Wo bestellt ihr günstig Büro- /Schulmaterial ?

  • oder ich müsste meine Planungen und den Verwaltungskram halt doch wieder ausdrucken oder handschriftlich machen,

    Lassen wir die Verwaltung mal bei Seite. Vielleicht ist das auch eine Stilfrage. Das wichtigste, was ich im Unterricht brauche, sitzt zwischen den Ohren. Wenn ich dann noch bunte Kreide habe (und eine Tafel), kann's schon losgehen.


    Bücher habe ich schlichtweg nicht doppelt, sonst könnte man natürlich einen Satz in der Schule lassen.

    Ich auch nicht. Zumindest befinden sich keine Exemplare der eingesetzten Schulbücher in meinem Eigentum. Beide Exemplare (zu Hause, Schule) habe ich mir aus dem Bücherkeller geholt. Ich verwende durchaus darüber hinaus noch Literatur, meist Fach- und Sachbücher, die ich schon vorher hatte. Aber die schleppe ich nicht in die Schule.


    Ein Tablet habe ich im Unterricht noch nie gebraucht. Mir fehlt da nix.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • ich hab in den letzten 4 Jahren, weils auf dem Fahrrad nervte und ich diese Fahrradtaschen unfassbar hässlich finde, Gewicht im Rucksack eingespart. Da ist jetzt noch drinne: kleiner Kalender, Geldbörse, Schlüssel, Stifteetui und ggf. was zu essen und Thinkpad.


    In meinem - zugegeben vollen- Fach in der Schule befindet sich ein Exemplar der Bücher und ich lasse - da ich ja eh Unterrichtsreihen und nicht einzelne Stunden vorbereite - mittlerweile auch die Mappen da. ebenfalls im Fach: sämlicher Kram fürs kooperative Lernen, Boxen/Kabel und Flasche Wasser zum Auffüllen. Photokopien teile ich en bloque im Voraus für die ganze Unterrichtsreihe aus, damit ich sie nicht tragen muss.

  • Lassen wir die Verwaltung mal bei Seite. Vielleicht ist das auch eine Stilfrage. Das wichtigste, was ich im Unterricht brauche, sitzt zwischen den Ohren. Wenn ich dann noch bunte Kreide habe (und eine Tafel), kann's schon losgehen.

    Und da unterscheiden wir uns. Mein Hirn ist ein Sieb, ohne meinen Zettel vergesse ich manchmal Zwischenschritte oder eigentlich geplante Unterrichtsphasen und Impulse. Besonders, wenn die Stunde nicht erst am Vorabend geplant wurde.

  • Und genau da sind wir an dem Punkt, wo mein Tablet bei mir viel Gewicht einspart. Die meisten Bücher habe ich auch digital. Also brauche ich sie nicht mehr mitzunehmen.

    Unterrichtsplanung ist in OneNote, ist also auch immer mit dabei. Wenn wir jetzt irgendwann überall Tabletklassen haben, dann kann ich mir die Kopien sparen und zack, kann ich wieder auf meine Umhängetasche wechseln, statt meinen Rucksack mitzunehmen.

    Dann ist allerdings noch immer das Problem, dass ich meist 1kg an Getränken und 1/2 Kg an Essen morgens dabei habe.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Für Getränk habe ich an meinem Platz im Lehrerzimmer eine Britta-Filterflasche stehen, die ich vor Ort auffülle.


    Die schwere Lehrertasche hatte ich auch mal, von Aunts and..., die habe ich mittlerweile meinem Mann vererbt. Z.Z. habe ich eine Ortlieb-Umhängetasche, die sind richtig schön leicht, allerdings vom Füllvolumen auch begrenzt (Leitzordner, Bücher UND Laptop passen nicht zusammen rein).


    Zwischenzeitlich hatte ich mal einen Rucksacktrolley von Jack W., da war der Weg vom Parkplatz zur Schule länger, und ich mochte da nicht mehr die einseitige Belastung auf der Schulter. Als Rucksack habe ich das Teil nie getragen, aber als Trolley wars super. Da passte ALLES rein, notfalls auch noch die Jacke oben rein. In den Seitentaschen außen war Platz für Regenschirm und Kaffee-to-go-Thermobecher. Bei Treppen hochtragen war das Teil zugegebenermaßen unpraktisch, dafür aber im Raum wieder super. Auf den Boden gestellt, steht gerade, kippt nicht, und durch das Hochformat hat man am Tischen sitzend alles griffbereit, ohne "auf der Erde zu hocken", wie bei normalen Taschen.


