Tiinnitus nicht im Griff

  • Man kann beim Hörgeräte-Akustiker Gehörschutz für z.B. Musiker anfertigen lassen, der bestimmte Frequenzen mildert aber nicht das Hören komplett dämpft, wie etwa Ohropax das tut.

    Solche habe ich für Club/Konzerte, die sitzen genau im Ohr. Ich weiß nicht, ob sie dir wegen des Tinnitus helfen, aber gegen schrille Töne in der 5. Klasse oder auf Partys wäre das vielleicht angenehmer?

    Leider ohne jeglichen Erfolg angewendet. Musste diese Teile auch noch selbst bezahlen, habe mich nur geärgert.

  • Ich kann den Tinnitus mittlerweile über den Tag hinweg recht gut ausblenden. Ich konzentriere mich auf das, was ich tue - und gut is.
    Abends am PC funktioniert das nicht so gut - da meldet er sich wieder.

    Vor vielen Jahren war ich deswegen auch beim Heilpraktiker. Dieser hatte eine "Eigenbluttherapie" empfohlen und durchgeführt. Er hat mir einen halben Liter Blut abgenommen, dieses Blut in einem gerät mit Sauerstoff aufgeschäumt und anschließend wieder als Infusion in den Blutkreislauf zurückgegeben.

    Wenn ich heute daran zurück denke, schüttelt es mich. Zum Glück hatte er wohl steril gearbeitet - es gab keine Komplikationen. Wenn man jedoch bedenkt, was ein winziger Keim anrichten kann ... Damals war AIDs noch nicht therapierbar und mir wurde erst danach klar, worauf ich mich eingelassen hatte. :angst:
    Hurra! Ich lebe noch!

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
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  • Ich kann weder einschlafen, noch durchschlafen, noch ohne Anstrengung und Kopfschmerzen unterrichten

    nihilist Kokolores?

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  • Der Kommentar bezog sich ganz offensichtlich nicht auf die Beschwerden, sondern darauf, dass dich der Heilpraktiker hätte umbringen können.

    Leider passiert sowas doch häufiger. Also nicht umbringen, aber unnötige Gefahren mit schwachsinnigen Behandlungen. Ich weiß nicht wieso man diese Quaksalber nicht verbieten kann. In Deutschland ist man doch sonst so schnell jeden Quatsch ins kleinste zu Regulieren. Aber an Heilpraktiker und Homeopathie will keiner dran gehen... naja wahrscheinlich weil es da viel dummes Geld einzusammeln gibt und die Lobby entsprechend groß ist,

  • Zitat

    Kokolores m. ‘lautes, aber dummes Gerede, wichtigtuerisches, aber bedeutungsloses Gehabe, Unsinn, Klamauk’, ein Ausdruck für nicht ernst zu Nehmendes.
    https://www.dwds.de/wb/Kokolores

    ???

    Der Kommentar bezog sich ganz offensichtlich nicht auf die Beschwerden, sondern darauf, dass dich der Heilpraktiker hätte umbringen können.

    Passt schon :autsch:

    Meine Meinung dazu ist genau die, die auch s3g4 geäußert hat. Wenn die Schulmedizin sagt: "Sorry - Sie haben sich da einen bleibenden Schaden zugefügt", kommt der/die Heilpraktiker/in und meint: "Kein Problem. Ich weiß, was hilft." Und das weiß er/sie, weil er/sie einen teuren Kurs bei einem/einer anderen Heilpraktiker/in absolviert hat.

    Hier eine aufschlussreiche Sendung von Maithink (Dr. Mai Thi Nguyen-Kim) und ihrem Team:
    Homöopathie wirkt doch!
    https://www.zdf.de/video/shows/ma…-x-folge-13-100

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  • Du hattest doch die TE mit ihren Beschwerden zitiert und nihilist angesprochen, ob er/sie das für Kokolores hält. Und darauf habe ich gesagt, dass sicher niemand die Beschwerden infrage stellt, sondern den Irrsinn, den dein Heilpraktiker betrieb.

