Petition A13 für Grundschullehrer_innen - Eure Meinung

  • Ja, das weiß ich und ich glaube dir umgekehrt auch, dass du deine Vorschläge nicht abwertend meinst (habe ich in der Tat auch nie so gelesen). Dennoch muss dir auch klar sein, dass die Meinung, man benötige für Grundschullehramt kein Abitur/Studium bedeutet, dass diese Aufgabe weniger anspruchsvoll ist, schneller zu erlernen und geringere geistige Fähigkeiten erfordert. Das sehe ich in der Tat anders.

    Danke, dann ist alles gut. Unterschiedliche Meinungen sind da um diskutiert zu werden. :)


    Jetzt muss ich an der Stelle aber auch unsere FMS-Mädchen ein bisschen "in Schutz" nehmen. Das mit den "geringeren geistigen Fähigkeiten" kann ich nicht so stehen lassen, das klingt nämlich auch sehr abwertend. Wir haben an der FMS insg. 4 verschiedene Berufsfelder, die da wären Gesundheit, Soziales, Gestalten und Pädagogik. Die Berufsfelder Gesundheit und Pädagogik müssen die kompletten 4 Jahre bis zur Fachmatura alle naturwissenschaftlichen Fächer belegen, die Berufsfelder Soziales und Gestalten müssen das nicht. Man erwartet also von den Pädagogen durchaus ein höheres Abstraktionsvermögen! Ich würde schon behaupten, dass ein durchschnittlicher Gymnasiast bei uns noch über ein höheres Abstraktionsvermögen verfügt, was man dann vielleicht auch "höhere geistige Fähigkeiten" nennen könnte. Dafür sind unsere FMS-Absolventen den Gymnasiasten aber sicher in den Bereichen soziale Kompetenz, Organisationstalent und Selbsteinschätzung voraus. Da die sich mit der Wahl des Berufsfeldes ja schon sehr früh auf eine bestimmte berufliche Richtung festlegen müssen, werden sie vom Klassenteam auch viel intensiver in ihrem persönlichen Reifeprozess begleitet, als das am Gym der Fall ist.


    Ich denke, es ist wahrscheinlich deshalb so schwierig hier zu argumentieren, weil natürlich das Bildungssystem, in dem ich arbeite, ein anderes ist, als eures. Ich finde es aber - um mal auf die Ausgangsfrage nach der höheren Besoldung zurück zu kommen - die Forderung nach mehr Gehalt aufgrund der hohen Arbeitsbelastung durchaus überdenkenswert. Meine Idee wäre eben eher, eine Entlastung einzufordern und sich mehr Hilfe durch weitere Experten (Sozialtherapeuten etc.) zu erstreiten.

  • Dass ein Fachkollege am Gymnasium mehr Vorbereitungszeit als ein GS- oder HS-Kollege benötigt, halte ich für eine Mär. In der Regel unterrichtet ein Gymnasialkollege seit Jahren dieselbe Klassenstufe in einem Fach - oft mehrere Klassen parallel.


    Das wäre mir neu! Das ist aufgrund einfacher (Grundschul-)Mathematik natürlich Unsinn. Ein Gym-Lehrer unterrichtet 24 Stunden. Wenn er nur ein 4-stündiges Hauptfach unterrichtet, ist er in höchstens 6 Klassen eingesetzt, sofern er keine einzige Entlastungsstunde durch Klassenlehrerstunde, Hausaufgabenbetreuung o.ä. erhält. Das Gymnasium hat aber 8-9 Jahrgänge, und üblicherweise kann man davon ausgehen, dass auch das zweite Fach unterrichtet wird. Also kommt es nur zufällig und selten vor, dass man mehrere Jahre hintereinander dieselben Jahrgänge unterrichtet. Jedoch ist es zumindest an meiner Schule üblich, eine Klasse zwei Jahre zu behalten, so dass man zumindest alle zwei Jahre von vorne beginnen darf (ggf. mit völlig neuen Abi-Inhalten, was z.B. für Deutsch, aber nicht für Mathe gilt). Aber das ist nicht anders als an den Grundschulen.


    Und wo wir schon von Wiederholung sprechen: Das Gym deckt doppelt so viele Jahrgänge ab als die GS. Da muss man in unterschiedlichen Stufen unterrichten.


