Wie integriert ihr finanzielle Bildung in euren Unterricht. Erfahrungen v. a. in Sek I/II und Vertretungsstunden gesucht

  • Kris24 : Mal ein anderer Ansatz: Warum sollen Lehrkräfte bereits den Spitzensteuersatz (wenn auch nur auf einen Teilbetrag) zahlen? Prozentual mögen sie zu den 10% mit dem höchsten Verdienst gehören, aber bekannterweise geht es innerhalb dieser 10% noch einmal steil nach oben (vor allem dann noch einmal im letzten Prozent). Spräche etwas dagegen, wenn Lehrkräfte nicht den Spitzensteuersatz zahlen würden, sondern die Steuerpflicht ab dieser Einkommensgruppe erst anfängt und dafür der Steuersatz nach oben hin viel stärker als aktuell steigt? Mein Gedanke dahinter wäre eine Begrenzung der Vermögensschere nach oben hin (Die Anzahl an Millionären und Milliardären nimmt bekanntlich jedes Jahr zu und immer mehr Geld befindet sich in den Händen von wenigen.) und dass die Mittelschicht als Herzstück unserer Gesellschaft wieder das Gefühl hat, dass sich Leistung lohnt, weil von ihrem Brutto nicht Monat für Monat locker ein Drittel einfach verpufft, ohne dass sie unmittelbar etwas davon haben.

    Ähnlich würde ich, wie zuvor beschrieben, auch bei der Kapitalertragssteuer vorgehen.

    Sehe ich genauso, war früher so.

    Allerdings ging früher bei der Mittelschicht prozentual genauso viel weg, bei den Reichen halt deutlich mehr als die Hälfte und die Mittelschicht profitiert am meisten.

    Die Armen gehen weder ins Schwimmbad noch ins Theater, die Reichen benötigen kein subventioniertes Theater und haben ihr eigenes Schwimmbad.

    Übrigens zahlen Reiche bereits aktuell 45% statt 42% also immerhin 3 % mehr.

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  • Ich weiß nicht, ob es dafür eine gesellschaftliche Mehrheit gäbe, aber ich fände es vertretbar, wenn Bürger (m/w/d) mit einem Bruttojahreseinkommen von mindestens 500k € 60 oder 70% zahlen müssten.


    Und ja, die Reichen benötigen keine Subventionen, da stimme ich dir. Wir sollten uns nur mal gesamtgesellschaftlich darauf einigen, wer als "reich" gilt. Für mich zählen Lehrkräfte nicht als "reich".

  • Ich weiß nicht, ob es dafür eine gesellschaftliche Mehrheit gäbe, aber ich fände es vertretbar, wenn Bürger (m/w/d) mit einem Bruttojahreseinkommen von mindestens 500k € 60 oder 70% zahlen müssten.


    Und ja, die Reichen benötigen keine Subventionen, da stimme ich dir. Wir sollten uns nur mal gesamtgesellschaftlich darauf einigen, wer als "reich" gilt. Für mich zählen Lehrkräfte nicht als "reich".

    Merz zählte sich mit Privatflugzeug uns sehr gutem Einkommen auch zur Mittelschicht. 😄

    Ich halte mich eher an Prozentzahlen als an mein Gefühl.

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  • Ich finde die Prozentzahlen nur bedingt aussagekräftig. Demmach würde es nämlich genauso viele Reiche im Sudan wie in der Schweiz geben. Da auch die internationalen Preisniveaus je nach Wirtschaftslage sehr unterschiedlich sind, fühlt sich ein Lebensstil mit Vermögenswert X in einem armen Land ganz anders an als in einem vermögenden Land. Das merkt man bereits in Deutschland: Mit demselben Vermögen kann ich mir in Anhalt-Bitterfeld einen ganz anderen Lebensstil erlauben als in Starnberg.

    Wenn ich selbst nach Gefühl Gehaltsgruppen festlegen müsste, wären diese wie folgt:

    arm - bis 25k € brutto pro Jahr

    geringverdienend - bis 35k € brutto pro Jahr

    normalverdienend - bis 50k brutto pro Jahr

    gutverdienend - bis 75k brutto pro Jahr

    vermögend - bis 120k brutto pro Jahr

    reich - bis 600k € brutto pro Jahr

    superreich - mehr als 600k € brutto pro Jahr


    Steuern würden wie von mir zuvor beschrieben erst ab der Gruppe "gutverdienend" anfallen und dann stark einsteigen hin zu den Superreichen.

  • Was ist objektiv? Ich kenne Menschen, die behaupten dies auch von einer Millionen.

