Entwicklung der Lehrergehälter vs. Kaufkraft

  • Das ist doch das tolle am Beamtentum...wenn man nicht gerade neue Freunde im Kollegium sucht, sondern einfach seinen Stiefel macht, ist doch alles paletti. Niemand verlangt mehr als das Kerngeschäft. Vielleicht implizit, aber das lernt man zu ignorieren. Wie man lästige Zusatzaufgaben vermeidet, lernt man schon im Ref: Wenn die KuK einen für ihren Müll erst in einem Vorbereitungsraum in der dritten Etage suchen müssen, gehen erstaunlich viele Pokale an einem vorbei.

    Was allerdings nicht funktioniert, ist gleichzeitig everybodys darling zu sein und eine ordentliche Work-Life-Balance zu haben.

    Man muss auch mal "Nein" sagen, und das ist halt nicht immer bequem.

    Hä?

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Das ist doch das tolle am Beamtentum...wenn man nicht gerade neue Freunde im Kollegium sucht, sondern einfach seinen Stiefel macht, ist doch alles paletti. Niemand verlangt mehr als das Kerngeschäft. Vielleicht implizit, aber das lernt man zu ignorieren. Wie man lästige Zusatzaufgaben vermeidet, lernt man schon im Ref: Wenn die KuK einen für ihren Müll erst in einem Vorbereitungsraum in der dritten Etage suchen müssen, gehen erstaunlich viele Pokale an einem vorbei.

    Was allerdings nicht funktioniert, ist gleichzeitig everybodys darling zu sein und eine ordentliche Work-Life-Balance zu haben.

    Man muss auch mal "Nein" sagen, und das ist halt nicht immer bequem.

    Danke für den Beitrag, da ist ganz viel Wahres dran!

    Ich glaube ich lasse mich noch zu oft zu Dingen breit schlagen und müsste mir da ein dickeres Fell zulegen. Hier im Forum fällt es mir leicht den Widerstand zu proben, so, wie ich es eigentlich selber gerne tun würde. Gegenüber der eigenen Schulleitung und den KuK fällt mir das deutlich schwerer, da sage ich zu oft "hmm.... na gut.... okay" anstatt "nein".

  • Bittet doch eure Schulleitung mal euch ein Halbjahr fast nur Oberstufe unterrichten zu lassen und berichtet davon, wie easy Oberstufenunterricht ist, da man ja fachlich alles überblickt. Dann wirst du feststellen, dass es bei der Anstrengung gar nicht darum geht, dass man das fachlich nicht überblickt.

    Ich habe im Referendariat festgestellt, dass es eine der anstrengendsten Momente war, als ich in einer Klasse 9 Chemie unterrichtet habe (mit UB), ansonsten nämlich nur Oberstufe (habe offiziell ja auch gar keine Sek1-Fakultas). Aktuell unterrichte ich auch fast nur Oberstufe, bis auf die Grundbildung. Die Grundbildung (also Abschluss Hauptschule) kostet mich mehr Nerven und Energie als das berufliche Gymnasium. Nach deiner Logik müsste das ja andersrum sein...


    Und wenn das alles so anstrengend ist, verlange ich ab sofort auch A14. Denn die Gymnasiallehrkräfte machen ja viel weniger als ich!


    Allerdings halte ich diese Position für genauso ihbäh wie jede andere Neiddiskussion. Grundschullehrer haben inzwischen eine Studiendauer wie jeder andere Lehrer (zumindestens in NRW) und haben denselben Arbeitsumfang. Also gibt es keine Begründung für eine unterschiedliche Besoldung, denn der Arbeitswert ist eh nicht genau zu beziffern.

  • Und wenn das alles so anstrengend ist, verlange ich ab sofort auch A14. Denn die Gymnasiallehrkräfte machen ja viel weniger als ich!

    Und erst diese Sportlehrer!!1!11!!




    Ich habe im Referendariat festgestellt, dass es eine der anstrengendsten Momente war, als ich in einer Klasse 9 Chemie unterrichtet habe (mit UB), ansonsten nämlich nur Oberstufe (habe offiziell ja auch gar keine Sek1-Fakultas).

