Bewerbung Referendariat spezielle Schule möglich und wie?

  • Hallo,

    ich möchte mich im Januar/Februar für das Referendariat in Niedersachsen (Gymnasium) bewerben. Ich habe letztes Jahr ein Praktikum an einer Schule gemacht und der Schulleiter meinte, ich könnte das Referendariat an seiner Schule machen, wenn ich möchte. Jetzt ist meine Frage, ob ich das in der Bewerbung angeben könnte, damit ich, falls ich bei dem Studienseminar angenommen werde, auch dort an der Schule landen würde? Und sollte ich dem Schulleiter vorher noch eine E-Mail schreiben und nachfragen, ob das Angebot noch steht? Ich weiß auch nicht, ob das Studienseminar ihn dann in dem Prozess kontaktiert würde? Dann wäre es ja auch gut, wenn er mich nochmal aktiv im Gedächtnis hat, oder? Wie würdet ihr vorgehen?

  • Für den Vorbereitungsdienst ist keine schulscharfe Bewerbung möglich, du kannst lediglich eine Priorisierung der zuständigen Studienseminare angeben. Du wirst dann einem Studienseminar zugewiesen, wobei die Wünsche soweit wie möglich umgesetzt werden, sofern die Kapazitäten ausreichen. Und erst wenn das erledigt ist, weisen die Studienseminare wiederum den anhängenden Schulen die Lehramtsanwärter zu.


    Für diesen letzten Schritt kann es sinnvoll sein, vorher den Schulleiter deiner Wunschschule zu kontaktieren. Diese haben manchmal einen ganz guten Draht zum Studienseminar und können in gewissen Grenzen Anwärter "anfordern". Bei uns funktioniert das ganz gut ;)

  • Für diesen letzten Schritt kann es sinnvoll sein, vorher den Schulleiter deiner Wunschschule zu kontaktieren. Diese haben manchmal einen ganz guten Draht zum Studienseminar und können in gewissen Grenzen Anwärter "anfordern". Bei uns funktioniert das ganz gut ;)

    So würde ich das auch machen. Mit der SL absprechen und die SL klärt das dann im Hintergrund mit dem Studienseminar.

    In Hessen ist eine schulscharfe Bewerbung für den Vorbereitungsdienst möglich, allerdings nur wenn diese vorher ausgeschrieben werden und es um einen Quereinstieg geht. So habe ich meinen Vorbereitungsdienst gemacht.

  • IN Berlin kann die Schulleitung bestimmte Referendare anfordern und die kommen dann auch in die entsprechenden Seminare. Also ich würde die Schulleitung kontaktieren und fragen, ob du da was machen musst und wenn ja, was. Die werden im Gegensatz zu und Erfahrungen haben, wie ihre Angebote umgesetzt werden können.

  • Für diesen letzten Schritt kann es sinnvoll sein, vorher den Schulleiter deiner Wunschschule zu kontaktieren. Diese haben manchmal einen ganz guten Draht zum Studienseminar und können in gewissen Grenzen Anwärter "anfordern". Bei uns funktioniert das ganz gut ;)

    In NRW hat es bei mir auch funktioniert. Bei mir war das Studienseminar fix, meine Schule war dem nicht einmal zugeordnet, hat trotzdem geklappt.


    Also ja - frag bei ihm an. Dann gib das Studienseminar als Prio an, dem die Schule zugeordnet ist. Alles keine Garantier, aber kann durchaus klappen, wenn alle Faktoren passen.

  • Das wird in Niedersachsen schwierig bis unmöglich. Es kommt immer auch auf die Unterrichtsversorgung der jeweiligen Schule an. Wenn der Schulleiter einen guten Draht zum Seminar hat, lässt sich da vielleicht hintenrum was drehen. Sonst eher nicht.

  • Das wird in Niedersachsen schwierig bis unmöglich. Es kommt immer auch auf die Unterrichtsversorgung der jeweiligen Schule an. Wenn der Schulleiter einen guten Draht zum Seminar hat, lässt sich da vielleicht hintenrum was drehen. Sonst eher nicht.

