Neue Wohnung: Rationale Sparsamkeit oder hohe Lebensqualität?

  • Leider nein, es gab so viele Interessenten, dass man mich als alleinverdienenden Junglehrer natürlich sofort abgeschrieben hat.


    Und man muss das auch (realistisch) so sehen, dass Lehrer als Mieter generell sehr unbeliebt sind, weil viele von ihnen auch außerhalb der Schule ihre korinthenmäßigen Verhaltensmuster nicht ablegen können. Darüberhinaus werden die Lehrer hinsichtlich Solvenz/Mietsicherheit immer mehr von anderen Berufsgruppen eingeholt, bzw. eines Tages verdrängt. 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Das ist meiner Erfahrung nach in der Tat so -- ich spreche aus eigener Erfahrung in Hamburg -- wo nebenbei bemerkt 10 EUR pro qm in einer "guten" Wohngegend ein Schnäppchen wären.


    Ich schreibe nunmehr immer Landesbeamter in "Bewerbungsunterlagen" hinein. Ist zwar kein Beruf, aber wird gern gesehen. Zurzeit habe ich also Urlaub und nicht etwa Ferien.
    Ich weiß von Vermietern und Geschäftsleuten aus dem Bekanntenkreis, dass man auf zwei Berufsgruppen besonders gern verzichtet: Lehrer und Juristen. Un honni ...

  • Darüberhinaus werden die Lehrer hinsichtlich Solvenz/Mietsicherheit immer mehr von anderen Berufsgruppen eingeholt, bzw. eines Tages verdrängt. 8_o_)

    Das "eines Tages" ist in den westdeutschen Großstädten schon heute Realität. Da erreichst du als Lehrer gerade einmal das Durchschnittseinkommen.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Da erreichst du als Lehrer gerade einmal das Durchschnittseinkommen.


    Naja, als Lehrer verdient man schon sehr gut und auch weit mehr als der Durchschnitt. Das Durchschnittsentgelt dieses Jahr liegt bei 35 000 EUR Brutto. Ein verbeamteter Lehrer verdient in NRW als Berufsanfänger schon knapp 40 000 EUR, als Angestellter müsste er knapp 50 000 Brutto verdienen um das gleiche Nettogehalt zu bekommen.

  • Als Kollege, der Sozialwissenschaften unterrichtet, solltest du etwas Grundwissen in Statistik besitzen.
    Wenn ich die linke Hand in einen Eiskübel mit -25° und die rechte in fast kochendes Wasser halte, gibt das im Schnitt Körpertemperatur. Trotzdem habe ich nach kurzer Zeit beide Hände verloren.


    Sicher - man verdient als Lehrer mehr als der Durchschnitt. Das darf man jedoch nach einer langen, selbst finanzierten Ausbildung auch erwarten. In der Berechnung des Durchschnittslohnes sind auch Niedrigeinkommen wie sie bei Frisösen, Kfz-Mechanikern und Bäckereifachverkäuferinnen gelten, enthalten. Und zwar in einer recht großen Zahl.
    Wenn du Durchschnittseinkommen vergleichen wolltest, solltest du das Durchschnittseinkommen akademischer Berufe heranziehen.
    Dann sieht die Sache im Lehrerberuf VIEL anders aus.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Leider nein, es gab so viele Interessenten, dass man mich als alleinverdienenden Junglehrer natürlich sofort abgeschrieben hat.


    Echt?? Das tut mir leid.
    Wenn man bei uns in der Gegend eine Wohnung sucht und sagt, dass man Lehrer ist, kriegt man quasi sofort ne Zusage :staun:
    Aber ist auch keine Großstadt. Wien ist da vielleicht was anderes...

  • Wenn du Durchschnittseinkommen vergleichen wolltest, solltest du das Durchschnittseinkommen akademischer Berufe heranziehen.
    Dann sieht die Sache im Lehrerberuf VIEL anders aus.

    Warum sollte ich das Durchschnittseinkommen akademischer Berufe heranziehen? Da war nie die Rede von. Um dich zu beruhigen: Der Median liegt ähnlich, ändert also nichts wesentliches.


