NRW - Unwetterwarnung - teilweise unterrichtsfrei

  • Ich sehe das auch so. Argumentation war, dass diese Tätigkeiten aber ja sowieso ins Pensum fallen und sich eben nur zeitlich verschieben. Die nichtgehaltenen Stunden werden aber nicht zu einem anderen Zeitpunkt nachgeholt, also sind es Minusstunden.


    Ich finde die Argumentation okay für die 3 Stunden, die ich NACH der Präsenzpflicht noch gehabt hätte und am heimischen Schreibtisch genutzt habe. Für die 2 Stunden der Präsenzpflicht finde ich die Handhabung unmöglich und völlig unangemessen.

  • Ich sehe das auch so. Argumentation war, dass diese Tätigkeiten aber ja sowieso ins Pensum fallen und sich eben nur zeitlich verschieben. Die nichtgehaltenen Stunden werden aber nicht zu einem anderen Zeitpunkt nachgeholt, also sind es Minusstunden.

    Kommt drauf an ;)

    Ich habe die Stunden per Screencast gehalten. Also keine normale Unterrichtsvorbereitung sondern eben Videos aufgenommen mit Erklärungen und Hinweisen zu den zu bearbeitenden Aufgaben.

    So gesehen habe ich keinen (bzw. nur wenig) Ausfall.

  • Kiggie, hättest du die Videos ohne Ausfall nicht (zu einem anderen Zeitpunkt) aufgenommen? Also sprich, ersetzen die deinen Unterricht dann zu einem anderen Zeitpunkt, an dem du dann komplett frei hast, hast du Fernbeschulung damit gemacht oder war das auch "nur" Vorbereitung?


    Klingt übrigens interessant.

  • Kiggie, hättest du die Videos ohne Ausfall nicht (zu einem anderen Zeitpunkt) aufgenommen? Also sprich, ersetzen die deinen Unterricht dann zu einem anderen Zeitpunkt, an dem du dann komplett frei hast, hast du Fernbeschulung damit gemacht oder war das auch "nur" Vorbereitung?


    Klingt übrigens interessant.


    In dem heutigen Punkt war es tatsächlich Fernbeschulung. Allerdings kann ich so nicht nachprüfen, ob die Schüler es anschauen. (Wobei im Unterricht kann ich auch nur die körperliche Anwesenheit direkt prüfen).

    Da ich in einer dualen Klasse am Freitag einen Test schreiben lasse und heute die letzte Stunde gewesen wäre habe ich Videos mit den Inhalten aufgenommen, sowie eine Musterlösung mit Screenshots erstellt und hochgeladen, also den Schülern zur Verfügung gestellt.

    Ich bin da noch am Anfang, aber der ist gemacht.


    Die andere Klasse, die heute ausfällt, fällt leider auch die kommenden zwei Wochen aus. Damit ich da weiter komme (sind Techniker/Abendschule), habe ich auch da ein Video aufgenommen. Bei denen ist Unterrichten meist eh sehr frontal. Also habe ich in OneNote, wie sonst auch mein "Tafelbild" erstellt und dazu Dinge erklärt und Formeln hergeleitet. Das zusammen mit ihrem Buch und Übungsaufgaben sollte dann reichen um beim nächsten Mal ohne große Verluste weiterzumachen.


    Grundsätzlich bin ich aber auch dran, allgemeine Videos aufzunehmen, bzw ich versuche in Richtung Inverted Classroom zu gehen. Aber ich muss mich da erst einmal auch reinarbeiten in die Technik und schauen wie es angenommen wird.

  • Sabine ist in den Spitzenwerten übrigens mehr als 100 km/h schwächer als es z. B. Lothar war.

    Lothar war 1999 am 26.12. in den Weihnachtsferien. Wir waren zu dieser Zeit (also während des Sturms) auf der Autobahn Richtung Karlsruhe und im Nordschwarzwald mit dem Auto unterwegs. Wie man jetzt nachlesen kann, waren es bei Khe Spitzengeschwindigkeiten von 157 km/h. Das Warnsystem war damals noch nicht so ausgeprägt und wir unterschätzten die Gefahr. Auf der Autobahn haben wir uns schon gefragt, warum wir eigentlich losgefahren sind, denn so etwas hatten wir bis dato noch nie erlebt. Äste flogen herum und Steine wirbelten auf. Auf dem Land war das Heftigste schon rum, als wir dort fuhren. Dort lagen umgestürzte Bäume, die glücklicherweise niemanden getroffen hatten - die Aufräumarbeiten waren schon im Gange. Wir hatten im Endeffekt eine durch aufwirbelnde Steine auf der Autobahn leicht beschädigte Frontscheibe.

    Mit einem Sturm ist nicht zu spaßen. Beim letzten großen Sturm fielen bei uns - Gott sei Dank am Nachmittag, als keiner mehr da war - auf unserem Schulhof ein paar ältere Bäume um. Da war morgens Unterricht, aber wir hatten zur großen Pause die Kinder wegen des Sturms im Gebäude gelassen.

  • Das Thema Präsenzpflicht bei Unterrichtsausfall hatten wir wohl auch schon. Argumente, dass die sinnvoll sein könnte, sind aber keine hinzugekommen.


    Es gibt Tätigkeiten in unserem Job, die nur mit festem Termin funktionieren. Unterricht, allem vorsan. Konferenzen, Elterngespräche, Termine mt Dritten. So was. Da muss man zu dem Termin da sein und im Zweifelsfall gibt den auch jemand vor.


