Erfahrungen mit Kreationismus an staatlichen Schulen

  • In Biologie sollte die Evolutionstheorie vorgestellt werden, ohne dabei weltanschaulichen Druck auszuüben


    Die Evolutionstheorie ist keine "Weltanschauung", sondern das sind Fakten. Der religiöse Kram kann im Reliunterricht behandelt werden. Und auch dieser ist nicht zur Missionierung da sondern zur wissenschaftlichen Untersuchung.

  • Die Evolutionstheorie ist keine "Weltanschauung", sondern das sind Fakten. Der religiöse Kram kann im Reliunterricht behandelt werden. Und auch dieser ist nicht zur Missionierung da sondern zur wissenschaftlichen Untersuchung.

    Es könnte einem bei diesem voraufgeklärten Gewäsch [von Claudius, notabene!] himmelangst werden, wäre nicht einigermaßen sicher, dass Religion mittlerweile dem größten Teil der Bevölkerung komplett am Bobbes vorbeigeht.


    Viele Grüße
    Fossi


  • Die Evolutionstheorie ist keine "Weltanschauung", sondern das sind Fakten. Der religiöse Kram kann im Reliunterricht behandelt werden. Und auch dieser ist nicht zur Missionierung da sondern zur wissenschaftlichen Untersuchung.


    Dass Evolution in der Natur in einem gewissen Maß stattfindet, wird wohl niemand bestreiten. Das kann beobachtet werden und die Mechanismen dieser Evolution werden ja auch in der Tierzucht genutzt, um bestimmte Merkmale "herauszuzüchten".


    Die postulierte Evolutionsgeschichte und die damit verbundenen Erklärungsversuche über die Entstehung der Menschheit halte ich allerdings schon für ein empirisch unbelegtes und auch unbelegbares Gedankenkonstrukt. Natürlich sollten die Schüler im Biologieunterricht dieses Modell kennenlernen, schon alleine weil es nunmal das vorherrschende Modell in der Biologie ist. Ein Modell kennenzulernen bedeutet aber nicht, dieses Modell für sich persönlich als "reine Wahrheit" über die Ursprünge des Lebens und insbesondere des Menschen annehmen und "glauben" zu müssen. Deshalb meine ich, dass dabei kein weltanschaulicher Druck in welcher Form auch immer ausgeübt werden sollte.

  • Diese Meinung kannst du gerne im Königreichssaal o.ä. vertreten, ändert aber nichts daran, dass es deine Meinung ist, die falsch ist. Sie hat rein gar nichts in der Schule zu suchen.


    Die menschliche Evolution ist belegt. Punkt.





    --


    Du wolltest doch eine Pro-Contra-Liste aufstellen, wir warten hier noch drauf.

  • Ich unterrichte auch Religion und da ist es eher, dass die Schüler sagen, Religion und Schöpfung ist Quatsch, da die Evolution besagt, dass etc.


    ich bin auch voll für die Evolution und steiteda nichts ab. Aber ich sag dann z.b. für die einen war es Zufall, dass die Fische an Land gekrabbelt sind, für die anderen war es eben Gott, der da einen kleinen Schubs in die richtige Richtung gegeben hat. Und dann gibt es auch eigentlich keine Diskussionen mehr, weil sich jeder irgendwie wieder findet.

  • Ich bin durchaus der Meinung, dass man sowohl an einen Gott, als auch an die Evolution glauben kann.
    Das 7-Tage-Schöpfungsgedöns der Bibel stammt aus Menschenhand und stellt eine Metapher dar - die nebenbei bemerkt die tatsächliche Abfolge der Evolution recht präzise beschreibt.


    Das Problem ist nur, wenn man die biblische Schöpfungsgeschichte als unwahr verwirft, eigentlich auch alle folgenden Berichte und Geschichten der Bibel verworfen werden müssen. Denn die Bibel erzählt die Geschichte der Menschheit vom ersten Menschen Adam bis zu Jesus Christus. Das Neue Testament enthält auch den gesamten Stammbaum von Adam bis Jesus.


    Klassische Fragen meiner Schüler zu dem Thema sind zum Beispiel auch:


    - Wann beginnt in der Evolution der Mensch, der nach Gottes Ebenbild entstanden ist?
    - Wann ist in der Evolution die Seele hinzugefügt worden?
    - Wieso kam laut Bibel der Tod erst durch den Sündenfall der ersten Menschen in die Welt, während der Tod die Triebfeder der Evolution von Anfang an gewesen sein soll?
    - Warum schafft Gott den Menschen mittels Evolution und über solche Umwege, mit Dinosauriern und Co., die er dann mit einem Meteoriten wieder auslöscht etc.
    - Wenn die Schöpfungsgeschichte nicht stimmt, warum sollte man dann überhaupt noch an die Bibel glauben, obwohl die Bibel voll ist mit Wundern Gottes, die alle eigentlich der Naturwissenschaft widersprechen?


    Ein spannendes und immer heiss diskutiertes Thema.

