individualschule.de

    Bzgl. wegen eines Beitrages zur Kostenübernahme - vlt ergibt sich eine Möglichkeit über das Jugendamt und den Paragraphen

    § 35a SGB VIII zu nutzen.

    Ich drücke die Daumen, dass Ihr Euren Sohn durch die Schulzeit bekommt.

    flippi

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