Nochmal Rat gesucht- Schülerin stichelt und besteht auf Änderung einer LK

  • Das hat Seph meiner Lesart nach nicht gefordert. Es geht eher darum, dass man in Konfliktsituationen, die im schulischen Umfeld nun einmal vorkommen, dann gelassen und selbstbewusst auftreten kann, wenn man schulrechtlich korrekt handelt und um diese Korrektheit auch aktiv weiß.

    Genau deshalb bin ich ja am Anfang meiner Laufbahn. ;)

  • Das hat Seph meiner Lesart nach nicht gefordert. Es geht eher darum, dass man in Konfliktsituationen, die im schulischen Umfeld nun einmal vorkommen, dann gelassen und selbstbewusst auftreten kann, wenn man schulrechtlich korrekt handelt und um diese Korrektheit auch aktiv weiß.

    Ganz genau das ist gemeint :) Neben der durch möglichst gute Kenntnis schulrechtlicher Vorgaben bedingten Handlungssicherheit ist als Lehrkraft zudem eine gewisse emotionale Distanz zu Vorkommnissen in der Schule ratsam. Mir persönlich hilft es sehr, mir immer wieder zu verdeutlichen, dass es in Konfliktsituationen in der Regel eher um die Rolle als Lehrkraft und nicht um die eigene Person geht.

  • Ganz genau das ist gemeint :) Neben der durch möglichst gute Kenntnis schulrechtlicher Vorgaben bedingten Handlungssicherheit ist als Lehrkraft zudem eine gewisse emotionale Distanz zu Vorkommnissen in der Schule ratsam. Mir persönlich hilft es sehr, mir immer wieder zu verdeutlichen, dass es in Konfliktsituationen in der Regel eher um die Rolle als Lehrkraft und nicht um die eigene Person geht.

    Ich hatte kürzlich "Stress" mit einer Klasse, die der Meinung war wir sollten die Klausur verschieben und es wäre alles zu schnell und zu viel. Was bisher im Unterricht gelaufen war, war allerdings ausgesprochen wenig. Ich habe eine Weile gebraucht, um mich nicht mehr darüber zu ärgern. Auch nach 10 Jahren im Beruf kann das noch passieren. Auch Lehrkräfte lernen nie aus.

  • Jap. mein Mantra ist da immer 'Was bitte soll ein 16-jähriger zu mir sagen, das mich persönlich angreift' ? Damit seine persönliche Meinung über mich mich treffen kann, muß sie für mich einen Wert besitzen, und das tut sie nicht. Was Schüler persönlich von mir halten ist mir, mit Verlaub, pupsegal.

  • Ich hatte kürzlich "Stress" mit einer Klasse, die der Meinung war wir sollten die Klausur verschieben und es wäre alles zu schnell und zu viel. Was bisher im Unterricht gelaufen war, war allerdings ausgesprochen wenig. Ich habe eine Weile gebraucht, um mich nicht mehr darüber zu ärgern. Auch nach 10 Jahren im Beruf kann das noch passieren. Auch Lehrkräfte lernen nie aus.

    Die Tatsache, dass mir ein Kollege kurz vor der Rente und mit 65 sagte, dass er heute noch Puls bekommt, wenn sich SuS zickig verhalten hat mich nicht unbedingt positiv gestimmt, dass dies jemals ändern wird.

    Seine Aussage: Je älter, je dünnhäutiger würde man werden.

  • Jap. mein Mantra ist da immer 'Was bitte soll ein 16-jähriger zu mir sagen, das mich persönlich angreift' ? Damit seine persönliche Meinung über mich mich treffen kann, muß sie für mich einen Wert besitzen, und das tut sie nicht. Was Schüler persönlich von mir halten ist mir, mit Verlaub, pupsegal.

