Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • . Ich werde bis zu den Osterferien in 14 Tagen insgesamt ca. 900 Seiten ausgedruckt haben, die ich korrigieren muss. Habe schon 4 neue Druckerpatronen bestellt und reichlich Papier gekauft. Ich sitze jeden Tag ca. 3-4 Stunden dran.

    Ich drucke nichts zuhause aus. Absolutes no go, auch in dieser Krise. Das muss anders gehen.

    Fragen beantworte ich per Mail, erstelle Material (z.B. Beschreibungen von chemischen Versuchen + Bilder von den zu machenden Beobachtungen, wenn möglich usw.), erstelle Übungen und Musterlösungen. Da geht auch genug Zeit rein.


    Und ich dachte, dass in dieser Krise zumindest mal Papier gespart wird.

  • Nee, gerade jetzt in der Gesundheitskrise wird alles umweltfreundliche Handeln ad acta gelegt und im Zweifelsfall doch noch einmal doppelt und dreifach in Plastik eingeschweißt.

  • Nee, gerade jetzt in der Gesundheitskrise wird alles umweltfreundliche Handeln ad acta gelegt und im Zweifelsfall doch noch einmal doppelt und dreifach in Plastik eingeschweißt.

    Das könnte natürlich sein. Ich glaube aber schon, dass die Krise der Umwelt insgesamt gut tut.

  • ...funktioniert bei euch der Austausch mit Kolleg*innen?

    Bei uns gibt es E-Mail und Telefon. Sollte es bei euch auch geben.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Was die Telefonnummer angeht: wir brauchen Diensthandies.

    Mir würde eine Dienst-E-Mail schon helfen,

    von allem anderen sind wir leider weit entfernt, was es nun nicht einfacher macht.

    Mal ne andere Frage: funktioniert bei euch der Austausch mit Kolleg*innen? Also sowohl organisatorische Absprachen als auch sozialer Austausch oder mal ein aufmunterndes Wort vom Chef?

    Japp. Das funktioniert trotzdem. JedeR auf seinen Wegen: mehr Mails, mehr Telefonate ... und vermutlich gibt es auch KollegInnen, die über WhatsApp Kontakt haben.

  • In Niedersachsen weitet man jetzt aber auch aus auf Familien, wo nur einer der Eltern einen der „wichtigen“ Jobs hat. Das verstehe ich nicht.

    Wenn man im Forum mitliest, kann man sich manche Hintergründe schon erschließen.

    Das sind z.B. so Sachen, dass die Mutter quasi Alleinerziehend ist, die Kinder den Vater, der noch Sorgerecht hat, die letzten 2 Jahre nicht gesehen haben. Dann müsste nach alter Regelung der Vater die Kinder betreuen, nach neuer Regelung können sie auch in die Schule kommen.

    Oder es sind Eltern, die beide in Schichten arbeiten, sich sonst gut abstimmen, sodass die Kassiererin/Altenpflegerin am WE und abends Schichten hat oder vormittags, wenn die Kinder in der Schule wären. Das geht nun nicht mehr. Aber die Leute werden in ihren Berufen dringend gebraucht.

    Der Ansturm auf die Notbetreuung ist bei uns bisher ausgeblieben, in anderen Schulen offenbar auch. Wenn die Leute es anders regeln können, machen sie das schon.

    Vielleicht wurde das Wort NOTbetreuung verstanden. Womöglich haben einige Eltern das auch gar nicht verstanden und regeln es irgendwie für sich, weil sie knapp begriffen haben, dass die Schulen geschlossen sind.

  • Mal ne andere Frage: funktioniert bei euch der Austausch mit Kolleg*innen? Also sowohl organisatorische Absprachen als auch sozialer Austausch oder mal ein aufmunterndes Wort vom Chef? Ich hatte die irrige Hoffnung (ich bin so naiv), dass es zumindest jetzt ein bisschen gemeinschaftlicher zugeht. Aber ich fürchte, der vielgepriesene Zusammenhalt der Ostdeutschen ist nur ein Mythos. Oder man verfällt in posttraumatische Zustände und stampft jegliche überprüfbare Kommunikation komplett ein? Ich meine die Frage absolut ernst.