    Zitat

    Als GS- oder HS-Lehrer bist du (wie in meinem Profil bemerkt) Zehnkämpfer. Der Klassenlehrer unterrichtet aus pädagogischen Gründen so viele Fächer in der Klasse wie möglich - und möglichst über einen Zeitraum von 2-3 Jahren. Das bedeutet für mich:
    Vorbereitung über mehrere Klassenstufen in Deutsch, Mathe, Englisch, Physik, Chemie, Biologie, Technik, Informatik, Wirtschaftslehre, Berufskunde und Geschichte, dazu verschiedene Aufgaben in der Schulverwaltung.

    Unterrichtest du alle Fächer gleich gern? Fühlst du dich in allen Fächern gleich sicher? Kannst du in allen Fächern Schüler fürs Fach begeistern? Wenn ja, dann: Respekt!
    Offenbar bist du wie jeder GS- oder HS-Lehrer mit allen Stunden in einer Klasse. Finde ich super! Nur 25 Schülernamen kennenlernen, sie alle jeden Tag für 6 Stunden wiederzusehen, um regelmäßig pädagogisch auf sie einzuwirken und auch ganz ohne Absprachen fächerverbindend zu arbeiten. Toll, hätte ich auch gern! Stattdessen sehe ich meine Klasse leider nur 5 Stunden in der Woche, mit Glück einmal täglich. Dazu die vielen Absprachen und Rückmeldungen der zehn anderen Fachlehrer der Klasse, bei denen sich manche Schüler völlig anders verhalten. Dabei würde geraden den Kleineren eine kleinere Zahl an Fachlehrern guttun, die sie dafür häufiger sehen.


    Aber statt gemeinsam gegen schlechte Arbeitsbedingungen und für weniger Unterrichtsstunden und mehr Beratungszeit zu kämpfen, zerfleischen wir uns hier gegenseitig, denn wenn es mir schon schlecht geht, muss es dem andern noch schlechter gehen. Typisch deutsch! Und die KuMis lachen sich scheckig!


    À+

  • Warum sollten Grundschullehrer A13 bekommen und Sek-I-Kollegen A12?
    Der Arbeitsaufwand ist bei allen mehr geworden.
    Als ich eine 5. Klasse hatte, konnte ich fünf Kinder in Bezug auf einen Förderschwerpunkt nach testen bzw. bin heute noch damit beschäftigt, dass jeder einen Satz fehlerfrei schreiben kann.


    Warum man dann eine Unterscheidung machen muss, leuchtet mir nicht ein.

  • Falls es Dich tröstet: Meine Schwiemu ist selbst Lehrerin, und Gespräche mit ihr können ganz ähnlich laufen...

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Nur so mal kurz (oder auch nicht) ...


    - ich habe mich bewusst für das Gymnasiallehramt entschieden ... nicht weil ich da mehr verdiene, sondern weil ich der Ansicht war, dass ich Grundschule (mit kleinen Kindern, vieeeeel Geduld und "Mama-sein", den ganzen Anfangsunterricht, höhere Unruhe ... und bis jeder gelernt hat, dass man sich meldet, dass man nicht einfach nach vorne kommt ...) nicht kann und auch nicht will.
    - ich bin mit meinem Gehalt zufrieden ... was kümmert es mich, wenn andere genauso viel verdienen? Ja, ich hab ein vertieftes Fachstudium ... na und? Die Grundschullehrer haben dafür mit Sicherheit andere Kompetenzen, die mir fehlen (siehe oben).
    - ja, Oberstufenschulaufgaben haben es in sich (wenn man nach mehreren Jahren Abiturprüfungen plötzlich wieder eine Unterstufenklasse in Englisch hat, ist man direkt verwundert, dass man Schulaufgaben auch mal an einem Tag korrigieren kann - bei Klausuren brauch ich da eher eine Woche).
    aber: ich vergebe meine Noten mehr kommt - evtl. bis auf eine kurze Bemerkung - nicht ins Zeugnis. Dagegen sind die Leistungsstandsberichte bei unseren Grundschulen fast episch. Das kostet mit Sicherheit auch Zeit.
    - Mich nerven unsere Konferenzen, Elternsprechtage etc ... aber wenn ich mir die örtliche Grundschule anschaue ... die haben das jede Woche, was wir einmal im Monat haben.


    usw. usw. ...