    Ich habe ja auch nur eine Sek II Lehrbefähigung. Ich finde didaktische Reduktion um einiges anstrengender, als fachlich an der Realität zu bleiben. Außerdem viel mehr Handhabe. (Du störst - bitte da ist die Tür, überspitzt gesagt)

    • Offizieller Beitrag

    Oberstufenunterricht war für mich immer "reingehen - unterrichten - rausgehen". Aufgrund des feststehenden Lehrplans war nach zwei drei Jahren die fachliche Vorbereitung nicht mehr notwendig - im Sinne des lerngruppenadäquaten Unterrichts die didaktische hingegen nach wie vor notwendig.
    Klausuren zu erstellen und zu korrigieren war oft nervig und angesichts meiner gewissenhaften Korrekturweise eigentlich bei vielen SchülerInnen Zeitverschwendung.
    Gleichwohl waren die Tage IN der Schule mit viel Oberstufenunterricht in der Tat entspannend.

    Was die Wertschätzung als Lehrkraft sowie die Möglichkeiten und Grenzen des Schulsystems angeht, so muss man sich Letzteres einmal sehr genau ansehen. Ich habe dort im Rahmen der geltenden Gesetze früher oder später einiges gefunden, um das Leben meiner Frau und mir in unserem Sinne zu gestalten. ("Erzwungene" Versetzung durch Umzug während der Elternzeit, Wunschschule im Rahmen des Urlaubs aus familienpolitischen Gründen, Weiterentwicklungsperspektiven durch Wechsel in die Schulbehörde etc.). Wenn ich mir hier die regelmäßig wiederkehrenden Fragen nach Versetzung, Elternzeit etc. ansehe, dann bin ich mitunter erschrocken ob der Unbedarftheit vieler Lehrkräfte. Da ist mir oft zu viel "kau es mir vor, so dass ich mich selbst nicht geistig anstrengen muss" im Spiel. Aber sollten nicht gerade WIR das Erschließen neuer Fachinhalte beherrschen - zumindest erwarten wir das von unseren SchülerInnen...

    Arroganz und Frustration in Kombination - wie man sie bei Firelilly leider immer wieder deutlich zu hören bekommt - sind auch Zeichen einer Unfähigkeit, aktiv etwas an der eigenen Situation zu ändern.
    "Ich hatte solch' tolle Noten im Studium und im Referendariat und bin trotzdem Lehrerin geworden und geblieben" wirkt nicht sonderlich überzeugend. Und hier ist die mitunter abgedroschene Phrase durchaus einmal angebracht: "Jede/r ist seines/ihres Glückes Schmied." Wenn ich eine Situation nicht ändern kann, muss ich wahlweise meinen Umgang mit der Situation ändern oder aber aus der Situation rauskommen.

    Firelilly spiegelt mir aber wiederum, wie es mir eine ganze Weile gegangen ist, bis ich irgendwann für mich nicht nur gesagt sondern entschieden habe, dass es so nicht weitergehen kann und wird. Klar, bei mir war auch ein bisschen Glück dabei, aber wer sich nicht aktiv um eine Veränderung seiner Situation bemüht, dem bleibt nur das Lamento. Und ich weiß, dass wenn ich an einer Schule landen sollte, an der ich mich langfristig nicht wohlfühlen sollte, dass ich dann erneut nach Wegen suchen werde, dieser Situation mittelfristig zu entkommen.

  • Oberstufenunterricht war für mich immer "reingehen - unterrichten - rausgehen". Aufgrund des feststehenden Lehrplans war nach zwei drei Jahren die fachliche Vorbereitung nicht mehr notwendig - im Sinne des lerngruppenadäquaten Unterrichts die didaktische hingegen nach wie vor notwendig.
    Klausuren zu erstellen und zu korrigieren war oft nervig und angesichts meiner gewissenhaften Korrekturweise eigentlich bei vielen SchülerInnen Zeitverschwendung.
    Gleichwohl waren die Tage IN der Schule mit viel Oberstufenunterricht in der Tat entspannend.

