Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Aber man muss eben auch an der richtigen Stelle lockern und das finde ich aktuell eben teilweise nicht, denn ich finde, man muss nicht Restaurants für ein Diner vor Ort öffnen, sondern eher die Kitas.

    Ich halte es für deutlich machbarer, dass in einem Restaurant die erwachsenen Menschen Abstand voneinander halten, als Kinder.

    Wenn einem Infektionsschutz natürlich egal ist, dann gebe ich dir recht. Für mich ist das aber einfach ein zentrales Argument für Öffnungen.


  • Nee, Freunde, so läuft das nicht. Zitate bitte. Ganz konkret bezogen auf diejenigen, die hier immer noch aktiv mitdiskutieren und *nicht* aus dem Kontext gerissen. Und wenn jetzt nichts kommt, dann fange ich mal an zusammen zu kopieren, wie häufig mindestens ich hier schon geschrieben habe, dass ich die Lockdown-Massnahmen bei uns in der Schweiz zu keinem Zeitpunkt überzogen fand und dass ich es ausgesprochen begrüsse, dass die Massnahmen jetzt kleinschrittig und nicht alle zugleich wieder zurückgenommen werden. Dies steht im Übrigen nicht im Widerspruch damit, dass man gewisse Aspekte infrage stellen und kritisch diskutieren kann. Objektiv nachvollziehbare Argumente habe ich auch dafür mehr als genug genannt. Wenn ich nur meine persönliche Meinung äussere, dann kennzeichne ich dies auch entsprechend.

  • Das Angstnarrativ ist typisch für eine bestimmte Szene, die behauptet, dass von Mainstreammedien und den Herrschenden absichtlich Angst, Panik und Horror geschürt werden, um das Volk besser manipulieren zu können. „Angst ist ein ganz schlechter Ratgeber“ heißt es dann reflexhaft und es bestünde dafür kein Grund, denn Corona sei wie eine normale Grippe und würde von selbst bald wieder verschwinden. Alle Beschränkungen sollten weg.

    Wer hier versucht an einem Narrativ zu stricken, kann wohl inzwischen jeder Mitlesende für sich selber entscheiden.

  • Das ist sicherleich auch immer eine Frage, wie gut Eltern das eben machen. Man kann nicht den Lockdown für deren Defizite verantwortlich machen.

    Ernsthaft? Ich bin schuld, dass mein Kind gerade nicht mit Gleichaltrigen spielen kann, so wie es für ihn gut wäre? Hätte ich mal besser Zwillinge oder besser Vierlinge bekommen, dann würde er nicht mit egal welchen Handwerker reden, der in der Phase mal da war, weil er Sozialkontakte braucht und vermisst und zwar mehr als Mama und Papa und die kleine Schwester.

    Oder Eltern die ihre Kinder vor dem Tablet parken um mal Arbeiten zu können. Die sind natürlich alle alles selbst schuld.

  • Ich glaube, es kommt sehr auf die individuelle Lebensrealität und das eigene Umfeld an, wie man die Sache einschätzt.


    Ich habe 3 Kinder zuhause, eines davon Hochrisikogruppe. Ich arbeite mit Förderschülern, von denen ebenfalls viele zur Risikogruppe gehören und die Hygiene- und Abstandsregeln weder verstehen, noch einhalten können.

    Meine individuelle Situation trägt sicherlich dazu bei, dass ich ein sehr viel vorsichtigeres und langsameres Vorgehen gerade in Bezug auf Kinder bevorzugen würde.

    Gleichzeitig sehe ich aber auch die Not der Eltern, gerade die der betreuungs- und pflegeintensiveren Kinder. Und ich sehe die erhebliche Sorge derer, die um ihre Existenz fürchten.


    Ich fürchte, es gibt keinen Ausweg aus dieser Misere, der allen gerecht wird. Es ist wie die Wahl zwischen Pest und Cholera (was für eine passende Redewendung).


    Das einzige, was ich wirklich furchtbar finde, sind Vorschläge, die den Wert des Lebens des einzelnen in Frage stellen. Und damit meine ich niemanden hier, sondern was ich andernorts mit Sorge lese und höre. Jeder hat ein Recht auf Leben und wir sind es unseren älteren, behinderten und benachteiligten Mitmenschen schuldig, sie zu schützen, auch wenn es unangenehm ist. Der oft gebrachte Vorschlag, nur die Risikogruppen zu isolieren, hieße für mein Kind und meine Schüler vollkommene soziale Isolation auf Monate oder Jahre. Wenn hingegen alle noch etwas durchhalten und sich an die Regeln halten, können wir die Zahl so weit drücken, dass auch diese Menschen wieder ein Stück Freiheit und Gemeinschaft genießen können. Das schließt ja umsichtige Lockerungen nicht aus.

