Brandschutzübung und deren Folgen

  • Hier mal ein FB-Fundstück über eine Brandschutzübung und deren Folgen: http://www.dreiseengrundschule.info/


    Würde gerne mal eure Ansichten (insbesondere die der Grund- und Förderschulkollegen) dazu hören.




    EDIT
    Hier noch ein wenig Futter dazu:


    http://www.moz.de/details/dg/0/1/1345301/
    http://www.moz.de/details/dg/0/1/1345811/
    http://www.moz.de/nachrichten/…l-ansicht/dg/0/1/1345678/
    http://www.moz.de/lokales/artikel-ansicht/dg/0/1/1345727/
    http://www.news4teachers.de/20…siert-schule-unter-druck/

  • Alles gelesen. Mich wundert.... Werden solche Brandschutzübungen in dem Bundesland immer so realistisch gemacht? Warum hat man sich nicht gleich an einen Anwalt gehalten und hat zur Not geklagt? Warum wurde am Ende der Schulrat nicht aufgefordert, den beschlossenen Gruppenunterricht durchzusetzen?
    Das alles liest sich dramatisch. Man müsste natürlich auch die Gegenseite hören. Ich denke wir haben alle so unsere Erfahrungen gemacht. :S

  • Wenn solche "realitätsnahen" Übungen grundsätzlich in Brandenburg möglich sind, ist dieser Krug sehr lange zum Brunnen gegangen.

    "A lack of planing on your side does not constitute an emergency on my side."

  • Ich habe mir den verlinkten Text nur kurz angeschaut, den Rest lese ich gleich noch.


    Dennoch:
    EIne Homepage zu erstellen, bei dem es um ein Ereignis an einer Grundschule geht.


    Da bin ich aber mal gespannt...

  • Ich kenne solche realitätsnahen Übungen nicht. Ist das woanders üblich?
    Und solche verhärteten Fronten entstehen meist, wenn es schwere Kommunikationsprobleme gibt. Auf beiden Seiten.

    Das Leben ist unberechenbar. Iss das Dessert zuerst!

  • Echt heftig...


    @Orang-Utan-Klaus: Und? Was ist nun deine Meinung? Finde es seltsam, dass das Thema erst ein Jahr später in die Medien kommt...

    "If you're going through hell, keep going." -Winston Churchill

  • Für mich ist ja das Vorgehen gegen die Lehrerin sehr auffällig. Wenn ich dann noch beim Vater lese, dass es da die vorhergehende Klassenlehrerin gibt, die das Kind 3 Jahre lang hatte und die ja so nett ist etc. keimt in mir da ja so ein Verdacht.

  • Das wesentlich scheint mir bei der ganzen Geschichte zu sein, dass der Ausbildungsstand bei der betroffenen Kollegin, was Evakuierungsverfahren angeht, noch nicht das hinreichende Niveau erreicht hat. "Alles raus hier!" - also wirklich...


    Nele

  • Naja, angesichts von Nebelschwaden im Flur und stöhnenden Gestalten irgendwo in diesem Dunst, wo vor 20 Minuten noch wie jeden Tag Kindergeschrei und -gewusel nach der großen Pause war, kann ich das schon nachvollziehen. Man macht die Tür auf und glaubt im falschen (Horror-)Film zu sein. Das ist keine Rechtfertigung, aber ne Erklärung, wie es zu dem "Alles raus hier!" gekommen sein könnte. In der Hinsicht sind solche Übungen schon wirksam. Bei Kindern nur etwas zu viel.

    "A lack of planing on your side does not constitute an emergency on my side."

  • Darf ein Lehrer keine Panik bekommen? Sind wir Übermenschen?

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Darf ein Lehrer keine Panik bekommen? Sind wir Übermenschen?


    Nein, natürlich nicht. Deswegen sage ich ja auch "Ausbildungsstand". Durch regelmäßige Notfallübungen soll das Verhalten - bei den Lehrern! - so automatisiert werden, dass es Panikreaktionen ersetzt. Deswegen muss man so eine Übung ja auch mindestens zweimal im Jahr durchführen. Wenn das Verhalten der Lehrerin so wie geschildert war, heißt das, dass Übungsbedarf da ist. Nicht mehr und nicht weniger.


    Übrigens gibt es in jedem Bundesland lebensnah simulierte Notfallübungen mit geschminkten Verletzten und simuliertem Rauch etc. Allerdings ist die Simulation nicht für die zu rettenden Opfer da sondern für die Retter; ich wüsste gerne mehr über die Beweggründe, so eine Übung an einer Grundschule durchzuführen. Den Links konnte ich das nicht entnehmen.


    Nele

  • Mir tut das Mädchen unendlich leid.
    Es kann - und darf - nicht mehr gesunden, ohne dass ihr Vater sein Ziel und Gesicht verliert. So, wie der Vater reagiert, wird er sein kind nach dem Vorfall wohl nicht beruhigt, sondern in der Panik eher noch bestärkt haben.