    Was die Wertschätzung als Lehrkraft sowie die Möglichkeiten und Grenzen des Schulsystems angeht, so muss man sich Letzteres einmal sehr genau ansehen. Ich habe dort im Rahmen der geltenden Gesetze früher oder später einiges gefunden, um das Leben meiner Frau und mir in unserem Sinne zu gestalten. ("Erzwungene" Versetzung durch Umzug während der Elternzeit, Wunschschule im Rahmen des Urlaubs aus familienpolitischen Gründen, Weiterentwicklungsperspektiven durch Wechsel in die Schulbehörde etc.). Wenn ich mir hier die regelmäßig wiederkehrenden Fragen nach Versetzung, Elternzeit etc. ansehe, dann bin ich mitunter erschrocken ob der Unbedarftheit vieler Lehrkräfte. Da ist mir oft zu viel "kau es mir vor, so dass ich mich selbst nicht geistig anstrengen muss" im Spiel. Aber sollten nicht gerade WIR das Erschließen neuer Fachinhalte beherrschen - zumindest erwarten wir das von unseren SchülerInnen...

    Ich denke, dass das absolut Typsache bzw. abhängig von der Erfahrung ist. Beispielsweise gehe ich derzeit in Arbeit schlichtweg unter, ich unterrichte derzeit nur Oberstufenklassen und habe bis vor einem Jahr an einer Gesamtschule, die sich im Aufbau befand, sechs Jahre lang nur SEK I unterrichtet. Für mich ist der Oberstufenunterricht derzeit rein vom Aufwand her gefühlt 100x anstrengender als alles, was ich davor hatte.


    Das liegt aber natürlich auch schlichtweg daran, dass ich seit dem Ref keinen Oberstufenunterricht mehr hatte (7 Jahre) und deswegen meine Materialsammlung größtenteils für den Allerwertesten ist, da schlichtweg unbrauchbar und ich bin schlichtweg "aus der Übung". Ich muss alles komplett neu aufbereiten, mich überall einlesen usw. (bin derzeit die einzige mit meinem Zweitfach) und der Korrekturaufwand ist um ein Vielfaches höher. (Fremd-)sprachenkorrekturen in der SEK I sind zum großteil schnell erledigt, aber wenn dir in der Q2 plötzlich vierseitige, mehr oder minder gute Aufsätze vorgelegt werden, dauert das halt viermal so lange wie die Klausürchen aus der neunten Klasse. Gerade jetzt zu Coronazeiten komme ich mit dem Korrigieren und Lesen der (Haus-)Aufgaben kaum mehr nach und beneide meinen Mann, der das Problem nicht hat


    Ich denke schon, dass SEK II UNterricht, was das Verhalten und die Mitarbeit betrifft, echt angenehmer ist. Ich geh sehr gerne in meine Kurse und freue mich jedesmal darüber, wie gut die größtenteils mitarbeiten. Das heißt aber nicht, dass ich da furchtbar entspannt bin. Den Unterricht der 5-10. Klasse kann ich im Schlaf "abspulen", da schon zigmal wiederholt und der Anspruch ist halt einfach niedriger. Fremdsprache/Deutsch XY in der 9. Klasse kann ich im Schlaf aus dem Ärmel schütteln und ich hatte immer das große Glück, dass ich gerne in die Pubertier-Klassen gegangen bin und dort immer gut klarkam, d.h., für mich war das kein Stress. Die Klausuren hielten sich zumeist vom Korrekturaufwand her in engen Grenzen (Fremdsprache), in Deutsch war es ab Klasse 9 dann etwas mehr, aber noch immer kein Vergleich. Fremdsprache/Deutsch in der gymnasialen Oberstufe ist verdammt viel Arbeit, wenn auch im einem chilligeren Arbeitsklima (man muss sozusagen den "Daumen weniger draufhalten").


    Ich glaube aber, wenn ich erstmal 2-3 Jahre dabei bin wird sich das hoffentlich wieder einpegeln und auch ich mich wieder sicherer fühlen und mehr "aus dem Ärmel schütteln" können.


