Nach "oben" heiraten und sozialer Status von Lehrerinnen

  • Aus den immer wieder aufs neue geführten Diskussionen wird im Kern deutlich, dass es mal ungefähr gleich "schwierige" Studiengänge in den Lehramts- und anderen Abschlussfächern gibt und dass es mal deutliche Niveauunterschiede gibt, die man nicht müde wird zu betonen.

    Aus dieser letztgenannten Variante wird mal direkt, mal indirekt abgeleitet, dass die AbsolventInnen der entsprechenden Studiengänge qualifizierter wären als andere. In der Vergangenheit wurde dies als Argument herangezogen für eine höhere Besoldung.

    Und wenn man dann bei den Abschlüssen nicht mehr weiterkommt, geht man zum fachlichen Niveau des Unterrichts über, das hier als das entscheidende Kriterium erachtet wird. Die Didaktik wird gerne vernachlässigt.

    Ich kann das unter psychologischen Aspekten nachvollziehen, da man sich ja im Zweifelsfall gerne über als unter anderen Menschen einsortiert. Aber die Diskussion führt nirgendwohin.

    Was ist der effektive Mehrwert davon, dass eine M/Ph OStR sich einer D/M/SU-GS-Lehrerin überlegen fühlt, weil das Studium bockschwer war, die Durchfallquote bei 85% lag und sie zu den 10% der Studierenden gehört, die das Studium überhaupt geschafft haben? Und wie soll sich die GS-Kollegin künftig fühlen, die trotzdem eine hervorragende Arbeit macht?

    Können wir das nicht einfach sein lassen?

    Der Umstand, dass das immer und immer wieder diskutiert wird, zeigt mir, dass die psychologische Komponente offenbar eine große Rolle spielt - und gerade seitens der "selbst ernannt Höherstehenden" erachte ich das eben nicht als ein Zeichen von Selbstbewusstsein.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • An den meisten Unis ist Sek2 vom Anspruch dem Fachstudium nahe/gleich. Sek 1 machen dann die, die Sek 2 nicht gepackt haben. Grundschule ist dann vom fachlichen Anspruch nochmal eine Stufe darunter.

    So ist es zumindest in Mathe an den meisten (nicht allen) Unis.

    Wobei du nicht auf die Frage geantwortet hattest, die da lautete, ob du beides studiert hättest. Im Grunde muss man doch nur die Inhalte vergleichen. In manchen Bundesländern studiert man Grundschullehramt mit einem Fach zusammen mit den Sek 1- Kolleg*innen. Ob das andere Inhalte sind als im Lehramt Gymnasium weiß ich nicht, hab auch keine Lust zu recherchieren. Bevor du das aber immer wieder behauptest, wäre es schön, das mal zu tun.

    Als Fördertante kann ich sagen, dass mein Studium mit meinen Fächern definitiv nicht überwältigend schwer war. Ich verdiene trotzdem mehr als gut und sehe das als Erschwerniszulage für meinen Stress, der durch Lärm, Disziplinkonflikte und Elternkontakte entsteht. Man beachte den Tinnitusthread.

    Im Übrigen arbeiten Menschen an der Uni, die forschen und Lehren vergleichsweise prekär mit befristeten Verträgen usw., der eine oder andere mag da auch mehr auf dem Kasten haben als der/die Mathekolleg*in am Gymnasium, die "Schwere" des Studiums ist halt nicht so wahnsinnig ausschlaggebend für alles was danach kommt.

  • Meiner Meinung nach müssten sowieso diejenigen, die die Grundlagen legen, am besten bezahlt werden. Primarkollegen, sowohl im Förderbereich als auch der übliche Grundschulbereich. Der monetäre Nutzen für die Gesellschaft ist um ein vielfaches höher als der Output von SEK II-Kollegen.

  • Stehen nach der Logik von State die Grundschullehrer über den Förderschullehrern ? ? Denn Kinder mit Down-Syndrom rechnen oft nur bis 6 oder 10.

    Durchaus. Im Ansehen der Bevölkerung stehen die GS-KuK sogar über den Gymnasialern - denn immerhin unterrichten GS-Lehrer*innen auch künftige Nobelpreisträger oder deren Kinder. Außerdem sind sie "netter" zu den Kids ;)

    Als ich am SBBZ ESENT unterrichtet hatte, gab es KuK aus Haupt-, Realschule und Gym, die mir signalisiert hatten, dass ich ihnen "unterlegen" sei und mitleidig herabgeblickt haben. Wobei es dafür keinen Grund gab. Ich hatte zwar schwierige Kinder, allerdings auch Psychologen und Erzieher in der Einrichtung, mit denen wir gemeinsam arbeiteten - zudem viele Freiheiten in der Unterrichtsgestaltung. Mehrere Jahre konnte ich auch TVIND-Elemente in den Unterricht integrieren. Bei Klassengrößen bis 7 Schülern habe ich mir kostenlos den Heimbus reserviert und bin mit dem 8-Sitzer raus in die Landschaft: Römersiedlung, Heuneburg (Keltensiedlung), Eiszeitmuseum, Pfahlbauten, Zoo, Burgen und Schlösser, Besuch beim Förster im Wald, Ausbildungszentrum Bau oder KfZ, Betriebsbesichtigungen u.v.a.m. waren problemlos organisierbar.

