Fehlender Respekt

  • Hallo,
    ich bin Referendarin im 2. Ausbildungshalbjahr an einer Realschule und unterrichte die Fächer Franzöisch und Religion.
    Als ich mit meiner Mentorin in den Klassen 6 und 7 angeleiteten Unterricht machte, klappte alles soweit ganz gut. Doch seitdem ich die entsprechenden Klassen im BDU habe, wird der Unterricht immer mehr zur Kraftprobe. Die Lautstärke in der Klassen ist oftmals sehr laut, so dass es mir nur sehr schwer möglich ist, den interessierten SuS etwas zu vermitteln. Der größte Teil der SuS, vor allem die Jungen, finden Französisch entweder zu schwer, zu langweilig oder einfach nur unnötig. Obwohl ich versuche, die SuS durch aufwendig gestaltete Materialien und praktisch orientierte Ideen zum Lernen zu motivieren, erhalte ich als "Antwort" in den meisten Fällen leidiglich Respektlosigkeit, die sich durch permanentes Quatschen, Zettelchen schreiben oder Werfen von Stiften, Papierkügelchen oder anderen Sachen äußert. Hausaufgaben und Strafaufgaben werden nicht gemacht bzw. "verdrängt".
    Mittlerweile bin ich an einem Punkt angelangt, wo mir die Arbeit in beiden Klassen nahezu keine Freude mehr bereitet. Im Vergleich zu meiner 9. Klasse, die meine Bemühungen honoriert und in der man guten, anspruchsvollen Unterricht machen kann, beiße ich bei den anderen beiden Lerngruppen "auf Granit".


    Wie kann ich es schaffen, dass normaler Unterricht in diesen Klassen stattifnen kann? Ich würde mich freuen, einen Rat von euch zu bekommen.


    Vielen Dank im Voraus.


    LG
    katma

  • Welche regeln und welche Konsequenzen hast du bei Regelverstößen in dieser Klasse denn bisher angewendet?

    Wenn das Leben einfach wäre, wäre es ja langweilig!
    Oder nicht?

  • Also, ich habe bisher mehreres ausprobiert: zum einen habe ich sie zweimal die Klassenregeln mit Unterschrift der Eltern abschreiben lassen. Da das nicht allzu viel gebracht hat, lautet die Konsequenz nun die Verfassung eines Aufsatzes (halbe bis eine Seite), in dem die SuS über ihr Verhalten reflektieren sollen. Leider bislang auch ohne Erfolg.


    LG

  • Die Schüler sind halt in der Pubertät. Vielleicht musst Du ein bißchen anders ansetzen mit den Stunden?
    wie versuchst Du sie für die jeweilig Stunde neugierig zu machen?

  • Besser wäre m.E. wenn die Konsequenzen mit der jeweiligen Tat zu tun hätten. So könnte ich mir für dich folgendes vorstellen (und habs zum Teil selbst mit Erfolg praktiziert):
    Papierkügelchen schmeißen bedeutet - Raum fegen komplett
    quatschen statt arbeiten bedeutet Vortrag als Zusammenfassung zum nächsten Mal zum verpassten Themenbereich ... oder Dialog vorbereiten oder ähnliches ...
    nicht geamchte Ha werden nach dem Unterricht zu einem von dir festgelegten Termin nachgeholt (vorher Eltern informieren und einen Tag wählen, der zeitnah iegt, aber dir nicht wehtut, weil du eh noch was in der Schule zu tun hast) oder mit anderen L absprechen, dass bei demjenigen nachgearbeitet werden kann ...


    Ganz konsequent sein, den Schüler deine Regeln ankündigen und dann vor allem auch durchziehen ... wenn du solche Aufsätze schreiben lassen möchtest als Reflexion, dann lass sie z.B. im Leitungsbüro schreiben o.ä. nicht als HA ...
    Viel Kraft

  • Eltern ins Boot bringen. Fertigen die Schüler die Zusatzaufgaben nicht an, kontaktier die Eltern und es könnte sein, dass die Schüler viel lernwilliger werden.

  • Ich danke euch herzlich für eure Antworten. Ich bin für jeden Hinweis und Vorschlag dankbar. Vor allem die Idee, die Strafaufgabe direkt mit der "Tat" zu verbinden, finde ich vielversprechend. Es kann ja nur besser werden... :)


    Viele Grüße und nochmals vielen Dank.

