Tut es nicht !

  • Dann solltest du wohl an ein berufliches Gymnasium oder in die Erwachsenenbildung gehen Hanssol333, sonst ist es eher utopisch keine Klassen der Unterstufe zu erhalten. Als Seiteneinsteiger muss man sich halt auch bewusst machen, dass man nur zum Zug kommt, wo Mangel herrscht und das ist bis auf wenige Fächer nicht das Gymnasium, sondern alle anderen Schularten. Realschule und Hauptschule sind offensichtlich auch Schularten, die man nicht unterschätzen darf in ihrem pädagogischen Anspruch. Das kann nicht jeder, was als individuelle Erkenntnis doch auch hilfreich ist.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich hab den ersten Beitrag eben noch mal gelesen und sehe mich wieder darin bestätigt, dass diese massenhafte Quereinsteigerei großer Käse ist. Nicht, weil grundständig Studierte die tolleren Lehrer wären, sondern weil die Gründe, später in den Schuldienst zu wechseln in pimaldaumen 95 von 100 Fällen die falschen sind. Es geht zu oft schief und insofern hat die TE Recht, es sollte keine Werbung für Quereinstieg in den Lehrerberuf gemacht werden.

  • Warum gibt es eigentlich kein Lehramtsstudium:

    Naturwissenschaften für Sek I ?


    Das Problem, dass für diese Schulform zu wenige Lehramtsabsolventen

    mit Chemie, Physik da sind , könnte man doch lösen.

    Es gibt zuviele mit Bio, also sollte es ein Studium geben,

    dass die Grundlagen aller drei NW Fächer zumindest auf Abitur

    Niveau vermittelt und die Didaktik für Sek I\ Schulversuchspraktika.

    So käme man weiter, anstatt mit QE, die dann nicht richtig begleitet

    und integriert werden.

  • Ich habe hier genausogut ein Recht mitzuschreiben wie Ihr beiden Nasen.

    Bitte halte dich an die Netikette. Solche Bemerkungen fallen auf dich zurück.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Also wenn ich nochmal als Lehrer arbeiten sollte.

    -auf keinen Fall Hauptschule/Förderschule/Regionalschule

    -nach Möglichkeit SUS die schon etwas älter sind. Berufsschule oder Schüler die auf den 2. Bildungsweg Abitur machen wollen.

    -AUF GAR KEINEN FALL Schüler in den Klassen <8, musste da mal Vertretung machen.

    Das Leben ist kein Wunschkonzert - und das Lehrerleben sowieso nicht. Du wirst dort eingesetzt, wo du gebraucht wirst.

    Ich arbeite an der Haupt-/Werkrealschule. In der Regel als Klassenlehrer mit vielen Unterrichtsfächern in dieser Klasse. Da hat man dann schon ein "Standing" und einen guten Bezug zu den Kids.
    Ich verstehe auch die Situation der Vertretungslehrer. In meiner Laufbahn war ich schon ein paar Mal als "KV"-Lehrer (Krankheits-Stellvertretung) eingesetzt. Das ist das beste Training für Standup-Comedians und für die Entwicklung eines dicken Fells. Und ja - Wissen um pädagogische und didaktische Grundlagen ist hilfreich. Wer das studiert hat, ist eindeutig im Vorteil.

    Wenn man nur als Vertretungslehrer arbeitet, kann man kein Urteil über Schule oder Schularten abgeben. Da kann man nur Glück haben - oder genug Erfahrung und pädagogischen Verstand, um in solchen Situationen klarzukommen.
    Vertretungs- UND Fachlehrer in kleinen Fächern ist allerdings die Höchststrafe ;)
    Aus dieser Tätigkeit kann man jedoch kein allgemeingültiges Urteil zum Lehrerdasein ableiten.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • In BW kann man aktuell im Lehramtsbachelor auch zwei Nebenfächer kombinieren (inwieweit das schulisch sinnvoll ist oder einen später beruflich glücklich macht ggf. jede Stunde eine neue Klasse zu unterrichten sei dahingestellt), insofern sind da auch Kombinationen wie Chemie-Physik möglich geworden, die man in meiner Studienordnung beispielsweise nur in Kombination mit einem schulischen Hauptfach studieren konnte.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Aktuell unterrichten das Fach NW, Naturwissenschaften bis Kl. 7

    in NRW alle Kollegen aus diesem Bereich.

    Also auch der Biolehrer die Optik, der Physiklehrer das Ökosystem usw.

    Sinnvoller wäre doch ein interdisziplinäres Studium NaWi.

    Auch für die Jgstf. 8 bis 10.


