Datenschutz von Lehrern

  • Mit duckduckgo habe ich die Schule sofort gefunden ...

    Es geht ja auch nicht um die Schule, die soll man sogar finden, sondern um meinen (oder irgendeinen) Namen auf der Schulseite. Und da ist auch auf duckduckgo nichts, habe ich gerade überprüft. (Auf anderen Subdomänen und Seiten, ja.)

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • ...eine personalisierte Schulemailadresse hinterlegt (inkluse Umleitung auf die private emailadresse).

    Das geht ja mal gar nicht!
    Ich würde als erstes dafür sorgen, dass diese Weiterleitung nicht mehr passiert und die Schule ein entsprechend großes Postfach zur Verfügung stellt (und die entsprechenden Parameter zum Einrichten des E-Mail-Clienst rausrückt).
    Falls das nicht klappt, würde ich meine private E-Mail-Adresse ändern und nicht an die Schule weitergeben.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Ich verstehe ehrlich gesagt das Problem nicht. Was ist so schlimm daran als Mitarbeiter der Schule xy identifiziert zu werden? Und eine offizielle dienstliche E-Mail finde ich auch eher gut.

    Bisher war mir das auch herzlich egal. Seit ich jedoch unfreiwilligen Kontakt mit der Kriminalpolizei hatte, die mich mit den Worten tröstete: "Wahrscheinlich haben Sie nun nichts mehr zu befürchten" - finde ich es plötzlich nicht mehr egal, ob man sich lediglich aufgrund meines Namens weltweit binnen Sekunden ein Überblick über mein Leben verschaffen, und mich dann noch per email kontaktieren kann. Eine andere Kollegin erzählte mir, dass sie gestalkt wurde und daher die Veröffentlichung des Klarnamens auf der Homepage ihrer Dienststelle, alles andere als begrüßenswert findet.
    Solange man das Glück hat, in seinem Leben nicht mit solchen Situationen konfrontiert worden zu sein, kann man solch ein Anliegen natürlich belächeln. Mir ging es da nicht anders.


    Es ist sicherlich nicht angbracht, in Panik zu verfallen. Genausowenig gefällt mir jedoch dieses laxe Wedeln mit privaten Informationen, die höchstens die Neugier eines Homepagebesuchers befriedigen, keinesfalls jedoch von öffentlichem Interesse sind.




    Grüße
    Matea

  • Es geht ja auch nicht um die Schule, die soll man sogar finden, sondern um meinen (oder irgendeinen) Namen auf der Schulseite. Und da ist auch auf duckduckgo nichts, habe ich gerade überprüft. (Auf anderen Subdomänen und Seiten, ja.)


    Es geht ja auch nicht um die Schule, die soll man sogar finden, sondern um meinen (oder irgendeinen) Namen auf der Schulseite.



    Hallo Herr Rau!


    Bei euch erscheinen ja gar keine Lehrernamen auf der Homepage! Sieh an, sieh an...wie rückschrittlich! ;)


    So würde ich mir das wünschen! Bei uns gibt es sogar eine doppelte Nennung. Einmal auf der Homepage und zusätzlich gibt es da einen schönen Papierflyer, auf dem ebenfalls alle Lehrer namentlich erwähnt sind. Dieser Flyer ist nun auf Homepage als Download erhältlich, dementsprechend ergibt sich auch hier ein Treffer, wenn man Suchmaschinen bemüht. (In meinem Fall war das sogar der einzige "Haupttreffer")


    Grüße
    Matea

  • Bei euch erscheinen ja gar keine Lehrernamen auf der Homepage! Sieh an, sieh an...wie rückschrittlich!


    So würde ich mir das wünschen! Bei uns gibt es sogar eine doppelte Nennung. Einmal auf der Homepage und zusätzlich gibt es da einen schönen Papierflyer, auf dem ebenfalls alle Lehrer namentlich erwähnt sind. Dieser Flyer ist nun auf Homepage als Download erhältlich, dementsprechend ergibt sich auch hier ein Treffer, wenn man Suchmaschinen bemüht. (In meinem Fall war das sogar der einzige "Haupttreffer")

    Doch, Lehrer- und Schülernamen erscheinen auch auf der Homepage, nämlich immer wieder mal im Text der Artikel. Die werden von Suchmaschinen aber nicht erfasst. (Dass Google das zwar trotzdem heimlich tun könnte und einfach nur die Erkenntnisse nicht veröffentlicht, so wie der Kollege oben das wohl meint: geschenkt.)


