Beiträge von Caro07

    So wie ich im Link von Ketfesem nachgelesen habe, will man flexibel auf die örtlichen Zahlen reagieren. Das finde ich auch richtig, denn das Gesundheitsamt weiß, wo die Infektionszahlen herkommen. Ich lebe z.B. in einem Gebiet, das an sich schon sehr unterschiedlich ist. Unser Lkrs wurde schon öfter angemahnt, die örtlichen Infektionen bekannt zu geben. Doch der weigert sich. Ich kann mir schon vorstellen, warum er das macht, wahrscheinlich sind die Ausbrüche lokal begrenzbar.

    Die Lösung, einzelne Klassen in Quarantäne zu schicken, finde ich nicht schlecht, bevor wir alle für Nichts geteilte Klassen unterrichten, was in meinen Augen so oder so nicht den Effekt bringt, den es bringen sollte. Die Aerosole werden sich durch die Masken verlangsamt dennoch im Klassenzimmer verteilen, wenn wir im Winter nicht ständig lüften können und wir keine Luftreinigungsgeräte bekommen. Halbe Klassen sind in meinen Augen halbgare Lösungen, die keinen durchschlagenden Effekt bringen.

    Bei uns gab es lokal im Frühsommer keine bekannten Ausbrüche. Ich finde es gut, wenn das Gesundheitsamt aufgrund der lokalen Fälle (wo Infektionen stattfinden) entscheidet, was mit den Schulen geschieht. Im Augenblick haben wir nur Kinder aus einer Flüchtlingsunterkunft (da herrschen beengte Verhältnisse) in Quarantäne. Das wurde wohl rechtzeitig bemerkt.

    Unabhängig davon muss bei uns im Frühjahr etwas herumgegangen sein, denn ich höre im erweiterten Bekanntenkreis immer mehr Berichte, dass die Leute Antikörper im Blut haben und sie aber keinen Ausbruch bemerkt haben.

    Vielleicht noch einmal etwas: Ich schaue mir ab und zu einmal den Klinikmonitor an. Am meisten interessieren mich die örtlichen Gegebenheiten. Wenn man einmal das Verhältnis anschaut, wie viele Intensivbetten zur Verfügung stehen, wundere ich mich, dass das so wenig sind. Wenn ich sehe, wie viel im Verhältnis von Covid-Patienten belegt sind und wie viel beatmet werden müssen, wundere ich mich noch mehr. Sowohl im Verhältnis zu den Belegungen als auch zu den Infektionen sind das eher wenige. Durch Presseartikel bekomme ich da immer ein anderes Bild.

    Ein recht ausgewogener Artikel.

    Ich habe einmal nachgelesen, was die Eltern so fordern. Das sehe ich sehr gemischt. Da sind Forderungen dabei, die ich so nicht will. Z.B. ein landeseinheitlicher digitaler Unterrichtsinhalt für die gesamte Klassenstufe. Daran sieht man aber auch, dass die Kompetenzorientierung nicht überall angekommen ist, sondern auch die Eltern alles mit der Brille der Stoffvermittlung sehen.

    Brandbrief bayerischer Elternverband Original

    Ich frage mich derweil, wie ich das bei vollständiger Schließung machen soll.

    Hier gibt es inzwischen recht klare Vorgaben, dass man täglich Kontakt zu jedem Kind haben soll, idealerweise per Video und bis 9 Uhr. Außerdem sollen wir Videokonferenzen anbieten usw.

    Du kannst den virtuellen Startschuss am Morgen auch per Mail geben. Aber so, wie sich das Ministerium das vorstellt, wird es nicht funktionieren, denn nicht jeder hat ein Einzelkind zuhause und das entsprechende Equipement.

    Padlet empfinde ich noch als gute Alternative, wo man die Schüler etwas aktivieren kann, indem sie geforderte Lösungen dort eintragen müssen. so habe ich z.B. das Padlet benutzt - nicht um Aufgaben zu stellen, sondern für die Schüler um Arbeitsergebnisse einzutragen, die ich dann zu einer bestimmten Zeit freigeschaltet habe.

    Ja, aber wenn jemand die ganze Zeit zu Hause ist, ist das schon was anderes. Ich hatte da eine Schülerin vor den Herbstferien (die ist aber aktuell im Praktikum und will danach wohl wieder in den Präsenzunterricht), aktuell sind es 2 Schüler.

    Ich hatte auch beim Wechselunterricht im Frühsommer 2 Schüler ständig zuhause. An den Wochen, an denen ihre Gruppe präsent war, hatte ich erhebliche Mehrarbeit, die ich aber nicht zufriedenstellend dem Thema adäquat leisten konnte. Zudem hatte ich noch die "normale" Hoemschoolinggruppe (2. Teil der Klasse), die ich ja auch noch in ihrem Programm betreuen musste; das ich versuchte so zu halten, dass sie möglichst viel selbstständig machen konnten. In solchen Wochen tanzte ich auf 3 Hochzeiten: Präsenzgruppe, Homeschoolinggruppe und Dauerhomeschoolingschüler.

