Das Leben in Saarbrücken

  • Hallo zusammen, gibt es hier vielleicht Personen, die in Saarbrücken zur Uni gegangen sind ? Ich liebäugle gerade mit einem Studienortwechsel dorthin. Derzeit wohne ich in Münster und bin auch an der WWU. Aber ich möchte eine Veränderung, möchte weiter von der Heimat weg und raus aus der Komfortzone.

    Wie lebt es sich als Student in Saarbrücken bzw allgemein im Saarland ? Merkt man die Nähe zu Luxemburg und Frankreich?

  • Ich habe zwar nicht studiert im Saarland, habe aber Freunde dort (Nähe Saarlouis), bin immer wieder dort und ja, man merkt die Nähe zu Frankreich und Luxemburg definitiv und nicht nur an den Touristen, die natürlich zahlreich präsent sind. Da gibt es viel gemeinsame Geschichte und- wie auch in anderen grenznahen Regionen (was ja das gesamte Saarland ist)- einen sehr engen Bezug und Austausch zwischen den benachbarten Regionen. Nachdem ich selbst in einer Grenzregion lebe, empfinde ich das im Saarland immer als sehr vertraut, wie selbstverständlich dort mit den Nachbarn - dort Frankreich und Luxemburg, hier Frankreich und Schweiz- umgegangen wird. Ich nehme die Saarländer immer als sehr offen, kommunikativ und aufgeschlossen wahr wenn ich dort bin (ähnlich wie hier in Baden- das wird mir echt fehlen, wenn ich ab Herbst in Schwaben sein werde ;(), wobei ich auch immer im Kopf diese Assoziation habe das Saarland sei ein großes Dorf, woran auch Saarlouis oder Saarbrücken nichts ändern. 8o


    Vielleicht solltest du die Frage noch einmal gezielt in einem Studentenforum stellen. Dort steigen deine Chancen tatsächlich auch Studis aus dem Saarland anzusprechen. Hier im Forum ist zumindest unter den aktiven Schreiben das Saarland massiv unterrepräsentiert.


    Zauberwald : Kommst du nicht ursprünglich aus dem Saarland? Ich habe irgendwie gerade die Assoziation von "Schwenker" im Kopf, wenn ich an dich denke.:gruebel:

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL ()

  • Derzeit wohne ich in Münster und bin auch an der WWU. Aber ich möchte eine Veränderung, möchte weiter von der Heimat weg und raus aus der Komfortzone...

    Das klingt, als ob du ins Ausland emigrierst. Hast du schon einen Saarländischkurs belegt? ^^

  • Ich bin Saarländerin, habe aber in Bayern studiert und bin da und in BaWü hängengeblieben. Damals konnte man Grundschullehramt nicht mehr im Saarland studieren, aber jetzt doch wieder.

    Viele meiner Freunde haben in Saarbrücken studiert. Das ist eine große Campus-Uni außerhalb. 120000 Studenten, praktisch eine eigene Stadt mit Wohnheimen Cafés, Infrastruktur. Ich war schon lange nicht mehr dort, aber es ist sehr international. Deutsch-französische Uni. Lieblingsort: Ausländercafé, so hieß das damals. Heute heißt es bestimmt irgendwas mit Integration.... :D


    Wenn du gern gut isst (Hauptsach gudd gess), aufgeschlossen und nicht kleinkariert bist, dann bist du genau richtig. Wir Saarländer haben das Herz auf dem rechten Fleck. Aber frag nicht den DpB - der ist nicht gut auf uns zu sprechen. Ein Pälzer halt. Pälzer sind auf der einen Seite unsere Nachbarn. Wir mögen sie, aber sie uns nicht, glaube ich.

    Es gibt viele Vorurteile uns Saarländern gegenüber (berühmte Vertreter: Familie Heinz Becker, Oskar Lafontaine, Heiko Maas, Krampp-Karrenbauer, Gerd Dudenhöffer, Nicole...), aber die stimmen nicht.


    Nationalessen: Schwenker, Dibbelabbes, Bierchen usw...


