Kann das wahr sein? Schüler zur Demonstrationsteilnahme zwangsverpflichtet?

    • Offizieller Beitrag

    Zwangsweise Teilnahme an "Demonstrationen für die gute Sache"? Wie kann man so etwas nur gutheißen.


    Wer heißt das hier gut? Genau niemand. Viele zweifeln an, dass das so gelaufen ist und einige (ver)zweifeln an den Kommentaren und der Einstellung, die auf der verlinkten Kommentarseite sich so präsentiert. Und die bewegen sich zu 95% im Brei "Burka tragen steht morgen in Deutchland an, und ich darf nicht zu PEGIDA, Hilfee", "Mieses diktatorisches Lehrerdreckspack, zusammen mit der Lügenpresse sind die schuld dadran, dass unsere Jugend nicht hart wie stahl und flink wie Windhunde und aufrechte TEUTSCHE sind" sowie "MotzMeckerNölMaul, ich will doch eigentlich gar nix mit Politik zu tun haaaaebn, sondern in Ruhe konsumieren und motzen".


    Hätte man an meiner Schule Schüler dazu gewzungen, hätte ich mich dagegen gewehrt. By the way. Kein Mensch will irgendso einen motzenden maulenden apolitischen Jugendlichen hinter sich hertrampeln haben.
    NOCH viel mehr hätte ich mich allerdings gegen Einstellungen gewehrt, wie die, die sich auf dieser dumpfdeutschtümelnden, verschwörungstheoretischen Kommentarspalte abzeichnen. Durch Gespräche, Informationen, Diskussionen.


    Zum Glück setzen bei uns Schüler eher die anderen ein bisschen unter Druck, zu unserer Version von NoPegida zu gehen - und auch die Lehrers. :) Thumbs up.

  • Die "Lübecker Nachrichten" haben auf Grund der Schülerkommentare bei Facebook nochmal die Schulleitungen dazu befragt, ob die Schüler verpflichtet waren an der Demo teilzunehmen.


    An der Thomas-Mann-Schule und der Baltic-Schule sei der Unterrricht an diesem Tag für alle Schüler nach der sechsten Stunde beendet gewesen. Die Teilnahme an der Demo um 14 Uhr sei daher freiwillig gewesen.


    Die Ernestinenschule habe vorher die Eltern über die Demo informiert. Die Teilnahme sei keine Pflicht gewesen, eine Abmeldung war kein Problem.


    Die Friedrich-List-Schule gibt allerdings zu, dass die Demo für alle Schüler verpflichtend war, die in der siebten und achten Stunde noch Unterricht gehabt hätten. Für die anderen Schüler, die regulär nach der sechsten Stunde frei hatten, sei die Teilnahme an der Demo aber keine Pflicht gewesen.


    http://www.ln-online.de/Lokale…-eine-Zwangsveranstaltung


    Auch dieser Artikel der Lübecker Nachrichten wurde bei Facebook wieder von zahlreichen Schülern kommentiert. Überwiegend handelt es sich offenbar auch um die Schüler der Friedrich-List-Schule, die eben doch zu der Demo gezwungen wurden.


    So schreibt eine Schülerin:


    Zitat

    Auch ich bzw. meine Klasse musste an dieser Demo teilnehmen. Wir haben morgens davon erfahren und wir durften nicht zum eigentlichem Sportunterricht gehen.
    Und vielleicht muss man mal darüber nachdenken, alle die nach der 6. Schluss gehabt hätten stand es frei zu kommen. Es waren von 4 (?) Schulen gerade mal 1000 Schüler da. Es war kaum einer freiwillig da, die meisten, jedenfalls von der FLS, hätten 7/8 Unterricht gehabt und wurden somit gezwungen zu der Demo zu erscheinen.
    Es wurde sogar gedroht die beiden unentschuldigten Fehlstunden noch aufs Bewerbungszeugnis zu packen bei nicht erscheinen.


