...man kann problemlos auch als bekennender Atheist am Religionsunterricht teilnehmen und trotzdem ein Abitur mit 15 Punkten machen.
Deo volente.
...man kann problemlos auch als bekennender Atheist am Religionsunterricht teilnehmen und trotzdem ein Abitur mit 15 Punkten machen.
Deo volente.
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Die mir näher bekannten Lehrkräfte erzählen überhaupt nichts dazu, ob ein Gott oder eine Göttin real oder Fiktion ist, man kann problemlos auch als bekennender Atheist am Religionsunterricht teilnehmen und trotzdem ein Abitur mit 15 Punkten machen.
Davon hatten wir es aber auch schon ein paar Mal, in den Lehrplänen ist durchaus von Gott die Rede und es gibt Lehrkräfte, die mit Kindern beten.
Dass sich einige Abiturient*innen abgrenzen können mag sein, halte ich aber nicht für einen guten Rechtfertigungsgrund für Religionsunterricht.
Die mir näher bekannten Lehrkräfte erzählen überhaupt nichts dazu, ob ein Gott oder eine Göttin real oder Fiktion ist,
So wichtig scheint der Konfessionsbezug dann doch nicht zu sein. Soweit. Insofern sehe ich noch weniger Anlass dazu, Riten bestimmter Religionen oder Konfessionen in der Schule durchzuführen. ist eh alles nicht wichtig.
Die Zusammenlegung vom katholischen und evangelischem Religionsunterricht in Niedersachsen ist für mich ein Paradebeispiel für das, was ich meine. Die macht "vor Ort" überhaupt kein Problem, bei uns hatten die Konfessionen schon lange eine gemeinsame Fachgruppenleitung und der Wechsel lief völlig geräuschlos und wird von den betroffenen begrüßt, weil es wenger Probleme durch sehr kleine oder große Gruppen oder Zusammensetzung aus sehr vielen Klassen gibt. Gleichzeitig gibt es absurde Regelungen von außen, bei denen die Kirchen irgendwie ihre Finger mit im Spiel hatten und sich bemüßigt fühlten, überflüssigen formalen Bullshit mit in die Zusammenlegung einbringen zu müssen. Bei uns werden jetzt alle SuS gleich unterrichtet, es muss aber eine Bemerkung auf dem Zeugnis stehen, ob der Unterricht bei einer Lehrkraft mit katholischer oder evangelischer Konfession stattgefunden hat, so dass die Klassenlehrkraft alle 30 Zeugnisse durchgehen und die passende individuelle Bemerkung setzen muss.
Die mir näher bekannten Lehrkräfte erzählen überhaupt nichts dazu, ob ein Gott oder eine Göttin real oder Fiktion ist, man kann problemlos auch als bekennender Atheist am Religionsunterricht teilnehmen und trotzdem ein Abitur mit 15 Punkten machen.
Ich glaibe, du verkennst da etwas die Rolle der Kirchen beim Religionsunterricht - die haben nicht "von außen [...] irgendwie ihre Finger mit im Spiel", die haben die Spielanleitung geschrieben und sind die eigtl. Spielleiter, Religionslehrer spielen das Spiel in ihrem Namen; wer als Religionslehrer nicht "den SuS die Inhalte der Bibel als Realität [verkauft]"", nicht einen der "Kirche hörigen [...] Religionsunterricht" veranstaltet, der sich eben doch "zwingend aus de[m] Staatsvertrag" ergibt, riskiert im Zweifelsfall, falls sich zu ostentativ gegen all das gerichtet wird, seine Vokation resp. missio canonica (s.o.). Frag deine Kollegen mal, wie 'frei' die in diesen Belangen wirklich sind...