    Das hat nichts mit "hintenrum" zu tun, sondern stellt einen recht üblichen Ablauf dar. Und natürlich schauen die SL dabei auch auf sinnvolle oder weniger sinnvolle Fächer. Die Unterrichtsversorgung spielt dabei aber eher eine untergeordnete Rolle, da die Lehramtsanwärter nicht primär dafür da sind, fehlende Stunden aufzufangen. Im Gegenteil dazu hat eine Schule hinreichende Ausbildungskapazitäten in den entsprechenden Fächern sicherzustellen, was gerade in Mangelfächern manchmal nicht gewährleistet ist.

  • Die Unterrichtsversorgung spielt dabei aber eher eine untergeordnete Rolle, da die Lehramtsanwärter nicht primär dafür da sind, fehlende Stunden aufzufangen.

    Das mag dir an deinem Standort so vorkommen, anderswo ist es durchaus so, dass Schulen mit schlechter Versorgung Anwärter:innen bekommen, sei es, weil man hofft, dass sie im Anschluss dort bleiben, oder doch, weil man die Versorgung statistisch erhöht.

    Und ja, die weiterhin unterversorgte Schule muss zusätzlich auch die Anwärterin ausbilden.

    Aber das muss ja hier nicht der Fall sein. Wenn der SL das Angebot ausgesprochen hat, wird er die Wege kennen, da würde ich mich dort erkundigen, ob das Angebot noch steht und was man machen kann.

  • Das mag dir an deinem Standort so vorkommen, anderswo ist es durchaus so, dass Schulen mit schlechter Versorgung Anwärter:innen bekommen, sei es, weil man hofft, dass sie im Anschluss dort bleiben, oder doch, weil man die Versorgung statistisch erhöht.

    Natürlich bekommen auch Schulen in Gebieten mit schlechter Versorgung Anwärter:innen. Das wäre ja reichlich absurd, wenn man die kompletten Ausbildungskapazitäten auf die hoch versorgten Gebiete konzentrieren würde. Sie erhalten die Anwärter:innen aber nicht wegen ihrer Unterversorgung, sondern trotz Unterversorgung.

  • Natürlich bekommen auch Schulen in Gebieten mit schlechter Versorgung Anwärter:innen. Das wäre ja reichlich absurd, wenn man die kompletten Ausbildungskapazitäten auf die hoch versorgten Gebiete konzentrieren würde. Sie erhalten die Anwärter:innen aber nicht wegen ihrer Unterversorgung, sondern trotz Unterversorgung.

    Wenn das in NDS so ist: gut. Hier in BW wurden 2018 die Vorgaben für das vorzeitige Ausscheiden aus dem Vorbereitungsdienst deutlich dahingehend geändert, dass die Seminare (zumindest im Bereich der SEK.1) möglichst nicht „rausberaten“ sollen im ersten Ausbildungsabschnitt, sondern letztlich ungeeignete Kandidaten am Ende halt durchfallen sollten, bis dahin aber klar benötigt würden zur Sicherung der Unterrichtsversorgung (auf dem Papier). Ich hatte auch einige Mitanwärter: innen an Schulen, die so unterversorgt waren, dass ständig Mehrarbeitsdruck aufgebaut wurde bei den Refis (obgleich unzulässig) und diese teilweise keine Mentorinnen und Mentoren hatten in einzelnen Fächern, da es schlicht niemanden vom Fach gab und die fachfremde Lehrkraft, die das rein nominell übertragen bekommen hatte, selbsterklärt nicht ausbilden konnte, der/ die Refi möge das doch bitte mit dem Seminar klären. Auch das war so natürlich nicht vorgesehen, passierte aber dennoch.

    Die Realität sieht also leider oftmals anders aus.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Sie erhalten die Anwärter:innen aber nicht wegen ihrer Unterversorgung, sondern trotz Unterversorgung.

    Doch: Ich habe keine Lehrkraft für Sie, aber Sie bekommen eine Anwärterin.

    Zusätzlich wurde die 2. Arbeit gestrichen, wenn die Anwärter:innen 2 Stunden mehr erteilen, zunächst als Angebot, inzwischen regulär.

  • Doch: Ich habe keine Lehrkraft für Sie, aber Sie bekommen eine Anwärterin.