    Eine andere Schülerin schreibt:


    Zitat

    In unserer Klasse gab es weder eine Abstimmung, wer hingehen möchte und wer nicht, noch eine Aufklärung darüber was es für eine Veranstaltung ist und aus welchem Grund wir daran teilnehmen. Ach doch, wir haben an der Aktion teilnehmen müssen, weil wir eine Europaschule sind. Und bescheid bekommen haben wir auch ganz flüchtig(ein Tag vorher) und wurden erst ein Tag nach der Versammlung/Demo wirklich aufgeklärt.(FLS)


    Eine weitere Schülerin:


    Zitat

    Wir wurden echt gezwungen meine klasse und ich haben es erst in der letzten stunde erfahren das wir zur Demo müssen und das wenn wir nicht kommen ärger bekommen


    Eine Mutter schreibt:


    Zitat

    ich bin davon ausgegangen das mein sohn in der schule ist. erst als er nach hause kam, erzählte er von der Demo. die schüler erfuhren erst an diesem tag das sie dort hin gehen. als sie ankamen, bekam jeder schüler einfach ein schild in die hand gedrückt. nach 20 min konnten die schüler nach hause gehen. ich bin der meinung die eltern hätten informiert werden MÜSSEN.


    Es handelt sich immer um Schüler der Friedrich-List-Schule. Insgesamt sind es nun wohl ein gutes dutzend Schüler, die über Zwang zur Demo berichten. Und die Facebook-Profile sind authentisch, mit Klarnamen, Profilfotos, Angabe von Wohnort, Name der Schule etc. pp.


    Also von den fünf Europaschulen gab es wohl nur in einer wirklichen Zwang zur Demo, für die Schüler, die in der siebten und achten Stunde noch regulär Unterricht gehabt hätten.


    Das erklärt dann wohl auch, warum von den 8182 "Europaschülern" in Lübeck nur knappe 1000 bei der Demo waren. Das waren dann die gezwungenen Schüler von der Friedrich-List-Schule.

  • Zitat Meike :

    Zitat

    Zum Glück setzen bei uns Schüler eher die anderen ein bisschen unter Druck, zu unserer Version von NoPegida zu gehen - und auch die Lehrers.

    Mit anderen Worten : Es findet hier auf merkwürdigen Kommunikations-Wegen eine subtile Indoktrinierung im Sinne der grünroten Denke statt. 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Es handelt sich immer um Schüler der Friedrich-List-Schule. Insgesamt sind es nun wohl ein gutes dutzend Schüler, die über Zwang zur Demo berichten. Und die Facebook-Profile sind authentisch, mit Klarnamen, Profilfotos, Angabe von Wohnort, Name der Schule etc. pp.


    Und die Angaben sind vom wem geprüft worden?


    Wenn es sich um echte Aussagen handelt, habe ich kein Verständnis dafür, dass den Schülern nichts besseres einfällt, als bei Facebook zu posten, anstatt sich lieber bei einer zuständigen Stelle zu beschweren.


    JaT


  • Also gehst Du erstmal davon aus, dass die Schüler auf Facebook lügen?



    Insgesamt sind es nun wohl ein gutes dutzend Schüler, die über Zwang zur Demo berichten.


    Das erklärt dann wohl auch, warum von den 8182 "Europaschülern" in Lübeck nur knappe 1000 bei der Demo waren. Das waren dann die gezwungenen Schüler von der Friedrich-List-Schule.


    Herr, wirf Kohärenz vom Himmel.


    Und natürlich - altes Thema - Lesekompetenz.

  • Die formale Einschätzung wird wohl auf eine Diskussion um diese Einschätzung hinauslaufen:

    Zitat

    Zudem weisen alle Schulen darauf hin, dass es keine politische Veranstaltung gewesen sei — es also auch nicht um Meinungen ging. Es sollte lediglich an die selbstverständlichen Grundwerte erinnert werden.

    Ist zumindest ungeschickt. ich bin mir nicht sicher, ob sich da so einfach trennen lässt.


    Dass man daran erinnern muss, zeigt übrigens, dass die Werte nicht so ganz selbstverständlich zu sein scheinen.



    Dass Schüler die Veranstaltungsform nicht mögen, heißt übrigens nicht, dass sie die Grundwerte nicht respektieren. So kann man dann immer noch hoffen, dass nicht alle, die jetzt meckern, Nazis, Rassisten oder sonstige A****l***er sind.