  • yestoerty

    Du stellst das ja geradezu da, als würde es seelische Qualen für dein Kind bedeuten, wenn es sich mal selber mit etwas beschäftigen muss.

    Übrigens, auch, wenn man Geschwister hat, heißt das ja nicht, dass die deshalb gerne miteinander spielen.

    Was heißt denn, dass er Sozialkontakte "braucht"? Was passiert denn, wenn er sich selber mal mit etwas beschäftigen muss?

    Das schaffen andere Kinder doch auch. Das sind eben nun die Einschränkungen, mit denen man leben muss. Da wäre es höchste Zeit zu lernen, dass man sich eben auch selbst beschäftigt.

    Das heißt ja auch nicht, dass die Sozialkontakte völlig weg sind. Was ist denn mir dir oder dem Vater?

    Nach dem Home office seid ihr doch verfügbar täglich. Oder nicht?

    Absolut keine Argumente, warum man jetzt die Gesundheit aller riskieren sollte.

  • Ich bin froh, dass wir den Weg durch den Lockdown mit offenen Kinderspielplätzen gegangen sind und dass sich gezeigt hat, dass dieser Weg ebenso erfolgreich war wie andernorts die Kinder am Spielen zu hindern. Ich denke, das wird ein Vorteil für uns sein, wenn jetzt Massnahmen wieder gelockert werden, denn es gibt viel weniger Grund zur "Eskalation", da allgemein weniger Unzufriedenheit herrscht. Natürlich hat das zum Zeitpunkt als der Lockdown losging keiner wissen können. *Jetzt* wissen wir es aber und daraus kann man für die Zukunft lernen.

  • Wir reden hier nicht von "Mama mal 30 Minuten in Ruhe lassen", sondern von inzwischen 8 Wochen mit Mama und Papa als einzigem Kontakt. Und die Tatsache, dass du das zu einem Erziehungsproblem klein redest und offensichtlich wirklich nicht nachvollziehen kannst, wie schwerwiegend das für die Betroffenen ist, spricht Bände.

  • Ich habe nicht vor, den Thread nach weiteren Zitaten zu durchsuchen, um meine Äußerung zu "beweisen". Ich bin doch hier nicht vor Gericht, oder?

    Plattenspieler hatte diesen Begriff benutzt, deshalb hatte ich ihn zitiert, andere haben es ausgedrückt, ohne den konkreten Begriff zu verwenden und meinten trotzdem das Gleiche.

    Für mich (!) kam die Diskussion in manchen Teilen so rüber, als wären diejenigen, die noch keine Lockerungen befürworten, einfach schnell in der Ecke der "ängstlichen Panikverbreiter". Wenn dem nicht so ist, soll mir das nur recht sein.


    Vielleicht trifft mich das aber auch deshalb mehr als ich möchte, weil ich selber stärker betroffen bin. Mir geht es wie Roswitha111, ich habe selbst ein Hochrisiko-Kind.

    Der oft gebrachte Vorschlag, nur die Risikogruppen zu isolieren, hieße für mein Kind und meine Schüler vollkommene soziale Isolation auf Monate oder Jahre.

    Und genau davor habe ich tatsächlich Angst!

  • Jeder hat ein Recht auf Leben und wir sind es unseren älteren, behinderten und benachteiligten Mitmenschen schuldig, sie zu schützen, auch wenn es unangenehm ist.

    Ja. Unbedingt.


    Trotzdem muss man gerade jetzt aufpassen, diese Menschen nicht zu bevormunden und zu instrumentalisieren.


    Ein eindrucksvoller Beitrag dazu: https://www.rnd.de/gesundheit/…OBEFA6BDULC4N5WGZJG4.html


    Und auch wenn man mir jetzt wieder Fundamentalismus o. ä. unterstellt: Abtreibungen laufen seit der Corona-Krise unverändert weiter, tausende getötete ungeborene Kinder. Wer kümmert sich um deren Recht auf Leben?

  • Ich habe nicht vor, den Thread nach weiteren Zitaten zu durchsuchen, um meine Äußerung zu "beweisen". Ich bin doch hier nicht vor Gericht, oder?