    Augen auf bei der Fächerwahl, denke ich mir da immer. Ich wünschte mir sehr, meine Eltern (beide Lehrer) hätten mich damals nicht so sehr in Richtung Deutsch + Fremdsprache beraten, sondern mich mal machen lassen. Ich wünschte echt, ich hätte in der Hinsicht auf mein Bauchgefühl gehört. :D

  • Ich wollte mich nicht darauf verlassen, vorrangig in der Sek II eingesetzt zu werden, aber doch zwischendrin immer wieder in eine 5 gesteckt zu werden. Deshalb bin ich gleich an eine Schulform gegangen, in der keine "Kleinen" unterrichtet werden. Ich unterrrichte gerne Oberstufe und selbst wenn man mehr Korrektur haben sollte, empfinde ich das als angenehmer, als von den "Kleinen" beschallt zu werden und zu erklären, dass der grüne Stift auch okay ist, wenn ich mit blau schreibe. Das sagt mir einfach nicht zu :)

  • Ich wollte mich nicht darauf verlassen, vorrangig in der Sek II eingesetzt zu werden, aber doch zwischendrin immer wieder in eine 5 gesteckt zu werden. Deshalb bin ich gleich an eine Schulform gegangen, in der keine "Kleinen" unterrichtet werden. Ich unterrrichte gerne Oberstufe und selbst wenn man mehr Korrektur haben sollte, empfinde ich das als angenehmer, als von den "Kleinen" beschallt zu werden und zu erklären, dass der grüne Stift auch okay ist, wenn ich mit blau schreibe. Das sagt mir einfach nicht zu :)

    Unterschreib ich so! Leider ist in meinem Umfeld so eine Schule schwer zu finden, ich muss mich also darauf verlassen, dass die SL meine Einsatzwünsche erfüllt (was ihr aber leicht fallen dürfte, da sie zumindest mittelfristig auf mich angewiesen ist).

    Mathe im allgemeinen, vor allem jedoch Unter- und Mittelstufe langweilt mich einfach abartig.

  • Was mich mal interessieren würde ist wie die allgemeine Meinung zustande kommt, dass es bei dem Gehalt oder der Besoldung darum geht was man "verdient".
    Der Staat bezahlt ja mit Steuergeldern und hat die Aufgabe so wenig wie möglich auszugeben und gleichzeitig alle nötigen Funktionen sicher zu stellen. Wo zum Beispiel leitet sich eigentlich ab dass alle Lehrer gleich viel verdienen müssen? Oder wo steht dass Grundschullehrer A13 bekommen sollten. Man sollte so viel zahlen wie nötig ist damit alle Stellen besetzt werden können. Kann sich ja jeder selber überlegen ob er dann mehr oder weniger bekommen würde.

  • Was mich mal interessieren würde ist wie die allgemeine Meinung zustande kommt, dass es bei dem Gehalt oder der Besoldung darum geht was man "verdient".
    Der Staat bezahlt ja mit Steuergeldern und hat die Aufgabe so wenig wie möglich auszugeben und gleichzeitig alle nötigen Funktionen sicher zu stellen. Wo zum Beispiel leitet sich eigentlich ab dass alle Lehrer gleich viel verdienen müssen? Oder wo steht dass Grundschullehrer A13 bekommen sollten. Man sollte so viel zahlen wie nötig ist damit alle Stellen besetzt werden können. Kann sich ja jeder selber überlegen ob er dann mehr oder weniger bekommen würde.

    So funktioniert das im öffentlichen Dienst leider nicht.

  • Also das ist mit Abstand das sympathischste, was ich je von Dir gelesen habe! :rose:

    Das sehe ich auch so. Und dann sehe ich so etwas:


    Zitat von Firelilly

    Ich bin da ganz bei Dir, ich habe das auch nicht verstanden, warum Sonderpädagogen A13 bekommen. Ich hätte die automatisch auf A12, wenn nicht gar A11 gesetzt (und auf jeden Fall auch das Studium gekürzt!). Für mich ist es nicht nachvollziehbar, wieso sich der Staat es sich leistet A13 dafür auszugeben, dass besonders schwache SuS von extrem gut ausgebildeten, teuren Lehrkräften beschult werden.

    Ich kann mir bei dieser Argumentation kaum vorstellen, dass auch nur eine Ahnung über die tatsächliche Tätigkeit von Sonderpädagogen vorhanden ist. Ähnliches scheint für das Verständnis unserer Rechtsordnung zu gelten, wenn Menschen mit Förderbedarf das Recht auf adäquate Förderung abgesprochen wird. Das mag vlt. auch daran liegen, dass man als Gymnasiallehrkraft eher selten in die Verlegenheit kommen wird, diese zu benötigen. Das sieht an Gesamtschulen schon sehr viel anders aus. Dann ist man um jede entsprechend geschulte Lehrkraft dankbar, die mit der eigenen Expertise unterstützen kann.