    JaT

    • Offizieller Beitrag

    Zitat Meike :

    Mit anderen Worten : Es findet hier auf merkwürdigen Kommunikations-Wegen eine subtile Indoktrinierung im Sinne der grünroten Denke statt. 8_o_)


    *lach* Ja, wir armen konservativen Lehrer wissen gar nicht mehr, unter welchem Tisch wir uns verstecken sollen.
    Ich hab mich schließlich dem Druck gebeugt und bin hingegangen... :P

  • Die Zettelchen, die die Schüler da auf dem Foto hochhalten, entsprechen dem, was in den ersten Artikeln des Grundgesetzesfestgeschrieben ist. "Respekt" ist eine Selbstverständlichkeit, wenn man die Würde des Menschen achtet. Vielfalt ergibt sich sofort, wenn man jedem das Recht auf freie Entfaltung zugesteht.


    Wenn man das rot-grün nennt (die Grünen gab es damals noch gar nicht) und es für Indoktrination hält, Schülern solche Werte zu vermitteln, sollte man den Staatsdienst ganz schnell verlassen.


    Über so eine Demo kann man diskutieren, klar. Aber vor Ausländerfeindlichkeit, Homophobie und ähnlichen leider immer noch grassierenden Seuchen unter Jugendlichen einzuknicken geht nicht. Und wenn man das thematisiert, dann ist das politisch, egal, ob im Unterricht oder draußen.

  • Zitat Meike :

    Mit anderen Worten : Es findet hier auf merkwürdigen Kommunikations-Wegen eine subtile Indoktrinierung im Sinne der grünroten Denke statt. 8_o_)


    Ich habe gestern gelesen, dass es inzwischen auch eine wissenschaftliche Studie über die Demonstranten von "NoPegida" gibt. Demnach sind fast die Hälfte der Demonstranten zwischen 16 und 35 Jahre alt. Schüler, Azubis und Stundenten dürften da in sehr grosser Zahl vertreten sein. Dafür spricht auch, dass 55 Prozent bei "No-Pegida" kinderlose Singles sind und nur 44 Prozent einer vollen Erwerbstätigkeit nachgehen.

  • Und dann befinden sich da auch die Linksextremisten, die sowieso für unsere Gesellschaft ein großes Problem darstellen. 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Ich habe gestern gelesen, dass es inzwischen auch eine wissenschaftliche Studie über die Demonstranten von "NoPegida" gibt


    Lieber Claudius, hier im Forum zählt es zum guten Ton, die Quelle anzugeben. Gerade bei derartigen Tatsachenbehauptungen möchte ich schon selbst nachprüfen können, ob diese "Untersuchung" stichhaltig ist - oder von irgendjemandem im Netz "aus dem Bauch heraus" in die Welt gesetzt wurde,


    BTW: Ich habe gelesen, dass der WARP-Antrieb um 87% verbessert werden konnte.


    Nachtrag:
    Was fange ich mit einer Studie an, die feststellt:

    Zitat

    Demnach sind fast die Hälfte der Demonstranten zwischen 16 und 35 Jahre alt.


    ???
    Die andere Hälfte ist demnach zwischen 35 und 70 Jahre alt?


    Spiegel online schreibt:

    Zitat

    Das Göttinger Institut für Demokratieforschung hat jetzt insgesamt 628 Teilnehmer von NoPegida-Demonstrationen in Braunschweig, Duisburg und Leipzig befragt. Repräsentativ sind die Resultate zwar nicht.


    Kann man wohl sagen. Alleine in Leipzig waren es 20.000 Pegida-Gegner.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

    • Offizieller Beitrag

    BTW: Ich habe gelesen, dass der WARP-Antrieb um 87% verbessert werden konnte.


    [Blockierte Grafik: http://www.signalfirestudios.com/jamie/wp-content/uploads/2013/04/usetheforceharry.png]


    Edit: Das vermeintliche Ontopic ist im falschen Thread gelandet. Hier bin ich komplett offtopic... :autsch: :D

  • Lieber Claudius, hier im Forum zählt es zum guten Ton, die Quelle anzugeben. Gerade bei derartigen Tatsachenbehauptungen möchte ich schon selbst nachprüfen können, ob diese "Untersuchung" stichhaltig ist - oder von irgendjemandem im Netz "aus dem Bauch heraus" in die Welt gesetzt wurde.


    Verzeihung, das habe ich wohl vergessen, weil diese Meldung gestern in allen Printmedien nachzulesen war. Aber die Quelle hast Du ja nun bereits von selbst gefunden.