Ich glaibe, du verkennst da etwas die Rolle der Kirchen beim Religionsunterricht - die haben nicht "von außen [...] irgendwie ihre Finger mit im Spiel", die haben die Spielanleitung geschrieben und sind die eigtl. Spielleiter, Religionslehrer spielen das Spiel in ihrem Namen; wer als Religionslehrer nicht "den SuS die Inhalte der Bibel als Realität [verkauft]"", nicht einen der "Kirche hörigen [...] Religionsunterricht" veranstaltet, der sich eben doch "zwingend aus de[m] Staatsvertrag" ergibt, riskiert im Zweifelsfall, falls sich zu ostentativ gegen all das gerichtet wird, seine Vokation resp. missio canonica (s.o.). Frag deine Kollegen mal, wie 'frei' die in diesen Belangen wirklich sind...
Du scheinst das Wesentliche überlesen zu haben: der Religionsunterricht wird in Niedersachsen überkonfessionell angeboten. Das verhindert dann auch gleichzeitig den einseitigen Zugriff einer Konfession auf die Art und Weise der Durchführung von Religionsunterricht ziemlich gut. Und ja, die Kirchen haben natürlich auch Vertreter (neben vielen anderen) in der zugehörigen Kommission zur Erarbeitung des neuen KC gehabt. Von den Vorwürfen "den SuS die Inhalte der Bibel als Realität verkaufen" usw. kann jedoch keine Rede sein.
Du scheinst das Wesentliche überlesen zu haben: der Religionsunterricht wird in Niedersachsen überkonfessionell angeboten. Das verhindert dann auch gleichzeitig den einseitigen Zugriff einer Konfession auf die Art und Weise der Durchführung von Religionsunterricht ziemlich gut. Und ja, die Kirchen haben natürlich auch Vertreter (neben vielen anderen) in der zugehörigen Kommission zur Erarbeitung des neuen KC gehabt. Von den Vorwürfen "den SuS die Inhalte der Bibel als Realität verkaufen" usw. kann jedoch keine Rede sein.
Habt ihr in Niedersachsen nur christlichen Religionsunterricht?
Es wird gerade umgestellt, von zuvor konfessionell-kooperativ auf christlich.
Kein islamischer Religionsunterricht? Jüdisch? Christlich-orthodox?
Du scheinst das Wesentliche überlesen zu haben: der Religionsunterricht wird in Niedersachsen überkonfessionell angeboten. Das verhindert dann auch gleichzeitig den einseitigen Zugriff einer Konfession auf die Art und Weise der Durchführung von Religionsunterricht ziemlich gut. Und ja, die Kirchen haben natürlich auch Vertreter (neben vielen anderen) in der zugehörigen Kommission zur Erarbeitung des neuen KC gehabt. Von den Vorwürfen "den SuS die Inhalte der Bibel als Realität verkaufen" usw. kann jedoch keine Rede sein.
Die Lehkräfte sind an die meinerseits referierten Normen gebunden (s. hier); kurz: Die Kirchen bestimmen, wer lehrt und was gelehrt wird. Um einen "einseitigen Zugriff einer Konfession auf die Art und Weise der Durchführung von Religionsunterricht" ging es ja nicht, sondern um die Rolle der Kirchen, ihr Bestimmungs- und Zugriffrecht insg. und dke fehlenden Freiheiten der Religionslehrer, nicht "den SuS die Inhalte der Bibel als Realität verkaufen" - der Unterschied ust nur noch, dass sie Kirchen bei der Wahl von Lehrpersonal und Unterrichtsinhalten die wesentlichen entscheider bleiben, aber ökumenisch agieren... es gibt noch genügend Fiktionen, die einen und von allen involvierten Kirchen als Realität geme8nsam verkauft werden wollen, von der Trinität (bspw. befördert dich Arianismus wohl so oder so aus der Lehrerlaubnis), über die Verbindlichkeit von Ge- und Verboten, die göttliche Inspiration der Schrift u.ä., bis zur Historizität von Fiktionalem...
Religiöse Regeln verlagern die Verantwortung auf fiktive Entitäten, Göttinnen et. al. Sie entziehen sich einer Begründung und erlauben kein kritisches Hinterfragen
Deine Interpretation und deine Sozialisation.
Meine ist komplett anders und nein, ich verlagere die Verantwortung nicht auf Gott und habe das kritische Hinterfragen nicht mit Taufe, Konfirmation, Vocation abgegeben, ganz sicher gar nicht.