    Tut mir leid, dass das bei dir offenbar nicht der Fall ist:(.

    Bei uns klappt es prima. Vielleicht nicht super professionell und immer auf dem effektivsten Weg, aber grundsätzlich habe ich schon den Eindruck, dass gerade alle noch ein bisschen näher zusammenrücken (nicht in echt natürlich!!!).

    Wir mögen uns aber auch sonst sehr gern im Kollegium, ich glaube da hat man dann auch einfach selber das Bedürfnis nach Unterstützung und Austausch.

    Hast du denn selbst schonmal versucht einen Startschuss in diese Richtung zu machen? Ich habe gestern z.B. ungefragt eine Mail an alle verfasst und einfach mal reingeschrieben, was ich schon so Hilfreiches gefunden habe (Linksammlung). Daraufhin kamen dann auch wieder Tipps von anderen usw. Klar gehen da nicht alle drauf ein, aber das muss ja auch nicht. Im Zweifelsfall reichen ja auch schon einzelne Mitstreiter.

    Ich wünsche dir, dass du da jemanden findest! Und ansonsten gibt es ja auch noch dieses Forum!

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Und ansonsten gibt es ja auch noch dieses Forum!

    danke dir, Icke, ja das stimmt. Und wenn es sonst bei uns schon besser liefe, müsste ich ja nicht euch ständig auf die Nerven gehen :_o_D


    Mail an alle hab ich auch schon gedacht. Aber Dienstmails bleiben ja schon unbeantwortet und Whatsappkommunikation wird nur stichwortartig beendet. Wie sonst halt auch:_o_(

  • Wir unterrichten die dualen Azubis auch online. Allerdings sind sie auch von den Unternehmen dafür freigestellt.

    Unsere leider nicht, die tun mir etwas Leid. In allen Belangen.


    Kommt natürlich auf die Fächer und Bildungsgänge an, wie viel man zu tun hat.

  • Wenn man im Forum mitliest, kann man sich manche Hintergründe schon erschließen.

    Das sind z.B. so Sachen, dass die Mutter quasi Alleinerziehend ist, die Kinder den Vater, der noch Sorgerecht hat, die letzten 2 Jahre nicht gesehen haben. Dann müsste nach alter Regelung der Vater die Kinder betreuen, nach neuer Regelung können sie auch in die Schule kommen.

    okay, an sowas hatte ich gar nicht gedacht.

  • Das könnte natürlich sein. Ich glaube aber schon, dass die Krise der Umwelt insgesamt gut tut.

    Die Zahl der Menschen auf diesem Planeten wird sich dadurch nicht signifikant verringern. Und die werden hinterher genau so viel konsumieren, wie vorher. Sie werden allerdings weniger Geld zur Verfügung haben und wohl eher den alten Wagen noch ein paar Jahre weiter fahren. Der Ölpreis hat sich ja auch gedrittelt, warum soll ich da noch ein Elektroauto kaufen? Und die EU wird in den nächsten Jahren auch andere Sorgen haben, als den "Green deal", den Uschi eigentlich voranbringen wollte.

    Bei den Fluggesellschaften zeichnet sich jetzt schon ab, dass es ähnlich sein wird, fliegen werden die Leute wieder, aber die Krise wird so viel Kapital kosten, dass die Investitionen in modernere Flotten erst mal warten werden müssen.

    Es gibt lustige Bilder über die Luftverschmutzung in China, die mal zwei Wochen komplett ausgefallen ist, schön und gut. Die chinesische Regierung hat übrigens inzwischen viele Umweltauflagen außer Kraft gesetzt, um den Produktionsrückstand aufzuholen.

