Schulöffnungen Bayern

  • Ich schreibe doch schon die ganze Zeit, dass die Schulen überhaupt nichts damit zu tun haben, wenn junge Erwachsene sich in Kneipen infizieren.


    Wir wissen, die Schulen tragen *nicht* zur Verbreitung des Virus bei. NICHT.


    Das einzig grössere Ding, das medial bekannt wurde, lief an der Kantonsschule Wettingen, die eine komplette Jahrgangsstufe für eine Woche nach Hause schicken mussten, weil sich das Virus nachweislich über die Klassen dieser Jahrgansstufe verteilte. In den Abschlussklassen laufen halt klassenübergreifende Kurse, das ist unvermeidbar und das birgt natürlich ein gewisses Risiko.

    Dann sind Schulen wohl doch betroffen,

    in Deutschland gibt es nach ein paar Wochen Schulzeit nachweislich die Verbreitung an mehreren Schulen, zuerst bekannt wurde Hamburg mit inzwischen knapp 40 Infizierten.


    Tatsächlich gibt es vor Ort einige SuS und Quarantänen... und die Schüler sind jung und haben sich ganz sicher nicht in einer Kneipe angesteckt.


    Klassenübergreifende Kurse laufen hier schon sehr früh, da z.B. Religion oder Sprachen in Kursen unterrichtet werden, ab Klasse 5 oder 6. Deshalb hat man sich auf das Wort Kohorte geeinigt, das auch den Jahrgang bezeichnen kann, sodass diese Kurse weitergehen können. Entsprechend groß sind die Kohorten.

    Die jahrgangsübergreifenden Pflicht-Arbeitsgemeinschaften an den Grundschulen sind derzeit nicht möglich.


    . In der Tat gab es bei uns im Land auch nur eine Person im wissenschaftlichen Bereich, die das hat behaupten wollen: Tanja Stadler, ETH Zürich. Eine Deutsche übrigens. Ein Schelm ... Sie wurde von der Politik und den Medien zurückgepfiffen


    ? Ich weiss nicht, wie der Kantonsarzt in Basel-Stadt entscheidet, wen er in Quarantäne schickt. Interessiert mich auch nicht. Der hat Medizin studiert, er wird sich bei der Festlegung der Kriterien schon was gedacht haben.


    Darüber hinaus entscheiden Ärzte aber halt immer über biologische Systeme aka Menschen und da gibt es selten ein eindeutiges so oder so. Geh mal mit einem kaputten Gelenk zu drei verschiedenen Orthopäden. Der erste will operieren, der zweite Cortison spritzen und der dritte schickt Dich zur Physio. Irgendwo findest Du bestimmt noch einen Trottel, der Dir erzählt Du musst Dich nur basisch ernähren, dann wird's wieder heil. Der vierte ist sicher ein Idiot, die ersten drei haben aber gute und fachlich fundierte Argumente für ihren Rat.


    Lassen wir doch einfach Leute mit entsprechender Fachkompetenz ihre Entscheidungen treffen.

    Wenn es so einfach wäre, gäbe es ja nicht so viele unterschiedliche Meinungen und Ansätze, bei denen offenbar auch viele andere mitreden wollen und ihre Interessenverfolgen.

    Unterschiedliche Facharztmeinungen allein sind bei orthopädischen Problemen schon doof, hier betrifft es aber weit mehr Menschen, wenn Ärzte darüber entscheiden, wer in Quarantäne gehen soll, oder Politiker ohne ihren Facharzt die Entscheidung beeinflussen oder verändern.


    Warum man Arbeitsschutz in Schulen nicht beachten muss, kann ich immer noch nicht verstehen.

    Warum man Regeln aufstellt, an die man sich dann als Land selbst nicht halten will, auch nicht.


    Dass die Erwartungen unterschiedliche sind, wird in diesen Foren sehr offensichtlich.

    Da geht es um Zahlen, aber wohl am ehesten um die Entscheidung für den Schuz und das Eindämmen oder für ein Laufenlassen und Grundimmunisieren.

    Das bedingt dann auch die unterschiedliche Bewertung der Lage an den Schulen.


    Tatsächlich sind Schulen Großveranstaltungen, für die die Pflicht zur Teilnahme besteht. Meiner Meinung nach sollte man dort besonders genau hinsehen und zum Schutz aller entscheiden, gerade weil man sich der Situation nicht entziehen kann.

    An allem anderen nehme ich freiwillig teil oder bleibe fern.


    Reichen die Regelungen nicht aus, gehen eben alle wieder nach Hause und müssen mit Distanzlernen leben, ihre Freizeit erheblich einschränken, ihren Arbeitsplatz verlassen, weil sie die eigenen Kinder den gesamten Tag betreuen müssen.