Ich muss dich auch nicht missionieren, bekehren, belehren, umstimmen, kann dir aber entgegenstellen, dass andere Menschen das, was du darstellen möchtest, anders sehen und glauben und leben.
Ich möchte übrigens kein einseitiges Bild vermitteln, auch nicht deines.
Ich weiß, dass du recht gut informiert bist, das finde ich immer wieder beeindruckend, aber ich weiß auch, dass du alles deiner Maxime der Ablehnung unterwirfst.
Es wird gerade umgestellt, von zuvor konfessionell-kooperativ auf christlich.
Was aber nur geht, wenn die Kirchen da mitspielen. Laut Verfassung haben sie Anspruch auf konfessionellen Religionsunterricht. Davon weichen sie wohl nur deshalb ab, weil es mit Religionslehrerinnen knapp würde. Aber nehmen sie wohl lieber überkonfessionell als gar keinen Religionsunterricht.
Deine Interpretation und deine Sozialisation.
Meine ist komplett anders und nein, ich verlagere die Verantwortung nicht auf Gott und habe das kritische Hinterfragen nicht mit Taufe, Konfirmation, Vocation abgegeben, ganz sicher gar nicht.
Wenn dir dein Gott ultimative Ge- und Verbote auferlegt, schließt das weitergehende Begründungen und ein Hinterfragen aus. Hat mit Sozialisation und Interpretationsspielräumen nichts zu tun.
Kein islamischer Religionsunterricht? Jüdisch? Christlich-orthodox?
Das eine schließt das andere nicht aus.
Es gab zuvor Religionsunterricht nach Konfession (ev/kath), nun gibt es christlichen. Wo der orthodoxe Unterricht bisher angeboten wurden und ob er nun integriert wird, weiß ich nicht.
Ähnlich des Angebots für herkunftssprachlichen Unterricht, den es an bestimmten Standorten gibt, jedoch nicht flächendeckend, gibt es auch an einzelnen Standorten anderen RU. Es gibt ein Curriculum für islamische. RU und ich weiß von orthodoxem, alevitischem und jüdischem RU, weiß aber keine Schule, die das anbietet.
Was aber nur geht, wenn die Kirchen da mitspielen. Laut Verfassung haben sie Anspruch auf konfessionellen Religionsunterricht. Davon weichen sie wohl nur deshalb ab, weil es mit Religionslehrerinnen knapp würde. Aber nehmen sie wohl lieber überkonfessionell als gar keinen Religionsunterricht.
Nicht nur Lehrerknappheit, auch die Schäfchen werden so rar, dass sich Kurse mit den aktuellen Kursteilern kaum füllen lassen.
Davon weichen sie wohl nur deshalb ab, weil es mit Religionslehrerinnen knapp würde.
Ich denke, die Abweichung macht es günstiger, weil man ab 12 Schüler:innen keine 2 Gruppen mehr anbieten muss.
Gleichzeitig wird Werte und Normen ausgebaut, allerdings ist da die Versorgung durch Lehrkräfte (Statistik, und ja, auch Ausbildung) nicht klar geregelt. (… kann die Schule anbieten, bekommt aber keine Stunden/ soll die Schule anbieten … von welchen Stunden?)
Wenn dir dein Gott ultimative Ge- und Verbote auferlegz, schließt das weitergehende Begründungen und ein Hinterfragen aus.
Das ist in meinen Augen falsch.
Wenn mein Gott sagt: „Du sollst nicht töten“, schließt es doch nicht ein, dass sich jede und jeder dieser Religion daran hält.
Und wo in der Religion das Hinterfragen verboten wird, möchte ich wirklich gerne mal wissen.
Nicht nur Lehrerknappheit, auch die Schäfchen werden so rar, dass sich Kurse mit den aktuellen Kursteilern kaum füllen lassen.
Kann ich nicht feststellen.
