Verpflichtende Fortbildung und Leben

  • chilipaprika: Naja, Urlaub muss man sich leisten können. Es gibt bestimmt genug Familien, die es sich finanziell nicht erlauben können, 6 Wochen auf Gehalt zu verzichten.


    @fossi: Mein Beispiel sollte gar nicht repräsentativ sein. Anna Lisa meinte, dass ihr ein solches Arbeitnehmerverhalten nicht bekannt ist. Da mir ein solches Beispiel aus meinem direkten Arbeitsumfeld bekannt ist, erläuterte ich dieses - nicht mehr, nicht weniger.

    Ist das dein Ernst?!


    Du verzichtest doch nicht auf Gehalt während des Urlaubs... :autsch:

  • @fossi: Ich habe das so formuliert, weil ich dachte, wollsocken hätte mich missverstanden und es so aufgefasst, dass man in Deutschland im Todesfall eines nahen Verwandten nicht frei bekommt.


    So ohne Zusammenhang zitiert zu werden kann so manche Äußerung verzerren. Und da finde ich meinen eigenen Satz auch katastrophal.

    Oh je, ich muss mich erklären: Manche Begriffe verlinkt dieses Forum automatisch auf das hier zu findende Wörterbuch. Das sind Begriffe wie "Kumist", "NwT" oder auch "BASS". Und eben auch "tot" für "Tag der offenen Tür". Ergebnis: Immer wenn der Begriff "tot" fällt, erzeugt das Programm einen Link auf den entsprechenden Lexikoneintrag.


    DAS fand ich unpassend - nicht Deine Formulierung! Die war absolut unverfänglich.

    • Offizieller Beitrag

    chilipaprika: Naja, Urlaub muss man sich leisten können. Es gibt bestimmt genug Familien, die es sich finanziell nicht erlauben können, 6 Wochen auf Gehalt zu verzichten.


    Dir ist schon klar, dass die allermeisten "normalen Menschen" nicht als studentische Honorarkräfte arbeiten (von Selbstständigkeit spreche ich rein gar nicht, weil da ist es eh kein Urlaub), sondern in einem Angestelltenverhältnis, wo man selbstverständlich Anspruch auf den gesetzlich festgeschriebenen Urlaub im Jahr hat sowie Lohnfortzahlung im Krankheitsfall usw...

  • Ich sage mal so: Urlaubsgeld ist mir zwar ein Begriff, mir war jedoch nicht klar, dass das jeder Arbeitgeber zahlen muss. Mein Wissen über Angestelltenrecht ist etwas beschränkt, da ich mich familiär bedingt eher mit Selbstständigkeit bzw. Minijob auskenne. Urlaub meinte ich eher im volksmündlichen Sinne, also tatsächlich woanders hinfahren und dafür ggf. Geld bezahlen. Und es gibt wie gesagt Leute, die nicht in den Urlaub fahren. Ich weiß nicht, ob man gezwungen werden kann, Urlaub zu nehmen, aber ich weiß von mindestens einem Fall, in dem die Arbeitnehmerin in ihrem Urlaub von Arbeitsstelle A einfach vermehrt in Arbeitsstelle B arbeitete. Das macht aber wohl eh nur Sinn, wenn man, wie besagte Arbeitnehmerin, (noch) keine Kinder oder auch keine sonstigen Verpflichtungen hat, vermeiden möchte, dass einem die Decke auf den Kopf fällt, und zusätzlich auch keinen Geldbaum im Garten stehen hat.

  • Ich sage mal so: Urlaubsgeld ist mir zwar ein Begriff, mir war jedoch nicht klar, dass das jeder Arbeitgeber zahlen muss. Mein Wissen über Angestelltenrecht ist etwas beschränkt, da ich mich familiär bedingt eher mit Selbstständigkeit bzw. Minijob auskenne.

    Scheinbar ja nicht, denn auch im Minijob hat man bezahlten Urlaub und nein mit Urlaubsgeld hat das alles nichts zu tun!

    Ich weiß nicht, ob man gezwungen werden kann, Urlaub zu nehmen, aber ich weiß von mindestens einem Fall, in dem die Arbeitnehmerin in ihrem Urlaub von Arbeitsstelle A einfach vermehrt in Arbeitsstelle B arbeitete. Das macht aber wohl eh nur Sinn, wenn man, wie besagte Arbeitnehmerin, (noch) keine Kinder oder auch keine sonstigen Verpflichtungen hat, vermeiden möchte, dass einem die Decke auf den Kopf fällt, und zusätzlich auch keinen Geldbaum im Garten stehen hat.

