Wie viele Jahre auf eine Stelle gewartet?

  • Wir Rheinländer sind immerhin auch katholisch. :victory:










    (Dass der rheinische Katholizismus etwas speziell ist, kann man getrost vernachlässigen ...)

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • Hallo!
    Ich studiere Lehramt auf Primarstufe, also in Österreich Volksschullehrmt genannt. Nach dem Studium frage ich mich natürlich ob und wo ich eine Stelle bekommen kann. Diesen vielseitig bekannten 'Lehrerüberschuss' gibt es schließlich nicht, das ist auch mir schon bekannt. Ich habe letztens von einer Absolventin gehört, die 12 (!) Jahre lang in Kärnten auf eine Stelle gewartet hat... Das ist ausgerechnet mein eigenes Bundesland. Wie lange habt ihr so auf eine feste Anstellung gewartet? Und in welchem Bundesland unterrichtet ihr?


    Mfg...


    Der derzeitige Lehrermangel betrifft ja nicht alle Lehrämter und alle Fächer und alle Regionen in Deutschland gleich.


    Wenn du bereit bist, nach Deutschland zu kommen, solltest du gute Chancen haben, schnell irgendwo unterzukommen!

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • In Wien werden u.a. dringend Volksschullehrer gesucht. Es sind sogar öfter Bewerbungsfenster offen. In Niederösterreich würde ich auch mal nachfragen. Von der Einstellungssituation in Kärnten hört man nichts Gutes, hab ein paar Kollegen aus Kärnten.

  • In Wien werden u.a. dringend Volksschullehrer gesucht. Es sind sogar öfter Bewerbungsfenster offen. In Niederösterreich würde ich auch mal nachfragen. Von der Einstellungssituation in Kärnten hört man nichts Gutes, hab ein paar Kollegen aus Kärnten.

    Hmm, in Niederösterreich könnte ich mir auch gut vorstellen, zu unterrichten.


    Wie lange haben denn deine Kollegen auf eine Stelle in Kärnten gewartet?

  • Wien ist das einzige Bundesland, wo ich nicht unterrichten möchte. Ich mag generell die städtischen Gebiete nicht und man bekommt auch kaum Bonus für Schüler wie Ayse, Ahmed und Co. da würde ich sogar eher nach Berlin gehen;)

    Verstehe ich nicht, kannst du das erklären? Was für einen Bonus soll es für SuS mit Vornamen, die auf einen Migrationshintergrund hinweisen könnten warum geben? Und weshalb sollte in Ermangelung eines solchen Bonuses in österreichischen städtischen Gebieten Berlin das kleinere Übel darstellen?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Verstehe ich nicht, kannst du das erklären? Was für einen Bonus soll es für SuS mit Vornamen, die auf einen Migrationshintergrund hinweisen könnten warum geben? Und weshalb sollte in Ermangelung eines solchen Bonuses in österreichischen städtischen Gebieten Berlin das kleinere Übel darstellen?

    Zumal du den Bonus in Berlin sicher nicht bekommst, denn selbst die Brennpunktzulage gibt es ja kaum noch, weil nach Berlin-Pässen gerechnet wird, die keiner mehr vorzeigt, wenn er soviel eh umsonst bekommt.

  • Zumal du den Bonus in Berlin sicher nicht bekommst, denn selbst die Brennpunktzulage gibt es ja kaum noch, weil nach Berlin-Pässen gerechnet wird, die keiner mehr vorzeigt, wenn er soviel eh umsonst bekommt.

    In Wien verdient man, genau wie im Rest von Österreich, deutlich weniger als in jedem deutschen Bundesland. Zwar ist das kein offizieller Bonus, aber macht doch was her. Und die Betreuung von Kindern mit DAZ ist eine Herausforderung.

  • In Wien verdient man, genau wie im Rest von Österreich, deutlich weniger als in jedem deutschen Bundesland. Zwar ist das kein offizieller Bonus, aber macht doch was her. Und die Betreuung von Kindern mit DAZ ist eine Herausforderung.

    Das weißt du, weil du als Lehramtstudent bereits praktische Erfahrungen gemacht hast oder vermutest es lediglich oder schließt es aus Medienberichten/Berichten von Lehrkräften, die in der Praxis mit SuS mit Daz-/DaF-Background arbeiten?


