Note 5 oder 6 in der Grundschule

  • Mich interessiert, ob Grundschullehrer in der Primarstufe als Bewertung die Noten 5 oder 6 verteilen. In welchem Fall? Mündlich, Test?, Klassenarbeit? Zeugnis? oder...? Tritt das gar nicht, selten oder so häufig wie jede andere Note auch auf?




    Gruß



    Simian

  • Ja. Überall. Bis ich an einer Brennpunktschule anfing zu arbeiten wusste ich auch nicht, dass so etwas an der Grundschule möglich ist. Grundschule bis Klasse 6. Meistens in 5/6.


    Ein Kollege hat tatsächlich eine 6 auf dem Zeugnis verteilt. Da ging es um epochal erteilten Unterricht und er meinte, dass die Eltern dem nicht widersprechen werden, obwohl eine 6 auf dem Zeugnis eher schwierig zu halten sein würde.


    Wann verteilt man so etwas? Genau dann, wann andere es auch verteilen würden: Arbeitsverweigerung, nicht gelernt aka leeres Blatt abgeben usw.


    Tritt bei uns eher häufiger auf.


    So und nun liegt's an dir diese Aussage einzuordnen. Ich weiß ja nicht, worauf du mit dieser Umfrage hinaus willst.

  • Ich kann mich nur an eine sechs erinnern. Die habe ich mal in einer Klassenarbeit gegeben. Das war aber ein Einzelfall. Da war schlichtweg keine Leistung vorhanden.
    Fünfen sind auch nicht sehr häufig, kommen aber immer wieder vor. In Klassenarbeiten und auch manchmal auf dem Zeugnis.

  • Ja natürlich, in den von Primarlehrer genannten Fällen kommt es bei uns auch häufiger vor, nicht gemachte und nicht nachgereichte Hausaufgaben sind auch 6 und das kann auch meine 4 schon problemlos!


    Ansonsten gibt es bei uns eine klarer Übersicht für Klassenarbeiten, wann welche Note zu geben ist und da sind auch 5 und 6 vorgesehen und zumindest die 5 taucht da auch häufiger auf.

  • Wat? In Berlin darf man Hausaufgaben bzw die Nichtanfertigung bewerten?


    Ich verteile auch die Noten 5 und 6. Und zwar nicht nur in Klasse 5/6, sondern auch schon in 3/4. Bei Leistungsverweigerung im Unterricht kündige ich an, dass ich das Stundenergebnis bewerten werde und weise darauf hin, dass jetzt noch X Minuten Zeit sind. Sollte in dieser Zeit noch Y geschafft werden, nehme ich von der Bewertung Abstand.
    Wird in Tests eine Punktzahl erreicht, die laut Notentabelle die 5 oder 6 bedeutet, gebe ich diese Noten auch.


    Bei schlechten Leistungen gilt bei mir immer das Angebot des Ausgleichs. D.h. freiwillige Vorträge o.ä. sollte eine mündliche Leistung in den Sand gesetzt worden sein, können wir auch hier ausgleichen: wiederholen, neuen Vortrag zu anderem Thema halten, andere Stelle vorlesen üben...kommt eben darauf an, was verhauen wurde. Ich streiche die schlechten Noten dann.


    In Klasse 5/6 habe ich bisher gestrichen oder bei Schülerin, bei denen mir das Verhauen allzu systematisch vorkam (Zeit schinden!) verrechnet.

  • Natürlich vergebe ich auch in der Grundschule die Noten mangelhaft und ungenügend. Komische Frage. Aber zum Glück ist das eher selten der Fall. Beim "ungenügend" fällt mir nicht mal sofort ein, wann es das letzte Mal war. Ich glaube, es war eine Mathearbeit, Klasse 4.
    @ Simian:
    Bei Augenproblemen kann man mit gehaltener STRG-Taste Und Maus-Scrollrad die Schriftgröße ändern. Man muss dann nicht so groß schreiben. :gruss: L.G. Pia

  • Als Lehrer an einer weiterführenden Schule (Gesamtschule) kann nur darum bitten, dass bei den Kindern nicht immer beide Augen zugedrückt werden. Mir fällt das immer wieder auf, dass Kinder mit einer offensichtlichen LB mit einem 4,0er Schnitt von der Grundschule kommen, dann wirklich krachend scheitern und unsere erste Amtshandlung quasi das AOSF ist. Und das frage ich mich, warum das nicht häufig dann an der Grundschule gemacht worden ist (von "Kein Bock darauf" mal ausgenommen).

  • Ich verteile auch die Noten 5 und 6. Und zwar nicht nur in Klasse 5/6, sondern auch schon in 3/4. Bei Leistungsverweigerung im Unterricht kündige ich an, dass ich das Stundenergebnis bewerten werde und weise darauf hin, dass jetzt noch X Minuten Zeit sind. Sollte in dieser Zeit noch Y geschafft werden, nehme ich von der Bewertung Abstand.

    Das Verfahren wäre bei uns (Rheinland-Pfalz) wohl verboten.
    Das klingt nach einer Leistungsbewertung, die nur das Ergebnis "6" haben kann, wenn das geforderte Ziel nicht erreicht wird. Wenn das geforderte Ziel erreicht wird gibt es aber gar keine Note?
    Wer das geforderte Ziel erreicht, zeigt doch "eine Leistung, die den geforderten Anforderungen voll entspricht" - das wäre hier die Definition der Note "gut" (Schulordnung für Gymnasien, nicht Primarstufe).