  • Dafür, dass Herr Söder in den Medien war und sich für seine klaren Vorgaben feiern ließ.

    Dass das dann in BY gar nicht umgesetzt wird und der Plan in den Wind geschrieben wird, steht ja dann nicht auf der Titelseite.

    Ich finde eigentlich, dass ein starres Festhalten an Zahlen nicht sinnvoll ist - man muss das Umfeld beobachten und daher entscheidet das Gesundheitsamt dann dementsprechend - wenn es das personell leisten kann. Wir waren jetzt in den ersten zwei Wochen so "brav" und hatten aktuell keine Problemfälle, daher bin ich gespannt, ob wir es so halten können.

  • Ich finde eigentlich, dass ein starres Festhalten an Zahlen nicht sinnvoll ist - man muss das Umfeld beobachten und daher entscheidet das Gesundheitsamt dann dementsprechend - wenn es das personell leisten kann.

    Wenn es diese Regelungen gibt, sollte man sich daran halten.

    Eine Ausnahme könnte sein, dass es einen klar definierten und abgrenzbaren Hotspot gibt, wie die Schlachtbetriebe in NRW und Niedersachsen, aber auch die Kinder dieser Mitarbeitenden gehen hier zur Schule.

    Die Gesundheitsämter sind bei 50 nachgewiesenen Infektionen längst über ihrer Belastungsgrenze, gerade deshalb war die Zahl ja auf 35 gedrückt worden.

    Die Nachverfolgung ist nicht mehr zu schaffen, entsprechend umfangreicher müssten die weiteren Maßnahmen sein.

    Wir waren jetzt in den ersten zwei Wochen so "brav" und hatten aktuell keine Problemfälle, daher bin ich gespannt, ob wir es so halten können.

    Wir waren seit März „brav“, das reicht aber nicht, wenn andere es nicht so genau nehmen mit Urlaubsrückkehrer, Feiern uvm.

    Die Zahlen sind ja bundesweit sehr Unterschiedlich, hier sind sie hoch und es gibt keinen ersichtlichen Hotspot.

  • Dann sind Schulen wohl doch betroffen

    Zwischen "sind betroffen" und "tragen wesentlich zur Verbreitung bei" ist ein riesen Unterschied. Meine Zitate, die Du mühsam zusammen kopiert hast, widersprechen sich in keinster Weise.

    2 Mal editiert, zuletzt von Wollsocken80 ()

  • Meine Zitate, die Du mühsam zusammen kopiert hast, widersprechen sich in keinster Weise.

    Du widersprichst dir fortwährend selbst.

    Einmal sind Ärzte fachlich versiert und man sollte auf sie hören, weil sie auf biologischen Fakten basierend urteilen, beim nächsten Mal stellst du selbst fest, dass es gerne unterschiedliche Meinungen bei Ärzten geben kann.


    Schulen tragen deiner Meinung nach nicht zum Infektionsgeschehen bei, dies ist aber inzwischen nachgewiesen worden, u.a. in Hamburg.

    Aber der Kultusminister dort war ja auch der Meinung, dass die Schule gar nichts dafür könnten, sondern dass das Virus von außen in die Schulen getragen worden sei.


    Die Alternative wäre demnach, dass man NUR die Schulen öffnet und alles andere schließt?

  • beim nächsten Mal stellst du selbst fest, dass es gerne unterschiedliche Meinungen bei Ärzten geben kann

    Du hast offenbar nicht verstanden, was ich da geschrieben habe. Obwohl ich es eigentlich erklärt hatte. Gut begründete unterschiedliche Meinungen sind überhaupt nichts schlechtes. Biologische Systeme sind nunmal so variabel, dass es da in den meisten Fällen schon fast unterschiedliche Meinungen geben *muss*. Sofern es nicht gerade um Leben und Tod geht, was ja bei Corona nicht der Fall ist.



    Schulen tragen deiner Meinung nach nicht zum Infektionsgeschehen bei, dies ist aber inzwischen nachgewiesen worden, u.a. in Hamburg

    Du hast oben bei meinen Zitaten das mit der Kanti Wettingen reingekommen. Das zählt absolut nicht als Beispiel für "trägt wesentlich zum Infektionsgeschehen bei". Da haben sich 9 Jugendliche ziemlich sicher *im* Schulhaus infiziert, ja. Das ist 1. der einzige Fall dieser Art, der hier medial bekannt geworden ist und 2. gab es infolgedessen auch keinen besonderen Anstieg der Fallzahlen im Aargau im Sinne von "trägt wesentlich zum Infektionsgeschehen bei".