    Richtig. Es ist dennoch gerade für BerufsanfängerInnen ein Balanceakt, einerseits solchen SchülerInnenmeinungen gegenüber gleichgültig zu bleiben, gleichzeitig aber nicht das Gefühl zu vermitteln, die SchülerInnen wären einem als Menschen gleichgültig.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Die Tatsache, dass mir ein Kollege kurz vor der Rente und mit 65 sagte, dass er heute noch Puls bekommt, wenn sich SuS zickig verhalten hat mich nicht unbedingt positiv gestimmt, dass dies jemals ändern wird.

    Seine Aussage: Je älter, je dünnhäutiger würde man werden.

    Das kann ich in der Allgemeinheit nicht bestätigen. Man wird mit den Jahren deutlich souveräner im Umgang damit.

    Ich nenne es: Die Bullshit-Toleranz nimmt ab, man ärgert sich aber weniger darüber.

  • Die Tatsache, dass mir ein Kollege kurz vor der Rente und mit 65 sagte, dass er heute noch Puls bekommt, wenn sich SuS zickig verhalten hat mich nicht unbedingt positiv gestimmt, dass dies jemals ändern wird.

    Seine Aussage: Je älter, je dünnhäutiger würde man werden.

    Den Puls bekomme ich manchmal auch noch, aber mit dem Wissen um mein schulrechtlich korrektes Handeln und dem damit einhergehenden souveränen Auftreten geht der Puls dann auch schnell wieder runter.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Ich reagiere innerlich leider superangefasst auf Lärm und schlechtes Arbeitsverhalten und habe dann auch die intuitive Tendenz, über Noten zu sanktionieren und teilweise unprofessionelle, impulsive Dinge zu sagen. Man muss sich - wenn man das an sich selbst beobachtet -unbedingt aktiv selbst stoppen. Nichts davon verbessert die Beziehung zu den Schülern oder das Arbeitsklima und löst die Probleme. Und dazu gehören für mich auch "extraschwere" Leistungsabfragen als Vergeltung für irgendwas.

  • Ich reagiere innerlich leider superangefasst auf Lärm und schlechtes Arbeitsverhalten und habe dann auch die intuitive Tendenz, über Noten zu sanktionieren und teilweise unprofessionelle, impulsive Dinge zu sagen. Man muss sich - wenn man das an sich selbst beobachtet -unbedingt aktiv selbst stoppen. Nichts davon verbessert die Beziehung zu den Schülern oder das Arbeitsklima und löst die Probleme. Und dazu gehören für mich auch "extraschwere" Leistungsabfragen als Vergeltung für irgendwas.

    Das darf zum Glück jeder selbst entscheiden. Wenn die bisherige Note nicht die Realität widerspiegelt, ist das durchaus legitim.

  • Das darf zum Glück jeder selbst entscheiden. Wenn die bisherige Note nicht die Realität widerspiegelt, ist das durchaus legitim.

    Wenn die bisherige Note die Realität nicht spiegelt, liegt das aber doch allein an dir. Entweder, weil deine bisherigen Leistungsabfragen anscheinend nicht so passend abgefragt haben, dass sie realistisch den Leistungsstand wiedergeben, oder weil du einen Fehler gemacht hast (wie hier geschehen). Beides ist in deiner Verantwortung zu verorten. Zudem muss bei einer bewusst schweren Klausur die gesamte Klasse ausbaden, dass eine einzelne Schülerin falsch bewertet wurde. Fragwürdig.

    Ich hatte neulich donnerstags eine Lerngruppe, die mir so tierisch auf den Keks gegangen ist, dass ich anschließend am Nachmittag die Klausur für den Folgetag bewusst anspruchsvoll und umfangreich aufgezogen habe. Soll es halt 5en regnen, wenn man Übungszeit im Unterricht nicht angemessen nutzt 💁‍♀️ Letztlich habe ich die Klausur morgens um 5 nochmal geändert, weil das einfach ein Scheissmove war. Man darf auch nicht vergessen, dass das Ziel eines Schuljahres nicht darin besteht, dass mir die Noten Genugtuung verschaffen, sondern dass die Schüler was lernen. Dazu braucht es ein vernünftiges Arbeitsverhältnis und nicht maximale Frustration und Demotivation in Klausur Nr. 1. Aber eben weil ich auch manchmal solche völlig emotional gesteuerten Anwandlungen habe, wenn mein Nervenkostüm angekratzt ist, finde ich wichtig, dass man sich selbst reflektiert und reguliert. Das gehört zur Professionalisierung.