  • Wenn (wenn!) es so abläuft, dann macht es keine Freude und dann macht es krank, ja, und das gibt es auch, ja.


    Aber es gibt auch immer noch Lehrer, die ihre Klassen in den Griff bekommen. Sie können dich und andere beraten. Dass uns manchmal auch die Bedingungen Knüppel vor die Beine werfen, kritisiere ich seit Jahren.

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Ich fasse mal zusammen:

    Die meisten derjenigen, die sich in meiner Aussage nicht wiederfinden können,

    kommen von der beruflichen Bildung BBS, BK und vom Gymnasium,

    einige wenige auch aus dem Gesamtschulbereich. Von dort kommen auch einige

    Kommentare, die ähnliches erlebt haben.


    Insgesamt glauben diejenigen, die mich kritisieren (bis hin zu Wollsockes, "was fuer ein Sch--), das man die Verhältnisse in den schwierigen Klassen schon hinbekommen hätte, wenn man denn eine "ordentliche" pädagogische Ausbildung genossen hätte.


    Ich frage mich dann aber auch: Kommt ihr aus dem Bereich Naturwisasenschaften ?

    Habt ihr schon einmal eine 7, 8, 9, Klasse in einem für optische Versuche verdunkelten Raum erlebt ? Habt ihr schon mal mit einer Klasse an Bunsenbrennern gearbeitet oder Gruppenarbeiten betreut, bei denen echte Teamarbeit an technischen Geräten verlangt war ?

    Diejenigen, die glauben etwas mehr "classroom Management" reicht,

    kennen Unterricht mit Arbeitsblättern und Büchern in Deutsch, Geschichte und SoWI. Das ist etwas anderes. Und ihr habt die fehlenden anderen Fächer:

    Technik, Physik, Informatik und Chemie nicht in ausreichender Anzahl studiert, warum eigentlich nicht ?


    Die meisten Seiteneinsteiger können Anfängern im Praktikum gutes Experimentieren beibringen. Sie kennen mögliche Fehler und bringen viel Geduld mit. Aber all das ist nicht möglich in beschriebenen schwierigen Klassen, selbst mit nur einigen wenigen Lernverweigerern und Störern, die noch dazu im Fachraum bleiben müssen und die man nicht zu einer "Lerntheke, einem Auszeitraum, oder

    zum Schulleiter schicken kann.


    Ich würde gerne an einer Gesamt- oder Hauptschule unterrichten, wenn ich wüsste, dass ich ein ausreichendes Backup und Gehör beim Schulleitungsteam finde, in dem meistens an denjenigen Schulen, an denen es gehakt hat, kein Physik- oder Chemie- oder Techniklehrer war.


    P.S.: Nicht alle Lehramtsstudenten studieren aus den ethisch "richtigen" Gründen und nicht alle Seiteneinsteiger sind arbeitslose Spinner, die sonst keinen Job finden.

  • In Klassen, in denen mir Gruppenarbeit um die Ohren fliegt, mache ich keine mehr. Wenn Du das Gefühl hast, es sei in einer Klasse zu gefährlich, um Experimente mit gefährlichen Geräten zu machen, dann lass es. Erkläre es den SuS ruhig.

    Ich hatte auch schon eine Klasse, mit der ich einen Ausflug, den ich zu einem bestimmten Thema in jeder Klasse mache, einfach nicht gemacht habe. Ich hatte das Gefühl, dass ich mit denen nicht vor die Tür gehen konnte, also habe ich das gelassen.


    Ich möchte mich aber doch ganz entschieden dagegen wehren, dass hier das Gerücht verbreitet wird, an Gesamtschulen sei kein geregelter Unterricht möglich. Das stimmt so pauschal einfach nicht. Genauso, wie nicht stimmt, dass Gymnasium automatisch den Lehrerhimmel bedeutet.

  • Ich bin am BK, wir beschulen viele, die es woanders auch eben "nicht gepackt haben". Also vom Hauptschulabschluss bis zum Techniker ist alles dabei. Sind vielleicht älter, aber das macht es nicht zwingend einfacher, dafür kommen Drogen oder Sprachbarrieren hinzu. Von Unlust ganz zu schweigen. Aber Schulpflicht ...


    Ja ich komme aus dem Bereich, @Wollsocken80 übrigens auch. ;) Warum fragst du?


    Ich weiß nicht, warum andere es nicht studieren, ich weiß auch nicht, warum so viele trotz Studium dann doch Richtung Lehramt wollen. (Wobei, bei manchen weiß ich es, wenn nach dem Studium keine Perspektive mehr auf dem Markt ist, da ist Schule näher an Uni (dozieren), als Wirtschaft)


    Ausgebildete Lehrer können das Experimentieren auch beibringen, warum sollten sie nicht? Ich kenne genug mögliche Fehler. Lerne mit jeder Klasse und mit jedem Kollegen auch neu dazu.