    In Zukunft will ich mir Bücher doppelt zulegen (1x von der Schule und dort lassen, 1x selbst gekauft für zu Hause), oder ggf. die online-Version, sofern es die gibt (tut es leider nicht für jedes Fach, meine ich).

  • Ein "Handapparat" ist per definitionem eine kleinere Auswahl von für einen begrenzten Personenkreis bereitgestellten Medien. In diesem Fall bedeutet das, dass wir als Fachschaft durchsetzen konnten, mindestens je 1 Exemplar des Schulbuches pro Klasse der jeweiligen Jahrgangsstufe in der Schule vorrätig haben, sodass jede unterrichtende Lehrkraft darauf zugreifen kann. Jede Fachschaft hat dann im Lehrerzimmer oder im Vorbereitungsraum etwas Regalfläche, um die Schulbücher und weitere Lernmaterialien unterzubringen.

    Danke für die Erläuterung! Diesen Begriff habe ich noch nie gehört. Wir haben als Teams (bei uns heißen sie nicht "Fachschaften") zwar auch so einige Lehrbücher in unseren Schränken in den Lehrervorbereitungs- oder Fachräumen, aber die jeweiligen Schulbücher leihen die Lehrkräfte sich meist in der Schule aus und nehmen sie mit nach Hause (eben weil sie sie dort auch zur Unterrichtsvorbereitung benötigen). Bei unseren vielen Bildungsgängen und den unterschiedlichen eingeführten Schulbüchern würde es vermutlich sonst auch die "Lagerkapazitäten" in der Schule sprengen, wenn wir in den Schränken von jedem dieser Bücher zusätzlich ein Exemplar hätten.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

    • Offizieller Beitrag

    Zu den Büchern hat Seph schon etwas geschrieben. Ich schleppe schon lange keine Bücher mehr hin und her. Ich habe je ein Exemplar zu Hause und eines in der Schule. Mein „Handapparat“ ist ein Stück Hutablage in der Lehrerinnenzimmergarderobe.


    Kopien mache ich in Schule und gebe sie auch da aus, d.h. die transportiere ich nur innerhalb des Gebäudes.

    so handhabe ich das auch.


    Manche Schulbücher nutze ich zu hause als e book. Ich schleppe keine Bücher mehr, auch keine Kopien.

  • Mein „Handapparat“ ist ein Stück Hutablage in der Lehrerinnenzimmergarderobe.

    Das würde bei mir platzmäßig niemals ausreichen (abgesehen davon, dass unsere Garderobe keine "Hutablage" hat ;) ). Grob überschlagen müsste ich dort 8-10 in den Klassen, in denen in unterrichte, eingeführte Schulbücher plus drei Arbeitsheft lagern...

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich habe eine Tasche aus LKW-Planen für den Schulkram. Die ist ziemlich unverwüstlich, hat bei Bedarf viel Stauraum, hält auch einem Regenschauer stand und hat ein sehr geringes Eigengewicht. Ich fange gerade langsam an, mir Lehrwerke digital zuzulegen, sodass ich in die Schule weniger Bücher mitnehmen muss (in vielen Fächern haben wir keine ausreichende Reserve im Bücherkeller, damit ich ein Exemplar zuhause und eines in der Schule haben könnte, Handapparate haben nicht alle Fächer und selbst die Exemplare für zuhause habe ich teilweise nur gerade noch so bekommen, Also schaffe ich mir eben das an, was mir Arbeitserleichterung bringt.).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Aktuell benutze ich einen Wickelrucksack. Ich habe meine Bücher auf meinem Surface, muss die also nicht mitschleppen. Da passt unglaublich viel rein und teuer sind sie auch nicht.

  • (in vielen Fächern haben wir keine ausreichende Reserve im Bücherkeller, damit ich ein Exemplar zuhause und eines in der Schule haben könnte

    Dann müssen wohl welche beschafft werden.