    Die Ergebnisse der Untersuchung sind schon interessant, insbesondere da man nun einen Vergleich zwischen "Pegida" und "NoPegida" hat. Während bei "Pegida" überwiegend voll erwerbstätige Familienväter mittleren Alters demonstrieren, sind es bei "NoPegida" überwiegend junge, kinderlose Single, die (noch) keiner vollen Erwerbstätigkeit nachgehen. Da spricht wohl vieles dafür, dass "NoPegida" zu einem grossen Teil aus Schülern, Azubis und Studenten besteht.

    • Offizieller Beitrag

    Da du keine Quelle angegeben hast, nehme ich mal an, dass du für die "Während bei "Pegida" überwiegend voll erwerbstätige Familienväter mittleren Alters demonstrieren,"-Aussage diese Untersuchung heranziehst.


    Da dort gut 2/3 der Angesprochenen die Annahme der Umfragezettel verweigerten ist hier nicht von einer statistisch relevanten Untersuchung auszugehen und

    Zitat

    Auf Grund der geringen Rücklaufquote können die Forscher keine Aussage über den „typischen“ Pegida-Demonstranten treffen

    .


    Das Zitat geht wie folgt weiter:

    Zitat

    „Die Befragten spiegeln den gut gebildeten, im Berufsleben integrierten offeneren Teil der Pegida-Demonstrierenden wieder. Wir vermuten, dass insbesondere die Radikaleren sich einer Befragung verweigert haben“, sagt Dieter Rucht.


    Wenn man es im Sinne dieser Beobachtung/Vermutung bewertet, hieße das, dass gut 2/3 der PEGIDA-Anhänger NICHT der von dir genannten Gruppe zuzuordnen sind. Aber das ist natürlich nur eine Vermutung.


    kl. gr. frosch


    P.S.: eventuell solltest du die Untersuchungen, die du heransziehst, erst genauer lesen.

  • Da du keine Quelle angegeben hast, nehme ich mal an, dass du für die "Während bei "Pegida" überwiegend voll erwerbstätige Familienväter mittleren Alters demonstrieren,"-Aussage diese Untersuchung heranziehst.


    Ich beziehe mich auf dieselbe Quelle, die "alias" bereits angeführt hatte.



    http://www.spiegel.de/politik/…g-nopegida-a-1014993.html

    • Offizieller Beitrag

    ■Die Opposition zu Pegida ist überdies erheblich weiblicher: Der Anteil von Frauen bei den Befragungen des Göttinger Instituts macht fast 40 Prozent aus (bei Pegida sind es gut 18 Prozent).


    http://www.spiegel.de/politik/…g-nopegida-a-1014993.html


    Na, dann wundert mich deine kritische Haltung zu Nopegida nicht wirklich.

    Bolzbold #5

    Gutmensch und Spaß dabei (= das GG und der Diensteid sind schon 'ne gute Sache 😉)

    "Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, dass jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt." (T. Pratchett)

  • NoPegida-Protestierende sind weitaus jünger als ihre Kontrahenten. Während bei Pegida die 36- bis 45-Jährigen mit rund 55 Prozent dominieren, sind es bei der Gegenbewegung die 16- bis 35-Jährigen mit rund 45 Prozent.


    Wieder ein Beispiel für den altbekannten Satz:
    "Trau keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast"
    1.) Die verwendete Stichprobe für diese "Analyse" ist mehr als dünn.
    2.) Interessant wäre das nur, wenn man wüsste, wo in beiden Fällen die restlichen 50% einzuordnen sind - weil das verschwiegen wird, ist die "Analyse" unbrauchbar.
    3.) Falls bei Pegida sich die restlichen 50% aus Männern zwischen 45 und 60 Jahren rekrutiert, erklärt das Manches. Dann ist Pegida ein Symptom der männlichen Andropause.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Ist das hier jetzt das neue Schlachtfeld für die reaktionenären Dumpfleerer oder doch eher der Thread um die Frage, ob die Toilettenreinigung Frauensache ist?


    Nele

  • 3.) Falls bei Pegida sich die restlichen 50% aus Männern zwischen 45 und 60 Jahren rekrutiert, erklärt das Manches. Dann ist Pegida ein Symptom der männlichen Andropause.


    Und wenn sich herausstellt, dass die NoPegida-Anhänger mehrheitlich aus Lehrern, Pädagogen, Sozialarbeitern, Rot-Grün-Wählern und Links-Alternativen bestehen, wäre wieder allen Klischees Rechnung getragen.


    Was willst uns mit deinen Spekulationen eigentlich sagen, Alias?

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

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