  • Zwei Berichte auf der Seite der Tagesschau, die ich gut aufbereitet fand, einmal eine Veranschaulichung, was es bringen kann Abstand zu halten ( https://web.br.de/interaktiv/corona-simulation/ ) und dann ein paar Zahlen zur Verbreitungsgeschwindigkeit in den verschiedenen Bundesländern ( https://www.tagesschau.de/inve…irus-ausbreitung-101.html ) - wobei mir auch ohne diese Zahlen bereits bewusst war, dass es bei uns in BW leider sehr rasant zunimmt. Aus dem Elsass habe ich gestern Nachrichten gelesen, dass Patienten über 75 Jahren mit Covid-19 mangels Beatmungsplätzen nicht mehr beatmet werden können, eine Bitte um Unterstützung durch grenznahe Krankenhäuser hier in BW wurde ausgesprochen. (Ja, wir sind hier EINE europäische Region, zu der auch der Schweizer Grenzraum gehört, egal, wie viele Grenzen es geben mag und das ist uns verdammt wichtig, dass sich das nie wieder ändert, denn Grenzregionen sind die Regionen, die von den Kriegen der Vergangenheit als erstes und oft am schwersten betroffen waren!) Gestern abend habe ich auf SWR.de im Newsfeed gelesen, dass Kretschmann der Bitte entsprochen hat: https://www.swr.de/swraktuell/…kreich-aufnehmen-100.html

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    Der Bund will weitere Kompetenzen an sich ziehen (während die Spanier mit ihrer Ziege, Schweinen, Kanarienvögeln oder auch Plüschhunden Gassi gehen mangels echtem Hund um Spaziergänge unternehmen zu dürfen):

    Der Bund beansprucht im Kampf gegen das Coronavirus nach einem Medienbericht mehr Kompetenzen für sich. Das Infektionsschutzgesetz solle geändert werden, um mehr Eingriffsmöglichkeiten im ganzen Land zu erhalten, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Damit würden die Bundesländer zum Teil entmachtet. Das Blatt beruft sich dabei auf einen Gesetzentwurf des Bundesgesundheitsministeriums.

    Demnach solle die Bundesregierung zum Beispiel grenzüberschreitende Personentransporte untersagen, per Handyortung die Kontaktpersonen von Infizierten suchen, die Versorgung mit Arzneien und Schutzausrüstung zentral steuern und medizinisches Personal zwangsrekrutieren können.

    Der Entwurf soll am Montag im Bundeskabinett verabschiedet und kommende Woche gleich in den Bundestag und in den Bundesrat gehen, berichtet die Zeitung. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte der FAZ: "Hier bündeln wir Kompetenzen. Und noch wichtiger: Wir können künftig in einer Lage wie dieser binnen Stunden für Ärzte, Pflegekräfte, Apotheker und alle anderen, die weit über das normale Maß anpacken, Bürokratie wegnehmen, Regeln anpassen, Vergütungen erhöhen."

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    Und noch etwas Erfreuliches, was uns allen etwas Kraft gibt. Ein bundesweiter Aufruf, den es so bereits aus anderen Ländern gibt:

    Ich freue mich, euch zu hören! :rose:

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Nachtrag zur Unterstützung des Elsass:


    Das baden-württembergische Gesundheitsministerium hatte die Kliniken im Land um Aufnahme von Corona-Patienten aus Frankreich gebeten - die Uniklinik in Freiburg hat auf die Bitte jetzt reagiert. Es sei eine Herzensangelegenheit, den französischen Nachbarn und Freunden in dieser menschlichen Tragödie zu helfen, teilt das Universitätsklinikum mit. Zwei am Coronavirus erkrankte Patienten werde das Krankenhaus übernehmen.

    SO geht Europa und Solidarität!!!

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Auch Erzieherinnen betreuen nicht nur. Auch Kitas sind Bildungseinrichtungen.

    Stimmt! Ich finde jedoch, dass die aktuelle Notbetreuung der Kinder ein bisschen an den Kompetenzen von Lehrern vorbeigeht. Lehrer haben ja dann doch eigentlich eine andere Aufgabe. Quereinstieg wird ja immer etwas kritisch beäugt, aber vlt. könnte man einen Teil der Menschen, die aktuell keine Arbeit ausüben können, mit der Betreuung der Kinder beauftragen. Oder eben wenigstens die gelernten Erzieher, die ja aktuell nur einen minimalen Anteil ihrer üblichen Klientel zu betreuen haben...

  • Stimmt! Ich finde jedoch, dass die aktuelle Notbetreuung der Kinder ein bisschen an den Kompetenzen von Lehrern vorbeigeht. Lehrer haben ja dann doch eigentlich eine andere Aufgabe. Quereinstieg wird ja immer etwas kritisch beäugt, aber vlt. könnte man einen Teil der Menschen, die aktuell keine Arbeit ausüben können, mit der Betreuung der Kinder beauftragen. Oder eben wenigstens die gelernten Erzieher, die ja aktuell nur einen minimalen Anteil ihrer üblichen Klientel zu betreuen haben...

