Lehrprobe Personenbeschreibung (Zeichentrick oder reale Personen)?

  • Hallo ihr Lieben,


    mir brennt eine dringende Frage unter den Nägeln.
    Wenn ich das Thema Personenbeschreibung mache, kann ich dann
    zwischen der Beschreibung von realen Personen (z.B. Klassenkameraden)
    und dem Beschreiben von Zeichentrickfiguren "switchen"?


    Ursprünglich wollte ich (3. Klasse) reale Personen beschreiben,
    doch meine Mentorin meinte, sie würde erst mit Zeichentrickfiguren anfangen
    und im Laufe der Einheit dann zu realen Personen wechseln. Aber da brauche ich
    ja einen ganz anderen Wortschatz.


    Was haltet ihr für eine 3. Klasse für sinnvoller? Zeichentrick oder reale Personen?


    Vielen Dank für eure Hilfe!

  • Vermutlich rät deine Mentorin zu Zeichentrickfiguren weil sie vom Aussehen her häufig "überzeichnet" sind und dadurch besonders auffällige äußere Merkmale (z.B.eine dicke Knollennase oder einen langen, dünnen Hals...) haben, die sich gut beschreiben lassen. Ich sehe kein Problem darin, mit Comicfiguren zu starten und später auf reale Menschen oder Abbildungen realer Menschen umzusteigen. Mir ist allerdings auch nicht klar, warum du bei Comicfiguren einen anderen Wortschatz hast. Vielleicht hast du da andere Figuren im Sinn als ich.

  • Viele Zeichentrickfiguren (Bsp. Entenhausen) haben statt richtiger Füße und Schuhe eher Flossen
    oder der Mund gleich eher einem Schnabel. Die Kleidung ist manchmal auch speziell....

  • Hallo!
    Wir haben im dritten Schuljahr auch gezeichnete Figuren genommen.
    Bei uns waren es z.B. eine Abbildung der Hexe Lilly und von Kommissar Kwiatkowski.
    Damit kamen die Kinder gut zurecht!
    LG pinacolada

  • Hallo,


    ich frage mich, wie ich das aber begründe.
    Es sollten dann vermutlich schon Zeichentrickfiguren sein, die
    den realen Personen recht ähnlich sind, oder?


    Ich überlegen, Entenhausen als Einheit zu machen.
    Nur bringt das den Kindern für eine richtige Personenbeschreibung nicht sehr viel,
    weil der Wortschatz ein ganz anderer ist.

  • Hallo zuckerpuppe,


    ich kann deine Bedenken zum Wortschatz ein BISSCHEN nachvollziehen. Aber bedenke: der Kern der Personenbeschreibung läuft doch gleich ab. Die Schüler lernen, worauf sie bei einer Personenbeschreibung achten müssen. Das ist das erste Lernziel, das du durch die Figuren anbahnst. Die Wortschatzarbeit beginnt dort schon, wird aber bei realen Personen dann auch konkreter, d.h. sie geht dahin, wo du sie haben möchtest. Im ersten Schritt lernen die Schüler, dass Besonderheiten und Charakteristika von Figuren/Personen nennens- und beschreibenswert sind und dass es immer ein Grundmuster gibt: Haare, Ohren, Nase, Mund, Kopfform, Kleidung usw. Das erarbeiten sie dort und üben es --> Anwendung erfolgt im nächsten Schritt auf reale Personen (Transfer!)


    Auch wichtig: Figuren sind doch meist ÜBERzeichnet, d.h. ihre äußerlichen Besonderheiten sind sehr stark ausgeprägt --> man erkennt sie gut und kann sie gut beschreiben! Ist doch fürs Anbahnen perfekt!!


    :gruss:

  • In Bezug auf Entenhausen kann ich deine Bedenken nachvollziehen. Wenn ich jedoch zum Beispiel an Asterix und Obelix denke, kann ich mir diese Figuren für eine Beschreibung sehr gut vorstellen. Da sehe ich auch keinen speziellen Wortschatz der benötigt wird. Die spätere Übertragung auf reale Menschen oder Zeichnungen von Menschen finde ich unproblematisch und sogar gut begründbar. (siehe meinen und Coachellas Beitrag zur Überzeichnung der äußerlichen Merkmale)
    Tootsie

  • Ich sehe das ähnlich wie die VorschreiberInnen und habe jetzt spontan an das Spiel "Wer ist es?" gedacht. Kennst du sicher auch - das ist dieses Spiel, wo man durch ja/nein Fragen herausbekommen soll, welche Person der andere sich ausgesucht hat.
    Vielleicht kannst du dieses Spiel als Einstieg nutzen oder eben auch die Bilder der Figuren verwenden. Die sind nämlich auch so schön überzeichnet.