    Ich verstehe gerade nicht, was du mir sagen willst. Das Einkommen als Lehrer liegt weit über dem Durchschnitt (und Median) aller, und auch bei den Akademikern liegt er über dem Durchschnitt (und Median). Einzelne wenige Akademiker verdienen richtig viel Geld, gerade in den Ingenieurswissenschaften, aber das sind ja weitaus nicht alle.



    Im Gegenteil: Du bestätigst ja sogar meine Aussage ("Als Lehrer verdient man mehr als der Durchschnitt"). Nichts anderes habe ich auch gesagt. Was willst du also nun?

  • @MarlboroMan84:
    Dann nenne mir doch einmal akademische Berufe, in denen man deutlich weniger als ein Lehrer verdient. Auf Master-Niveau+ (d.h. 7-jährige Ausbildung auf Uni-Niveau, ähnlich wie bei Juristen und Ärzten). Aber jetzt nicht mit den arbeitslosen taxifahrenden Geisteswissenschaftlern kommen. Die gibt's zwar auch, aber auch unter den Lehrern...


    Lehrer verdienen beim BerufsEINSTIEG relativ gut, aber das ändert sich nach ein paar Jahren im Vergleich zur "freien" Wirtschaft recht deutlich.


    Und wer in einer Großstadt wohnt (also da, wo auch die ganzen anderen Akademiker wohnen), der merkt sehr schnell, dass ein Lehrergehalt wirklich nur "Durchschnitt" ist, für Akademiker sogar leicht unterdurchschnittlich.


    Aber ich sehe schon: Die "Landeier" werden das nie verstehen. Da vergleicht man sich höchstens mit dem (auch akademisch gebildeten) Pfarrer oder dem Bürgermeister einer kleinen Gemeinde, die dann ähnlich viel wie der Lehrer verdienen. Klar, dass man sich dann als kleiner (Einkommens-)König fühlen muss.


    Man kann sich die Welt immer schönreden, wenn man nur will...


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Beim Vergleich von Monatsgehältern muss man - zumindest für Baden-Württemberg - berücksichtigen, dass Lehrer weder Urlaubsgeld noch 13.Monatsgehalt bekommen. Das ist in den monatlichen Betrag eingerechnet und damit abgegolten. Zudem wird im Kranheitsfall eine jährliche "Gehaltskürzung" von 180 € vorgenommen, die sich "Kostendämpfungspauschale" nennt. Für Arzt- und Arzneimittelkosten bis zu dieser Erstattungshöhe wird keine Beihilfe bezahlt.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

  • Dann nenne mir doch einmal akademische Berufe, in denen man deutlich weniger als ein Lehrer verdient.


    Nahezu alle Berufe im sozialen Bereich, alles was mit Sprachen zu tun hat, bzgl. BWL & Co hält sich das ungefähr die Waage, sofern man da keine besondere Qualifikation hat, alles womit man irgendwie im öffentlichen Dienst landet und kein Beamter wird ( Raumplanung, usw.) und ja, auch die Geisteswissenschaftler. Die gehören nämlich auch zu den Akademikern und spielen mit in diese Statistik ein. Die einzigen die mehr verdienen sind die Ingenieure (und hier auch nicht alle), sowie Medizin und wenige Juristen (die Topjuristen nämlich).


    Ansonsten kann ich auch als Lehrer höhere Besoldungsstufen erreichen. Irgendwer hat das hier mal verglichen, um in der freien Wirtschaft (mit einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit) an das Nettogehalt eines A16ers mit einer höheren Stufe zu kommen muss man schon an den 100 000 EUR Jahresbrutto kratzen. Und das machen auch nur die wenigsten Akademiker.


    Hier ist das auch noch mal ganz gut aufgeführt, http://www.lohnspiegel.de/main…mationen/akademiker-innen Personen mit 2. Staatsexamen (hier zählen natürlich auch noch andere Berufe dazu, aber ein sehr großer Teil sind davon nun mal Lehrer) liegen über dem Gesamtdurchschnitt.