    Nee. Aber Pauschalisierungen sind der Diskussion nicht dienlich. Weder von der einen noch von der anderen Seite. Also lassen wir es doch einfach bleiben.

  • Ich verstehe den lauter werdenden Ruf nach Lockerungen gut. Ich denke, dass es angesichts der weiter sinkenden Infektionszahlen auch angebracht ist, weitere Lockerungen vorzunehmen, aber nur Schritt für Schritt und unter entsprechenden (Hygiene-)auflagen. Und dass diese nicht eingehalten werden (können) oder die Leute aufgrund der Lockerungen wieder sorgloser werden und Abstand, Hygienemaßnahmen usw. nicht mehr gut einhalten, macht mir dabei die größten Sorgen. Dass alles zu schnell vergessen wird und viele Leute einfach wieder zur alten Normalität übergehen wollen, ohne dass die Pandemie überstanden ist. Dass es wahrscheinlich eine neue Normalität geben wird, zumindest für die nächsten Monate oder 1-2 Jahre (???), ist glaube ich noch nicht in allen Köpfen angekommen.


    Wir für unseren Teil als Familie sind sehr gut zurecht gekommen in den vergangenen Wochen und würden es auch ohne große Probleme noch ein paar weitere Wochen ohne Schaden davon zu nehmen durchhalten, aber ich kann mir denken, dass es nicht allen so geht...

  • Wir reden hier nicht von "Mama mal 30 Minuten in Ruhe lassen", sondern von inzwischen 8 Wochen mit Mama und Papa als einzigem Kontakt. Und die Tatsache, dass du das zu einem Erziehungsproblem klein redest und offensichtlich wirklich nicht nachvollziehen kannst, wie schwerwiegend das für die Betroffenen ist, spricht Bände.

    Danke. Dem habe ich nichts hinzuzufügen.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Das macht mir Angst:

    https://www.tagesschau.de/inla…weis-coronavirus-101.html

    und zwar richtige.

    Manchmal denke ich, einige unserer Politiker sind wirklich nicht ganz .... (jeder setze bitte die Beleidigung ein, die ihm einfällt).


    Der nächste Schritt wäre dann, dass die "Nichtimmunen" an ihrer Kleidung sichtbar ein Zeichen tragen. :sauer::sauer::sauer:

    Sorry, ich weiß, dass das extrem überspitzt ist, aber das fiel mir spontan ein.

    Für Conni: שמי מרים

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    Töten im Krieg ist nach meiner Auffassung um nichts besser als gewöhnlicher Mord. (Einstein)


  • Nee, Freunde, so läuft das nicht. Zitate bitte. Ganz konkret bezogen auf diejenigen, die hier immer noch aktiv mitdiskutieren und *nicht* aus dem Kontext gerissen. Und wenn jetzt nichts kommt, dann fange ich mal an zusammen zu kopieren, wie häufig mindestens ich hier schon geschrieben habe, dass ich die Lockdown-Massnahmen bei uns in der Schweiz zu keinem Zeitpunkt überzogen fand und dass ich es ausgesprochen begrüsse, dass die Massnahmen jetzt kleinschrittig und nicht alle zugleich wieder zurückgenommen werden. Dies steht im Übrigen nicht im Widerspruch damit, dass man gewisse Aspekte infrage stellen und kritisch diskutieren kann. Objektiv nachvollziehbare Argumente habe ich auch dafür mehr als genug genannt. Wenn ich nur meine persönliche Meinung äussere, dann kennzeichne ich dies auch entsprechend.

    DA würde ich nicht drauf warten, es sind immer die selben zwei, die bei sinnvollen Beiträgen verwirrt sind,, ich für meinen Teil habe dann die daraus für mich nicht (Achtung, persönliche Meinung und persönliches Empfinden!) mehr ganz so sinnvollen Beiträge ausgeblendet.

  • Und ich habe noch etwas. Eine große Wochenzeitung mit F... hat online diese Umfrage:



    Bei über 92000 abgegebenen Stimmen spiegelt das gut die Meinung der Leser (werden wohl sehr konservativ sein) wieder.

    Nur 30 % rechnen mit einem "normalen Leben" in den nächsten 3 Monaten. Auch das macht mir Angst.

    Ich sollte aufhören, solches Zeug zu lesen. Dringend!