    Außerdem haben wir dann doch eine Sprechstundenliste mit allen Namen, zum Download. Aber die ist in einem speziellen passwortgeschützten Bereich. Selbst das müssen Lehrer ohne spezielle Funktion (anders etwa: Beratungslehrkräfte) nicht hinnehmen, und der Personalrat fragt auch immer wieder mal, ob das noch okay ist. Persönlich bin ich sehr dafür, Eltern diese Information auch unkompliziert online zugänglich zu machen. Unkompliziert, aber diskret, und das geht ja.


    Dienst-E-Mail hat auch jeder Lehrer bei uns, auf Schulserver. Ich benutze lieber meine eigenen Adressen, aber ich möchte nicht gezwungen werden. Überhaupt gibt es keine Dienstanweisung, die Dienst-E-Mail zu nutzen, nur die Erwartung, es wäre halt schon schön, wenn. Macht auch jeder. Finde ich auch in Ordnung.

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.


  • Sehe ich auch so. Das ist in etwa, wie wenn die Kanzlerin sagt, Handy-Abhören ist i.O., weil sie sagt ja nix Dramatsiches, was niemand wissen darf.


    Wenn dus genau wissen willst, schreib den Datenschutzbeauftragten deines Landes an. Die antworten per mail unkompliziert und individuell.

  • Ich finde diese "was-ist-schon-dabei?"-Einstellung auch ziemlich naiv. Bei uns ist es Usus, dass Adresse und Telefonnummer aller Lehrer auf dem Schulnetz für alle zugänglich sind und ehrlich gesagt stinkt mir das. Ich habe eine Dienst-Mailadresse über die mich Schüler, Eltern und natürlich Kollegen kontaktieren können. Das sollte eigentlich reichen. Es kommt dann immer das Argument mit den Klassenfahrten und Exkursionen, da wäre es ja praktisch, hätten die Schüler die Handynummer des begleitenden Lehrers. Faktisch handhaben wir das auch alle so ... solange bis halt irgendein Schüler mal austickt. Klar kann man wieder argumentieren, dass die sowieso alles rausfinden können, wenn sie nur wollen. Aber wir wissen alle, wie träge unsere Schüler sind. Wenn die Daten auf dem Schulnetz nicht frei zugänglich sind, ist das schon mal eine Hürde und der ein oder andere überlegt sich dreimal, ob er sich die Mühe macht.


    Einer Kollegin an meiner alten Schule ist sowas passiert. Da ist ein Schüler wegen einer ungenügenden Note im Maturzeugnis völlig ausgetickt und hat sie monatelang gestalkt und bedroht. Das endete mit einem richterlichen Beschluss und dem Umzug samt Schulwechsel der Kollegin.

  • Ich würde es auch für ein Unding halten, wenn private Informationen über Lehrkräfte irgendwie den Schülern oder Erziehungsberechtigten zugänglich gemacht werden, egal ob auf der Schulhomepage oder im schulischen Intranet. Private Telefonnummer, Adresse und private E-Mail-Adresse gehen niemanden etwas an.


    Gerne wird ja als Argument genutzt, dass die Lehrkräfte auch die Daten der Schüler kennen (Adresse usw. ) bzw. bei berechtigtem Interesse (Kontaktaufnahme mit Erziehungsberechtigten) aus dem Schulsekretariat erhalten. Aber: Der Mitarbeiter beim Arbeitsamt oder Sozialamt kennt selbstverständlich auch die Adresse seiner Klienten, aber der Klient kennt noch lange nicht die private Adresse oder Telefonummer des Amtsmitarbeiters. Genauso bei Ärzten, Rechtsanwälten usw. Ich wäre da knallhart und würde die direkte Konfrontation mit der Schulleitung nicht scheuen, sollten die auf die Idee kommen. Notfalls mit Rechtsanwalt.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Also Telefonnummer und Postadresse wäre für mich auch ein Unding. Aber bei einer dienstlichen E-Mail sehe ich eben kein Problem.