    Ich fraeg mich immer, warum man so gerne Workarounds veranstaltet, als einfach mal die Probleme in den Griff zu kriegen. Was macht man eigentlich, wenn in der Schule die Lehrerinnentoilette verstopft ist? Bringt man dann sein Porta potti mit?


    Exemplare für zuhause habe ich teilweise nur gerade noch so bekommen, Also schaffe ich mir eben das an, was mir Arbeitserleichterung bringt.

    Ich finde nicht, dass Unterricht ohne Buch mehr Arbeit ist als mit.

  • Genau, weil es so einfach ist, gibt's auch bei niemandem Probleme.

    Behauptet keine. Problem ist Problem und bedarf einer Lösung. Die ist nicht immer umsomst zu haben.


    Ich kann mich entsinnen, dass an anderen Stellen in diesem Forum schon mal erklärt wird, dass man sich als Lehrerin engagieren müsse. Zu sagen "geht nicht, nicht mein Problem" sei nicht in Ordnung. Und ähnliches. Mir dünkt, Engagement in diesem Sinne soll bedeuten, dass man individuelle Lösungen für strukturelle Probleme schaffen soll. Und am liebsten auf eigene Kosten.


    Ob und wie schwierig es wird, sieht man, wenn man es macht. Die Brocken hinwerfen kann man immer noch. Da habe ich auch kein Problem mit.


    Wir könnten ja aber mal eine kleine Umfrage starten. Mich interessierte tatsächlich, wie viele von denen, die hier über einen krummen Rücken klagen, überhaupt schon mal weitere Bücher beantragt haben.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    • Offizieller Beitrag

    Mich interessierte tatsächlich, wie viele von denen, die hier über einen krummen Rücken klagen, überhaupt schon mal weitere Bücher beantragt haben.

    Ich. Manche Bücher habe ich doppelt von der Schule bekommen, manche als ebook


    Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass sehr viele Kollegen sich Schulbücher lieber selbst kaufen, weil sie dann hineinschreiben dürfen.

  • Die Probleme sind einfach verschieden an den verschiedenen Schulen/Schularten/Bundesländern. Ich bekomme definitiv kein Buch-Exemplar als Lehrerin. Ich bekomme auch keine Schülerarbeitsheftausgabe. Ich kann also entweder 5 min vor Unterrichtsbeginn in das Exemplar eines Kindes gucken und die Stunde aus dem Ärmel schütteln, oder mir eins kaufen. Dasselbe gilt für die Neuauflage zwei Jahre später. Und die anderen 7 Fächer, die ich fachfremd unterrichte. Und die anderen Schulstufen.


    Ich mache auch Videokonferenzen auf meinem privaten Rechner aktuell und erstelle Unterrichtsmaterial mit meinem Rechner. Außerdem drucke ich Arbeitsblätter mit meinem Drucker aus, die ich dann in der Schule kopiere. Ich kann natürlich auch ohne Arbeitsheft, ohne Arbeitsblätter, ohne Videokonferenz arbeiten. Das hieße im Moment einfach gar nichts zu tun, aber ich gebe zu, ich käme mir schäbig vor, jeden Monat über 4000 netto einzustreichen und mich stattdessen ins Bett zu legen, weil mir der Freistaat keinen Laptop zur Verfügung stellt.


    Vor allem käme ich mir schäbig gegenüber meinen Schüler*innen vor, deren lernbehinderte Eltern ihnen nicht helfen können, wenn ich nicht bereit wäre, mangels Infrastruktur Unterricht anzubieten. Ich weiß, dass das manche Lehrer*innen so machen, ich hab eigene Kinder und Freunde mit Kindern. Dass die sich dann fragen, wie sie z.B. nächstes Jahr im Leistungskurs klar kommen sollen, wenn sich manche Lehrer einfach gar nicht melden und gar keine Aufgaben schicken oder nichts kontrollieren ist eine juristisch zu klärende Frage. Rein menschlich finde ich es kacke. Trotzdem muss das jeder so machen, wie er es für richtig hält. Dann aber bitte für sich behalten, das ist keine Handlungsmaxime.


