Lügen bei elterlichen Entschuldigungen

  • Sonstige Noten brauchen sich ja nicht nur auf mündliche Mitarbeit im Plenum beziehen. In Arbeitsphasen kann ich ebenso rumgehen und Beobachtungen machen, die in die sonstige Note einfließen können. Außerdem kann ich mit einzelnen SuS sprechen, mir ihre Vorgehensweise erklären lassen und so weiter.

    Klar, aber das sind zumindest bei mir dann halt Stichpunkte zum Arbeitsverhalten, etc., die in eine Mitarbeitsnote für die gesamte Einheit zusammengefasst werden, die dann ein umfassenderes Bild zusammenfasst, statt isoliert die Tagesform mit einer Note zu versehen. Wenn es jede Stunde Noten gibt, dann erzeugt das meines Erachtens eine extrem ungesunde Form von Leistungsdruck, ohne dadurch in der Summe einen echten Mehrgewinn an Aussagekraft zu erlangen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich wüsste überhaupt nicht, wie man stichhaltige Mitarbeitsnoten macht, wenn man NICHT jede Stunde was notiert. Ob das nun +/-/o-Zeichen oder direkt Noten sind. Die einzelne Note mag "ungenau" sein, aber über die Wochen eine Halbjahres hinweg hat man bei vielen Einzelnoten dennoch eine solide Basis für die Mitarbeitsendnote.

  • Jede Stunde kann ich gar nicht für jeden Schüler notieren, ich laufe ja nach der Stunde zur nächsten Klasse. Ich habe mir angewöhnt, immer nach 2 Wochen kurz zu notieren und gebe sie immer zusätzlich zur Klassenarbeitsnote an (wir schreiben ja in allen Fächern Klassenarbeiten). Mich amüsiert immer wieder, dass meine mündliche Note gegeben vor der Korrektur mehr als 50 % auf Viertelnote genau mit der schriftlichen übereinstimmt und weniger als 10 % mehr als eine Note abweicht (dann führe ich auch zeitnah Gespräche über mögliche Gründe). Mündliche Noten gibt es bei uns nur für fachliche Leistungen.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Ich hab eine App. Die öffnet direkt einen Editor mit Zahlen und springt nach Eingabe automatisch in die nächste Zeile. Das geht wirklich schnell und Sinn der Sache ist, eben NICHT stundenlang nachzudenken, sondern zügig Eindrücke in Notenform festzuhalten. Zusätzlich kann ich im gleichen Feld Notizen hinterlegen, wenn ich irgendwas besonderes vermerken möchte, und das mache ich bereits während des Unterrichts. Kostet insgesamt wirklich nicht viel Zeit.

    Den Punkt mit den Schülerfragen verstehe ich nicht ganz. Ich hab nach Unterrichtsende keine Schülerfragen mehr 🤔


    Ich bin vor vielen vielen Jahren mal über den Link hier gestolpert und fand das Verfahren plausibel.

    https://www.lehrerfreund.de/schule/1s/muen…chnell-ice/3752

    ...nur dass ich es eben nach jeder Stunde mache 😊

  • Ich hab eine App. Die öffnet direkt einen Editor mit Zahlen und springt nach Eingabe automatisch in die nächste Zeile. Das geht wirklich schnell und Sinn der Sache ist, eben NICHT stundenlang nachzudenken, sondern zügig Eindrücke in Notenform festzuhalten.

    Sinn welcher Sache? Noten sollten schon auf ein paar objektiven Kriterien beruhen.

  • Ich hab eine App. Die pffnet d

    Dann muss ich das Handy öffnen und erst einmal aus der Tasche holen. Wir haben ein Convertible deshalb Excel. Und bei 30 Schülern und öffnen der App komme ich trotzdem auf mehr als

    Das dauert keine 30 Sekunden, die hab ich 😊

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  • Sinn welcher Sache? Noten sollten schon auf ein paar objektiven Kriterien beruhen.

    Sinn = kontinuierliche Leistungseinschätzung. Ob die Mitarbeit eines Schülers gut oder mangelhaft war, kann man nach einer Stunde durchaus kurz festhalten. Ich hab angefangen mit Zeichensystemen, fand das für mich aber irgendwann unnötig kompliziert.