    Ich habe vor dem Schuldienst knapp 10 Jahre lang im Migrationsbereich mit exakt dieser Zielgruppe gearbeitet und habe diese keineswegs als größere Herausforderung empfunden, als es jetzt manche meiner "Bio-Deutschen" wären. Natürlich gibt es SuS mit Migrationshintergrund, die besondere pädagogische Herausforderungen mit sich bringen- oft liegt das aber weniger am Migrationshintergrund, sondern an weiteren, davon unabhängigen Erziehungs- und Sozialisationsaspekten wie dem Bildungshintergrund der Eltern. Darüber hinaus haben zumindest hier in Deutschland SuS namens "Ayse", "Ahmed" und Co. häufig einen deuten Pass, sind in Deutschland geboren und aufgewachsen, haben wenigstens zwei Heimatkulturen und nicht selten ist am Ende Türkisch oder Arabisch die Zweitsprache, weil auch schon die Eltern die 2.Generation in Deutschland waren und zuhause eben auch schlichtweg viel deutsch gesprochen wird, gerade wenn es um Schule geht. BTW bekommt man zumindest hier in Deutschland bzw. in Berlin nicht automatisch eine "Brennpunktzuulage", nur weil man x SuS mit Migrationshintergrund unterrichtet. Brennpunkt definiert sich nicht qua Migrationshintergrund, auch wenn Brennpunktschulen oft einen recht hohen Anteil an SuS mit Migrationshintergrund haben. Den haben aber auch Gymnasien mit entsprechendem Einzugsgebiet ganz ohne deshalb zur Brennpunktschule zu werden. (Mein Vater ist Schulleiter an einem Gymnasium mit einem Anteil an SuS mit Migrationshintergrund/ausländischer SuS von rund 70%. Die Schule hat einen exellenten Ruf, muss alljährlich 30-40 5.Klässler abweisen, weil die genehmigten Klassen bis zum Anschlag vollgelaufen sind. Liegt unter anderem auch daran, dass man sich dort nicht an Stereotypen à la "Ayse" und "Ahmed" aufhängt, sondern schaut, was tatsächlich SuS oder auch Lehrkräften Probleme verursacht.)


    Ich empfinde deine Aussagen angesichts der Tatsache, dass du noch Student bist als reichlich vorurteilsbehaftet und sehe auch nicht, weshalb man pauschal einen Bonus erhalten sollte, für einen bestimmten Anteil an DaZ-SuS.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • In Wien verdient man, genau wie im Rest von Österreich, deutlich weniger als in jedem deutschen Bundesland.

    Da mache ich mal ein deutliches Fragezeichen dran. Zwar scheinen die monatlichen Tabellenentgelte von Lehrkräfte deutlich niedriger zu liegen als in Deutschland, aber man muss da schon ehrlich auf die Jahreseinkommen schauen. Dass Lehrkräfte in Österreich 14 statt 12 Monatsgehälter beziehen und teils noch besondere Zuschläge für bestimmte Tätigkeiten on top kommen, scheint da unberücksichtigt zu bleiben. Ich finde dann auch eher Quellen mit Durchschnittsgehältern von Lehrkräften von ca. 55000€/a, was sich durchaus mit Duchschnittsgehältern von Lehrkräften in Deutschland vergleichen lässt.

  • Diese Tabellen spiegeln nicht die Realität wieder. Ich kenne niemanden, der nach diesen Tabellen verdient. Das Gehalt in Deutschland ist höher, dafür aber auch die Wochenstundenzahl und die Klassengrößen.


    Und: Ich kenne beides.

  • Der Vergleich von Gehältern ist sowieso sinnlos, wenn dann muss man die Kaufkraft vergleichen. Zudem hat Österreich das bessere Rentensystem. Aber Migrantenbonus klingt verlockend... Hui, da müssten wir im Baselland aber kräftig mehr verdienen als im Appenzell. Leider ist es andersrum. ;)

  • In Wien verdient man, genau wie im Rest von Österreich, deutlich weniger als in jedem deutschen Bundesland. Zwar ist das kein offizieller Bonus, aber macht doch was her. Und die Betreuung von Kindern mit DAZ ist eine Herausforderung.

    Und genau diese Kinder, die angeblich so viele herausfordernder sind (kann sein, muss aber nicht sein, ich habe mich z.B. bewusst für die schwierigen Kinder statt der schwierigen Eltern, die ich davor hatte, entschieden)hat man in Berlin in vielen Bezirken zu Hauf. Und zu sagen, man verdient in Deutschland mehr ist ganz schön verallgemeinert, wenn man doch überall anders verdient und gerade in Berlin "nur" angestellt ist.

  • Hier im Forum gibt es zwei "schwierige" Themen, die immer gerne ausufern: Religion und Migration. Um das hier im Thread zu vermeiden, könnte man sich vlt. darauf einigen, dass es in Großstädten wie Wien und Berlin zusätzliche Herausforderungen bei der Ausübung des Lehrerjobs gibt, die zumindest für manche Leute schlichweg ein Ausschlusskriterium bei der Ortswahl darstellen. Je nach Fächer-, Lehramtsformenwahl und Noten kann man durchaus bis zu einem gewissen Grad wählerisch sein.

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