    Ich für meinen Teil finde es nicht in Ordnung, hier in diesem Forum (woanders habe ich das noch nie gehört) immer wieder gesagt zu bekommen, dass ich mich mal um eine Dienstmailadresse, ein Buch oder sonstwas zu kümmern hätte, oder eben ansonsten einfach nur an die Tafel schreiben solle. Ich unterrichte behinderte Kinder, es ist schlicht nicht möglich, Unterricht mit einem USB-Stick zu halten, weil sie anfassen müssen, was sie begreifen sollen. Den USB-Stick kriege ich im übrigen auch nicht dienstlich gestellt. Und ja, ich habe an mehreren Stellen danach gefragt. Asche auf mein Haupt, dass ich mir einen privat gekauft habe.


    Wer also an der Struktur was ändern will, beschwere sich bitte bei Presse, Kultus und sonstwem, aber werfe nicht den eigenen Kolleginnen vor, sie würden sich nicht richtig verhalten, wenn sie ihrer Arbeit nachgingen. Andere fühlen sich davon vielleicht auch gar nicht gemaßregelt, das mag wieder mein Problem sein. Ich empfinde die Aussage "dann müssen wohl welche beschafft werden" als ziemlich anmaßend, denn es werden eben keine beschafft. Somit schiebst du für mein Empfinden den schwarzen Peter in diesem Fall CDL zu, die sich Gedanken macht, wie sie ihren Unterricht gestaltet, obwohl sie kein Buch gestellt bekommt. Der Bumann ist nicht CDL, der Bumann ist der Schulträger.


    Dasselbe gilt für Klangschalen (die ich kaufe, wenn ich sie nutzen will), Laminierfolien (die ich kaufe, wenn ich etwas zweimal verwenden will) und Anschauungsmaterial (das ich kaufe, wenn ich keins in der Schule vorfinde). Du kannst es gerne anders machen, mein Unterricht braucht Klangschalen und Anschauungsmaterial.


    Was ist eigentlich mit den drei Stiften, die du mitbringst, hast du die vom Arbeitgeber gestellt bekommen?

  • Wer also an der Struktur was ändern will, beschwere sich bitte bei Presse, Kultus und sonstwem, aber werfe nicht den eigenen Kolleginnen vor, sie würden sich nicht richtig verhalten, wenn sie ihrer Arbeit nachgingen. (...) Ich empfinde die Aussage "dann müssen wohl welche beschafft werden" als ziemlich anmaßend, denn es werden eben keine beschafft. (...) Der Bumann ist nicht CDL, der Bumann ist der Schulträger.

    Du beschreibst m.E. treffend, wie die Realität aussieht. Und dennoch stehe ich auf dem Standpunkt, dass der Schulträger und das Land nur so lange nicht reagieren müssen, bis sich der Großteil der Kolleginnen und Kollegen endlich mal weigern, immer wieder aus eigener Tasche zu zahlen. Das mag bei eigenen Stiften vlt. noch verschmerzbar sein, bei Lehrbüchern oder zwangsweise zu nutzenden Geräten (z.B. weil die Schule festgelegt hat, alle arbeiten genau mit Taschenrechner A oder mit Tablet B von Firma C) ist es das nicht.


    Ich bin aber auch bei dir, dass die ein oder andere überschaubare Investition einem selbst erheblich Arbeit erspart oder diese angenehmer macht und daher manchmal auch gerne selbst übernommen werden kann. Der Unterschied besteht m.E. genau darin, ob ich zwingend bestimmte (auch teure) Dinge nutzen muss, weil es mir so vorgeschrieben wird oder ob ich mir persönlich etwas anschaffe, um mir meine Arbeit zu vereinfachen.

  • Mich interessierte tatsächlich, wie viele von denen, die hier über einen krummen Rücken klagen, überhaupt schon mal weitere Bücher beantragt haben.

    Wieviele haben denn über einen "krummen Rücken" geklagt? Mir macht es überhaupt nichts aus, meine Bücher hin und her zu tragen; eher im Gegenteil: wenn ich jeweils zwei Ausgaben hätte (also eine für zuhause und eine für die Schule), würde es mir wenig bringen, bei meiner Unterrichtsvorbereitung Anmerkungen im Buch zu machen o. ä., weil ich die ja dann in der Unterrichtsstunde nicht vorliegen hätte...