  • Sinn = kontinuierliche Leistungseinschätzung. Ob die Mitarbeit eines Schülers gut oder mangelhaft war, kann man nach einer Stunde durchaus kurz festhalten. Ich hab angefangen mit Zeichensystemen, fand das für mich aber irgendwann unnötig kompliziert.

    Mitarbeit darf bei uns nicht in der Fachnote bewertet werden. Es darf nur fachliches bewertet werden. Für Mitarbeit gibt es bei uns die Kopfnote Mitarbeit.

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  • Den Punkt mit den Schülerfragen verstehe ich nicht ganz. Ich hab nach Unterrichtsende keine Schülerfragen mehr 🤔

    Ich habe nach jeder Stunde 2-4 Schüler mit Fragen da stehen. Zumeist geht es darum, dass sie den Lernstoff der Stunde auf ihre private Lebenssituation beziehen und dann Detailfragen stellen, z.B.: „Wir haben jetzt ja einen Router konfiguriert. Was mache ich, wenn ich bei meiner Fritz-Box das Passwort vergessen habe?“

  • Das dauert keine 30 Sekunden, die hab ich 😊

    Naja, dann hast eine ganze Menge Daten, die genauso stichhaltig sind wie andere Noten. Weißt du denn bei jedem Mal noch wieso diese Benotung stattfand?

  • Oh. Das wusste ich nicht. Ich mache das nämlich bisher so. JedeR SuS bekommt für jede Stunde eine sonstige Mitarbeitsnote, die zu 50% aus der mündlichen Leistung besteht. Ich nehme aber auch jedeN in jeder Stunde dran.

    Dann wirklich mal eine interessierte Nachfrage: Wie genau beurteilst du denn auf Basis von max. 2 Minuten Redezeit pro Schüler (und das auch nur, wenn nahezu die komplette Stunde aus Redebeiträgen der Schüler besteht) die Leistung des Schülers in dieser konkreten Stunde? Wie stellst du in so kurzer Redezeit sicher, die Anforderungsbereiche alle hinreichend abgedeckt zu haben und entsprechend allen Schülern genug Gelegenheit gegeben zu haben, alle Anforderungsbereiche auch dargestellt haben zu können?


    PS: Ich persönlich mache da ein großes Fragezeichen an die Validität von Bewertung derart kurzer Redebeiträge im Unterricht, selbst unter solchen "Idealbedingungen". In der Praxis sind die Redebeiträge der Schüler in Unterrichtsstunden im Mittel noch wesentlich kürzer als oben angenommen. Mündliche Abiturprüfungen dauern 20-30 Minuten. In dieser Zeit kann ich am Ende wirklich gut einschätzen, wie gut die Anforderungen erfüllt sind und die Prüflinge hatten dann auch wirklich Gelegenheit, über alle Anforderungsbereiche hinweg Leistungen zu zeigen...oder eben auch nicht. Das ist im Unterrichtssetting aber schlicht unmöglich..zumindest nicht, wenn man das in jeder Stunde mit jedem Schüler machen möchte.

  • Warum müssen denn für die Bewertung eines Schülers alle Anforderungsbereiche abgedeckt sein?

    Wenn sich jemand in einem Beitrag im AFB1 bewegt, bekommt er eine andere Bewertung als wenn er sich im AFB3 bewegt.

  • Naja, dann hast eine ganze Menge Daten, die genauso stichhaltig sind wie andere Noten. Weißt du denn bei jedem Mal noch wieso diese Benotung stattfand?

    Teilweise. Bei 5en oder schlechter hinterlege ich während (!) des Unterrichts kurze Anmerkungen wie "keine Aufgabenarbeitung, kann sich auf Ansprache nicht fachlich sinnvoll zum Thema äußern", "schläft im Unterricht", "Arbeitsverweigerung" etc. Bei stilleren Schülern merke ich wiederum häufiger an, wenn zwar keine eigenititiative mündliche Beteiligung stattfindet, aber in Arbeitsphasen gut gearbeitet wird. Wenn jemand extrem positiv heraussticht, mache ich ebenfalls eine Notiz. Aber alles im laufenden Betrieb und nicht nach dem Unterricht und auch nicht flächendeckend immer und für alle.

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