  • @ katma: Wie verhalten sich die Schüler bei den anderen Kollegen? Es gibt ja Klassen / Schüler, die alle Lehrer nerven und gegenüber allen Lehrern respektlos sind. In diesem Fall könnte es helfen, wenn alle Kollegen an einem Strang ziehen und sich gemeinsame Maßnahmen überlegen, die dann auch so durchgezogen werden.
    Ansonsten hilft nur ein hartes Durchgreifen über Noten: regelmäßige Leistungsüberprüfungen (Vokabeltests, kleine Leistungsüberprüfungen), schlechte mündliche Noten, über Arbeitsverhalten sprechen. Eltern kontaktieren ...

  • Und Fakt ist auch, dass es Schwachsinn ist, was er diesbezüglich sagt.
    Denn gerade der Bereich Respekt, sich durchsetzen etc. ist Handwerkszeug, das man lernen kann.
    Und ganz ehrlich: Ein Referat halten ist nicht mal ansatzweise vergleichbar mit Unterrichten!
    Das ist arrogant!


    Diesmal werde ich mal deutlich: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die F**** halten.

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Mei o mei, Antonio...


    willst uns veräppeln, oder was? Mach mal Deine Schule fertig, schnupper ein bißchen von der weiten Welt und wenn Du dann erwachsen bist, meld`st Dich wieder.
    Adieu


    Katma-hast mein Beileid. mir gehts genauso. Ich will einfach nicht wahrhaben, dass es nur mit diesen doofen Strafaufgaben und Sanktionen geht. Ich hab so das Gefühl, dass die Schüler normalen Apellen an Verstand nicht zugänglich sind. Mir machts echt kein Spass mehr, weil ich immer diesen Zwang ausüben muss, damit es funktioniert.
    Lupa

  • Naja-wir warten dann mal auf Dich....Du kannst es uns ja dann zeigen-aber jetzt lieber husch husch in die Haija-ist schon spät für Kinder...

    • Offizieller Beitrag

    So ihr Lieben, nun auch von Modseite die Bitte, einfach nicht auf Antonios Beiträge zu reagieren, wie heißt es so schön: Don´t feed the Troll!
    Ich kümmer mich um die Löschung, die aber leider nur Stefan durchführen kann.


    Edit: Ich hab den Unfug jetzt mal rausgenommen, wundert euch nicht, dass eure Kommentare jetzt scheinbar keinen Bezug mehr haben.

    Bolzbold #5

    Gutmensch und Spaß dabei (= das GG und der Diensteid sind schon 'ne gute Sache 😉)

    "Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, dass jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt." (T. Pratchett)

    Einmal editiert, zuletzt von jotto-mit-schaf ()

  • katma82


    Ich habe einen Tipp, der dir vielleicht auch weiterhelfen kann. Ich weiß, es klingt sehr banal, aber oft wird das von Lehrern vergessen (und auch ich selbst musste das im Referendariat erst lernen):
    Beginne erst dann den Unterricht, wenn alle ruhig sind.


    Wie gesagt, ich weiß, es klingt sehr banal, aber das ist einer der Tipps gewesen, die ich im Referendariat am wertvollsten fand. Denn oftmals ist man dazu geneigt, den Unterricht jetzt doch zu beginnen, da ja auch schon eine Minute lang Unruhe war.
    Es ist oft schwer einfach vorne ruhig abzuwarten und nichts zu tun, aber meine Schüler haben immer sehr schnell gemerkt, dass jetzt Schluss mit lustig ist. Ich hatte nie den Fall, aber wenn eine Klasse z.B. 3 Minuten lang am Anfang der Stunde unruhig sein sollte, würde ich einfach mehr Hausaufgaben aufgeben - mit der Begründung, dass zu Hause der Stoff bearbeitet werden muss, der jetzt weg gefallen ist.


    Und auch während der Stunde - einfach den Unterricht unterbrechen, wenn es zu laut wird.


    Auch sehr hilfreich ist, wenn die Schüler zu Beginn der Stunde aufstehen müssen. Dann begrüßen sich erst alle, wenn es ruhig ist und dann setzen sich die Schüler. Sollte es beim Hinsetzen wieder laut werden, lasse ich sofort wieder alle aufstehen.


    Veilleicht waren ja ein paar Anregungen für dich dabei. Es ist ja auch eine Typfrage - nicht bei jedem Lehrer funktionieren dieselben Methoden. Man muss einfach schauen, was zum eigenen Typ und Unterrichtstsil passt. Aber ich würde mich freuen, wenn ich vielleicht etwas Nützliches dabei war :)


    Ich drück dir die Daumen! Du schaffst das schon!
    Und denk dran: 7. Klasse ist oft ohnehin etwas schwieriger, weil da hast du nicht nur 30 Schüler, sondern auch deren Hormone noch im Klassenzimmer :-))

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