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich bekomme definitiv kein Buch-Exemplar als Lehrerin. Ich bekomme auch keine Schülerarbeitsheftausgabe.

    In NRW gab es mal ein Verwaltungsgerichtsurteil, dass AFAIR besagte, dass Lehrerinne sich selbst keine Bücher kaufen müssten. Wer allerdings für den erwerb des Arbeitsmaterials zuständig sei, blieb offen. Die Lage ist ja so, dass sich hier Schulträgerin und Dienstherrin dan Ball jahrzehntelang hin und her spielen können.


    Dasselbe gilt für die Neuauflage zwei Jahre später. Und die anderen 7 Fächer, die ich fachfremd unterrichte. Und die anderen Schulstufen.

    Da kommt einiges zusammen. Selbst wenn man prinzipiell bereit ist, etwas privat zu ergänzen, irgendeine Grenze muss man doch haben, oder?


    Ich kann also entweder 5 min vor Unterrichtsbeginn in das Exemplar eines Kindes gucken und die Stunde aus dem Ärmel schütteln, oder mir eins kaufen.

    Oder die Bücher im Unterricht nicht verwenden.

    ch mache auch Videokonferenzen auf meinem privaten Rechner aktuell und erstelle Unterrichtsmaterial mit meinem Rechner.

    Mache ich auch. Allerdings nicht weil ich mir irgendeine Verpflichtung einrede. In dieser besonderen Situation bin ich zu Zugeständnissen bereit. Ich weiß, dass mir das niemand dankt.


    Aber es ist schon etwas anderes, einen vorhandenen Rechner einzusetzen, als ständig und wiederholt Arbeitsmaterial zu kaufen, für das die Dienstherrin zu fein ist.


    Die überwiegende Mehrheit der Lehrerinnen hat beim ersten Lockdown ohne Zögern auf Distanz umgestellt. Die haben dafür durch die Bank private Computer, Handys, Drucker, Scanner, Kameras, Software, Wartungszeit, Telefon und Internetanschlüsse verwendet.


    Das war halt eine besondere Situation. In der Vorbereitung auf den nächsten Lockdown (der kommen würde, das war klar) haben sich die Länder im wesentlichen einen Daumen in des Arsch gesteckt und wirres Zeuch von "Digitalisierung" gefaselt. Und jetzt sitzen wir wieder mit unseren privaten Geräten da und lassen uns noch ein schlechtes Gewissen einreden.


    Dienstherrin und Schulträgerin verweigern schon im Normalfall das nötige Arbetsmaterial und du kommst die schäbig vor? Sorry, das klingt nicht gesund.

    aber ich gebe zu, ich käme mir schäbig vor, jeden Monat über 4000 netto einzustreichen und mich stattdessen ins Bett zu legen, weil mir der Freistaat keinen Laptop zur Verfügung stellt.

    Schon interessant, dass man den relativ anständigen Sold für die Lehrerinnen bezahlt, fürs Material, das die für ihre Arbeit brauchen, aber zu knauserig ist. Um mal einen der beliebten Vergleiche mit "draußen" zu bringen, glaube ich nicht, dass ich große Industrieunternehmen solche Fehlplanungen jahrzehntelang leisten könnten.

    Vor allem käme ich mir schäbig gegenüber meinen Schüler*innen vor, deren lernbehinderte Eltern ihnen nicht helfen können, wenn ich nicht bereit wäre, mangels Infrastruktur Unterricht anzubieten.

    Wie schäbig verhalten sich denn Land und Schulträgerin, indem sie die notwendigen Dinge nicht anschaffen.

    Ich weiß, dass das manche Lehrer*innen so machen, ich hab eigene Kinder und Freunde mit Kindern.

    Und die Freude musst du dir erkaufen?

    Trotzdem muss das jeder so machen, wie er es für richtig hält. Dann aber bitte für sich behalten,

    Ahja, wie man mit privatem Material seine Arbeit macht, darf man hier ausbreiten. Die andere Variante soll aber verschwiegen werden. Okay.