    Zusätzlich wurde die 2. Arbeit gestrichen, wenn die Anwärter:innen 2 Stunden mehr erteilen, zunächst als Angebot, inzwischen regulär.

    Das würde mich sehr wundern, da die Zuweisung der konkreten Anwärter durch das Studienseminar selbst kommt, die Stellenzuweisungen aber vom regionalen Landesamt. Ich will aber nicht ausschließen, dass bei der Frage, ob überhaupt eine Zuweisung erfolgt, auch mit Blick auf die Unterrichtsversorgung fällt. Und ich will auch nicht ausschließen, dass bei euch im GS-Bereich der Mechanismus etwas anders funktioniert.

  • Ebenso wie es möglich ist, dass SL sich Anwärter:innen wünschen können und Erfolg haben, können Dezernent:innen mitreden: Schule X-Y hat Bedarf.
    Meines Wissens fragt dann auch nicht das Seminar, sondern der Dezernent bei der SL, welche Fächer bedient werden sollen bzw. können.

    Wenn die Schule extrem unterversorgt ist, zählt jede Stunde.

  • Ich glaube, dass ist wirklich auch von der Schulform abhängig. Im BBS-Bereich hier in NDS klappt es mit dem "Anfordern" von LiV gut und ist durchaus üblich.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Kann mir jemand mal diese "Anfordern" erklären?

    Was bringt es einer Schule einen Neuling "anzufordern", der hat doch eh noch keinerlei Erfahrung oder Referenzen vorzuweisen. Was will die Schule also mit dem einen "bestimmten" Referendar?

  • Wir hatten Studierende zur Vertretung, das geht in NDS nach dem LA-Bachelor.

    Wenn diese Studierenden dann fertig mit dem Master sind, kann man sie anfordern, man kennt sich schon und weiß, wen man ins Kollegium bekommt (und dass es passt), die Studis kennen auch schon die Schule, was für das Ref ein Vorteil ist,

    und im besten Fall sind es Leute, die gerne in dieser Region bleiben wollen.

  • Doch: Ich habe keine Lehrkraft für Sie, aber Sie bekommen eine Anwärterin.

    Zusätzlich wurde die 2. Arbeit gestrichen, wenn die Anwärter:innen 2 Stunden mehr erteilen, zunächst als Angebot, inzwischen regulär.

    So kenne ich es auch, so war es bei mir schon vor 30 Jahren. 2 Referendare entsprechen eine Vollzeitstelle. Und dies wurde mir auch deutlich vom Seminar mitgeteilt, ich wollte woanders hin.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Kann mir jemand mal diese "Anfordern" erklären?

    Was bringt es einer Schule einen Neuling "anzufordern", der hat doch eh noch keinerlei Erfahrung oder Referenzen vorzuweisen. Was will die Schule also mit dem einen "bestimmten" Referendar?

    Gerne. Wir hatten vor nicht allzu langer Zeit eine Vertretungslehrkraft, die ziemlich fit war, gut zu uns passte und für uns attraktive Fächer (ok, irgendwie klar, wenn wir sie als "Feuerwehr" brauchten) hatte. Und wir wussten, dass sie nach dem halben Jahr das Referendariat beginnen wird. In dem Fall haben wir wirklich mit dem Seminar Kontakt aufgenommen, um konkret diese angehende Lehrkraft "anzufordern".

  • Das verstehe ich ja, aber ich höre auch immer wieder, dass sich Anwärter anfordern lassen, die überhaupt keinen Bezug zu der konkreten Schule haben außer vielleicht gehört zu haben, dass sie "gut" wäre.

  • Das verstehe ich ja, aber ich höre auch immer wieder, dass sich Anwärter anfordern lassen, die überhaupt keinen Bezug zu der konkreten Schule haben außer vielleicht gehört zu haben, dass sie "gut" wäre.

    Ich vermute hier eher, dass das ein Wunsch der Betreffenden ist. Warum das für eine Schule sinnvoll sein sollte - außer vlt. mit taktischem Blick auf Fächer bezogen auf absehbar zukünftigen Bedarf - erschließt sich mir ebenfalls nicht. Gibt es denn wirklich Schulen, die auf solche Wünsche eingehen?

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