  • Das sehe ich auch so. Und dann sehe ich so etwas:


    Ich kann mir bei dieser Argumentation kaum vorstellen, dass auch nur eine Ahnung über die tatsächliche Tätigkeit von Sonderpädagogen vorhanden ist. Ähnliches scheint für das Verständnis unserer Rechtsordnung zu gelten, wenn Menschen mit Förderbedarf das Recht auf adäquate Förderung abgesprochen wird. Das mag vlt. auch daran liegen, dass man als Gymnasiallehrkraft eher selten in die Verlegenheit kommen wird, diese zu benötigen. Das sieht an Gesamtschulen schon sehr viel anders aus. Dann ist man um jede entsprechend geschulte Lehrkraft dankbar, die mit der eigenen Expertise unterstützen kann.

    Ich sehe die Tätigkeit der A13 Sonderpädagogen jeden Tag an meiner Schule. Weniger Arbeit und 500 Euro monatlich mehr. Ist leider so. Die anderen 26 Stunden wo die Sopä nicht da ist, mache ich deren Job für die 3 GL-Kinder und betreue die anderen 25 Kids auch noch...

  • Ich sehe die Tätigkeit der A13 Sonderpädagogen jeden Tag an meiner Schule. Weniger Arbeit und 500 Euro monatlich mehr. Ist leider so. Die anderen 26 Stunden wo die Sopä nicht da ist, mache ich deren Job für die 3 GL-Kinder und betreue die anderen 25 Kids auch noch...

    Schön, dass du so viel kannst und in deinem Job drauf hast. Von solchen Lehrern bräuchten wir mehr.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Davon, dass du es wiederholst, wird es aber nicht flächendeckend wahr. Es ist nicht an jeder Schule so.

    Bei uns ist es flächendeckend ähnlich, wie schon Thamiel meinte:


    Es gibt Regionen, da wird genau das erwartet.

    Wenn man 2 Std. pro Woche pro Klasse hat, unabhängig von der Anzahl an Schüler:innen mit Schwierigkeiten oder festgestelltem Unterstützungsbedarf, hat man 24 Std. in der Woche alleine die Verantwortung für die Beschulung dieser Kinder.

    Und ich kann nicht sagen, dass ich nicht zuständig sei, zu viele Kinder/Meldungen hätte, man jemand anderen fragen solle, man mal abwarten müsse...

    Das hilft mir 24 Unterrichtsstunden in der Woche (also täglich) nicht weiter.


    Für die Umstände können die Sonderpädagog:innen nicht, durchaus aber für den Eindruck der Tatkraft, den sie hinterlassen (können).

  • Ich sehe die Tätigkeit der A13 Sonderpädagogen jeden Tag an meiner Schule. Weniger Arbeit und 500 Euro monatlich mehr. Ist leider so. Die anderen 26 Stunden wo die Sopä nicht da ist, mache ich deren Job für die 3 GL-Kinder und betreue die anderen 25 Kids auch noch...


    Mal abgesehen von dem Logikfehler, von persönlichen Beispielen auf alle zu schließen, frage ich mich, ob du den Tätigkeitsumfang der Sonderpädagogen adäquat einschätzen kannst oder dich lediglich auf Beobachtungen beziehst, wie "die setzen sich ja nur mal so nebenbei mit 2-3 Kids etwas hin und sehen beim Malen zu". Woher kommt denn deine Einschätzung, diese würden deutlich weniger Arbeiten? Übersiehst du da vielleicht auch Aspekte im administrativen Bereich wie das Erstellen geeigneter Fördergutachten oder den besonderen didaktischen Aufwand bei der individuellen Anpassung von Lernmaterial und Zugängen für die einzelnen GL-Kinder? Ausbildungsbedingt sind Sonderpädagogen zudem im Bereich der Diagnostik häufig besser geschult und managen häufig auch die Zusammenarbeit mit schulischen und außerschulischen Institutionen im Kontext ihrer pädagogischen Verantwortung für die Kinder mit Förderbedarf.