    Ich für meinen Teil finde es nicht in Ordnung, hier in diesem Forum (woanders habe ich das noch nie gehört) immer wieder gesagt zu bekommen, dass ich mich mal um eine Dienstmailadresse, ein Buch oder sonstwas zu kümmern hätte,

    Dass man sich kümmern muss, ist schon der Witz in Tüten. Das sind eigentlich Selbstverständlichkeiten. Interessant finde ich, dass sich ja viele kümmern. Aber eben immer dann, wenn sie selbst zahlen dürfen. Warum ist es nicht legitim, dass die zahlt, die dafür zuständig ist?

    Ich unterrichte behinderte Kinder, es ist schlicht nicht möglich, Unterricht mit einem USB-Stick zu halten, weil sie anfassen müssen, was sie begreifen sollen.

    Bestimmtes Material ist also wichtig. Aber darum kümmern, dass es angeschafft wird, möchte man sich nicht.

    Wer also an der Struktur was ändern will, beschwere sich bitte bei Presse, Kultus und sonstwem,

    Sind das meine Ansprechpartnerinnen? Ich wende mich in aller Regel immer an Schulleitung, die kann die Anfragen dann entsprechend weiter reichen. Oder sie zckt mit den Schultern, dann zucke ich mit.

    aber werfe nicht den eigenen Kolleginnen vor, sie würden sich nicht richtig verhalten, wenn sie ihrer Arbeit nachgingen.

    Die Implikation, dass die sich anders verhielten, nciht ihrer Arbeit nachgingen, finde ich schon einigermaßen frech. Meine Arbeit ist unterrichten, der gehe ich nach.


    Ich empfinde die Aussage "dann müssen wohl welche beschafft werden" als ziemlich anmaßend, denn es werden eben keine beschafft.

    So, dann hat man Klarheit.

    omit schiebst du für mein Empfinden den schwarzen Peter in diesem Fall CDL zu, die sich Gedanken macht, wie sie ihren Unterricht gestaltet, obwohl sie kein Buch gestellt bekommt.

    Nö, tue ich nicht. Ich gebe aber zu bedenken, dass diese private Kauferei das Problem verstärkt und nicht mildert.

    Der Bumann ist nicht CDL, der Bumann ist der Schulträger.

    Ich frage mich, warum sich so viele Kolleginnen systematisch vor und hinter die Bufrau stellen und sie unentwegt schützen.

    Was ist eigentlich mit den drei Stiften, die du mitbringst, hast du die vom Arbeitgeber gestellt bekommen?

    Stifte hole ich im Schulbüro, wenn das deine Frage war. Kreide auch.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • ... , ob ich zwingend bestimmte (auch teure) Dinge nutzen muss, weil es mir so vorgeschrieben wird oder ob ich mir persönlich etwas anschaffe, um mir meine Arbeit zu vereinfachen.

    Okay, ich musste mir noch nie ein bestimmtes Gerät kaufen. Aber auch da wäre es doch sinnvoller, wenn das ganze Kollegium offiziell dagegen vorginge, ggf. die Gewerkschaft, oder nicht? Du kannst doch nicht als einzige*r an deiner Schule sagen "ich kaufe den Taschenrechner nicht, auch wenn ihr den nutzt, lieber Mathe-LK. Daher kann ich euch nicht zeigen, wie ihr den im Abitur verwenden müsst. Ich rechne eben alles schriftlich auf der Schiefertafel aus dem Lehrmittelraum, weil Papier kauft mir auch keiner."

  • Du kannst doch nicht als einzige*r an deiner Schule sagen "ich kaufe den Taschenrechner nicht, auch wenn ihr den nutzt, lieber Mathe-LK.

    Ich kann doch nicht privat tief in die Tasche greifen müssen, nur weil andere Kolleginnen und Kollegen dies tun. Wir hatten die Diskussion z.B. rund um Einführung von Tablets und der Frage, ob eine BYOD-Lösung kommt oder eine zentrale. Ich nutze "natürlich" zur Vereinfachung meiner Arbeit auch ein Privatgerät, aber auf Windowsbasis. Ich würde mir mit Sicherheit nicht privat auch noch ein Ipad o.ä. anschaffen.

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