    Das Ganze dient - wenn zu sonst nix - zumindest als Paradebeispiel dafür, was heute multimedial und kampagnentechnisch möglich ist. Wobei der Vater sich mit seiner Kampagne auf dünnem Eis bewegt. Da sind manche Äußerungen nahe an Tatbeständen wie "Übler Nachrede" und "Beleidigung eines Amtsträgers"

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Ich habe auch ein bißchen den Eindruck, das Kind musste krank werden, um es den Eltern recht zu machen.
    "Ohhh, das war sicher schlimm für dich! Du magst da bestimmt gar nicht mehr hin. Das kann ja wieder passieren..."


    Da es dem Kind nach Behandlung durch eine Quack... Äh...Homöopathin besser geht, ist es wohl doch nicht so schlimm.


    Ich würde übrigens in so einer Situation auch versagen, glaube ich.* Ich musste aus einem wirklich brennenden Haus flüchten. Seitdem bekomme ich Panik bei Rauchgeruch, sichtbarem Rauch, laut knisternden Geräuschen...und mir wird schlecht, wenn ich Sirenen höre.


    * ich weiß seit unserem Brand auch, dass ich nicht so reagiere, ich gedacht hätte. Darum "glaube".
    (Ich hätte mich eher so eingeschätzt, dass ich rumschreie, heule oder so. Ich habe nichts gemacht. Nur hingestarrt, ich konnte nicht sprechen.)
    Also, vielleicht würde ich auch ganz ruhig das Richtige tun und hinterher umfallen oder so.


    Gut, ich finde die Eltern zwar komisch. Aber wie kommt man auf die bescheuerte Idee, sowas an einer Grundschule zu machen???

  • Tatbeständen wie "Übler Nachrede" und "Beleidigung eines Amtsträgers"

    Den zweiten gibt es in der Bundesrepublik gottseidank nicht.



    Viele Grüße
    Fossi

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Dachte ich erst auch - bei "Beamtenbeleidigung" hast du Recht - es gibt jedoch durchaus eine Besonderheit bei "Amtsträgern":


    http://de.wikipedia.org/wiki/Beamtenbeleidigung

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Du hast natürlich recht - diese verfahrenstechnische Besonderheit führt dann natürlich dazu, dass die Beleidigung eines Amtsträgers mit höherer Wahrscheinlichkeit teuer wird als die Beleidigung irgendeines dahergeloffenen Heinz, z.B. eines Lehrers :) . De facto musst Du aber schon einen Polizisten oder Richter beleidigen, um bluten zu müssen. Ich weiß nicht, ob die strafrechtliche Verfolgung der Beleidigung eines Bürgermeisters oder Kreisbrandrats von solchem öffentlichen Interesse ist. Zumal die Äußerungen wohl in der Tat "nahe an" den Straftatbeständen sind, diese aber wohl nicht erfüllen.


    Für die betreffende Website gilt allerdings in ganz besonderem Maß das alte "audiatur et altera pars"... in Fürstenberg war ich mal im Urlaub. Hübsche Gegend, hübsches Städtchen - aber da tun sich ja Abgründe auf!



    Viele Grüße
    Fossi

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

    • Offizieller Beitrag

    Du hast natürlich recht - diese verfahrenstechnische Besonderheit führt dann natürlich dazu, dass die Beleidigung eines Amtsträgers mit höherer Wahrscheinlichkeit teuer wird als die Beleidigung irgendeines dahergeloffenen Heinz, z.B. eines Lehrers :) .


    Meines Erachtens ist auch ein Lehrer ein Amtsträger, da er ja hoheitliche Aufgaben erfüllt!

  • Ich fasse es nicht, dass es jetzt schon gegen Lehrer Ermittlungen gibt, weil er/sie sich angeblich während einer Brandschutzübung nicht korrekt verhalten haben soll. Da würde ich gern mal wissen, was bei diesen Ermittlungen herausgekommen ist bzw. kommen wird.
    Deswegen ist es eine Übung, damit man es eben übt! Und das gilt auch für die Lehrer.


    Ich bin dieses Jahr neu an einer Schule und bin gerade darüber informiert wurden, dass am Mittwoch eine Brandschutzübung mit der Feuerwehr ist. Natürlich verrate ich den Schülern vorher nicht schon, dass die Übung ist. Dann sitzen die ja nur da und warten aufgeregt, dass das Signal ertönt. Aber ich hatte mich am Anfang des SJ schon umgeschaut, wie die Fluchtwege sind und wo ich mich auf dem Sammelplatz mit den Klassen stellen muss.


    Aber wenn ich jetzt noch bedenken muss, dass ein Kind deswegen traumatisiert wird und mir hinterher wegen "angeblichen Fehlverhaltens" noch eine Klage von Eltern droht, dann "geht mir das Klappmesser in der Hosentasche" auf.


    Lieber Thread-Ersteller: bitte informiere uns, wie die ganze Angelegenheit ausgeht. Und vor allem, was aus den Ermittlungen gegen die Klassenlehrerin oder gegen die Schule geworden ist.

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