    Ich hab's an anderer Stelle übrigens auch schon konkret vorgerechnet, dass bei uns die Altersgruppen bis 20 Jahre im Infektionsgeschehen nachweislich und signifikant unterrepräsentiert sind.

    Einmal editiert, zuletzt von Wollsocken80 ()

  • Das ist 1. der einzige Fall dieser Art, der hier medial bekannt geworden ist und 2. gab es infolgedessen auch keinen besonderen Anstieg der Fallzahlen im Aargau im Sinne von "trägt wesentlich zum Infektionsgeschehen bei".

    Dann wissen die Viren in der Schweiz offenbar, dass sie in den Schulen und Schulbussen bleiben sollen, in Norddeutschland wissen sie es nicht.


    Die Zahlen gehen rauf, ganz ohne Hotspot, nachdem die Schulen geöffnet wurden,

    die anderen Lockerungen wurden bisher nach hinten verschoben, weil man offenbar die Testkapazitäten für Reiserückkehrer reservieren wollte und die Auswirkungen dessen abwarten wollte.

    Man hat abgewartet und die Lockerungen noch einmal verschoben.

  • Mal kurz zurück zum Thema:


    München ist ja jetzt ebenso wie Würzburg in Stufe 3, also über 50 Neuinfektionen.


    Was bedeutet das denn bezüglich Krankheitssymptomen bei Kindern? Laut Stufenplan dürften ja nun auch Kinder mit nur leichten Symptomen nicht zur Schule und erst mit negativem Test und ärztlichem Attest wieder zum Unterricht kommen (S. 2):


    https://www.km.bayern.de/download/23581_Drei-Stufen-Plan.pdf


    Denkt Ihr, das gilt jetzt, auch wenn der Wechsel aus Distanz und Präsenz nicht umgesetzt wird?


    Ich frage, weil ich einige Schnupfennasen in der Klasse habe, die ich dann morgen wohl heimschicken müsste.

  • Dann wissen die Viren in der Schweiz offenbar, dass sie in den Schulen und Schulbussen bleiben sollen, in Norddeutschland wissen sie es nicht

    Oder: Unsere Schutzkonzepte an den Sek II Schulen funktionieren halt doch besser als eure. Weiss ich nicht, wäre aber echt ne Möglichkeit wenn bei uns die Zahlen so nachweislich überhaupt nicht mit dem Schulstart korrelieren. Immerhin haben wir schon 6 Wochen rum und tatsächlich ist es so, dass im Moment etwa 40 % der täglichen Neuinfektionen aus nur einem einzigen Kanton kommen der aber auch kein bekanntes Problem speziell mit den Schulen hat.

  • Oder: Unsere Schutzkonzepte an den Sek II Schulen funktionieren halt doch besser als eure. Weiss ich nicht, wäre aber echt ne Möglichkeit wenn bei uns die Zahlen so nachweislich überhaupt nicht mit dem Schulstart korrelieren. Immerhin haben wir schon 6 Wochen rum und tatsächlich ist es so, dass im Moment etwa 40 % der täglichen Neuinfektionen aus nur einem einzigen Kanton kommen der aber auch kein bekanntes Problem speziell mit den Schulen hat.

    Das wäre doch aber ein spannender Ansatzpunkt: was machen die Länder mit vermehrten Übertragungen an Schulen anders als Länder, in denen das Problem nicht besteht?

  • Ich bin eigentlich überzeugt davon, dass bei uns die systembedingte Trennung von Sek I und Sek II da eine wesentliche Rolle spielt. Die Prävalenz ist bei den Jugendlichen einfach doppelt so hoch wie bei den Kindern, weshalb ja nur die Sek II überhaupt mit einem Schutzkonzept arbeitet. In manchen Kantonen müssen an der Primarstufe und Sek I die Erwachsenen eine Maske tragen und Abstandsregeln einhalten, nirgendwo aber die Kinder.

  • Gemessen an der Inzidenzzahl müsste München ja schon in Stufe 3 (rot) sein, jedoch steht auf muenchen.de, dass aktuell die Stufe 2 (gelb) gilt.

    Insofern ändert sich wohl noch nichts im Umgang mit erkälteten Kindern.


    Die Maskenpflicht im Unterricht ab Klasse 5 geht aber weiter, das wurde explizit gesagt.

  • Hier sollen die Lehrkräfte 1,5m Abstand halten... von allen anderen, Masken sind im Flur Pflicht, nicht im Unterricht und nicht mehr auf dem Schulhof bei getrennten Kohorten.


    An den SekIISchulen dürften viele Schüler aufs eigene Auto oder das von MitschülerInnen ausweichen, alle anderen bilden Eltern-Fahrgemeinschaften oder müssen die absolut überfüllten Busse nehmen.