    So richtig weiß ich nicht worauf du hinaus willst.


    Jede Schule hat ein anderes Klientel und auf jedes müsste ich mich einstellen. Für mich wäre Sek I einfach nichts, unabhängig von der Schulart, deswegen eine bewusste Entscheidung für die Schulform. Das steht gerade ja auch Seiteneinsteigern auch frei.

  • Insgesamt glauben diejenigen, die mich kritisieren...

    Dich persönlich kritisiert keiner, sondern allenfalls die Pauschalaussage und die Struktur des Seiteneinstiegs.


    Insgesamt glauben diejenigen, die mich kritisieren (bis hin zu Wollsockes, "was fuer ein Sch--), das man die Verhältnisse in den schwierigen Klassen schon hinbekommen hätte, wenn man denn eine "ordentliche" pädagogische Ausbildung genossen hätte.

    Ja, da hast du Recht. Wenn du die entsprechenden Techniken an die Hand bekommen hättest, dann wäre es vermutlich weit leichter für dich gewesen. Da kannst du persönlich nichts zu, sondern das ist ein strukturelles Problem der Art und Weise, wie in vielen Bundesländern der Seiteneinstieg organisiert ist. Vertretungskräfte stoßen auf das gleiche Strukturproblem.


    Ich frage mich dann aber auch: Kommt ihr aus dem Bereich Naturwisasenschaften ?

    Habt ihr schon einmal eine 7, 8, 9, Klasse in einem für optische Versuche verdunkelten Raum erlebt ? Habt ihr schon mal mit einer Klasse an Bunsenbrennern gearbeitet oder Gruppenarbeiten betreut, bei denen echte Teamarbeit an technischen Geräten verlangt war ?

    Physikunterricht in allen Klassen :thumbup:

    Schülerexperimente in 80% aller Physikstunden:thumbup:

    Optikunterricht mit abgedunkeltem Klassenraum :thumbup:

    Arbeit mit Bunsenbrennern :thumbup:

    Technikunterricht an Maschinen:thumbup:


    Diejenigen, die glauben etwas mehr "classroom Management" reicht,

    Vielleicht kommt das jetzt bei mir falsch an, aber das klingt für mich so, als schätzt du den Stellenwert von Classroom Management tatsächlich nicht adäquat ein, sondern unterschätzt die Wichtigkeit.


    Die meisten Seiteneinsteiger können Anfängern im Praktikum gutes Experimentieren beibringen. Sie kennen mögliche Fehler und bringen viel Geduld mit. Aber all das ist nicht möglich in beschriebenen schwierigen Klassen, selbst mit nur einigen wenigen Lernverweigerern und Störern, die noch dazu im Fachraum bleiben müssen und die man nicht zu einer "Lerntheke, einem Auszeitraum, oder zum Schulleiter schicken kann.

    Das ist tatsächlich ein Fokus auf die falschen Kompetenzen.

    Du brauchst Klarheit, Struktur, einen allgegenwärtigen Blick, Präsenz und in jeder Situation klare Konsequenz um eine Klasse zu unterrichten. Gedult alleine greift da zu kurz. Die Herausforderung ist nicht das Management der individuellen Lernsituation sondern das Management der sozialen Lernsituation.

    Ausschluss von Schülern ist dabei übrigens auch in der Regel kein adäquates Mittel, sondern letztlich nur die Konsequenz davon, dass das Classroom Management vorher schief gelaufen ist.


    ... und natürlich gibt es auch nach Jahren Erfahrung bei jedem Kollegen immer mal wieder vereinzelte Stunden, wo das schiefläuft.

    Einmal editiert, zuletzt von kodi () aus folgendem Grund: Fehlendes Wort ergänzt

  • Insgesamt glauben diejenigen, die mich kritisieren (bis hin zu Wollsockes, "was fuer ein Sch--), das man die Verhältnisse in den schwierigen Klassen schon hinbekommen hätte, wenn man denn eine "ordentliche" pädagogische Ausbildung genossen hätte.

    Häh? Das mit der Frau Dr. rer. nat. Dipl. Chem. war toternst. Ich habe in der physikalischen Chemie promoviert, unterrichte seit 6 Jahren Chemie am Gymnasium und an der Fachmittelschule (entspricht der deutschen Realschule), ab nächstem Schuljahr auch Physik. Ich hatte zu Beginn meiner Karriere auch die Burschen aus dem Niveau A (entspricht der deutschen Hauptschule) an der Berufsschule. Das war mir zu langweilig, deswegen habe ich mich fürs Gymnasium entschieden. Zu langweilig, nicht zu anstrengend.