  • Mh? In dem Fall gab es keine 6, aber eben eine schlechte Note. Wir reden hier vom Abschreiben einiger Sätze. Keine Denkleistung, bei der man einen Nachteil hat, weil man etwas nicht verstanden hat und es nicht noch einmal erklärt bekommen hat. Und natürlich haben die Mitschüler auch ihre Noten bekommen.

  • Unsere Notenskala in Mathe geht nur bis 5. Das heißt, alles unter (inkl. 49%) ist eine 5. Eine 6 gibt es nur bei Leistungsverweigerung (leeres Blatt) oder Betrug. Sechsen musste ich noch nie geben. Allerdings gibt es bei uns in Hamburg auch erst Noten unter Arbeiten erst in Klasse 4.

  • Da fällt mir noch ein grandioses Beispiel aus Berlin ein: es dürfen wohl in Sport keine 5en oder gar 6en verteilt werden. Warum auch immer. Zum Piepen!

  • Warum sollte es in der Grundschule keine 5en und 6en geben?
    Für Niedersachsen gilt:


    ausreichend 4 Die Note „ausreichend” soll erteilt werden, wenn die Leistung zwar Mängel aufweist, aber im Ganzen den Anforderungen noch entspricht.
    mangelhaft 5 Die Note „mangelhaft” soll erteilt werden, wenn die Leistung den Anforderungen nicht entspricht, jedoch erkennen lässt, dass die notwendigen Grundkenntnisse vorhanden sind und die Mängel in absehbarer Zeit behoben werden könnten.
    ungenügend 6 Die Note „ungenügend” soll erteilt werden, wenn die Leistung den Anforderungen nicht entspricht und selbst die Grundkenntnisse so lückenhaft sind, dass die Mängel in absehbarer Zeit nicht behoben werden können.


    Danach müsste es eigentlich viel häufiger 6en geben. Mehrmals hintereinander eine 5 auf dem Zeugnis kann eigentlich nicht sein, denn offensichtlich konnten die Mängel ja nicht in absehbarer Zeig behoben werden.


    Äh...steht das irgendwo, dass in Berlin im Sport keine 5 oder 6 gegeben werden darf? Ich kann mir das nicht vorstellen. Was ist den mit denen, die nur 1 mal mitgemacht haben, weil sie immer das Sportzeug "vergessen" haben?

  • Da fällt mir noch ein grandioses Beispiel aus Berlin ein: es dürfen wohl in Sport keine 5en oder gar 6en verteilt werden. Warum auch immer. Zum Piepen!

    Ich glaube nicht, dass das so gemeint ist. Ich kenne nunmal viele Sportlehrer, die ungerne schlechter als 3 in Sport bewerten, einfach aus pädagogischen Gründen. Wenn sich Kinder anstrengen, ist es einfach kontraproduktiv rein nach Sekungen oder Weiten und Co. zu schauen. Heute spielt eben viel auch die Motivation rein, zumindest in der Grundschule. Ich weiß nicht, wie das in weiterführenden Schulen ist.

  • Äh...steht das irgendwo, dass in Berlin im Sport keine 5 oder 6 gegeben werden darf? Ich kann mir das nicht vorstellen. Was ist den mit denen, die nur 1 mal mitgemacht haben, weil sie immer das Sportzeug "vergessen" haben?

    Jap, genau das ist u.a. das Problem. Ich frag mal nochmal nach, welche Begründung das nochmal hatte, wenn ich die Kollegin treffe. Ich meine jedoch, dass das nicht nur für unsere Schule galt.

  • Da fällt mir noch ein grandioses Beispiel aus Berlin ein: es dürfen wohl in Sport keine 5en oder gar 6en verteilt werden. Warum auch immer. Zum Piepen!

    Hm, die Grundlage würde mich auch interessieren, bei uns gab und gibt es auch in Sport 5 und 6. Sprich an diverse Schulen, an dene ich in Berlin war, geht dort die Benotung wie überall anders auch bis 6, auch wenn ich das manchmal etwas schwierig finde.


    Edit: Ich habe gerade den Entwurf für Berlin für die berlinweite Schwimmbewertung vor mir und die geht bis 6, denn eine 5 gibt es nur, wenn drei Grundfertigkeiten beherrscht werden.

  • Wenn sich Kinder anstrengen, ist es einfach kontraproduktiv rein nach Sekungen oder Weiten und Co. zu schauen.

    Ich habe mich in Mathe auch immer angestrengt, trotzdem immer eine 5 bekommen. Ich habe mich da auch nicht beschwert.



    Wer in Mathe Probleme hat, kann in seiner Freizeit Mathe üben.
    Wer in Sport Probleme hat, kann auch in seiner Freizeit Sport üben.


    Viele Kinder haben doch eben die Probleme, weil sie selber sich kaum bewegen und häufig übergewichtig sind.

  • Naja ich unterscheide da schon in Hauptfächern und Nebenfächern. Mathegrundlagen der Grundschule braucht man in jedem Beruf. Ich muss aber nicht schnell laufen, oder weit werfen können. Deshalb kann man ja später auch einige Fächer abwählen und andere nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Ich muss aber nicht schnell laufen, oder weit werfen können. Deshalb kann man ja später auch einige Fächer abwählen und andere nicht.

    was für eine merkwürdige Argumentation. Mit dem Argument, man braucht die Grundrechenarten (was ja stimmt, gar keine Frage 8) ) kann genauso gut andersrum argumentieren: jeder muss rechnen lernen. Um nicht zu demotivieren, benote ich nicht schlechter als Drei.


    Ob eine Benotung in Fächern wie Sport, Musik, Kunst generell sinnvoll ist, steht auf einem ganz anderen Blatt. (jaaaa, ich weiß, das kann man sich bei jedem Fach fragen :pfeifen: )

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