  • Naja, die Vorstellung, dass Fische an Land gekrabbelt sind und denen dann, weil sie es brauchten, Beine gewachsen sind ist auch eine klassische Fehlvorstellung, die nicht nur Schüler innehaben.


    das war ja nur ein Beispiel. Ich könnte auch anbringen, dass das Mitochondrium irgendwann den Weg in die Zelle gefunden hat. Oder wie der Mensch zum Feuer gefunden hat. Es gibt ja viele Stelle wo die einen Zufall und die anderen eben Gott sagen.

  • Das Problem ist nur, wenn man die biblische Schöpfungsgeschichte als unwahr verwirft, eigentlich auch alle folgenden Berichte und Geschichten der Bibel verworfen werden müssen


    Genau, das kann man auch so machen. Und so tu ich das auch. Oder glaubst du das alles etwa? Einzig Dinge, die über irgendwas anderes, außer die Bibel nachgewiesen sind, kann man nicht als Märchen verbuchen. Das Jesus existierte weiß man ja aus römischen Quellen.


    Aber grundsätzlich widerspricht sich nichts.


    Evolution ist Fakt. Bibel ist Märchen.

  • Ich unterrichte auch Religion und da ist es eher, dass die Schüler sagen, Religion und Schöpfung ist Quatsch, da die Evolution besagt, dass etc.


    ich bin auch voll für die Evolution und steiteda nichts ab. Aber ich sag dann z.b. für die einen war es Zufall, dass die Fische an Land gekrabbelt sind, für die anderen war es eben Gott, der da einen kleinen Schubs in die richtige Richtung gegeben hat. Und dann gibt es auch eigentlich keine Diskussionen mehr, weil sich jeder irgendwie wieder findet.

    Klasse Religionsunterricht ... Ist doch egal, ob wir nur durch Zufall leben oder nicht, hauptsache wir haben uns alle lieb und sind glücklich ...

  • zum Thema "Bibel als Metapher" - Claudius, evtl. Solltest du nochmal Religion studieren. DAS war die Kernaussage in meinem Studium damals.


    Dass an den theologischen Fakultäten, v.a. in Deutschland, einiges vertreten wird, was der Lehre der Kirche widerspricht, ist ja nun nichts Neues. Das ist traurig, aber damit muss man umgehen können. Verbindlich für den katholischen Gläubigen bleibt dennoch der Katechismus, und nicht die Privatüberzeugungen irgendwelcher Theologen.


    Damit will ich nicht sagen, dass die Bibel nicht interpretiert werden müsste (im Gegenteil!) oder dass die Schöpfungsgeschichte eine historisch-wissenschaftliche Aussage treffen würde und man deshalb die Evolutionstheorie ablehnen müsse. Solches lehrt ja auch Rom nicht.


    Die Bibel hat sicherlich einen mehrfachen Schriftsinn (vgl. KKK 115 ff.). Aber sie pauschal als "Metapher" zu bezeichnen, geht auch am Kern der Sache vorbei, und entspricht wohl eher der Ansicht von Drewermann (dem die Lehr- und Predigtbefugnis entzogen wurde) und ähnlichen.
    Die katholische Kirche lehrt:
    107 Die inspirierten Bücher lehren die Wahrheit. ,,Da also all das, was die inspirierten Verfasser oder Hagiographen aussagen, als vom Heiligen Geist ausgesagt gelten muß, ist von den Büchern der Schrift zu bekennen, daß sie sicher, getreu und ohne Irrtum die Wahrheit lehren, die Gott um unseres Heiles willen in heiligen Schriften aufgezeichnet haben wollte" (DV 11). (KKK 107)
    Das ist für Katholiken verbindlich und entsprechend logischerweise auch für Religionslehrer im Unterricht.

    • Offizieller Beitrag

    Da also all das, was die inspirierten Verfasser oder Hagiographen aussagen, als vom Heiligen Geist ausgesagt gelten muß

    Ich bin immer wieder fassunglos, dass erwachsene Menschen so etwas sine grano salis glauben können. Ein heiliger Geist, der Bücher diktiert... und darauf berufe ich mich im professionellen Handeln... :O

  • - Wann ist in der Evolution die Seele hinzugefügt worden?

    Gibt es das überhaupt, oder sind unsere "Seele" nur Hirnströme und Hormonausschüttungen im Vorderlappen?

    »...Aus Mettwurst machste kein Marzipan! «
    Bernd Stromberg

  • Klasse Religionsunterricht ... Ist doch egal, ob wir nur durch Zufall leben oder nicht, hauptsache wir haben uns alle lieb und sind glücklich ...


    äh ja, ich bin dann mal raus hier. Keine Ahnung wie so eine Antwort auf meinen Beitrag zustande kommt.
    ich streite im Unterricht die Evolutionstheorie nicht ab und sage den Schülern auch, dass die Schöpfungsgeschichte nicht wörtlich zu verstehen ist.
    ich gebe aber z.b. Meinen sehr gläubigen 5.Klässlern die Möglichkeit ihren Glauben in der Evolution unter zu bringen.

    • Offizieller Beitrag

    äh ja, ich bin dann mal raus hier. Keine Ahnung wie so eine Antwort auf meinen Beitrag zustande kommt.


    Mach dir nichts daraus. Es gibt hier eine kleine, aber lautstarke Gruppe ewig gestriger christlicher Fundamentalisten. Aber man kann sie zum Glück ja blockieren!

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