    Bitte beachte die Reihenfolge. Ich finde den Kommentar von Nihilist nach wie vor befremdlich.

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  • Mir hat das Buch von Annette Cramer "Tinnitus: Wirksame Selbsthilfe mit Musiktherapie inkl. 2 CDs" geholfen, gibt es nur noch gebraucht zu kaufen. Insbesondere die "umlaufenden" Geräusche, die von einem Ohr zum anderen wandern, fand ich sehr angenehm. Ich habe mir daraus eigene Musikstücke zusammengestellt, die ich auch heute noch gelegentlich zur Entspannung benutze.

    Nach dem, was du so schreibst, habe ich aber den Eindruck, bei dir ist das eine etwas komplexere Baustelle und du müsstest schauen, wo du dich entlasten kannst.

    Und ich glaube auch, dass der Lärm von jüngeren SuS wegen der höheren Frequenzen belastender ist.

  • Nicht ignorieren. Das hilft in der Akutphase nicht; man muss den Tinnitus akzeptieren. Er geht nicht weg, in manchen Phasen hört man ihn stärker.
    Was hat mir geholfen? Akzeptanz und am Anfang leichtes Rauschen aus den Lautsprechern. Das hat den Tinnitus überlagert und ich schlief damals ein. Über die Zeit hinweg verliert der Tinnitus seinen Schrecken. Ich höre ihn und komme damit klar.

    Ich habe aber kein hochfrequentes Piepen sondern eine Mischung aus Rauschen und Piepen.

  • Kennen sich diejenigen, die pauschal über Heilpraktiker schimpfen, überhaupt aus?

    Sicher gibt es solche und solche und zu allen würde ich nicht hingehen. Aber es gibt auch gute.

    Z.B. sind die Osteopathen Heilpraktiker, diejenigen, die intensiv eine Akupunkturausildung gemacht haben und sich darauf spezialisiert haben (nicht nur einen C- Schein haben wie Ärzte) sind ebenfalls Heilpraktiker. Bezüglich einer speziellen Behandlung gehe ich lieber zu einer Heilpraktikerin, die sich darauf spezialisiert hat und die entsprechende Ausbildung hat als zu einem Arzt, der nebenbei an ein paar Wochenenden einen Kurs besucht und einen Schein gemacht hat und dann dafür extrem viel Geld verlangt. Gerade in der Akupunktur zahle ich bei einem Arzt nahezu das Doppelte als bei einer Heilpraktikerin und diese macht das professioneller.

    Es kommt doch immer darauf an, was man hat. Natürlich muss man bei lebensbedrohlichen Erkrankungen zu Ärzten gehen. Aber es gibt durchaus Dinge, wo man einmal zur Schulmedizin alternative Methoden versuchen kann, egal ob bei einem darauf spezialisierten Arzt (die es leider nicht viel gibt) oder bei einem Heilpraktiker, der sich spezialisiert hat.

  • Krass, wie viele hier Tinnitus haben. Ist das bei Lehrern besonders häufig? Falls ja, nach wie vielen Dienstjahren ist das bei euch erstmals aufgetreten?

    Das dachte ich auch gerade und erinnerte mich gerade daran, dass eine langjährige Freundin von mir bereits im Ref. einen Tinnitus bekam, sogar 2 unterschiedliche Töne, also da waren wir Mitte 20. Hat wohl auch nicht viel mit dem Alter zu tun.

  • Ich habe einen Hausarzt, der Schulmediziner ist und AUCH eine homöopathische Ausbildung hat. Er setzt ein, was nötig ist und bei so was wie diffuse Beschwerden im Oberbauch, bei denen man aber z.B. keine Gallensteine sieht und die Beschwerden trotzdem da sind, helfen seine Globuli. Bei einem anderen Arzt würde ich vmtl. für die gleichen Beschwerden gar nichts bekommen, weil sowohl Blutbild als auch Ultraschall unauffällig sind. Ich wundere mich, wie gut ich mich wieder fühle. Vorher konnte ich kaum etwas essen, ohne dass der Schmerz rechts oben einsetzte. Vielleicht hat es auch gar nichts mit den Globuli zu tun, aber solange es hilft, ist es doch gut.

