Deutsch-Lektüre 6. Klasse Gymnasium

  • Ich glaube, die Ablehnung gegenüber Odysseus und Crusoe als wenig spannend und lebensweltfremd ist eher elterliche Einschätzung. Ich gehe davon aus, dass die meisten SuS die Werke durchaus als spannend und relevant wahrnehmen.

  • Ich würde nicht im Traum darauf kommen, dass im Englischunterricht, sobald die Sprachkenntnisse reichen, einmal die englische Übersetzung von Tschick gelesen würde, oder im Französischunterricht die französische Übersetzung von Herr der Fliegen. Und das wird es ja auch nicht.

    Ich kann es jetzt nicht für den Englisch- oder Französischunterricht sagen, aber in Latein zum Beispiel haben wir damals durchaus auch Ausschnitte aus der Vulgata oder aus Harry Potter gelesen. Und im Deutschunterricht Sophokles und auch englischsprachige Autoren.

  • Ich fand die griechischen Sagen allgemein inklusive Odyseus früher sogar als Mädchen faszinierend, stellenweiser Gruselfaktor inbegriffen. So weit ich mich erinnern kann, habe ich die Sagen sogar öfter gelesen. Das war Standardthema im Unterricht, obwohl es ein Gymnasium ohne Griechischangebot war. In Kreta wurde ich wieder daran erinnert, da gibt es ja einige sagenumwobene Stätten. Vermutlich auf dem Festland auch - wo ich leider noch nie war.

  • was muss man haben, um auf eine mädchenschule zu dürfen? wird das überprüft?

    Glück? Oder Pech? (Je nach Wunsch)

    Die Mädchenschulen werden genauso behandelt wie alle anderen Schulen.

    Ich verstehe nicht, was du mit überprüft meinst?

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • was muss man haben, um auf eine mädchenschule zu dürfen? wird das überprüft?

    Dasselbe wie uf einer Jungenschule (nur dass es wesentlich weniger davon gibt).

    Ein Staatsexamen mit den passenden Fächern.

    Und weil es oft (immer?) konfessionelle Schulen sind: die entsprechenden Werte, ggf. Religion und die Bereitschaft, für die Kirche zu arbeiten.

  • Es geht doch nicht um den formalen Nachweis des Geschlechts, sondern warum es im aktuellen Jahrtausend noch solche Strukturen gibt.

    Tatsächlich habe ich es an einem öffentlichen Gymnasium für beide Geschlechter vor Jahrzehnten schon erlebt, dass eine reine Mädchenklasse gebildet wurde. Natürlich eher aus der Not heraus geboren, weil sich andere Mischverhältnisse in dem Jahrgang bei dem Wahlverhalten auch nicht anboten. Aber gerade von den betroffenen Mädchen wurde es in der Pubertät sehr gut angenommen, dass sie im Unterricht Ruhe vor dem anderen Geschlecht hatten.

    Lehrer war ich damals noch nicht, aber ich stehe dem Konzept daher offen gegenüber. Ich denke, dass es auf jeden Fall Schülerinnen gibt, für die eine solche Schule besser passt als eine Schule mit Jungen und Mädchen. Vermutlich gibt es aber ebenso Schülerinnen, für die ein gemischter Unterricht besser passt. Und bei den Jungen wird es ähnlich sein.

  • warum es im aktuellen Jahrtausend noch solche Strukturen gibt

    Weil sie von SuS und deren Eltern gewählt werden?

    Angebot und Nachfrage.

    Bei dir klingt das, als wäre es negativ und sollte es nicht mehr geben dürfen?

    Von den E-Schulen in unserer Region weiß ich, dass sie aus pädagogischen Gründen oft gezielt reine Jungen- und Mädchenklassen bilden.

  • Tatsächlich habe ich es an einem öffentlichen Gymnasium für beide Geschlechter vor Jahrzehnten schon erlebt, dass eine reine Mädchenklasse gebildet wurde. Natürlich eher aus der Not heraus geboren, weil sich andere Mischverhältnisse in dem Jahrgang bei dem Wahlverhalten auch nicht anboten.

    So war es an meinem Gymnasium auch. Ich war zur Pubertätszeit, also von der 8. - 10. Klasse in einer reinen Mädchenklasse, weil es sonst von der Wahl der Sprachen nicht weiter aufging. Ich empfand es nicht unbedingt als Vorteil oder Nachteil. Wir verstanden uns im Prinzip ganz gut, es gab halt doch eher so typische Mädchenthemen in der Klasse. Wegen Jungs guckten wir uns in anderen Klassen und anders um (es taten sich immer ein paar zusammen) - ich glaube, es gab auch eine jungenlastige Klasse. Wir besuchten immer wieder die damals üblichen Klassenpartys anderer Klassen und wurden dazu auch eingeladen.

  • So wie es aussieht sind die geschlechterspezifischen Schulen überwiegend konfessionell, haben eine lange Tradition, wenn man die Gründungsjahre anschaut und sind meistens von Orden gegründet.

    Drum gibt es hier im Norden wohl nur wenige (besser gesagt: nur eine) und in den ostdeutschen Bundesländer gar keine ;) .

    Laut der o. g. Wikipedia-Liste gibt es in SH, HH, HB und eben den ostdeutschen BL null und in NDS nur zwei reine Mädchenschulen. Wobei meine kurze Google-Recherche gerade ergeben hat, dass das nicht stimmt, es gibt nämlich offenbar nur noch eine einzige: Die Liebfrauenschule in Vechta ist noch reines Mädchengymnasium; die in der Wiki-Auflistung genannte Marienschule in Fürstenau (LK Osnabrück) nimmt (mittlerweile?) laut Homepage auch Jungs auf, führt allerdings ein schuleigenes Internat nur für Mädchen. Eine weitere katholische Schule in NDS, das Mariengymnasium in Papenburg, nimmt ebenfalls - aufgrund sinkender Anmeldezahlen - seit 2023 Jungs auf.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

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