  • Bateman, keiner sagt, dass SekI-Lehrer nur A12 bekommen sollen. Die Petition lautet A13 für ALLE! ;)


    Avantasia: Es ist nur äußerst selten der Fall, dass man so viele Stunden in seiner Klasse ist. Da ich studierte Mathe-Lehrerin bin und die in HH rar sind, muss ich schonmal in 2 Klassen Mathe unterrichten. Bei 75% arbeite ich derzeit 23 Stunden. Zwei davon bilde ich eine Referendarin aus. Vom Rest bin ich also schonmal 6 in einer anderen Klasse. Bleiben noch 15 Stunden in meiner Klasse. Da ich eine sehr schwierige Klasse habe, wäre jede Stunde mehr besser, aber nicht machbar. Mit 4 anderen Kollegen muss ich mich dann noch absprechen. ;)

  • Angeblich haben ja auch alle Erzieherinnen Realschulabschluss. Das mag ich bei dem Sprach- und leider teilweise auch Denkvermögen nicht glauben. Sorry, dass ich auf dem Thema rumreite, aber mit 2 Kindern hab ich da schon so einiges nicht fassbares erlebt.

    Kann es sein, dass das ein spezielles Hamburger Problem ist? In keinem der insgesamt drei Kindergärten, die unsere beiden Kinder betreut haben, habe ich auch nur ansatzweise Ähnliches beobachtet. Allerdings scheint mir die Qualität des Mittleren Bildungsabschlusses zwischen den Bundesländern stark zu schwanken.


    Disclaimer: Ich will hier kein Bundesländer-Bashing betreiben und auch keines in den Himmel loben. Aber ich betreue jetzt seit über vier Jahren Schüler aus allen Schularten und aus ganz Deutschland und erlaube mir daher ein Urteil wie das Obige.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Ich kann auch einige Beispiele von Erzieherinnen und GrundschullehrerInnen bringen, da kann man an Bildung (und Hirn) zweifeln ... und dann schau ich mir an, was ich als Vater von zwei Kindern von diversen Gymnasial- und Realschullehrern erlebt habe ... und stelle fest, dass der Satz "Die Gesellschaft besteht zu xx Prozent aus Idioten - und das spiegelt sich in jedem Beruf wider" stimmt (und jetzt bitte nicht diskutieren, wann wer ein "Idiot" ist).

  • Das kann gut sein, wobei meine Kinder in einen niedersächsischen Kindergarten gehen, allerdings Randgebiet Hamburg.


    DeadPoet: Idioten gibts überall. Aber hier bei uns im Umkreis mehren sich z.B. die muslimischen und auch russischstämmigen Erzieherinnen, die nur schlecht deutsch sprechen und schreiben können. Das sind durchaus nette und bemühte Menschen. Aber das reicht eben auch nicht....

  • Kleine Anekdote, ich schrieb sie hier schonmal:


    Erzieherin meiner Tochter soll Vorschulunterricht geben und fragt meine Tochter "Na wo ist die Baum?" Meine Tochter verbesserte sie dann, dass es "der Baum" heißt.


    Eine andere portugiesische Erzieherin, erzählte meiner Tochter, dass "Anna schon nach Hause gegingt" ist.

  • Ich habe auch nur A12, aber ist ja auch ok so. Habe es vor Studienbeginn gewusst (wie jeder hier, der nicht auf den Kopf gefallen ist), hätte Gymnasiallehramt wahrscheinlich gar nicht geschafft, da das Latinum und das Graecum eine zu hohe Hürde gewesen wären. Ich habe Respekt vor all denen, die das geschafft haben. Die haben dann länger studiert und höhere Hürden überwunden, dafür verdienen sie auch etwas mehr. Für mich ist das nicht unfair...

    noch einmal... in NRW studieren ALLE!!!!!!!!!!!! gleich lang... nix mit kürzerem Studium...


    10 Semester UNIVERSITÄT.. nix PH.... und 1,5 Jahre Ref!!


    Daher NATÜRLICH gleiche Besoldung für ALLE!!!

  • Da sie Schularten sich immer mehr durchmischen ist es wichtig, dass eine Gehaltsstufe für alle Lehrer kommt. Und dass die SL und stv SL attraktiv bezahlt werden, damit man die Stellen wieder anständig besetzen kann.


    Ich verstehe nicht, warum die Gymi-Lehrer hier so jammern - hallo, die Berufler nehmen nicht nur das Abi ab (was im Gym eben nur in einem Jahrgang vorkommt und folglich auch nur einen Bruchteil des Kollegiums treffen kann) , bei uns nimmt der Durchschnittskollege 2 Abschlussprüfungen pro Jahr ab, viele auch 3 oder mehr.