    Wie soll mich mit einer Dienst E-Mail jemand stalken? Wenn dem so wäre müsste mein Dienstherr mich ja schützen. (Neue Mail?)

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

  • Gerne wird ja als Argument genutzt, dass die Lehrkräfte auch die Daten der Schüler kennen (Adresse usw. ) bzw. bei berechtigtem Interesse (Kontaktaufnahme mit Erziehungsberechtigten) aus dem Schulsekretariat erhalten.


    Eben! Man bekommt diese vertraulichen Informationen von der Schulsekretärin - und nicht von der Schulhomepage!


    Bisher haben unsere Lehrer beim Elternabend die Kontaktdaten rausgegeben, die sie wollten. Es waren einige dabei, die weder Telefonnummer, noch email rausgegeben haben. Der Kontakt wurde dann über das Hausaufgabenheft hergestellt ("Liebe Lehrerin Müller, können Sie mich bitte anrufen?) oder über das Schulsekretariat. Auch ich wähle bei meinen eigenen Kindern einen dieser beiden Wege. Ich habe große Beklemmungen, wenn ich Lehrer zu Hause in ihrem Privatbereich anrufen soll. Genauso geht es mir ehrlich gesagt mit emails.


    Ich weiß ja, wie es mir selbst mit emails von Eltern geht - ich fühlte mich in einer besonders "engagierten" Klasse bald wie die persönliche Sekretärin meiner Eltern. Regelmäßig berichten auch Kollegen in der Frühstücksrunde, welche "netten" Nachrichten sie wahlweise am Freitag- oder Samstagabend erreicht haben. Dann darf man sich noch mit der Frage belasten, ob man auf eine sehr emotionale NAchricht überhaupt antwortet, wann man das tut (Wirklich bis Montag warten?) und wenn ja, wie man das in professionell-distanzierter Weise macht, zumal das Geschriebene in späteren Auseinandersetzungen als Beweismaterial herhalten kann.


    Deshalb ruderten einige Kollegen wieder zurück und gaben nicht mehr die email-Adresse heraus. Und nun werden wir doch wieder dazu gezwungen, zusammen mit der Möglichkeit, einen netten Virus oder sonstiges zugeschickt zu bekommen. Die Art und Weise war auch nicht gerade in Ordnung. Zuerst hieß es nämlich, dass lediglich eine Schulemailadresse eingerichtet, nicht aber, dass diese auf der Homepage veröffentlicht wird. Es gibt Kollegen, die wissen das noch nicht einmal.


    Mir geht es vor allem um die Freiwilligkeit. Die Kollegen, die möchten, die können ja!


    Hier habe ich wirklich gute Anregungen und Links erhalten. Danke dafür!


    Kollegiale Grüße
    Matea

  • Wie soll mich mit einer Dienst E-Mail jemand stalken? Wenn dem so wäre müsste mein Dienstherr mich ja schützen. (Neue Mail?)


    a) Zunächst einmal müssen die Dienst-emails ja einer Person zugeordnet werden. D.h. die Namen aller Lehrer sind aufgelistet.
    b) Zudem ist die Adresse stark personalisiert: Vorname.Nachname-NamederSchule... Die Veröffentlichung des Vornamens ermöglicht noch genauere Treffer in Suchmaschinen.
    c) Zu guter letzt wird eine eingehede email auf deine private email-Adresse umgeleitet. So kann mir (im Moment noch) jeder Mensch auf der ganzen Welt zuschicken, was er möchte.


    Weder a), noch b), noch c), gefällt mir.



    Grüße
    Matea

  • Doch, Lehrer- und Schülernamen erscheinen auch auf der Homepage, nämlich immer wieder mal im Text der Artikel. Die werden von Suchmaschinen aber nicht erfasst. (Dass Google das zwar trotzdem heimlich tun könnte und einfach nur die Erkenntnisse nicht veröffentlicht, so wie der Kollege oben das wohl meint: geschenkt.)