    Wenn man in Saarbrücken oder Saarlouis ist, dann babbelt es deutsch und französisch durcheinander, das vermischt sich ganz gut. Besonders nach Saarlouis kommen die Franzosen gerne einkaufen, da ist in manchen Geschäften alles zweisprachig beschildert. Aus der Gegend von Saarlouis komme ich auch und das Saarland ist und bleibt meine Heimat, obwohl ich die meiste Zeit meines Lebens da gar nicht gewohnt habe. :(


    Vielleicht noch ganz gut zu wissen: Da wo man anderswo "die Susi" sagt, sagt man im Saarland auf saarländisch "es oder et Susi" - es geht die Grenze der Lautverschiebung von s nach t durch das Saarland (durch die Pfalz aber auch). Hochdeutsch wäre es "das Susi" - also manchmal werden die Frauen als Neutrum betrachtet (oder so).

  • Ach herrlich, bei mir kommt sofort Urlaubsfeeling auf, wenn ich lese, was du übers Saarland schreibst Zauberwald. Ich hoffe, ich kann im Herbst mal wieder ein Wochenende dort verbringen. Ich bin da immer in einem schönen Waldhotel bei Neunkirchen, wo meine Freunde ums Eck ihren Garten haben. Das Saarland ist wirklich sehr schön. Umso schöner, dass wir dich dennoch hier bei uns haben Zauberwald. :)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Stimmt, dort "es" - t es sehr. Da muss ich immer besonders mitdenken im Gespräch, um nachzuvollziehen, wann eine Person (oder ein Tier) weiblichen Geschlechts gemeint ist und wann es tatsächlich sächlich wird. ^^

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Merkt man die Nähe zu Luxemburg und Frankreich?


    Ich kenne Saarbrücken nicht, habe aber in einer anderen nahegelegenen Euregio studiert.

    Das war eines der prägendsten Erlebnisse für mich. Seitdem bin ich ein überzeugter Europäer.

    Man merkt nicht nur den Einfluß der Nachbarländer, sondern man merkt, dass die Grenzziehungen in gewisser Weise willkürlich sind. Ich habe die Zeit als ziemlich bereichernd erlebt.

  • Meine Oma hatte auf dem Dachboden eine kleine Truhe. Da war Geld in verschiedenen Währungen drin, denn das Saarland hat in den letzten 200 Jahren 8mal die Nationalität gewechselt. Sie hat anscheinend immer die "Reste" aufgehoben.

  • also manchmal werden die Frauen als Neutrum betrachtet

    Man darf das nicht so sexistisch sehen. Das ist einfach nur Emanzipation gegen den bestimmten Artikel. Bei uns ist 's auch der Universal-Artikel. Das ist so wie man auf Französisch l' sagt, wenn man nicht so recht weiss, ob es jetzt le oder la ist.

  • Ich kenne Saarbrücken nicht, habe aber in einer anderen nahegelegenen Euregio studiert.

    Das war eines der prägendsten Erlebnisse für mich. Seitdem bin ich ein überzeugter Europäer.

    Man merkt nicht nur den Einfluß der Nachbarländer, sondern man merkt, dass die Grenzziehungen in gewisser Weise willkürlich sind. Ich habe die Zeit als ziemlich bereichernd erlebt.

    Das finde ich spannend und frage mich, was man daran verwirrend finden kann. Halten andere die Grenzziehung für gottgegeben? :gruebel:

  • Das finde ich spannend und frage mich, was man daran verwirrend finden kann.

    Von „verwirrend“ war doch in dem Beitrag kodi gar nicht die Rede....


    Ansonsten würde ich mich auch fragen, ob irgendjemand viele der Grenzziehungen für irgendwie sinnstiftend hält (außer Flüssen und Gebirgen natürlich😉).

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Vor Corona wollte ich auch ein paar Tage Urlaub im Saarland machen, weil ich es noch nicht kenne und mich eben die kult. Nähe zu Frankreich gereizt hätte, da ich mich mit einem Ortswechsel trage.

  • Nein, aber einen User verwirrte dieser Beitrag ;)

    Da bin ich jetzt verwirrt, hab ich nicht gelesen. Wen denn?

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Es gibt User, die nutzen den "verwirrt - Smiley" als "Daumen runter". Vielleicht war das so zu verstehen. (Also - es würde den Smiley auch nicht nachvollziehbarer machen, wenn ich ehrlich bin.)

    Aaah, das erklärt die häufige Verwirrtheit...

  • Es gibt schon klare Regeln, wann man "l'" benutzt

    Dass es Regeln gibt ist wohl jedem klar, heisst aber nicht, dass ich es immer weiss. Französisch ist nicht meine Muttersprache und das genuschelte l' ist eine sehr gute Taktik Unwissenheit zu vertuschen 😏

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