    Alles andere erledigen wir, wenn's passt. Das trägt durchuaus auch zum Wirkungsgrad der Tätigkeit bei. Außerdem erlaubt es dem Dienstherren, privaten Räume und Geräte kostenfrei von uns in Anspruch zu nehmen.


    Eine Anwesenheit zu verlangen um der Anwesenheit willen, widerspricht diesen prinzipiellen Regelungen. Natürlich kann ich mich bei Unterrichtsausfall die Sammlung aufräumen. Wenn das wichtig wäre, würde der SL aber anordnen die Sammlung aufzuräumen. Das tut er aber nicht, wenn er verlangt, dass ich da sein soll. Dann kann ich mich überlegen, wie die ansomsten sinnlos angesessene Zeit einigermaßen sinnvoll nutzen kann. dann ist Aufräumen doch nur die Notlösung.


    Ich kann die Zeit aber noch ganz anders nutzen, wenn ich nicht an einen bestimmten Ort gepinnt bin. Da fällt mir einfach mehr ein. Und selbst wenn ich mich mit einer Tasse Tee ans Dachfenster setze, dem Sturm zuschaue, mich in die Badewanne setze und anschließend noch zwei Stunden korrigiere. Was wäre denn daran schlimm? Die aufgetankte Energie setze ich doch in den Folgetagen wieder frei.


    Warum in aller Welt, traut man uns bei Unwetter nicht zu, eigenständig darüber zu entscheiden, welche Tätigkeiten wir mit der (zusätzlichen) Zeit vorangig ausgführen sollen? Aber sonst sollen wir das in eigener Verantwortung entscheiden können, und dabei darauf achten, unsere durchschnittliche Arbeitszeit nicht zu überschreiten? Sehe da nur ich einen Widerspruch?


    Im Falle des Katastropenalarms ist es nochmal widersinnig. Der hat ja auch deshalb Schulschließungen zur Folge, damit möglichst wenig Leute auf den Straßen sind. Aber die Lehrer sollen Zeit in die Schule fahren und dort ihre Zeit absitzen? Da helfe ich doch lieber der Feuerwehr beim Keller-Auspumpen oder dem Nachbarn bei der Dachnotreparatur. Die Eltern unter den Kollegen müssen im Zweifelsfall wegen der eigenen Kinder zu Hause bleiben, da die ja nicht in der Schule sind.


    Wir hatten tatsächlich den Fall, dass wegen Schneefalls Katastropenalarm ausgelöst wurde, wir aber in die Schule kommen sollten. Das habe ich mir schön gespart. Selbst wenn die Bahn mich hingefahren hätte, so hätte ich nicht gewusst, ob sie mich auch zurückbringt. E-Mail an Schulleiter reicht in solchen Fällen.


    Der wahre Grund ist doch, dass man Angst davor hat, dass sich Leute über die faulen Säcke das Maul zerreißen könnten, weil die schon wieder einen freien Tag kriegen. wer sich von solchen Stammtischgeplapper die Entscheidungen abnehmen lässt, hat doch verloren. Wraum sollte ich es Leuten recht machen wollen, die von vorne bis hinten nicht beurteilen können, war wir da machen und wie.

  • Die Schulen in unserer Kleinstadt waren heute geschlossen, anscheinend mussten auch die Lehrer NICHT anwesend sein. Beim letzten größeren Sturm wurde an einer der Schulen Teile des Daches abgedeckt (so Leichtbau-Zeugs...), die Teile landeten auf dem Schulhof...

  • Mit einem Sturm ist nicht zu spaßen.

    So larifari, wie das mancher abtut, war das wirklich nicht.
    Hätte man die Schüler einbestellt und einer wäre verletzt worden, wäre ein Entrüstungssturm über die Schulleitung hereingebrochen.
    Da schalten wir lieber auf vorsichtig.

    In Stuttgart hat z.B. eine Schule seit gestern kein Dach mehr. Lass das mal einem Schüler auf den Kopf fallen.
    https://www.stuttgarter-nachri…64-8654-d83f4c0b2b86.html

    Das Diskutieren von Tatsachen ist eine "wunder"bare Sache.

  • Unsere Schule liegt mitten in einem Waldgebiet. Die Schüler kommen aus den 5 Dörfern rundherum - eine Anfahrt, ohne Waldstücke zu durchqueren ist nicht möglich.

    Aufgrund dieser Gefahrenlage entschied der Schulleiter, dass kein Unterricht, keine Notfallbetreuung und kein Hort stattfinden sollte. Auch die Lehrer und übrigen Beschäftigten wurden angewiesen zuhause zu bleiben - ohne Minusstunden.

    Ich wohne ein Stück weg von der Schule und dachte am morgen noch "najaaa, nett - aber ich hätte auch fahren können", in der Schule erfuhr ich dann, dass der Schulort den halben Tag von der Außenwelt abgeschnitten war, wegen umgestürzter Bäume, einzelne Straßen waren sogar gestern noch blockiert. Dabei verlief der Sturm hier viel milder, als angesagt.

  • Du irrst. Im Falle der berühmten (allerdings gesetzlich nicht normierten) höheren Gewalt ist selbstverständlich jeder Dienstverpflichtete von der Pflicht zur Dienstleistung frei.

    Nachtrag: Das ganze ist hier sehr schön zusammengefasst.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

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