    Ich kann Nr. 3 (Luftfilteranlagen) vollumfänglich unterstützen, aber nicht alle Punkte, wie sie aufgeführt sind. Wenn Luftfilteranlagen einen großen Teil der Partikel filtern können, dann könnte man doch den Präsenzunterricht aufrecht erhalten?

    Nr. 2 und 4 birgen einige Probleme in sich. Bei uns hat es sich gezeigt, dass Schüler, wo das Elternhaus nicht aktiv unterstützen konnte, diese mehr oder weniger auf der Strecke geblieben sind. Die Betreuung wurde beim kompletten Homeschooling auf das Kollegium abgewälzt. Das Problem des digitalen Unterrichts sehe ich weniger bei den Lehrern, sondern, dass in den Elternhäusern das nicht von allen so unterstützt werden kann wie es sein sollte.

    Übrigens ist die sg. "Coronaförderung" nicht zufriedenstellend zu organisieren. Bei uns geschah sie in Jahrgangsstufen während des Vormittagsunterrichts. Da mussten die Schüler dann den Inhalt der versäumten Fächern nachlernen. Außerdem ist eine Förderung ein paar Monate später nicht mehr unbedingt gewinnbringend, weil die Klasse längst im Stoff weiter ist.

    Privates erzählen nutze ich durchaus, um eine Beziehung zu den SchülerInnen aufzubauen.

    Das ist ein wichtiger Aspekt. Mit der Zeit entwickelt man ein Gespür dafür, wie privat man in seinen Bemerkungen werden will.

    Ich könnte mir allerdings schon vorstellen, dass ich nur das erzählen würde, wo ich einigermaßen abschätzen kann, dass keine doofe Bemerkungen von pubertären Schülern kommen.

    Frechdachs hat es richtig ausgedrückt: Auch ich erzähle nur das, was ich persönlich vertreten kann. Da hat jeder seine eigene Grenze.

    Wenn ich etwas Anekdotisches (meistens von meinen Reisen oder etwas Erlebtes, Beobachtetes, Vergangenes) erzähle, was gerade zum Unterrichtsthema passt, hören die Kinder besonders aufmerksam zu, stellen Nachfragen und sehen sich animiert, selbst mit Beispielen beizutragen.

    Wenn im Morgenkreis (na ja außerhalb der Coronazeiten) von Wochenenderlebnissen oder Ferienerlebnissen die Rede ist, wollen die Kinder gerne einmal wissen, was ich gemacht habe. Da kann man ja steuern, was man dann preisgibt.

    Ich kann mir schon vorstellen, dass jugendliche Schüler bei jungen Lehrern darauf eingehen und dies kommentieren, wenn eine junge Lehrerin von ihrem Freund erzählt (weniger von der Farbenblindheit). Um solche wahrscheinlich unangenehme Reaktionen zu vermeiden, würde ich das als "Lernen aus Fehlern" sehen und in der Richtung keine Bemerkung mehr machen.

    Na, dann sollte ich doch einmal etwas für Bayern schreiben. Da liegt immer am Schulträger und dem Einsatz der Schulleitung. ;)

    Geplant und jetzt beschleunigt:

    - Austausch der Kreidetafeln, dafür: digitale Tafeln mit einigem Schnickschnack (Dokumentenkamera, externer Computer), Internetzugang und Erzeugung eines lokalen Hotspots für jedes Klassenzimmer, allerdings mit Kinderkrankheiten

    - leider nur ein Klassensatz ipad, der noch nicht funktioniert

    - Elternbriefe, Krankmeldungen usw. digital über eine SchulApp

    - einen Systemadministrator (kein Lehrer), den der Schulträger stellt und der bei der Stadt angestellt ist

    Neu, wäre sonst nicht unbedingt so schnell gekommen:

    - Einrichtung von Teams für Austausch im Lehrerkollegion, online - Konferenzen

    - dienstliche Mailadressen

    - weitere Schullizenzen für Lernapps

    Gesundheitsschutz:

    - kostenlose Masken für Schüler, die ihre vergessen haben (wir scheinen einige spendenwillige Firmen zu haben)

    - ganz am Anfang hat uns jemand Visiere kostenlos mit einem 3D Drucker gedruckt, die nutzen wir aber nicht mehr

    - Desinfektionsmittel an neuralgischen Stellen: z.B. Lehrerzimmer, Sporthalle so oder so

    - Desinfektionsspray für alle Klassen, dazu Lappen, die immer wieder ausgetauscht und gewaschen werden

    - Absperreinrichtungen im Schulhaus, damit die Wege getrennt werden

    - geputzt wird bei uns so oder so gut, da gibt es regelmäßige Absprachen zwischen der Putzfirma, jetzt wird noch gründlicher saubergemacht.

    - ansonsten die offiziellen Hygienemaßnahmen, die man so einhalten muss, das aber jetzt nichts mit finanzierten Beschaffungen zu tun hat

    Mein Gefühl ist: Wenn der Schulträger (ist bei uns die Gemeinde und die ist weder besonders reich noch besonders arm) sich für die Schule einsetzt und die nötigen Mittel bereitstellt, dann klappt das auch. Zudem braucht es einen Schulleiter, der das entsprechend vorbringen kann. Unsere örtliche Mittelschule ist auch gut von der Gemeinde unterstützt.