    Und man kann auch ein Auto unter 20 000 kaufen, ist halt kein Neuwagen. Dein vorheriger Beitrag klingt schon überheblich.

    Ich hab noch nie ein Auto über 10k gekauft

  • Bzgl. des Autos: ein vier Jahre alter Kleinwagen hat uns vor 6 Monaten 17.000 Euro gekostet. Klar kann man irgendeine alte Kiste kaufen, die ist dann eben unsicherer und hat einen höheren Verbrauch

    Höhere Verbrauch ist mit ähnlicher Leistung unmerklich. Aber der Zustand ist natürlich entscheidend. Unsicherer sind ältere Autos perse aber nicht.

  • Dann kämen viel zu wenig Steuern zusammen, wenn die Masse nichts zahlt. Deshalb sind auch Prozentsätze wichtig.

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  • Dieses Mindset, was hier von "Kollegenseite" offenbart wird kotzt mich echt an. Besteuert doch noch mehr und Lehrer haben doch eh so viel.
    Ihr würdet noch dafür streiken, dass wir solidarisch noch weniger verdienen. Einfach nur irre. Ich weiß warum ich einen guten Teil geblockt habe.

  • Das sind dann auch in der Regel die Fraktion mit geerbtem freistehenden Einfamilienhaus, der es gut geht. Von so einer Position aus ist es natürlich einfach, "solidarisch" zu sein. Spendet doch direkt euren Sold, wenn euch das zu viel ist.

  • Das sind dann auch in der Regel die Fraktion mit geerbtem freistehenden Einfamilienhaus, der es gut geht. Von so einer Position aus ist es natürlich einfach, "solidarisch" zu sein. Spendet doch direkt euren Sold, wenn euch das zu viel ist.

    Falls du mich meinst, nein. Ich weiß, was Armut bedeutet. Und genau deshalb bin ich solidarisch.

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  • Dieses Mindset, was hier von "Kollegenseite" offenbart wird kotzt mich echt an. Besteuert doch noch mehr und Lehrer haben doch eh so viel.
    Ihr würdet noch dafür streiken, dass wir solidarisch noch weniger verdienen. Einfach nur irre. Ich weiß warum ich einen guten Teil geblockt habe.

    Überspitzt formuliert

    Das war ironisch gemeint. Wenn weniger Steuern bezahlt werden, können Beamte nicht mehr gut bezahlt werden. Ich wundere mich daher sehr, dass hier gerade Beamte sich für weniger Steuern aussprechen.

    Es gibt übrigens mehr Steuerzahler als Beamte, etwas Steuerersparnis für alle bedeutet viel weniger für uns.

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  • Geht es um die Einkommenssteuer lohnt sich doch nochmal ein objektiver Blick auf die berechneten Auswirkungen der Wahlprogramme der verschiedenen Parteien. Aufgefächert nach dem jährlichen Einkommen sieht man, dass Grüne und SPD wahrlich nicht am Mittelstand sägen wollen: https://bsky.app/profile/jhillj…t/3lfxanqgwds2q

    Die CDU und erst Recht die FDP wollten Steuergeschenke für die Reichsten. Sie spielen das Spiel eben gut, ihren Wähler*innen zu suggerieren, die Reichsten gehörten doch zum Mittelstand dazu und linke Parteien wollten an ihr Geld. So fühlen sich in Umfragen mehr dem Mittelstand zugehörig, als den definierten Zahlen nach. Friedrich Merz wurde hier ja schon als ein Beispiel genannt.

    Der Mittelstand - weil das hier auch schon Thema war - schrumpft übrigens auch ähnlich in beide Richtungen, die Schere geht auch hier leider auseinander. Das gehört zur ganzen Wahrheit des Satzes "Der Mittelstand schrumpft" dazu.

  • Geht es um die Einkommenssteuer lohnt sich doch nochmal ein objektiver Blick auf die berechneten Auswirkungen der Wahlprogramme der verschiedenen Parteien. Aufgefächert nach dem jährlichen Einkommen sieht man, dass Grüne und SPD wahrlich nicht am Mittelstand sägen wollen: https://bsky.app/profile/jhillj…t/3lfxanqgwds2q

    'Wahlprogramme'!8)

  • Bei einem Freibetrag von 1.000 bei - sagen wir mal- 2,5% hat man 40.000 Euro angelegt, die man offensichtlich weder für die Lebensführung noch für Investitionen braucht.

    Du lebst wahrscheinlich in einer Mietwohnung? Ich frage, weil Du davon ausgehst, dass man bei 40.000€ nicht von Rücklagen für Investitionen sprechen kann.

