Unsre Schüler können alle allein aufs Klo. Aussage genug?
Schleife binden - ein Fall für Schule oder Elternhaus?
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Unsre Schüler können alle allein aufs Klo. Aussage genug?
Dann braucht man natürlich nicht mehr weiterdiskutieren! Völlig egal, was sich außerhalb der eigenen Blase gesamtgellschaftlich entwickelt.

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Und ich sage es gerne jeden Tag einmal:
Wer will, dass die Kinder was können, möge es ihnen beibringen.
Meine Schüler kommen inzwischen mit so großen Defizite in vielen lebensrelevanten Bereichen, dass das leichter gesagt als getan ist. In Kombination mit problematischer Anstrengungsbereitschaft und geringer Konzentrationsfähigkeit gleicht das inzwischen einem Kampf gegen Windmühlen. Dass trotz aller Defizite am Ende der bestmögliche Schulabschluss ("Quali") erreicht wird, ist nicht nur für die Eltern, sondern auch für Vorgesetzte und Politik selbstverständlich.
Wie soll man dies alles deiner Meinung nach schaffen?
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Dann braucht man natürlich nicht mehr weiterdiskutieren! Völlig egal, was sich außerhalb der eigenen Blase gesamtgellschaftlich entwickelt...
Inwiefern sind die WC-Fähigkeiten von Magellans SuS Blasenwissen und die von focusbefragten Kolleg*innen gesamtgesellschaftliche Entwicklungen?
Wenn du den Untergang des Abendlandes beschwören willst, liefere doch bitte mal was Stichhaltiges mit belastbaren Daten.
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Beitrag von Quittengelee (
4. Dezember 2025 18:48 )Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht (5. Dezember 2025 06:31 ). -
Das mit dem Klo ist doch eine typische Schlagzeile (wobei es leider tatsächlich auch ein Thema ist).
Aber hierbei:
"Kindern fehle zunehmend „Anstrengungsbereitschaft und Konzentration, Frustrationstoleranz sowie die Fähigkeit, sich fair zu streiten und zu versöhnen“.
Und auch hierbei
"Sprachdefizite und Angststörungen nähmen zu. Die Bedürfnisse der Schulkinder würden immer größer."
Da kann ich vollumfänglich zustimmen.
Meine Schule liegt in einem guten Einzugsbereich und trotzdem haben viele Kinder mittlerweile extreme Sprachdefizite (und längst nicht mehr nur Kinder, die eine andere Familiensprache als Deutsch haben oder die mehrsprachig aufwachsen).
Ich habe genau das Gefühl, dass die Kinder immer "mehr" brauchen, viele brauchen so viel Zuwendung, viele "funktionieren" einfach nicht mehr in einer Gruppe/Klasse. Sie können ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse nicht zurückstellen.
Und das alles klappt so nicht mehr. Ich bin eigentlich immer alleine in der Klasse mit 24/25/26/27/28 Kindern. Damit Unterricht halbwegs laufen kann, bräuchte es in jeder Klasse zusätzliche Unterstützung. Zumindest eine Person, eine Art Schulhelfer:in und ganz krasse Fälle brauchen eine eigene Schulbegleitung (und zwar nicht erst NACH dem ersten Schuljahr). Auch ein Schulsozialarbeiter:innen bräuchte auch jede Schule und sozialpädagogische Fachkäfte, die für eine überschaubare Anzahl von Kindern zuständig sund und nicht eine für 200 Kinder.
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enn du den Untergang des Abendlandes beschwören willst, liefere doch bitte mal was Stichhaltiges mit belastbaren Daten.
Früher war alles besser. Beweis genug?

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Damit Unterricht halbwegs laufen kann, bräuchte es in jeder Klasse zusätzliche Unterstützung. Zumindest eine Person, eine Art Schulhelfer:in und ganz krasse Fälle brauchen eine eigene Schulbegleitung (und zwar nicht erst NACH dem ersten Schuljahr).
Naja, es gibt solche und solche! Hatten wir teilweise auch.
Manche spielten hinten mit ihrem Handy herum und taten nichts, andere wurden von ihren Schützlinge nicht für voll genommen.
Einen krassen Fall hatte ich in einer 6. Klasse. Die Lernbegleiterin wurde von ihrem Schüler regelmäßig mit dem Holzlineal zusammengeschlagen. Als ich die Begleiterin in den Flur geschickt habe, lief der Junge in meinem Unterricht wie am Schnürchen. Noch Fragen?
Wollte nur sagen, habe nur wenige erlebt, die wirklich gut waren.

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Mir tut's leid um eure Erfahrungen. Es muss ja auch sehr anstrengend sein.
Trotzdem würde ich gerne wissen, warum viele Kolleginnen und Kollegen das anders erleben. Ändert sich deren Schülerschaft nicht?
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Früher war alles besser. Beweis genug?

Nicht alles! Auf die Zahnarztpraxen in den 1960er Jahren hätte ich keine Lust mehr.
Aber, die 1970er Jahre waren klasse! Da hatten wir auch noch vernünftige Mopeds gefahren, wie z.B. die Kreidler Florett, Herkules K50 RL oder Zündapp KS 50.

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Ändert sich deren Schülerschaft nicht?
Irgendwann schon. Bis dahin braucht man die Erfahrungen der anderen ja nicht ernst zu nehmen.
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Unser Kurzer ist sechs. Er kann eine Schleife binden seit er fünf ist und seit Sommer halbwegs eine analoge Uhr lesen. Viertel vor/nach, voll und halb klappt immer, Rest größtenteils auch.
Er wird sehr selbstständig groß, muss pünktlich um sechs Uhr daheim sein, wenn er mit seinen Freunden im Wald oder irgendwo im Umfeld ist, geht alleine zur Schule und alleine nach Hause. Er durfte auch schon vom Kindergarten alleine mit dem Fahrrad heimfahren. (Radweg geht bei uns am Haus vorbei).
Es ist tatsächlich schwierig Schuhe zu finden, die schon ab Größe 30 ohne Klettverschluss auskommen, aber wir fahren mit Vans und ein paar anderen Marken ganz gut, bzw. oft haben die Schuhe diese komischen Schnellspanner, die wir einfach durch normale Schnürsenkel ersetzen.
Er hat ein uraltes Handy (quasi ein Nachbau eines alten Nokias aus den 2000er Jahren), mit dem er uns anruft, wenn er unterwegs ist und was erfragen will (Ob er da und da hingehen darf etc.). Er ruft selbstständig bei seinen Freunden auf dem Festnetz an und fragt, ob sie Zeit haben, dann geht er alleine hin.
Ich finde es einfach wichtig, dass er für sein Alter so selbstständig wie möglich unterwegs ist, damit er selbstsicher ist und vor allem auch stolz darauf, dass er einfach klarkommt.
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