    Ich bin mir sicher, dass du ebenfalls probieren wirst, eine gute Balance von Differenzierung in deinem Unterricht zu finden und in Zuarbeiten für die Gutachten eingebunden bist. Gerade hierbei können dich die entsprechenden Kolleginnen und Kollegen aber auch gut unterstützen. Sinnvoll kann es auch sein, an der Schule für den gemeinsamen Unterricht ein klares Konzept für die Zusammenarbeit und Rollenverteilung im Unterricht zu haben.

  • Mal abgesehen von dem Logikfehler, von persönlichen Beispielen auf alle zu schließen, frage ich mich, ob du den Tätigkeitsumfang der Sonderpädagogen adäquat einschätzen kannst oder dich lediglich auf Beobachtungen beziehst, wie "die setzen sich ja nur mal so nebenbei mit 2-3 Kids etwas hin und sehen beim Malen zu". Woher kommt denn deine Einschätzung, diese würden deutlich weniger Arbeiten? Übersiehst du da vielleicht auch Aspekte im administrativen Bereich wie das Erstellen geeigneter Fördergutachten oder den besonderen didaktischen Aufwand bei der individuellen Anpassung von Lernmaterial und Zugängen für die einzelnen GL-Kinder?


    Ich bin mir sicher, dass du ebenfalls probieren wirst, eine gute Balance von Differenzierung in deinem Unterricht zu finden und in Zuarbeiten für die Gutachten eingebunden bist. Gerade hierbei können dich die entsprechenden Kolleginnen und Kollegen aber auch gut unterstützen. Sinnvoll kann es auch sein, an der Schule für den gemeinsamen Unterricht ein klares Konzept für die Zusammenarbeit und Rollenverteilung im Unterricht zu haben.

    also die Förderpläne schreibe ich.

    AOSF auch. Begründung der Sopä: Ich kenne die Kids doch garnicht so gut wie du....


    Noten? Mache ich.

    Also ich hoffe wirklich, dass das bei mir eine Ausnahme ist. Aber unabhängig davon: Es geht einfach darum, dass beide an ein und der selben Schule das gleiche Geld verdienen sollten. Wenn, dann sollten eher die GS Lehrer mehr bekommen, denn die halten den Laden am laufen.

  • Ich sehe die Tätigkeit der A13 Sonderpädagogen jeden Tag an meiner Schule. Weniger Arbeit und 500 Euro monatlich mehr. Ist leider so. Die anderen 26 Stunden wo die Sopä nicht da ist, mache ich deren Job für die 3 GL-Kinder und betreue die anderen 25 Kids auch noch...

    Wenn dem so ist, ist es eine Ausnahme. Unsere Sonderpädagogen an meiner alten Schule waren vollkommen fertig und überlastet. Den Job würde ich nicht für A15 machen wollen. Ich könnte allerdings fies sein und erzählen, dass ich eine recht ausgiebige Vertretungsstelle an einer Grundschule absolviert habe und noch nie so entspannt im Schuldienst war und später nie wieder so viel Freizeit hatte. Wuselig war's definitiv, das Drumherum war nicht wenig, die Arbeitszeiten waren allerdings mehr als awesome und deutlich weniger als meine vormals halbe Stelle im Sek II bereich. Ups...


    Ich bin auch der Meinung, dass Sek II höher besoldet werden sollte, der Arbeitsaufwand ist (wenigstens was meine Fächer betrifft) objektiv mehr. Trotzdem sollten die SEK I/Primarstufenlehrer auch A13 bekommen. SEK II dann halt A14(Z).

  • Ich bin auch der Meinung, dass Sek II höher besoldet werden sollte, der Arbeitsaufwand ist (wenigstens was meine Fächer betrifft) objektiv mehr.

    Es gibt ja auch die Möglichkeit, entsprechenden Arbeitsaufwand durch eine erhöhte Anzahl von Abminderungsstunden aufzufangen. Das passt im Übrigen auch besser zur offiziell ohnehin gleichen Arbeitszeit aller Beamten im jeweiligen Bundesland. Ich habe gerade keinen Überblick über alle Bundesländer, Thüringen berücksichtigt den Sek II - Einsatz meines Wissens nach direkt durch Abminderung und im Hamburger Modell führt der Sek II - Einsatz (und bestimmte Fächer) ebenfalls zu einer höheren Anrechnung. In Niedersachsen gibt es einen solchen Automatismus nicht, häufig aber im Rahmen von Dienstvereinbarungen schulintern vergleichbare Regelungen.

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