    Edit: Es sind 7 Jahre. Corona-Lagerkoller-Zeitwahrnehmungsverlust.

    Einmal editiert, zuletzt von Wollsocken80 ()

  • Guten Morgen!


    Ich möchte Rieke hier schon etwas den Rücken stärken. Tatsächlich kenne ich alle von ihr beschriebenen Sitationen. In meinen Klassen wurde teilweise auch nicht mehr experimentiert oder einige SuS bekamen auf den Zeugnissen eine 6, weil sie ihre Eltern nie die Erlaubnis/Sicherheitsunterweisung unterschreiben ließen und somit nie teilnehmen durften.

    Ich finde auch, dass es in jeder Klasse mindestens zwei Schüler gibt, die die neue Lehrkraft erst einmal testen und provozieren. Wenn man hier "verliert", kann man den Unterricht in dieser Lerngruppe quasi aufgeben. Wenn die Schule kein gutes Regelsystem verfügt, ist man hier auch oft aufgeschmissen.

    Dazu kommen natürlich die SuS mit Lernschwierigkeiten (Lerner oder hart an der Grenze), LRS (können die Aufträge nicht sinnentnehmend lesen), Sprachproblemen (DAZ), Verhaltensauffälligkeiten (z.B. Em-Soz., AD(H)S...), psychischen Problemen.... Bei einer heterogenen Schulform mit Kursgrößen bis 33 ist so einiges vorhanden, nur nicht unbedingt genug Mobiliar. :zahnluecke:

    Meine absolut traumhafte 5 bringt gerade die Referendarin zur Verzweiflung und voller Panik auf ihre UB blicken. Da sind diese zwei besagten Kids halt (und all die anderen) auch vertreten.

    Es dauert, bis man für sich den richtigen Weg gefunden hat, wie man mit diesen Anforderungen umgeht. Ich kenne einige ausgebildete Pädagogen, die regelmäßig verzweifeln und im LZ weinen, die Klassen oder Kurse auf keinen Fall mehr unterrichten möchen. Und ich kenne Seiteneinsteiger, die ein unfassbar tolles Standing haben und ganz großartige Kollegen und Pädagogen sind.


    Nur am Rande: Es gibt doch jetzt irgendeine neue Sendung, in der Promis einen auf Vertretungslehrer machen. Ich habe lediglich eine Vorschau gesehen und dachte mir direkt: Sehr gut, schickt die doch mal in ein gut situiertes Gymnasium in die Vorzeigeklasse. Dadurch denkt wieder jeder Hans und Franz, wie einfach der Beruf Lehrer doch ist...

    Noch was am Rande: Eine Bekannte von mir wollte vor ein paar Jahren als Seiteneinsteigerin in der HS anfangen. Sie rief mich wegen einiger Fragen an. Ihr Fazit: Lehrer könne sie als Alleinerziehende auf jeden Fall als Vollzeitstelle machen. Man müsse nur Bücher aufschlagen und ein paar Seiten kopieren. Es wäre für sie gar kein Problem in der HS, denn mit "Asis" konnte sie schon immer gut. Mein gemeiner innerlicher Gedanke: Hoffentlich bekommt sie den Job. Hat sie nicht.


    Der Umgang mit herausfordernden Situationen fehlt meiner Ansicht nach in der Lehrerausbildung.

  • Der Umgang mit herausfordernden Situationen fehlt meiner Ansicht nach in der Lehrerausbildung.

    Dafür kann es keine theoretische Ausbildung geben, das lernt man nur, indem man es tut und von einem Mentor dabei begleitet wird.

  • Meine absolut traumhafte 5 bringt gerade die Referendarin zur Verzweiflung und voller Panik auf ihre UB blicken. Da sind diese zwei besagten Kids halt (und all die anderen) auch vertreten.

    Es dauert, bis man für sich den richtigen Weg gefunden hat, wie man mit diesen Anforderungen umgeht. Ich kenne einige ausgebildete Pädagogen, die regelmäßig verzweifeln und im LZ weinen, die Klassen oder Kurse auf keinen Fall mehr unterrichten möchen. Und ich kenne Seiteneinsteiger, die ein unfassbar tolles Standing haben und ganz großartige Kollegen und Pädagogen sind.

    Was ich nicht verstehe ist, warum das in Deutschland so verbreitet und üblich ist. Wird hier einfach zu viel toleriert? Haben wir zu wenig Maßnahmen an der Hand?