    Unabhängig davon: Lege mir bitte keine Worte in den Mund, die ich so nicht gesagt habe. Und verdrehe meine Aussagen bitte nicht so, wie ich sie gemeint habe. Mir ist nämlich durchaus klar, dass du schon verstehst, was ich meine.



    Noch mal daran zu erinnern, deine Ursprungsbehauptung war, dass Lehrer in den westdeutschen Großstädten nur das Durchschnittseinkommen erreichen.


    Köln
    Düsseldorf
    Dortmund
    Essen
    Duisburg (25 500 EUR)(gleicher Link wie unten))
    Bochum
    Wuppertal
    Bielefeld
    Bonn
    Münster
    Gelsenkirchen
    Mönchengladbach
    Aachen
    Krefeld
    Oberhausen (mal als Tipp eins vorgegeben: 28 300 EUR)
    Hagen
    Hamm
    Mülheim an der Ruhr
    Leverkusen
    Solingen
    Herne
    Neuss
    Paderborn
    Bottrop
    Recklinghausen
    Bergisch Gladbach
    Remscheid
    Moers


    Der Einfachheit halber sind das Mal alle Großstädte in NRW.


    Ich hätte gerne Belege für deine Behauptung. Danke :)

  • Hier ist das auch noch mal ganz gut aufgeführt, lohnspiegel.de/main/lohnspiege…mationen/akademiker-innen Personen mit 2. Staatsexamen (hier zählen natürlich auch noch andere Berufe dazu, aber ein sehr großer Teil sind davon nun mal Lehrer) liegen über dem Gesamtdurchschnitt.

    Dein Link hat die Überschrift:
    "Akademikerinnen verdienen weit weniger als ihre männlichen Kollegen"
    Was willst du uns mit dieser Statistik beweisen? Hast du dich "verklickt"?

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Was willst du uns mit dieser Statistik beweisen?


    Nach deinem Studium solltest du in der Lage zu sein den ungefähren Mittelwert zwischen den beiden Werten zu erdenken, dann kann man nämlich einen generellen Unterschied zwischen den verschiedenen Abschlüssen usw. sehen. Unabhängig vom Geschlecht.

  • Zur Klarstellung:
    Die Gehaltsangabe für Personen mit 2.Stex gibt den Mittelwert der Einkommen an von :
    Ärzten, Zahnärzten,Tierärzten,Apothekern, Rechtsanwälten,Lehrern, Richtern, Staatsanwälten,Lebensmittelchemikern,Förstern...


    und nu?
    Was willst du uns mit dieser Statistik beweisen?

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • @Elternschreck, es handelt sich um Wien, hier sind in den letzten Jahren die Preise und Mieten explodiert.
    Eigentum geht im Grunde genommen auch schwer weg, eine gute 70m² Wohnung kostet schonmal gut zwischen 250.000 und 300.000€. Das sind aber bitte die erschwinglicheren.

    Ich habe kürzlich mal gelesen, dass Wien von den Lebenshaltungskosten her eher mit Zürich als mit München vergleichbar sei. Mietpreise von 10 Euro pro Quadratmeter sprechen da aber eine andere Sprache. Das zahlst Du hier im vergleichsweise kleinen Würzburg mittlerweile auch für eine einigermaßen ordentliche Wohnung. Auch die Preise für Eigentumswohnungen liegen hier auf einem ähnlichen Niveau. In München zahlst Du für eine 70-qm-Wohnung übrigens locker eine halbe Million. Das sind dann aber auch die erschwinglicheren am Stadtrand.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Beim Vergleich von Monatsgehältern muss man - zumindest für Baden-Württemberg - berücksichtigen, dass Lehrer weder Urlaubsgeld noch 13.Monatsgehalt bekommen. Das ist in den monatlichen Betrag eingerechnet und damit abgegolten.

    Beim Peter Zwegat war kürzlich eine Familie in Behandlung, wo der Mann kurz vorher als KFZ-Mechaniker zu Porsche gewechselt war: 2600 netto, 14 Monatsgehälter, Urlaubsgeld. Noch Fragen, Hauser?

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Fossi, Du vergisst die Sonderzahlung, die Porschemitarbeiter bekommen. 2015 waren es 8600,- Euro für jeden Mitarbeiter.

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