    Das ist eben eigentlich nicht zulässig, da der Urlaub zur Erholung genutzt werden soll/muss und ja, man ist auch verpflichtet den zu nehmen bzw. der AG ihn zu genehmigen.


    Hier tun sich ja echt Abgründe auf, das gehört für mich eindeutig zur Allgemeinbildung, dass man weiß was Urlaub ist.

  • Urlaub bedeutet ja NICHT, dass du dich in den Flieger nach Malle setzt und dort 2 Wochen am Strand liegst oder auf den Bauernhof an der Ostsee fährst. Urlaub bedeutet schlicht, dass du nicht zu arbeiten brauchst, aber trotzdem dein Gehalt /deinen Lohn weiter erhältst.


    Ich glaube, der Mindestanspruch liegt bei 4 Wochen im Jahr, aber viele AN bekommen 6 Wochen.


    Selbst unsere Putzfrau bekommt ja 4 Wochen bezahlten Urlaub. Sie hat einen Minijob.

  • Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich im Studium keine "Recht für Lehrämtler"-Veranstaltung habe, obwohl ich das - insbesondere mit Hinblick auf die Häufigkeit, in der schulrechtliche Thematiken in diesem Forum besprochen werden - eigentlich gar nicht mal so unsinnig finden würde. Man sei bitte an der Stelle gnädig mit mir :traenen: ...

  • Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich im Studium keine "Recht für Lehrämtler"-Veranstaltung habe, obwohl ich das - insbesondere mit Hinblick auf die Häufigkeit, in der schulrechtliche Thematiken in diesem Forum besprochen werden - eigentlich gar nicht mal so unsinnig finden würde. Man sei bitte an der Stelle gnädig mit mir :traenen: ...

    Um zu wissen was Urlaub ist, muss man eine Vorlesung besuchen?! :autsch:

  • Da hat @Landlehrer recht - hatte ich zu meiner Schulzeit am Gymnasium auch nicht, solche Themen begegnen den Leuten ggf "erst" an der Berufsschule oder im Beruf selbst. Allerdings - lebst du dermaßen im Elfenbeinturm, Lehramtsstudent?

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Allerdings - lebst du dermaßen im Elfenbeinturm, Lehramtsstudent?

    Naja, da würde ich jetzt entgegensetzen "Woher sollte ich es denn wissen?". Mal von Schul-/Semesterferien abgesehen, habe ich mir noch nie Urlaub genommen (und das Thema Urlaub aus rechtlicher Sicht wurde weder in meiner Schule, noch meiner Uni behandelt) und der letzte Urlaub meiner Eltern war vor meiner Schulzeit. Selbstverständlich habe ich Arbeitskollegen, die sich schon Urlaub nahmen. Ich ging jedoch bislang (entsprechend meine vorangegangenen Beiträge) davon aus, dass man sich Urlaub nehmen kann, jedoch nicht muss (wobei sich mir auch nicht so recht erschließt, warum man das unbedingt muss, aber gut...).

  • Aber redest du denn nicht mit arbeitenden Leuten? Liest du keine Zeitung / kein Internet? Hörst kein Radio? Guckst kein Fernsehen? Die Leute reden doch andauernd über ihren Urlaub. Wann sie ihn nehmen. Wie lange noch. Wann der nächste. Wie viele Tage noch übrig bleiben. Wo sie hinfahren. Ist doch überall Gesprächsthema. Arbeiten deine Freunde nicht? Deine erweiterte Familie? Onkel, Tanten, Cousinen etc? Was haben denn deine Eltern gearbeitet, dass sie keinen Urlaubsanspruch hatten?
    Haben die auch nicht Urlaub auf Balkonien gemacht? Wie haben sie denn dann einen Pass beantragt? Ihr Auto angemeldet?


    Ich habe auch noch nie einen Kurs darüber besucht, in der Schule war das auch kein Thema, meine Eltern waren Lehrer und somit Ausnahmen. Woher hätte ich das also lernen sollen? Ach so, weil es einfach zum Weltwissen dazu gehört.


    So, wie man lernt, ein Bankkonto zu eröffnen, Geld anzulegen, ein Auto zu kaufen und entsprechend zu pflegen (Inspektion, TÜV etc.), sich ein Visum zu beschaffen für Auslandsreisen, den richtigen Handyvertrag zu finden, einen Mietvertrag abzuschließen etc. etc. etc.


    Das sind doch alles Sachen, die man "durch das Leben" halt lernt. Wie alt bist du denn, Lehramtsstudent? Falls du über 20 bist, würde ich so ein Wissen schon erwarten.