    Eigentlich müssten solche Schüler, die im Unterricht vehement austicken oder dauernd stören, aus dem Unterricht entfernt werden. Die müssten dann direkt in eine Erziehungsanstalt bis sie beschulbar sind. Stattdessen lässt man sich in Deutschland von solchen SuS den Unterricht zerbomben.

    Wenn man so Videos aus Asien sieht, wo noch viel größere Klassen total diszipliniert arbeiten, kann es doch nur ein kulturelles Problem sein.

    Man kann mir nicht erzählen, dass Kinder in dem Alter sich nicht diszipliniert verhalten könnten.

    Ich bin jedes Mal schockiert, wenn ich so ein Kind in einer Klasse habe. Am Gymnasium bei mir zum Glück immer nur wenige Kinder in der Klasse, aber die sind enorm störend und hinderlich. Frage mich dann immer, wer die auf das Gymnasium gelassen hat.

    Das ist doch die Schulform für lernfähigke und lernwille SuS, warum darf man da dann hin, wenn nur eine der beiden Prämissen zutrifft?

    Ich glaube, wenn es da striktere Maßnahmen gäbe (SuS schnell aus den Klassen nehmen und in entsprechende Angebote von Sozialpädagogen / Erziehern übergeben), dann würden die Eltern da auch viel mehr dafür sorgen, dass die Kinder sich in der Schule benehmen.

    Die meisten Eltern von Problemkindern schicken ihre unerzogenen Kinder ja täglich in die Schulen nach dem Motto "Sollen die sich doch um die Erziehung kümmern". Die Erziehungspflicht von den Eltern wird so selten eingefordert.

  • Das Wichtigste ist doch, dass die Forderung nach harter Hand asiatischen Vorbildes nie ausstirbt. Überwachung, Restriktion, wertende Einteilung von Menschen in Gruppen... Ist der eine mal nicht anwesend, übernimmt ganz sicher ein anderer hier die Position:top:

  • Dafür kann es keine theoretische Ausbildung geben, das lernt man nur, indem man es tut und von einem Mentor dabei begleitet wird.

    Jein. Die Praxis ist bestimmt der beste Lehrer. Dennoch hatte ich als fertige Lehrerin zwei sehr hilfreiche Fortbildungen. Bei der einen ging es um den Umgang mit schwierigen Schülern, bei der anderen um den Umgang mit schwierigen Eltern. Zum einen hat man hier eine Rechtssicherheit erlangt. Was darf ich eigentlich machen, wenn mir z.B. ein Schüler völlig ausflippt, mich angreift, einen anderen Schüler angreift, sich selbst verletzt? Uns wurden sogar Techniken gezeigt, wie ich im Notfall einen Schüler sichern kann. Ja, wir dürfen die nämlich wirklich anfassen. Es wurden auch Konzepte vorgestellt, z.B. die Einrichtung eines Trainingsraumes u.ä.

    Auch die SL hat teilgenommen und es wurde noch mal verdeutlicht, wann die Polizei, das JA etc. definitv zu informieren sei, wann die Fürsorge für die Kollegen zu greifen hat.

    Für den Umgang mit schwierigen Eltern wurden tatsächlich auch erst mal Techniken und "Mantras" vorgestellt, wie man sich selbst von diesem Konflikt distanzieren kann, um wirklich nur noch auf professioneller Ebene sachlich zu agieren. Auch wurden Rollenspiele durchgeführt mit aggressivem Verhalten und aktuelle Probleme besprochen und mit möglichen Handlungsoptionen versehen.

    Letztendlich hatte ich nach diesen Fortbildungen mehr Sicherheit und tatsächlich einige Handlungsmöglichkeiten in petto.

    Wünschenswert wären solche Fortbildungen in der Lehrerausbildung. Bei mir wurde der Punkt "Elterngespräche" aufgrund von Zeitmangel sogar gestrichen...


    Was ich nicht verstehe ist, warum das in Deutschland so verbreitet und üblich ist. Wird hier einfach zu viel toleriert? Haben wir zu wenig Maßnahmen an der Hand?

    Eigentlich müssten solche Schüler, die im Unterricht vehement austicken oder dauernd stören, aus dem Unterricht entfernt werden. Die müssten dann direkt in eine Erziehungsanstalt bis sie beschulbar sind. Stattdessen lässt man sich in Deutschland von solchen SuS den Unterricht zerbomben.

    Puh... Diese "vehement austicken(den) oder dauernd stören(den)" Schüler haben sehr oft einen Backround, den ich nicht meinem ärgsten Feind wünschen würde. Deine "Lösung" ist ganz sicher keine.

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