    Die SekI+II-Schulen hat es zuerst getroffen, Grundschulen aber auch.

    Tatsächlich kann man an den kleinen Systemen dann kaum noch arbeiten, wenn die Hälfte des Kollegiums mit in Quarantäne geht.

    Die Konzepte sehen diesen Fall nicht wirklich vor, fordern Notbetreuung und Arbeitsplätze für SchülerInnen in der Schule, erklären aber nicht, woher das Personal kommen soll.


    Die Eltern der Kinder, deren Geschwister durch Fälle an den Nachbarschulen in Quarantäne sitzen, sind bei uns umsichtig und lassen dann alle Kinder zu Hause,

    allerdings beschweren sich andere, dass wir die Fenster während des Unterrichts geöffnet stehen lassen.


    Dort, wo die Zahlen deutlich nach oben schnellen, werden Schulen geschlossen oder Jahrgänge in Quarantäne gesetzt, in den anderen Klassen herrscht Maskenpflicht, die es sonst nicht gib oder gab (im Unterricht).

  • Ich bin eigentlich überzeugt davon, dass bei uns die systembedingte Trennung von Sek I und Sek II da eine wesentliche Rolle spielt. Die Prävalenz ist bei den Jugendlichen einfach doppelt so hoch wie bei den Kindern, weshalb ja nur die Sek II überhaupt mit einem Schutzkonzept arbeitet. In manchen Kantonen müssen an der Primarstufe und Sek I die Erwachsenen eine Maske tragen und Abstandsregeln einhalten, nirgendwo aber die Kinder.

    Wird das durch die Zahlen z.B. aus Frankreich (wo Sek.I und Sek.II ja auch getrennt sind) denn bestätigt, weißt du dazu Genaueres?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich bin eigentlich überzeugt davon, dass bei uns die systembedingte Trennung von Sek I und Sek II da eine wesentliche Rolle spielt. Die Prävalenz ist bei den Jugendlichen einfach doppelt so hoch wie bei den Kindern, weshalb ja nur die Sek II überhaupt mit einem Schutzkonzept arbeitet. In manchen Kantonen müssen an der Primarstufe und Sek I die Erwachsenen eine Maske tragen und Abstandsregeln einhalten, nirgendwo aber die Kinder.

    In dem Fall wäre es ja sinnvoll, Sek I und II zu trennen durch versetzte Zeiten o.ä.


    Ich fände es ohnehin sinnvoll, verschiedene Anfangszeiten je nach Schultyp oder so zu machen(z.B. GS 8:00, Sek I 8:45, Sek II 9:30). Dann wäre der ÖPNV entzerrt und der Kontakt der verschiedenen Stufen reduziert. Das wäre eine einfache Maßnahme, mich wundert, dass das nicht umgesetzt wird.

  • In dem Fall wäre es ja sinnvoll, Sek I und II zu trennen durch versetzte Zeiten o.ä.


    Ich fände es ohnehin sinnvoll, verschiedene Anfangszeiten je nach Schultyp oder so zu machen(z.B. GS 8:00, Sek I 8:45, Sek II 9:30). Dann wäre der ÖPNV entzerrt und der Kontakt der verschiedenen Stufen reduziert. Das wäre eine einfache Maßnahme, mich wundert, dass das nicht umgesetzt wird.

    Sek. II ab 9.30 Uhr würde bei uns bedeuten, dass mindestens bis 19.30 Uhr unterrichtet werden muss. Und da ich nicht nur Sek. II unterrichte, am nächsten Tag evtl. früh Sek. I. Nein, danke. Mir reicht mein diesjähriger Stundenplan.


    Wenn überhaupt, müsste die Reihenfolge umgekehrt sein.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Der Artikel im Ärzteblatt ist wie so oft vollkommen nichtssagend. Immerhin wird noch eine Prozentzahl genannt die erahnen lässt, dass das Problem nicht allzu dramatisch ist. Die Frage ist auf jeden Fall interessant, ich versuche nachher mal zu recherchieren, ob die Franzosen die Statistik überhaupt so genau ausdifferenzieren, dass man da eine Aussage treffen kann.


    Ich bin mir auch ziemlich sicher, wenn ich mir nachher mal die Zahlen für Deutschland genauer anschaue, dass sich da ein anderes Bild ergibt als das, das hier im Forum gezeichnet wird. Fakt ist ja sowieso, dass auch in Deutschland die Infektionszahlen schon vor Beginn des neuen Schuljahres stiegen. Wieso sie jetzt gerade wieder sinken sollten, das müsste mir mal jemand erklären.

Werbung