    Liebe Forumsmitglieder,

    sollte regional ein Wechsel zwischen Distanzunterricht und Präsenzunterricht angeordnet werden, haben einige Schulen der Umgebung angekündigt nun einen tageweisen Wechsel (entgegen der vorhergehenden Maßnahme ab Mai) durchführen zu wollen, weil hier mehr Schüler mitgenommen werden können. In Bayern muss - so weit ich weiß - im Vergleich zum Frühsommer nun voll nach Stundenplan unterrichtet werden.

    Unsere Schulleitung meint, dass ein tageweiser Wechsel aus organisatorischen Gründen (große Schule, viele Notbetreuungen) nicht durchführbar wäre.

    1) Wie ist bei euch geplant bei Wechselunterricht zu verfahren?

    2) Welche Form haltet ihr für besser und warum?

    3) Zusatzfrage: Was haltet ihr vom Mitstreamen des Unterrichts? (Das muss man sich als Option für einen wochenweisen Wechsel überlegen.)

    Hallo FrauRottenmaier,

    hast du nicht vor einem Jahr von zwei Jungs geschrieben, die in die erste Klasse kommen?

    Beurlaubung aus familiären Gründen

    Zum Gespräch:

    Ich würde das Problem der Lehrerin so schildern, wie du es geschrieben hast, nämlich dass deine Tochter Angst vor der Situation hat. Ich vermute, dass die Lehrerin das Kind deswegen vor die Tür geschickt hat, um ihm eine Chance zu geben, sich zu zurückzuziehen und zu beruhigen. Als ich noch einen Gruppenraum direkt beim Klassenzimmer hatte, habe ich heulenden Kindern angeboten, sich in den Gruppenraum zur Beruhigung zurückzuziehen. Im Augenblick ignoriere ich es, wenn jemand weint, ich finde, das gehört einfach einmal dazu um Stress abzubauen. In der Regel beruhigen sich die Kinder schnell. Allerdings habe ich ältere Schüler, nämlich Drittklässler und da kommt das Weinen vermutlich seltener vor.

    Auf Lösungsmöglichkeiten müsst ihr gemeinsam kommen bzw. ist das die Aufgabe der Lehrerin. Mit ungefragten Vorschlägen würde ich mich erstmal zurückhalten, denn das würde ich als betroffene Lehrerin als grenzüberschreitend empfinden.

    Wenn ich in der Situation wäre, es keine andere Rückzugsmöglichkeiten gäbe und das Weinen längere Zeit immens stört, würde ich mir überlegen, ob ich ein Kind des Vertrauens mitschicken würde. (Ich schicke z.B. in manchen Fällen zwei Kinder (falls zuverlässig) vor die Tür bzw. an einen Rückzugsort um einen Streit zu klären.)

    Ich wechsle in der Schule zwischen einer Stoffmaske und einer Plastikmaske (AllegraMask). Im Augenblick brauchen wir noch keine Maske im Klassenzimmer, wenn der Abstand gewahrt bleibt. Ich ziehe meistens die Plastikmaske auf, wenn mir die Schüler zu nahe kommen oder umgekehrt und man meine Gesichtsmimik sehen soll. Eine FFP2 Maske nutze ich in der Physio, länger als eine Stunde halte ich das mit dieser Maske nicht aus.

    Ganz ehrlich, wenn ich das lange Jahre so mitgemacht hätte, dann wäre ich auch fertig, ganz unabhängig von der beruflichen Tätigkeit.

    Ich denke, dass diese Doppelbelastung in diesem Ausmaß auch im Lehrerberuf nicht zu stemmen ist. Oft ist es die Illusion, dass man meint, im Lehrerberuf die Zeit besser einteilen zu können. Die Aufgaben müssen trotzdem gemacht werden. Man reibt sich da auf.

    Bei mir war es deswegen entspannter, weil mir mein Mann viel Arbeit abgenommen hat. Zuerst war ich beurlaubt, später bin ich sehr reduziert eingestiegen und habe nur so weit gesteigert, so weit ich das noch gut mit den privaten Sachen stemmen konnte.

    Ich kenne einige Kolleginnen, die einen Rollentausch leben - sie sind die Hauptverdiener und der Mann kümmert sich hauptsächlich um die Familie und was sonst noch dazu gehört.

    Bei uns tragen mittlerweile viele Kolleg/innen Masken aus Hartplastik (keine Visiere, sie decken nur den Mund-Nasenbereich ab), die einen Medizinstandard haben sollen. Der Vorteil: Die Mimik ist zu sehen, man kann sie bei Nichtgebrauch wie eine Lesebrille umhängen, die Brille läuft nicht an und man bekommt besser Luft. Die gibt es bei uns vor allem regional (sind aber nicht gerade billig), da hat einer damit angefangen - die Masken verbreiten sich nun immer mehr.

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