    Und natürlich bleibt es an uns Beruflern hängen, wenn wir 17-jährige in die Berufsschulen bekommen, denen die Kollegen in 10 jahren weder Lesen noch Schreiben noch die Grundrechenarten beigebracht haben - und wir dürfen es dann an zwei Schultagen in der Woche richten, dass die Schüler durch Primar und Sek I einfach durchgereicht wurden, eine Lehrstelle ergattert haben und der Betrieb nun sagt - aber nicht mit solchen Leistungen.


    Übrigens sagt der Schwabe von der Stange auch "das Teller" der Butter usf - das ist Dialekt, auch wenn es mir schwerfällt. Und so reden hier auch die älteren Erzieherinnen und alle finden das normal...

    • Offizieller Beitrag

    Angeblich haben ja auch alle Erzieherinnen Realschulabschluss. Das mag ich bei dem Sprach- und leider teilweise auch Denkvermögen nicht glauben. Sorry, dass ich auf dem Thema rumreite, aber mit 2 Kindern hab ich da schon so einiges nicht fassbares erlebt.

    Nun gibt es aber auch sehr viele Eltern, die genau das über Lehrer sagen... :)



    Aber egal. Immer schön weiter nach unten treten. Der Dienstherr freut sich. :) :)

  • ** vorweg: ich bin für A13 für alle (vielleicht mit ein wenig Übergangsfrist, um die unterschiedliche Studiendauer auszugleichen) **


    Aber bei eurer Argumentation schneidet ihr euch ins eigene Fleisch:
    Argument 1: "vertieftes Studium" => Berufsschullehrer studieren ihr Unterrichtsfach mehr als nur vertieft. Ich hätte mir z.B. genauso ein BWL-Diplom ausstellen lassen können, alle Prüfungen dafür hatte ich bestanden. Wenn die Gym-Lehrer also ihr vertieftes Studium als Grund anführen, dann liefert genau diese Argumentation Gründe um sie schlechter als Berufsschullehrer zu bezahlen.


    Argument 2: Differenzierung => an der Berufsschule treffen die vorher fein säuberlich getrennten Schüler wieder in der gleichen Klasse aufeinander. In meiner Büro-Klasse sitzen Hauptschüler neben Abiturienten, 15-jährige neben 28-jährigen. Wenn das also ein Argument für höhere Bezahlung von Grundschullehrern sein soll, dann nur wenn Berufaschullehrer noch mehr verdienen.


    Argument 3: verschiedene Klassenstufen => in meinem Unterrichtsfach "Wirtschaft" sind gefühlte 100 "Unterfächer" enthalten. Von Wirtschaftsrechnen über klassische BWL zu VWL zu Buchführung und Kosten-/Leistungsrechnung, über kaufmännischen Schriftverkehr zu EDV Anwendungen bis hin zu spezieller Branchensoftware. Das alles dann noch in verschiedenen Branchenschwerpunkten über drei Jahrgangsstufen. Natürlich auch mit Abschlussprüfungen die korrigiert werden müssen. Also erzählt nix von Belastung durch verschiedene Jahrgangsstufen, denn auch da gewinnen die Berufsschullehrer den Vergleich. P.S. zusätzlich unterrichtet auch fast jeder noch Sozialkunde und Deutsch fachfremd.


    Versteht mich bitte nicht falsch, ich will nicht jammern. Diese Vielfalt und die hohen Anforderungen machen den Beruf für mich erst interessant, ich könnte auch an keiner anderen Schulart Lehrer sein.


    Ich wollte hiermit nur aufzeigen, dass man viele eurer Argumente auch zu eurem Nachteil verdrehen kann...



    P.S. ich war vor ein paar Jahren auf der Didakta. Was es da für alle Schularten an käuflichem Material gibt... Wahnsinn! Wenn sich ein Kollege nen faulen Lenz machen wollte... das ginge bestimmt mit dem ganzen käuflichen Material. Für Berufsschulen gibt es das einfach nicht. Wahrscheinlich zu wenig Nachfrage, weil man es für jeden Beruf ganz speziel ausarbeiten müsste.