  • Vielen Dank für die vielen tollen Anregungen! Ihr seid wirklich spitze!! :rose:


    Ich werde die Einheit zum Thema Benjamin Blümchen machen.
    Habe zwar kleine Bedenken, dass es etwas zu kindisch für 3. Klässler ist,
    aber die Figuren aus Benjamin Blümchen und Bibi Blocksberg sind noch halbwegs an
    echte Personen angelehnt.


    Nun ist aber noch die Frage, ob ich innerhalb der Einheit (die sich ja um die Personenbeschreibung
    von Figuren aus Benjamin Blümchen dreht) dann irgendwann zu echten Personen wechsle.
    Eine Kollegin von mir meinte, dass ich diesen Sprung auf alle Fälle vermeiden soll.


    Wie lange würdet ihr eine Einheit zur Personenbeschreibung denn durchziehen? Ich habe drei Wochen eingeplant...

  • Hmm spontane Assoziation bei Asterix: Erst Comic, dann Realverfilmung? Häte der Transfer einen Nutzen? Frage an die Experten.

    Quiet brain, or I'll stab you with a Q-Tip!

  • Du musst dich auf die Frage deines Fachleiters gefasst machen: Warum sollen die Kinder überhaupt eine Personenbeschreibung durchführen?????So Habe lernte ich zumindest unsere Fachleiter kennen.
    Von daher ist der Tipp mit dem Spiel: Wer ist es - ein guter Tipp.
    Vielleicht kannst du als Ziel der Reihe angeben: Wir entwickeln ein eigenes Spiel. Stundenziel wäre dann, exemplarisch eine Personenbeschreibung machen, als Voraussetzung für Spielkarten....



    fkippi

    • Offizieller Beitrag

    Ich sehe das auch so wie die Vorschreiber. Fang mit "realen" Zeichentrickfiguren an (also nicht mit Enten sondern mit Pippi, Sams, Asterix, Lucky Luke, ...) und dann geh zu realen Personen über.


    kl. gr. frosch

  • Petersson, Räuber Hotzenplotz, Rotkäppchen.... Es gibt so viele tolle Möglichkeiten für die 3.Klässler. Meine Schüler kamen damit letztes Jahr super zurecht!

  • Benjamin Blümchen und Bibi Blocksberg würde ich auch nicht mehr nehmen, das ist doch eher Kindergarten?
    Vielleicht Protagonisten aus aktuellen Zeichentrickfilmen oder Büchern.
    Das erhöht sicherlich die Motivation. ;)
    LG pinacolada

  • Spannend, ähnliches habe ich auch für die Prüfung vor.
    Allerdings suche ich nach drei ähnlichen Figuren- drei ähnliche Clowns o.ä., damit die genauigkeit der Beschreibung deutlich wird.


    Viel Erfolg!!!! :top:

  • Ich mache den Einstieg immer über Kinder aus der Klasse, weil wir die alle kennen.
    Bzw. Fachlehrerinnen der Kinder...


    Gut finde ich daran, dass die Aufmerksamkeit auf neutrales Beschreiben von Anfang an da ist. Man darf nicht raushören, ob es der beste Freund ist, der beschrieben wird oder ein anderes Kind, mit dem man gar nichts zu tun hat.
    Comicfiguren habe ich bislang noch nie beschreiben lassen, sondern immer nur "echte Menschen", die aber zum Teil durchaus erfundene Charaktere waren. So durfte meine letzte Klasse in der benoteten Klassenarbeit zu dem Thema wählen zwischen Pippi Langstrumpf und Mr. Bean, die ich beide per kleinem YouTube 2 min. vor Beginn der Klassenarbeit eingespielt habe und als kleines Foto auf die Arbeit kopiert hatte. Ja, ich weiß, Dunkelgrau-Zone, was Bildrechte angeht...

  • doch meine Mentorin meinte, ...


    ...Was haltet ihr für eine 3. Klasse für sinnvoller?


    ...Eine Kollegin von mir meinte, ...

    Also zunächst mal: wenn du einen (z.B. deinen Mentor) um Rat fragst, dann mach es hinterher nicht anders. Schon garnicht, wenn du dir nicht sicher bist und dein Vorgehen nicht begründen kannst. Der betreffende Mentor könnte sonst ziemlich verärgert sein. Zum Zweiten, frag nicht außer dem Mentor noch 20 andere Leute im Kollegium und Seminar. Ist nicht böse gemeint, ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das nicht gut kommt!



    3. die wichtigste Frage hier kam zwischendrin mal: was ist denn das Ziel deiner Einheit? danach richtet sich die Methode.

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