    Lebst Du im Eigentum, und die Erhöhung der Eigentumsquote im Wohnbereich wird von unserer Regierung ja angestrebt, wirst du ganz schnell feststellen, dass Rücklagen von 40.000€ eigentlich noch zu gering sind.

    Beispiele:

    • Alle 20-30 Jahre muss die Heizung erneuert werden.
    • Alle 10 Jahre kommt der nächste Gebrauchtwagen
    • Reparaturen am Dach, Elektrik, Wasserversorgung, …

      Wohnst im Eigentum, dann kannst du nicht einfach den Vermieter anrufen und der Macht. Dann musst du den Handwerker rufen und bezahlen. Wenn ich auf dieses Jahr zurück blicke, 2025 war echt extrem, sind da bei mir 110.000€ an Investitionen zusammengekommen. Es gingen sehr viele Dinge, für die ich schon über zieg Jahre Rücklagen gebildet hatte, gleichzeitig kaputt. 40.000€ wären da bei weitem nicht hinreichend.
  • Ein Auto hat nix mit Wohneigentum zu tun.

    Die Heizung muss man auch nicht so oft erneuern (unsre ist zB von 1991 und funktioniert). Das Dach wurde 2011 neu gedeckt, dass erste Mal seit 1958 und es wäre auch nicht dringend nötig gewesen (wir haben angebaut, dadurch ergab es sich dann).

    Meine Mutter wohnt seit 1975 in ihrem Haus, Elektrik und Wasser wurden nie erneuert (mal ein neuer Wasserhahn in der Küche und eine neue Waschmaschine... das war's).

    Ich erlebe das ganz anders als du.

    Außerdem könnte meine Mutter ihr Haus ja verkaufen, wenn sie sich die Reparaturen nicht mehr leisten könnte.

    Wohneigentum ist immer noch keine Pflicht!

  • Ich weiß nicht, ob es dafür eine gesellschaftliche Mehrheit gäbe, aber ich fände es vertretbar, wenn Bürger (m/w/d) mit einem Bruttojahreseinkommen von mindestens 500k € 60 oder 70% zahlen müssten.

    Das Problem dabei ist, dass Superreiche Steuervermeidungsstrategien anwenden können, von denen auch wir Lehrer nur träumen können.

    Ich muss z.B. immer an einen Professor während meines Studiums in Paderborn denken. Der hatte als Industrieller ein Vermögen angehäuft und ist dann noch einmal an die Uni gegangen. Damit er in Deutschland keine Steuern zahlen muss, hatte er seinen Hauptwohnsitz in Monaco und flog für 3-4 Tage/Woche mit seinem Privatjet nach Paderborn. Er ist halt dadurch aufgefallen, dass eine Luxus-Limousine mit monegassischem Kennzeichen vor der Uni stand.

    Gleiches gilt für Michael Schuhmacher, Nico Rossberg und Herbert Grönemeier. Die haben alle aus Steuergründwn ihren Hauptwohnsitz aus Deutschland hinaus verlegt.

    Selbst ein A16 Schulleiter kann solche Steuervermeidungsstrategien nicht nutzen. Auch können wir nicht in Irland eine Tochterfirma gründen und von dieser Firma einen Bleistift für 100.000€ kaufen, damit wir diese 100.000€ als Betriebsausgaben bzw. Verlust in der Steuererklärung ausweisen können.

  • Ich erlebe das ganz anders als du.

    Oder Deine Wahrnehmung/Bewertung ist eine andere? Auf jeden Fall nicht unbedingt repräsentativ.

    Meine Mutter wohnt seit 1975 in ihrem Haus, Elektrik und Wasser wurden nie erneuert (mal ein neuer Wasserhahn in der Küche und eine neue Waschmaschine... das war's).

    Na, da wird man bald ganz dicke investieren müssen.

    Außerdem könnte meine Mutter ihr Haus ja verkaufen, wenn sie sich die Reparaturen nicht mehr leisten könnte.

    Würde Deine Mutter das wirklich wollen? Hat das jahrzehntelange Bewohnen eines Hauses nicht auch etwas mir Emotionen und Wohlfühlen zu tun?

    Aber davon mal ab, einige ehemalige in die Jahre gekommenen Kolleginnen und Kollegen würden sich gerne von ihrem Eigentum trennen und sich verkleinern wollen. Nur, es gibt auf dem Wohnungsmarkt kaum was Gescheites, wenn die Lage stimmen soll. Ziemlich abgegrast und sehr teuer. Und dann noch möglicherweise eine problematische Mitmieterklientel, die auch in den letzten Jahren zugenommen hat.8)

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