  • Wenn die bisherige Note die Realität nicht spiegelt, liegt das aber doch allein an dir. Entweder, weil deine bisherigen Leistungsabfragen anscheinend nicht so passend abgefragt haben, dass sie realistisch den Leistungsstand wiedergeben, oder weil du einen Fehler gemacht hast (wie hier geschehen). Beides ist in deiner Verantwortung zu verorten. Zudem muss bei einer bewusst schweren Klausur die gesamte Klasse ausbaden, dass eine einzelne Schülerin falsch bewertet wurde. Fragwürdig.

    Ich hatte neulich donnerstags eine Lerngruppe, die mir so tierisch auf den Keks gegangen ist, dass ich anschließend am Nachmittag die Klausur für den Folgetag bewusst anspruchsvoll und umfangreich aufgezogen habe. Soll es halt 5en regnen, wenn man Übungszeit im Unterricht nicht angemessen nutzt 💁‍♀️ Letztlich habe ich die Klausur morgens um 5 nochmal geändert, weil das einfach ein Scheissmove war. Man darf auch nicht vergessen, dass das Ziel eines Schuljahres nicht darin besteht, dass mir die Noten Genugtuung verschaffen, sondern dass die Schüler was lernen. Dazu braucht es ein vernünftiges Arbeitsverhältnis und nicht maximale Frustration und Demotivation in Klausur Nr. 1. Aber eben weil ich auch manchmal solche völlig emotional gesteuerten Anwandlungen habe, wenn mein Nervenkostüm angekratzt ist, finde ich wichtig, dass man sich selbst reflektiert und reguliert. Das gehört zur Professionalisierung.

    Wow!:rose:

  • Jap. mein Mantra ist da immer 'Was bitte soll ein 16-jähriger zu mir sagen, das mich persönlich angreift' ? Damit seine persönliche Meinung über mich mich treffen kann, muß sie für mich einen Wert besitzen, und das tut sie nicht. Was Schüler persönlich von mir halten ist mir, mit Verlaub, pupsegal.

    Mir ist das nicht egal, zumindest nicht völlig. Ein ordentliche Beziehung zu den Lerngruppen ist mir sehr wichtig, ich denke mein Unterricht würde ohne auch gar nicht so funktionieren.

  • Wenn die bisherige Note die Realität nicht spiegelt, liegt das aber doch allein an dir. Entweder, weil deine bisherigen Leistungsabfragen anscheinend nicht so passend abgefragt haben, dass sie realistisch den Leistungsstand wiedergeben, oder weil du einen Fehler gemacht hast (wie hier geschehen). Beides ist in deiner Verantwortung zu verorten. Zudem muss bei einer bewusst schweren Klausur die gesamte Klasse ausbaden, dass eine einzelne Schülerin falsch bewertet wurde. Fragwürdig.

    Ich bin seit einem Jahr an einer Berufsschule. Was erwartest du? Dass ich zu 110 Prozent fachlich sicher bin? Dass ich alles perfekt mache? Die Schülerin wäre normal und wenn ich die Arbeit nicht ein zweites Mal geschrieben hätte viel schlechter. Klar wäre sie das. Was auch sonst?

    Nein. Die Freiheit hast du nicht. Einen Leistungsnachweis schwerer als nötig zu machen, weil einem die bisherigen Noten nicht passen, ist nicht durch pflichtgemäßes Ermessen gedeckt.

    Sagt wer? Du?

    Offenbar hat man diese Freiheit. Zahlreiche Kolleginnen des Fachbereichs nutzen sie wöchentlich. Und nun? Willst du die jetzt verhauen?