  • Naja, da würde ich jetzt entgegensetzen "Woher sollte ich es denn wissen?". Mal von Schul-/Semesterferien abgesehen, habe ich mir noch nie Urlaub genommen (und das Thema Urlaub aus rechtlicher Sicht wurde weder in meiner Schule, noch meiner Uni behandelt) und der letzte Urlaub meiner Eltern war vor meiner Schulzeit. Selbstverständlich habe ich Arbeitskollegen, die sich schon Urlaub nahmen. Ich ging jedoch bislang (entsprechend meine vorangegangenen Beiträge) davon aus, dass man sich Urlaub nehmen kann, jedoch nicht muss (wobei sich mir auch nicht so recht erschließt, warum man das unbedingt muss, aber gut...).

    Man kann offensichtlich - und diese wertvolle Erkenntnis sollten wir gestandenen Lehrer aus diesem Thread mitnehmen - NICHTS mehr voraussetzen.


    Vielleicht nochmal zur Klarstellung, @Leeramtsstudent: "Urlaub" im hier gebrauchten, landläufigen Sinne meint nicht "Reise", sondern "freie Tage/Wochen unter Weiterzahlung des Gehalts durch den Arbeitgeber". Darauf hat jeder Arbeitnehmer (das sind die Leute, die arbeiten gehen) einen Anspruch, und zwar für mindestens so viele Tage, dass 20 freie Werktage, also vier Wochen dabei rauskommen (wer nur einen Tag in der Woche arbeitet, hat dann halt Anspruch auf vier Arbeitstage Urlaub); bei den meisten Arbeitnehmern sind es sechs Wochen. Krankheit unterbricht den Urlaub; wer während des Urlaubs krankgeschrieben wird, bekommt die Urlaubstage nicht abgezogen.


    Und warum man Urlaub nehmen muss? Ganz einfach - weil so verhindert werden soll, dass ein Arbeitgeber sagt, "Tja, wenn Du unbedingt Urlaub nehmen musst, Deine Entscheidung, aber ob dann Dein Arbeitsplatz noch da ist..."


    - Aber was tipp ich mir hier einen ab? Wahrscheinlich roflst Du lollend vor dem Computer rum, weil Du uns so schön verarscht hast. Übrigens: Am Sonntag sind Bundestagswahlen. Noch wäre Zeit, hier Unklarheiten auszuräumen, falls Du das in Deinem Umfeld auch nie erlebt hast - you're welcome!

  • Ich habe auch noch nie einen Kurs darüber besucht, in der Schule war das auch kein Thema, meine Eltern waren Lehrer und somit Ausnahmen. Woher hätte ich das also lernen sollen? Ach so, weil es einfach zum Weltwissen dazu gehört.


    So, wie man lernt, ein Bankkonto zu eröffnen, Geld anzulegen, ein Auto zu kaufen und entsprechend zu pflegen (Inspektion, TÜV etc.), sich ein Visum zu beschaffen für Auslandsreisen, den richtigen Handyvertrag zu finden, einen Mietvertrag abzuschließen etc. etc. etc.


    Das sind doch alles Sachen, die man "durch das Leben" halt lernt. Wie alt bist du denn, Lehramtsstudent? Falls du über 20 bist, würde ich so ein Wissen schon erwarten.

    Ich wage zu behaupten, dass ein großer Teil der Lehrerschaft nicht wirklich Ahnung vom Geld anlegen hat. Da braucht man nicht kollektiv auf einen Lehramtsstudenten eindreschen.

  • Dürfte stimmen.


    Eine ganze Menge "Alltag" unterrichtet die allgemeinbildende Schule einfach nicht, die Berufsschule möglicherweise (je nach Beruf), und auch so eiiges ans "Allgemeinwissen" schlüpft schlicht und einfach durch die Maschen (hab neulich erst Obenstufenschüler erlebt, die allen ernstes fragten, ob denn üerhaupt schon mal eine Atombombe in einem Krieg eingesetzt worden sei - hab denen dann fachfremd mal kurz was zu Hiroshima und Nagasaki erzählt, und plötzlich waren die USA gar nicht mehr so "toll"...)


    Egal, es mag absurd anmuten, aber was glaubt ihr, warum gerade junge Leute zB so schnell plötzlich Schulden haben? Null Ahnung...


    Das wäre durchaus mal was für den Unterricht, aber für welchen...? "Wirtschaften" habe ich allen ernstes in Politik gelernt (Quinta).

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

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