Korrekturfach und Sozialleben

  • Zitat aus der Pressemitteilung:


    Die baden-württembergischen Ergebnisse der bundesweiten Studie „LaiW – Lehrerarbeit im Wandel“ sind alarmierend: Gymnasiale Lehrkräfte sind hohen beruflichen Belastungen ausgesetzt und leisten regelmäßig in großem Umfang unvergütete Mehrarbeit. Die gesundheitsgefährdeten Risikogruppen, die unter psychischen Belastungen, Burnout-Symptomen und der Entgrenzung ihrer Arbeitszeit leiden, sind viel zu groß. „Voraussetzung für eine Verbesserung der Unterrichtsqualität und des Bildungserfolgs der Schülerinnen und Schüler ist die längst überfällige Entlastung der gymnasialen Lehrkräfte“, so der Landesvorsitzende des PhV BW, Ralf Scholl.


    Danach folgt ein recht plausibles 7-Punkte-Programm. Und das passt zum Thema hier. Denn weniger Korrekturen bzw. mehr Zeit dafür gäben wieder mehr Zeit zur Konzentration aufs Wesentliche: den Unterricht.


    Schön wär’s.

  • Konzentration aufs Wesentliche: den Unterricht.

    Ein weit verbreiteter Irrtum: Eine Tätigkeit, auf die gerade einmal 44% der Arbeitszeit entfallen, kann nicht die wesentliche sein.

  • Ich bin ein relativ junger Lehrer und muss sicher (noch) nicht zum Arzt, weil mir das Arbeitspensum auf die Gesundheit schlägt.

    Das dachte ich, bis es dann zu spät war. Jetzt leide ich an einer chronischen, lebensbedrohlichen Erkrankung.


    Der Hinweis auf die Intervention bei der Kursplanung ist gut gemeint, ich werde allerdings nicht stärker belastet, als die Kollegen.

    Wenn ihr alle so umfangreich in der Oberstufe eingesetzt werdet, wer macht denn dann den Unterricht in der Unter- und Mittelstufe?


    Was auch immer du jetzt machst, viel Glück.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Für mich ist es das Wesentliche. Inklusive der Vorbereitung.

    Den Roman lesen, die Reihenplanung machen, die Stundenziele festlegen, Arbeitsaufträge überlegen.

    In Frz und D wechseln Themen und Bücher recht oft.


    Ich möchte das in Ruhe machen, mit Freude und Muße. Durchdenken. Und nicht nach Unterricht und Konferenzen (jede Woche 1) und Korrekturen. So ist es aber de facto nicht.


    Daher freue ich mich sehr über die Darstellung des PhV.

  • Ein weit verbreiteter Irrtum: Eine Tätigkeit, auf die gerade einmal 44% der Arbeitszeit entfallen, kann nicht die wesentliche sein.

    Damit beschreibst du den Ist-Zustand. Aber man darf über diesen Ist-Zustand doch etwas traurig sein, oder? :)

  • Damit beschreibst du den Ist-Zustand. Aber man darf über diesen Ist-Zustand doch etwas traurig sein, oder? :)

    Sicher - dann müsste man aber auch in Kauf nehmen, dass bei gleichbleibender Arbeitszeit das Deputat erhöht wird. Ich hatte das übrigens auch eher ironisch gemeint und bin durchaus auch der Auffassung, dass guter Unterricht das Kerngeschäft des Lehrers sein sollte.

  • Ich bin ein relativ junger Lehrer und muss sicher (noch) nicht zum Arzt, weil mir das Arbeitspensum auf die Gesundheit schlägt. Ich möchte aber präventiv agieren und eine solche Situation für die fernere Zukunft vermeiden.

    Ich hoffe, dass es dir gelingt. An manchen Stellen klingt es für mich (!!) aber so, als solltest du dir mal Gedanken machen.


    Z.B. wenn du schreibst, dass du dein Hobby fürcden Job aufgegeben hast, deine Dates deswegen absagst, keine Lust mehr auf Vorbereitungen hast, dir die Energie für alles mögliche fehlt.


    Gerade auch im Vergleich zu deinem Thread noch vor nem Jahr, da war zwar auch vieles negativ aber nicht so negativ.


    Was sagen denn deine Freunde/Familie zu deiner Situation? Frag sie mal, ob du dich verändert hast.

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

  • Z.B. wenn du schreibst, dass du dein Hobby fürcden Job aufgegeben hast, deine Dates deswegen absagst, keine Lust mehr auf Vorbereitungen hast, dir die Energie für alles mögliche fehlt.

    Wo gehobelt wird, fallen Späne. Ja, normal ist das nicht, aber man wird auch älter....


    Nur, was soll man dann machen? Kündigen ohne einen neuen Job wäre keine Option für mich. Ein auskömmliches Business konnte ich nebenbei bisher auch noch nicht aufbauen. Also bleibt nur weitermachen und zwar so, dass es einigermaßen erträglich bleibt.

  • Wo gehobelt wird, fallen Späne. Ja, normal ist das nicht, aber man wird auch älter....


    Nur, was soll man dann machen? Kündigen ohne einen neuen Job wäre keine Option für mich. Ein auskömmliches Business konnte ich nebenbei bisher auch noch nicht aufbauen. Also bleibt nur weitermachen und zwar so, dass es einigermaßen erträglich bleibt.


    Tipps bzgl beruflichen Veränderungen/Erleichterungen gab es glaub ich schon einige.


    Wenn auch Familie und Freunde sagen, dass du dich ziemlich verändert hast, dann solltest du vielleicht professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

    Die Tipps würden aber nicht grundsätzlich etwas ändern. Dazu bedürfte es kleinerer Kurse/Klassen, weniger Deputatsstunden, weniger Zusatzaufgaben, etc.

    Das meinte ich mit, du siehst alles nur negativ und gehst auf Tipps etc nicht ein.

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

  • Du solltest aber zuerst einmal versuchen, dass zu ändern, was du ändern kannst, und nicht drauf hoffen, dass sich das ändert, worauf du kaum oder keinen Einfluss hast.


    Das meinte ich mit, du siehst alles nur negativ und gehst auf Tipps etc nicht ein.

    Ja doch, ich gehe auf Tipps ein.


    Und nein, ich sehe nicht alles Negativ, sondern nenne Missstände beim Namen, die dringend änderungsbedürftig sind.

  • Es gibt auch KollegInnen, die prof. Hilfe angenommen haben, die nicht aus der PKV geschmissen wurden.

    Was bringt es einem, wenn man immer so weitermacht und dann irgendwann vorzeitig in Pension muss? Nix!

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