"CDU will faulen Lehrern im Südwesten Druck machen" (StZ Artikel)

  • Außerdem fanden früher, also vor 30 Jahren, die meisten Fortbildungen zu Unterrichtszeiten statt und man wurde dafür freigestellt. Oft gab es Übernachtungen mit Vollpension. Hatte ich zuletzt so vor 15 Jahren.

    Das kenne ich auch noch, gern erinnere ich mich an eine 3-tägige tolle Fortbildung am Biggesee (Sachkunde, "Miniphänomenta").

    Zu der Zeit waren aber auch diese dummen Kennenlernspielchen noch angesagt, zum Glück (wie hier) nicht immer, Ich zitiere mich mal selbst: (Thread von 2020)

    Spielchen - du meine Güte! Da muss man sich wehren. Auf einer meiner Fortbildungen griff der Veranstalter zu Beginn in seine große Aktentasche und holte ein Wollknäuel heraus: "Damit wir uns etwas besser kennenler..." hatte er nicht fertig ausgesprochen, da ging schon ein Stöhnen durch die Runde. Er grinste und meinte "Kleiner Scherz - wir gehen jetzt in die Werkstatt". (Es war eine technische Fortbildung) Super Anfang und gut für die Atmosphäre in den folgenden 2 Tage, da war auch noch genug Zeit zum "Kennenlernen", wenn man denn wollte.

    Diese gruppendynamischen Spielereien sind echt fürchterlich.

  • Bei uns müssen Fortbildungen außerhalb des Unterrichts stattfinden. Seit diesem Schuljahr. Ihr könnt euch die Begeisterung vorstellen.


    Ich war heute den ganzen Tag auf einer Fortbildung 👌 bin froh dass es der letzte Termin war.

    Tja, wir unterrichten abends und Fortbildungen waren immer schon tagsüber. Man "kann" sich theoretisch freistellen lassen, aber das machen nur ... nunja, nicht die einsetzbaren Kollegen.

  • Ist es nicht auffalend: mentales Unvermögen bis hin zur offenen Leistungsverweigerung schülerseits muss mit pädagogischen Initiativen, wie Diagnosen, Maßnahmen, Nachteilsausgleichen usw. begegnet werden. Funktioniert hingegen ein Lehrer nicht wie gewünscht, dann kommt das Dienstrecht zur Anwendung?

  • Ist es nicht auffalend: mentales Unvermögen bis hin zur offenen Leistungsverweigerung schülerseits muss mit pädagogischen Initiativen, wie Diagnosen, Maßnahmen, Nachteilsausgleichen usw. begegnet werden. Funktioniert hingegen ein Lehrer nicht wie gewünscht, dann kommt das Dienstrecht zur Anwendung?

    Kommt es doch eben nicht. Ich kenne genug Kollegen mit "Nachteilsausgleichen". Nur in bestimmten Klassen einsetzbar, Beförderungsaufgaben, die ihren Namen nicht verdienen, nie Klassenleitung, konsequenzloses verpassen sämtlicher Fristen, Klausuren die nicht den Ansprüchen genügen und vieles mehr.

  • Bei uns in Hessen haben sich die Fortbildungen in den vergangenen Jahren stark verändert. Früher waren sie meist ganztägig/oft vormittags und der Unterricht ist daher entfallen/wurde vertreten.

    Heute ist das eher die Ausnahme. Die meisten Fortbildungen finden nachmittags ab 15 Uhr statt und vor allem online, was man gut oder schlecht finden kann. Fortbildungen in Präsenz sind eher die Ausnahme und nur zu ganz spezifischen Themen werden diese bei uns am Vormittag noch genehmigt (z.B. Sicherheitsbeauftragter/Brandschutz etc).

    Erste Hilfe Kurs steht bei uns bald an, das sind zwei Nachmittage in Präsenz

  • Um mal auf den Ausgangsartikel zurück zu kommen. Ich finde es schade, dass das Thema zumindest in der Presse auf Fortbildungen reduziert wird und mit kranken Kollegen vermengt wird.

    Ich würde mir schon Gratifikationssysteme wünschen, auf die man als SL zurückgreifen kann.

    Konkrete Ideen:

    • Gehaltsbonus für 1 Jahr
    • Verkürzung Erfahrungsstufenlaufzeit
    • freier Tag
    • Reduktion der Unterrichtsverpflichtung für 1 Jahr (nicht aufgabengebunden)
    • Ggf. ein Sachleistungsprogramm. Mir ist gerade der Name entfallen.... worüber auch die Firmen steuerbegünstigt Leasingmöglichkeiten Rad/Auto, Fitnessclub etc. anbieten

    Umgekehrt wünsche ich mir durchaus auch eine negative Sanktionsmöglichkeit:

    • Gehaltsabzug bei dritter Abmahnung (muss nicht gleicher Grund sein)
    • Verlängerte Erfahrungsstufenlaufzeit
    • Zwangsfortbildung in elementaren Lehrerfertigkeiten

    Warum beides? Damit sich das Gratifikationssystem nicht langsam zum Standard für normale Arbeit hochschleicht.

  • Ich hasse Online-Fortbildungen. Das, was mir an Fortbildungen am meisten gefällt ist der kollegiale Austausch in der Kaffee-/ Mittagspause. Das fehlt da komplett.

    Dann lieber E-Learning. Da biste nach 30 min fertig und bekommst ein Zertifikat über 0,5 Tage Fortbildung :D

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