    Ob diese Inhalte erfasst werden oder nicht liegt im Ermessen der Indizierungs-Bots. Du als Webmaster gibst bestenfalls Empfehlungen dazu ab. Nur weil Google und so ziemlich alle großen WebSearches sich (vermeintlich) daran halten, ist die Aussage, dass Suchmaschinen diese generell nicht erfassen starker Tobak (und das selbst nach Meinung von Google->Einschränkungen). Ich hab jetzt einfach nur keine Lust und Zeit, so tief durch TOR, chinesische Malware Seiten etc. zu waten, um dir hier ein Positivbeispiel zu präsentieren. Metacrawler.com war früher mein dafür bevorzugtes Tool.

    "A lack of planing on your side does not constitute an emergency on my side."

  • Falls es noch ncht gepostet wurde: Man könnte die Namen der Kollegen auf der Homepage ja als Bilddatei einfügen , dann kann nach deinem Namen nicht als Text gesucht werden.

  • Wir sind technisch GsD so weit "hinten dran" dass noch nicht mal Lehrerlisten auf unserer Homepage aufgeführt werden. Schulleitung kann man anschreiben, das war's auch.


    Ganz ehrlich, ich bin froh drum. Ich hab zwar keine "Kleinen" und daher weniger Elterneinsatz, aber eine Umleitung auf eine private Email fände ich nicht so großartig.


    Dienst-Mail ginge für mich aber OK (Haben wir allerdings auch nicht - sowas fände ich jedoch ziemlich praktisch. Ich hab mir jetzt selbst für Schüleranfragen, senden von Dokumenten usw. eine zweite Emailaddi zugelegt... nicht so prickelnd, mir wäre lieber das ginge alles komplett "offiziell".... ).


    Long story short: mein Optimum wäre eine Dienst-Email die aber nur innerhalb der Schule (Listen etc.) verbreitet wird. Namensnennung auf der Website wäre OK, solang dort keine Online-Kontaktmöglichkeiten stehen. Schüler meiner Klassen bekommen diese eh von der Schule oder von mir, den Rest der Welt hätte das nichts anzugehen.... (denn JA ich habe ein Privatleben und bin relativ geizig mit Kontaktmöglichkeiten, und leider hab ich auch einen eher seltenen Namen....)

  • In meinem Kollegium sind zwei Kollegen, die nicht namentlich auf der Homepage stehen wollen, also tun sie es nicht.
    WIr haben uns gegen Einzelfotos entschieden, sondern für ein Gruppenbild. AUf diesem sind einfach 17 Personen zu sehen, darunter stehen 15 Namen :)

  • Falls es noch ncht gepostet wurde: Man könnte die Namen der Kollegen auf der Homepage ja als Bilddatei einfügen , dann kann nach deinem Namen nicht als Text gesucht werden.

    OCR ist inzwischen seit einigen Jahren so gut, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sowas routinemäßig seitens der Suchmaschinen über die Bilder läuft. Falls das nicht schon passiert.
    Das ganze ist sogar schon ein Stück weiter. Gesichtserkennung in Bildern funktioniert inzwischen halbwegs, so etwa auf dem Niveau von OCR Ende der 90er und was man aus einigen Forschungsabteilungen der Softwareunternehmen bezüglich automatisierter Objekt- und Szenenerkennung in Bildern liest, ist ziemlich beeindruckend.... oder entmutigend je nach Haltung zum Datenschutz. Das geht hin bis zur Georeferenzierung anhand von Bildszenenmerkmalen.
    Von daher ist Verschleierungstaktik durch Umwandlung in Bildern leider eine Sache der Vergangenheit.

  • Es ist doch absurd, etwas öffentlich zu machen und dann zu versuchen, es zu verstecken. Stehen die Namen auf der HP, dann stehen die da. Wer das nicht wünscht, kann widersprechen. Wer da steht, riskiert, gefunden zu werden. Aber ist das nicht sehr Sinn davon, wenn man etwas online stellt *kopfkratz*? Steht ihr eigentlich alle nicht im Telefonbuch?


    Es haben mich schon Schüler in mein Haus gehen sehen :grimmig:


    Ich bin schon sehr für einen sensiblen Umgang mit privaten Daten, aber was da alles so rausgepostet wird, ist deutlich mehr als Name und Dienstmail.

    • Offizieller Beitrag

    Im Telefonbuch stehe ich mit einem falschen Namen. Und wenn ich auf der Straße herumlaufe, habe ich immer eine Tüte über den Kopf gezogen. Du nicht? :)


    Kl.gr.Frosch.

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