    ???


    Bei uns ist die Notbetreuung letztendlich ausgefallen (vielleicht kommt jetzt noch mal etwas nach mit der Erweiterung des Kreises, der dies nutzen darf), aber was bitte soll daran jetzt so anspruchsvoll sein, dass der normale Lehrer das nicht kann?

    Im Zweifel ist es sogar besser, denn zum einen sollten die Kinder nach Möglichkeit doch auch in der Schule die Aufgaben machen, die die Lehrer ihnen gegeben haben und haben dann einen Lehrer an der Seite, der hoffentlich an vielen Stellen besser helfen kann als die Eltern (und ja, für Klasse 5/6 geht das durchaus auch eher fachfremd, das mache ich während unseren Lernzeiten regelmäßig - ich bin wieder recht up-to date was Mathe in Klasse 5/6 angeht ;)).

    Und ansonsten unterhält man sich mit den Kindern (Beziehungsarbeit ist Kern(!)geschäft eines Lehrers), spielt Tischtennis o.ä. (gut, wir haben das Glück ein Ganztagsgymnasium mit gut ausgestattetem Ganztagsbereich zu sein, da gibt es Tischtennis, Billard, jede Menge Gesellschaftspiele...) -- und gibt den Kindern mit einem vertrauten Umfeld und (überwiegend) vertrauten Personen Sicherheit.


    Ich kann wirklich nicht verstehen, wie man als Lehrer der Meinung sein kann, dass Betreuung der eigenen Schüler an den Kompetenzen von Lehrern vorbei geht?!?

    Und hätte es unserem Sozialpädagogen gegenüber unfair gefunden, wenn er das alleine hätte stemmen müssen (denn der hat durchaus Dinge zu tun: u.a. Kontakt zu den schwierigen Familien herstellen oder aufrecht erhalten und vor allem zu den Kindern, um die wir uns Sorgen machen müssen, weil in den Familien schon in ruhigen Phasen vieles schlecht läuft, ich möchte gar nicht wissen, was da gerade in dieser Stressphase und unter (teilweise) Quarantäne abgeht...)

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Was die Telefonnummer angeht: wir brauchen Diensthandies.


    Früher habe ich mich als Personalrat und bei Gewerkschaft/Verband dafür engagiert, bzw. ganz grundsätzlich dafür, dass Arbeitsmaterial und - Geräte nicht von Kollegen selbst bezahlt werden müssen (das fing bei Referendaren an, die Tafelkreide und OHP-Folien selbst kaufen sollten bis zu Laptops, Beamern usw.)


    Aber leider musste ich feststellen, dass die Mehrheit der Lehrer der Meinung ist "wir bekommen doch ein gutes Gehalt" und diese Kosten gerne selbst tragen.

    Dass ich mit meiner Meinung nicht alleine dastehe, weiß ich, aber die Mehrheit der Kollegen sieht es anders. (Sieht man beides auch hier im Forum)

  • aber was bitte soll daran jetzt so anspruchsvoll sein, dass der normale Lehrer das nicht kann?

    naja, bei uns machen die Horte und logischerweise auch Schulküchen zu, die Lehrer*innen notbetreuen den ganzen Tag. Das heißt, du darfst auch mit den Kindern zusammen aufs Klo gehen und Mittagesse. Da geht's natürlich NICHT um Kompetenzen, können kann das jeder. Aber um generelle Entscheidungen darüber, wer wie notbetreuen muss.

  • naja, bei uns machen die Horte und logischerweise auch Schulküchen zu, die Lehrer*innen notbetreuen den ganzen Tag. Das heißt, du darfst auch mit den Kindern zusammen aufs Klo gehen und Mittagesse. Da geht's natürlich NICHT um Kompetenzen, können kann das jeder. Aber um generelle Entscheidungen darüber, wer wie notbetreuen muss.

    Und beim aufs Klo gehen würde ich mich ggf. schon überfordert fühlen, da bin ich ehrlich.

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