    Für Conni: שמי מרים

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    Töten im Krieg ist nach meiner Auffassung um nichts besser als gewöhnlicher Mord. (Einstein)

  • Und mal eine persönliche Meinung zu dem "wir müssen die Älteren schützen":


    Mir stößt diese Argumentation in ihrem Absolutheitsanspruch inzwischen sehr unangenehm auf.

    Die Generation der heute 60+ jährigen hat den größten Wohlstandszuwachs in der Geschichte Deutschlands erlebt. Wir haben - zumindest im statistischen Mittel - die reichste Ruhestandsgeneration aller Zeiten. Gleichzeitig hinterlässt diese Generation ihren Nachfahren einen beispiellosen Schuldenstand, ein Sozialsystem das auf den absehbaren Kollaps zusteuert und eine Umwelt, die nicht weiter ausgebeutet werden kann ohne das Gleichgewicht dieses Planeten vollends über die Klippe zu stoßen. Sie selbst hat sich, zumindest im Ganzen, in den letzten 30 Jahren alles andere als solidarisch mit den Jüngeren verhalten.

    Und nun kommt es zu einer Krise und es wird erwartet, dass man alles dem Gesundheitsschutz der Älteren unterordnet. Wenn man als älterer Mensch so argumentiert, kann man das gut als humanitären Standpunkt verkaufen, man verdeckt dabei aber natürlich, dass dieser Standpunkt einem auch den höchsten individuellen Nutzen bringt: man selbst wäre natürlich von den gesundheitlichen Risiken potentiell stärker betroffen als jüngere, gleichzeitig wären ein Großteil der Generation von den finanziellen Folgen kaum betroffen, weil der eigene Wohlstand bei vielen ausreicht, den Lebensstandard auch in der erwartbaren Wirtschaftskrise zu halten und weil es in Deutschland Tradition hat, dass die Lasten hauptsächlich von der arbeitenden Bevölkerung getragen werden. Beispiel: Nach der Wirtschaftskrise 2008 wurde die Rentenformel außer Kraft gesetzt, damit die Renten nicht an sinkende Einkommen angepasst werden müssen, wenn es dann gut läuft, wie in den letzten 2 Jahren, werden direkt neue Mütter- / Respekts- / Sonstwasrenten erfunden (bitte keine Bedürftigkeitsprüfung, das wäre ja gegen die Würde).

    Natürlich haben Menschenleben den höchsten Stellenwert! Das Dilemma ist für die jüngere Generation nicht zu lösen. Aber ich würde mir zumindest mal wünschen, dass diejenigen, die jetzt von dieser Prämisse profitieren, auch mal ihren Beitrag bei den Folgen leisten. Ich glaube nicht, dass das passieren wird.

  • Verstehe ich das richtig? Du sagst also, dass wir Menschen auf Risikogruppen nicht bevormunden sollten (richtig, genau deshalb müssen wir ja alle unseren Teil beitragen und nicht verlangen, dass diejenigen sich eben isolieren sollen), aber ungewollt schwangere Frauen sollten wir schon bevormunden und ihnen Abtreibungen untersagen? :autsch:

  • Ich habe ehrlich gesagt nirgends gesehen oder gelesen, dass Angehörige der Generation 60+ selbst fordern, dass wir doch für sie zuhause bleiben sollen. Im Gegenteil, viele finden das übertrieben und es ist ihnen unangenehm, dass wegen ihnen alle diese Entbehrungen auf sich nehmen (zumindest in meinem Umfeld).


    Es geht ja aber eben einerseits nicht nur um ältere Mitbürger*innen, sondern auf um die Millionen anderen Menschen aus Risikogruppen. Und andererseits gebietet für mich einfach mein moralischer Kompass und mein soziales Verantwortungsgefühl, keinen Unterschied nach Alter, Herkunft, sozialem Stand etc. pp. zu machen.

  • Aber man kann doch nicht wie jetzt einfach Kinder zu Hause isolieren. Die kommen ja oftmals nicht zum einkaufen raus und selbst ein Videotelefonat ersetzt keine spielerische Interaktion mit Gleichaltrigen.

    Ich merke jedenfalls einen deutlichen Unterschied in meinen Kindern nach 3 Tagen Kindergarten letzte Woche, auch wenn sie jetzt wieder 4 Tage zu Hause sind.

    Und Spielplätze öffnen, aber indirekt verbieten mit zwei Familien im Garten zu spielen ist halt auch suboptimal.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

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