    Die Herablassung der KuK konnte ich meist dadurch dämpfen, dass ich ihnen auch von meinen Klassengrößen und vom Korrekturaufwand erzählt habe. Bei Klassenstärken zwischen 4 und maximal 11 Kids war das meist schnell erledigt. Verschwiegen hatte ich jedoch den Aufwand für Entwicklungsberichte und Hilfeplangespräche. ;)

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
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  • Um mal die Erkenntnisse aus diesem Strang bis dato zusammenzufassen: In einer kapitalistischen Gesellschaft lässt es sich nicht gänzlich vermeiden, dass kapitalorientierte Motive zumindest implizit bis in die Partnerwahl hineinwirken. Dennoch lässt sich ergänzen, dass es weitere Faktoren (z.B. Aussehen, Interessen/Hobbys, Bildungsstand, politische Einstellung) gibt, die hier ebenfalls eine Rolle spielen, und dass es am Ende auf den Einzelnen ankommt, in welchem Ausmaß er oder sie all diese Faktoren bei der Partnerwahl berücksichtigt. Der Eine ordnet dem Kapitalhintergrund des potentiellen Partners eine große Rolle zu, der Andere wiederum eine geringe big gar keine.

  • Ich hatte ganz vergessen, dass wenn die Debatte über das Studium und die Wertigkeit der Lehrämter gerade temporär abgefrühstückt ist, als nächstes der Familienzuschlag wieder dran ist.

    Zwischendurch kann ich ja einmal für mich rechnen.

    • Drei "Laberfächer" studiert - minus 20 Punkte von der NaWi-Fraktion
    • Sek II studiert - minus 20 Punkte von der Nicht-Gymnasial-Fraktion
    • Karnickelprämie (drei Kinder) in NRW einstreichend - minus 20 Punkte von der Kinderlosen- und Nicht-NRW-Fraktion
    • Schulleitungsmitglied - minus 20 Punkte von der Nicht-Schulleitungsfraktion

    Sieht so aus, als hätte ich echt versch*ssen...

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Ich hatte ganz vergessen, dass wenn die Debatte über das Studium und die Wertigkeit der Lehrämter gerade temporär abgefrühstückt ist, als nächstes der Familienzuschlag wieder dran ist.

    Zwischendurch kann ich ja einmal für mich rechnen.

    • Drei "Laberfächer" studiert - minus 20 Punkte von der NaWi-Fraktion
    • Sek II studiert - minus 20 Punkte von der Nicht-Gymnasial-Fraktion
    • Karnickelprämie (drei Kinder) in NRW einstreichend - minus 20 Punkte von der Kinderlosen- und Nicht-NRW-Fraktion
    • Schulleitungsmitglied - minus 20 Punkte von der Nicht-Schulleitungsfraktion

    Sieht so aus, als hätte ich echt versch*ssen...

    Du gerätst bald ins Minus!

  • Um mal die Erkenntnisse aus diesem Strang bis dato zusammenzufassen: In einer kapitalistischen Gesellschaft lässt es sich nicht gänzlich vermeiden, dass kapitalorientierte Motive zumindest implizit bis in die Partnerwahl hineinwirken. Dennoch lässt sich ergänzen, dass es weitere Faktoren (z.B. Aussehen, Interessen/Hobbys, Bildungsstand, politische Einstellung) gibt, die hier ebenfalls eine Rolle spielen, und dass es am Ende auf den Einzelnen ankommt, in welchem Ausmaß er oder sie all diese Faktoren bei der Partnerwahl berücksichtigt. Der Eine ordnet dem Kapitalhintergrund des potentiellen Partners eine große Rolle zu, der Andere wiederum eine geringe big gar keine.

    Manchmal habe ich den Eindruck, Du bist ein Bot.

  • Ich hatte ganz vergessen, dass wenn die Debatte über das Studium und die Wertigkeit der Lehrämter gerade temporär abgefrühstückt ist, als nächstes der Familienzuschlag wieder dran ist.

    Zwischendurch kann ich ja einmal für mich rechnen.

    • Drei "Laberfächer" studiert - minus 20 Punkte von der NaWi-Fraktion
    • Sek II studiert - minus 20 Punkte von der Nicht-Gymnasial-Fraktion
    • Karnickelprämie (drei Kinder) in NRW einstreichend - minus 20 Punkte von der Kinderlosen- und Nicht-NRW-Fraktion
    • Schulleitungsmitglied - minus 20 Punkte von der Nicht-Schulleitungsfraktion

    Sieht so aus, als hätte ich echt versch*ssen...

    "Ich lieb's" oder "ich lieb alles daran", wie die Gen Z sagen würde ^^

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