  • Gerade in der Akupunktur zahle ich bei einem Arzt nahezu das Doppelte als bei einer Heilpraktikerin und diese macht das professioneller.

    Der Arzt/die Ärztin hat in der Regel mindestens 6 Jahre Fachstudium und mehrere fachpraktische Famulaturen absolviert. Anschließend fünf Jahre die Facharztausbildung in einer Klinik durchlaufen, bevor er/sie eigenverantwortlich auf Menschen losgelassen wird.
    Du kannst dir gerne von deiner Heilpraktikerin Nadeln in deine Nervenbahnen stoßen lassen, die ihr Wissen aus der chinesischen Medizin des 19.Jahrhunderts bezogen hat. Ist ja auch billiger. Aber nicht gefahrlos.
    Die Akupunktur beruht vor allem einem starken Placebo-Effekt: Ein großer Teil der Schmerzlinderung ist auf die intensive Zuwendung, die Behandlungserwartung und die damit verbundenen körpereigenen Mechanismen der Schmerzhemmung zurückzuführen.

    Genau aus diesem Grund kann der Tinnitus auch durch die eigene Einstellung ihm gegenüber "therapiert" werden. Mann muss ihn ignorieren bzw. akzeptieren - was auf dasselbe hinausläuft. Autogenes Training und das menschliche Gehirn sind gute Therapeuten. Aus diesem Grund "wirkt" auch Akupunktur.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
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  • Ich würde mal sagen, es gibt Verfahren, die helfen und solche, die es nicht tun. Und dann gibt's noch gefährliche Anwendungen, dazu gehört, Sauerstoff ins Blut zu pumpen, was ja zum Glück inzwischen verboten ist.

    Soweit ich weiß, muss man, um eine Gesundheitsleistung anbieten zu dürfen, die Heilpraktiker-Ausbildung machen, damit man ein Grundverständnis des Körpers und seiner Funktionen hat und lebensgefährliche Erkrankungen erkennt und Patient*innen dann in die Arztpraxis weiterschickt.

    Das Problematische ist halt, dass Heilpraktiker*innen nicht immer eine Zusatzausbildung für Vernünftiges wie Akupunktur haben, sondern einen bunten Strauß an ausgedachten Verfahren anbieten, die sie rein aus dem Bauch heraus für eine gute Idee halten und vehement gegen "Schulmedizin" verteidigen, weil die ja bloß nicht sehen, wollen, wie toll das ist.

    Mir hat neulich eine mir unbekannte Heilpraktikerin im Gespräch ungefragt "Vitamin B17" empfohlen, was ja bloß angeblich so schädlich sei, aber die dummen Mediziner wüssten ja nicht, dass das in Bittermandel enthalten und daher ungefährlich sei. Dass das erwiesenermaßen nicht nur nutzlos sondern auch noch giftig ist, kann man z.B. hier nachlesen:

    https://www.krebsgesellschaft.de/media/position…n-b17-amygdalin

    Abgesehen davon, dass sie nicht mal verstanden hatte, von welcher Krankheit ich sprach und ins Blaue hinein ein Medikament anpries... hier wird's gefährlich. Wenn ich als Anwenderin erst mal recherchieren muss, ob mich eine gutmeinende Heilpraktikerin umzubringen gedenkt, sollte man die Person und ihre Methoden lieber genauestens überprüfen oder gleich ganz verbieten.

    M.a.W.: Wer Akupunktur anbieten will, dafür ein Zertifikat hat und die Heilpraktikerausbildung absolviert hat, der soll das gerne tun. Leuten aber ausgedachte Bauchgefühlmethoden anbieten zu lassen sollte jedoch untersagt werden.

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