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

  • P.S. P.S. da die Schüler ja nur 1-2 Schultage in der Woche da sind hat man als Berufsschullehrer auch noch mehr Schüler und mehr Klassleitung.
    Noten müssen natürlich trotzdem einige gemacht werden und Mirarbeitsnoten werden eher selten gegeben => mehr Korrektur


    (Wobei ich 100 Mal lieber eine Fachschulaufgabe korrigiere als irgendwas in Deutsch)

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

  • Nun gibt es aber auch sehr viele Eltern, die genau das über Lehrer sagen... :)


    Aber egal. Immer schön weiter nach unten treten. Der Dienstherr freut sich. :) :)

    Das soll gar kein Nachtreten sein. Ich sehe es nur kritisch, dass aufgrund von massivem Erziehermangel im Moment in HH jeder durch die Prüfung zur Erzieherin kommt. Dass Lehrer nicht richtig deutsch sprechen können, habe ich noch nicht erlebt. Doch stop, wir haben gerade zwei Lehrer aus dem Ausland in der Schule gehabt. Da sie in ihrem Land schon Lehrer waren, müssen sie hier nur ein Praktikum von 6 Monaten machen, ohne Prüfung, und sind dann gleichwertig. Die konnten auch beide nur sehr schlecht deutsch sprechen. Die Kinder sagten sogar regemäßig, dass sie Frau XY nicht verstehen, wenn sie was in Mathe erklärt... Die Seminarlehrer hat es nicht gestört.


    Dialekt hin oder her. Von 3-6 sind Erzieher Sprachvorbilder und hier im Norden spricht auch keiner einen solchen Dialekt.


    LG Anja

    • Offizieller Beitrag

    ich weiß ja nicht, wie die Ausbildung zur Erezieherin in anderen BL abläuft, aber in Niedersachsen und Bayern ist die sehr umfangreich, dauert 5 Jahre (inkl. Anerkennungsjahr) und wird trotzdem ausgesprochen schlecht bezahlt.
    Dass eine Erzieherin kein oder nur falsches Deutsch kann, ist mir nicht mal in Bayern vorgekommen. :D


    Das ist sicherlich nur ein winzig kleiner Ausschnitt der gesamten KiTa-Landschaft, zeiugt aber vll, dass man auch hier nciht zu sehr verallgemeinern sollte ;)

  • Dass Lehrer nicht richtig deutsch sprechen können, habe ich noch nicht erlebt.

    Ich schon, in meiner Schulzeit: Physiklehrerin Oberstufe (also nicht soooo schlimm, da konnten eh alle Deutsch).
    Zitat: "Komm vorne, mach an Tafel!"
    (hat zwar mit der Debatte hier nicht wirklich was zu tun, musste aber gerade sein)

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Friesin, vielleicht bist du da nicht so sehr in der Materie? Lange Ausbildung heißt nicht unbedingt fundiert. Ich sehe große Mängel gerade im Bereich Elternarbeit, Erkennen von Defiziten und das gezielte Fördern dieser. Das erste Jahr, das sogenannte Anerkennungsjahr ist ja meist nur ein freiwilliges soziales Jahr. Wirklich fachlich lernt man hier doch eher nichts. Danach folgt die 2 jährige Ausbildung zur sozialpädagogischen Assistentin und dann erst die folgende 2 jährige Ausbildung zur richtigen Erzieherin.


    Das von mir Beschriebene ist hier in Hamburg und dem nördlichen Niedersachsen sicher kein einzelnes Auftreten. Sowohl durch meine eigene Schule als auch die Kindergärten meiner zwei Kinder habe ich schon so einige Erzieher kommen und gehen sehen. Da ich außerdem im Elternrat sehr aktiv war, weiß ich wie verzweifelt teilweise qualifiziertes Personal gesucht wurde. Und ich kenne einige Leitungen, die sich darüber beschwert haben, wie sprachlich schlecht die neuen Abgänger sind. Fachlich mögen sie ja vielleicht sogar gut dabei sein, aber das nützt nichts, wenn man z.B. das hier in Hamburg sogenannte "Kanakendeutsch" https://de.wikipedia.org/wiki/Kanak_Sprak spricht.


    Meine Schwester macht gerade die Ausbildung zur Erzieherin. Da bekomme ich so einiges mit und sie erzählt viel über ihre Klasse. Umfangreich ausgebildet würde ich anderes nennen. Und wie gesagt, in der Hamburger Berufsschule schleift man im Moment jeden durch, Erziehermangel und zwar gravierender. (Hamburg hat fast alle Grundschulen auf Ganztag umgestellt).


    LG Anja


    PS: Übrigens sooo schlecht verdienen Erzieher übrigens nicht, das wurde bei uns gerade tariflich gut angehoben. Im Vergleich dazu mal die Krankengymnasten, Logopäden und Ergotherapeuten. Da hier die Ausbildung auch noch kostet, macht das kaum noch einer und es herrscht massiver Mangel. Da wartet man hier teilweise Monate.

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