Aber ich bin der Meinung, dass es ein alternatives Angebot braucht und die Alternative nicht „Freistunde“ ist, sondern ein anderes Fach, in dem man sich um entsprechende Inhalte und die kritische Auseinandersetzung bemühen muss, um es Schüler:innen zu vermitteln.
Ist der christliche RU dann nicht evangelikal genug, kann man alternativ an Werte und Normen teilnehmen (die, denen das besonders wichtig ist, bevorzugen die evangelikale Privatschule. Auch da würde ich mir entsprechende Vorgaben wünschen.)
Und wo in der Religion das Hinterfragen verboten wird, möchte ich wirklich gerne mal wissen.
Selbstverständlich anekdotische Evidenz aber sowohl mein Bruch als auch der Bruch mit der Religion von allen Menschen, die ich kenne und nichts mehr / nicht viel mit Religion zu tun haben, kommt von einem Ereignis, wo man zurechtgewiesen wurde, dass es so ist, und es nicht zu hinterfragen sei.
Länderübergreifende Erfahrungen, auch wenn meine, die ich besonders krass und im Rückblick schlimm finde, in Frankreich war.
Das ist in meinen Augen falsch.
Wenn mein Gott sagt: „Du sollst nicht töten“, schließt es doch nicht ein, dass sich jede und jeder dieser Religion daran hält.
Und wo in der Religion das Hinterfragen verboten wird, möchte ich wirklich gerne mal wissen.
Du synomysierst fälschlich das Einhalten von Ge- und Verboten mit ihrer Verbindlichkeit (resp. der Frage, ob sie zur Disposition stehen).
Am Bsp. des Islam wird es deutlicher (auch als Antwort auf das 'Verbot' des Hinterfragens):
Koran und Sunna (resp. die Hadithe) bilden das zentrale Glaubensfundament des Islam. Ungeachtet z.T. tatsächlich symbolischer Inhalte, Ambiguitäten u.ä. reklamiert der Koran für sich selbst, die (unerschaffene) Rede Allahs (d.h. das Mohammed direkt offenbarte Wort Allahs) zu sein – der Glaube an die Warhaftigkeit dieser Behauptung ist unzweideutig notwendige Bedingung des Muslimsein (vgl. Sure 2:75; 9:6; 16:40; 48:15). Da gibt es schlichtweg nichts zu hinterfragen oder in Abrede zu stellen, sonst ist man nicht Muslim. Da wird auch nichts begründet, sondern diktiert.
Im (moderneren) Christentum sind fundamentale Glaubensteile kirchlicherseits auch unverhandelbar und begründungslose Maxime (weil sie eben in der Bibel stehen).
Das schließt nicht Skeptizismus, Rumination und Interpretationsspielräume im Allgemeinen aus.
Deine Interpretation
Wohl an. Wo finde ich denn — als Beispiel — eine Interpretation göttlicher Gebote als unverbindlichen Vorschlag am die Gläubigen?
deine Sozialisation.
Über die du was genau weißt? Mehr Details, bitte.
ich verlagere die Verantwortung nicht auf Gott und habe das kritische Hinterfragen nicht mit Taufe, Konfirmation, Vocation abgegeben, ganz sicher gar nicht.
Über dich habe ich gar nicht gesprochen, auch nicht über andere Personen. es ist ja zu begrüßen, wenn du dein Handeln reflektierst. Dazu bedarf es aber keiner Religion. Die liefert da auch keine Richtschnur oder ähnliches. Religionen liefern Regeln, die mit falschen Annahmen begründet werden. Wenn man trotzdem selbst denkt und ethisch handelt, ist ja alles fein.
Ich muss dich auch nicht missionieren, bekehren, belehren, umstimmen, kann dir aber entgegenstellen, dass andere Menschen das, was du darstellen möchtest, anders sehen und glauben und leben.
Aha.
dass du alles deiner Maxime der Ablehnung unterwirfst.
Da du gerade dabei bist, mir etwas über mich zu erklären (das ich wohl nicht selbst weiß), könntest du auch hier ins Details gehen. Was genau lehne ich denn so alles ab? Und inwiefern wird das zur „Maxime“?
Danke.
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