  • Ich hatte neulich donnerstags eine Lerngruppe, die mir so tierisch auf den Keks gegangen ist, dass ich anschließend am Nachmittag die Klausur für den Folgetag bewusst anspruchsvoll und umfangreich aufgezogen habe. Soll es halt 5en regnen, wenn man Übungszeit im Unterricht nicht angemessen nutzt 💁‍♀️ Letztlich habe ich die Klausur morgens um 5 nochmal geändert, weil das einfach ein Scheissmove war

    Na, ja wers braucht. Ist ja dein Problem.

    Ich mache eher Unterrichtsstoff für die Sek I und nicht für die Sek II.

    Und wer mir hier bitte sagt, dass Konjunktiv I und II anspruchsvoll für die Sek II sind, während die halbe Klasse eine 4 oder 5 schreibt, der soll bitte selbst nochmal die Schulbank drücken. Natürlich passt man das Level irgendwie auch an die Klasse an. Anspruchsvoll ist bei meiner Klasse 11 aber mittlerweile Realschule Klasse 10 .

    Dementsprechend ist die Aussage wir machen es extra schwer wohl relativ.

  • Milli85

    Du hast Dich schnell eingelebt, da Du Dich von Deinem Tonfall einzelnen UserInnen hier offenbar dem, was Du zuvor kritisiert hast, angepasst hast.

    Gleichzeitig fände ich es schade, wenn man Dir erklären müsste, dass es keine Gleichheit im Unrecht gibt - ob nun beim Verhalten anderen UserInnen gegenüber oder bei zu schweren oder zu leichten Leistungskontrollen.
    Es ist doch eigentlich unsere Aufgabe als Lehrkräfte, dies unseren SchülerInnen zu vermitteln - da sollte eine gewisse Vorbildfunktion nicht fehlen.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Beitrag von Quittengelee (15. November 2025 22:23)

    Dieser Beitrag wurde von Conni aus folgendem Grund gelöscht: Beitrag trägt nicht zur Diskussion bei. (15. November 2025 22:35).
  • Na, ja wers braucht. Ist ja dein Problem.

    Warum so patzig? Maylin85 schildert doch lediglich, wie sie ein unprofessionelles Verhalten korrigiert hat.
    Selbstverständlich gibts Kolleg:innen, die emotional, sprich unprofessionell, reagieren, weil man nicht immer perfekt sein kann. Dadurch wird es aber nicht richtig und sollte dringend durch reflektiertes Verhalten gerade gerückt werden. Manchmal ist auch eine Entschuldigung angebracht.
    Und natürlich gibt es keinen Grund, unprofessionelles Verhalten von Kolleg:innen zu übernehmen.

    Du Milli85 nimmst für dich in Anspruch, Fehler zu machen, weil du Anfängerin seist. Dann solltest du dennoch bereit sein, deine Fehler zu korrigieren.
    Gleichzeitig müsstest du dann auch deinen SuS gegenüber recht tolerant sein. Sie sind noch weniger erwachsen als du und machen Fehler in ihrer Leistung und in ihrem Verhalten.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Manchmal ist auch eine Entschuldigung angebracht.
    Und natürlich gibt es keinen Grund, unprofessionelles Verhalten von Kolleg:innen zu übernehmen.

    Du Milli85 nimmst für dich in Anspruch, Fehler zu machen, weil du Anfängerin seist. Dann solltest du dennoch bereit sein, deine Fehler zu korrigieren.

    Na, da sind wir ja froh und heiter, dass Mariej aus der Gesamtschule immer alles richtig macht.

    Wie gut, dass sie ihre Lehrerpersönlichkeit nie finden musste und Mrs. perfect ist. Weiter so.

    Gleichzeitig fände ich es schade, wenn man Dir erklären müsste, dass es keine Gleichheit im Unrecht gibt - ob nun beim Verhalten anderen UserInnen gegenüber oder bei zu schweren oder zu leichten Leistungskontrollen.

    Man kann das mobbende Forum, in dem der eigentliche Sinn scheinbar darin besteht sich gegenseitig zu schikanieren, sich einige gern reden hören und für unabkömmlich halten weder weiterempfehlen noch für ernst nehmen.

    Aber ja. Eine Krähe kratzt der anderen kein Auge aus.

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