Musik fachfremd unterrichten-kann absolut nicht singen!!!

  • Wer redet von "dafür können"? du meinst ironisch, dass du hoffentlich niemanden verdirbst, wenn du Sport unterrichtest. Ich sag mal so, mit falschen Situps hat man jahrelang "Nacken verdorben". Gerade im Sport gibt es so viel über Sicherheit und richtiges Üben zu wissen. Klar kann man auch "der Fuchs geht um" spielen, nur isses halt dann kein Sportunterricht, sondern gut bezahlte Beaufsichtigung. Genauso wie Englisch fachfremd keine guten Grundlagen legt, so ehrlich sollte man sein, finde ich, sonst zeichnest du ein Bild deines Berufes, dass suggeriert, ihn könnte jeder ausüben, der einen Ball oder Stück Kreide halten kann.

    Aber nur weil man nicht Sport studiert hat, heißt das ja nicht, dass man keine Ahnung von Sport hat. Wir haben viele Übungsleiterscheine an der Schule ohne Sportstudium und auch "Anfangsunterricht Sport" ein Semester ist ja dazu da, um dies unterrichten zu können, das gab es bei mir im Studium noch, aber ja, man musste sich zwischen Kunst, Musik und Sport entscheiden. Unterrichten muss ich nun alles drei.

  • Wer redet von "dafür können"? du meinst ironisch, dass du hoffentlich niemanden verdirbst, wenn du Sport unterrichtest. Ich sag mal so, mit falschen Situps hat man jahrelang "Nacken verdorben". Gerade im Sport gibt es so viel über Sicherheit und richtiges Üben zu wissen. Klar kann man auch "der Fuchs geht um" spielen, nur isses halt dann kein Sportunterricht, sondern gut bezahlte Beaufsichtigung. Genauso wie Englisch fachfremd keine guten Grundlagen legt, so ehrlich sollte man sein, finde ich, sonst zeichnest du ein Bild deines Berufes, dass suggeriert, ihn könnte jeder ausüben, der einen Ball oder Stück Kreide halten kann.

    Wenn die Schule sehr klein ist, muss man oft alles unterrichten. Bei größeren Schulen darf man Wünsche äußern, die fast immer berücksichtigt werden. Englisch steht z.B. nicht auf meiner Wunschliste. Meine studierten Fächer ganz oben.

  • Zauberwald , wir reden aneinander vorbei. Ja, wir müssen fachfremd unterrichten und nein, wir haben es uns nicht ausgesucht. Bitte kokettiere trotzdem nicht damit, dass dem so ist und du so vielseitig bist, weil jeder alles kann. Das stimmt nicht. Dass speziell du total musikalisch bist und vielleicht eine fantastische Musiklehrerin oder ein Naturtalent für Englischdidaktik bist, steht auf einem ganz anderen, weil Einzelfallblatt.

  • Zauberwald , wir reden aneinander vorbei. Ja, wir müssen fachfremd unterrichten und nein, wir haben es uns nicht ausgesucht. Bitte kokettiere trotzdem nicht damit, dass dem so ist und du so vielseitig bist, weil jeder alles kann. Das stimmt nicht. Dass speziell du total musikalisch bist und vielleicht eine fantastische Musiklehrerin oder ein Naturtalent für Englischdidaktik bist, steht auf einem ganz anderen, weil Einzelfallblatt.

    Ich habe doch geschrieben, dass ich mich in meinen nicht studierten Fächern nicht sicher fühle und viel Vorbereitung brauche und dass diese Fächer nicht auf meiner Wunschliste stehen. Ich weiß nicht, was du willst. Ich habe auch geschrieben, dass ich Englisch ablehne, wenn es geht. In Englisch muss sowieso hier jeder verpflichtend Fortbildungen machen, wenn er es unterrichten will. Habe ich gemacht, aber es liegt mir nicht.

  • Es gibt gerade im Bereich Musik viele Leute, die das nicht studiert haben, aber trotzdem sehr gut sind. Das hat v.a. damit zu tun, dass viele Kinder jahrzehntelang ein Instrument lernen (oder auch mehrere) und / oder im Chor singen.

  • Dann habe ich dem hier

    Naja, ich muss immer Sport geben. Ich hoffe, ich verderbe niemanden.


    ... alles per Learningbydoing oder Fortbildungen. Sind wir so gewöhnt.


    Naja, auch wenn ich nicht Musik studiert habe, spiele ich immerhin mehrere Instrumente und Liedbegleitung ist mir sicher kein Fremdwort.

    zu viel Bedeutung beigemessen, nix für ungut :)

  • Im Seminar, also im Ref.(in BY 2 Tage die Woche und zwei Jahre) da haben wir allerdings alle Fächer blockweise drangenommen. Da habe ich sehr viel gelernt.


    Wenn die Schule sehr klein ist, muss man oft alles unterrichten. Bei größeren Schulen darf man Wünsche äußern, die fast immer berücksichtigt werden. Englisch steht z.B. nicht auf meiner Wunschliste. Meine studierten Fächer ganz oben.


    Ich bin zwar jetzt in BW, habe aber in BY studiert, da sind es wenigstens 4 Fächer und in diesen fühle ich mich tatsächlich viel sicherer. Die unstudierten Fächer brauchen bei mir viel mehr Vorbereitung.

  • Ja, wir müssen fachfremd unterrichten und nein, wir haben es uns nicht ausgesucht.

    Doch, haben wir.

    Mir war klar, dass ich in der GS nahezu alle Fächer unterrichten werde, auch wenn ich im Studium nur 3 belegen konnte. Mir ist die Entscheidung damals nicht leicht gefallen, was ich wähle und vor allem, was ich weglasse. Ich hätte gerne 2 weitere Fächer belegt.

    Die Vielfalt war für mich ein Grund, den Schwerpunkt Grundschule zu wählen.


    Natürlich ist das Studium richtig und wichtig und man erlernt das notwendige Wissen für dieses Fach.

    Man lernt aber auch Pädagogik und Psychologie und ist am Ende Lehrkraft mit Schwerpunkten in bestimmten Fächern.

    Das bedeutet nicht, dass man sich die Inhalte eines Studiums nicht aneigenen könnte.

    Gut fände ich, wenn es in dieser Hinsicht noch mehr Fortbildungen und auch eine Entlastung/ Anerkennung dafür geben würde.

    Aus einem BL hatte ich mal gehört, dass es Entlastungsstunden für die gibt, die eine FoBi für ein weiteres Fach belegen.


    Auch Hinweise von Zauberwald und Caro07 , dass es in manchen BL ein breiter aufgestelltes Studium gibt, finde ich wichtig.

    In anderen BL variieren die Vorgaben, ob D/Ma/Su/Eng verpflichtend ist oder nicht, ob es 2 doer 3 Fächer sind ...

    Am Ende wird man in der GS als Klassenlehrkraft mindestens D/Ma unterrichten müssen.

    Hat man dann nur ein weiteres Fach, sind vergleichsweise wenige Fachlehrkräfte oder Lehrkräfte mit diesem Schwerpunkt in den Schulen.

    Hat man geringe Vorgaben und Lehrkräfte, die weder D noch Ma belegt haben (ja, ist in manchen BL möglich), müssen diese dennoch früher oder später in den Erstunterricht und dort Ma und D erteilen.


    Ich habe da keine Lösung, man kann nicht 6-7 Fächer grundlegend studieren.

    Zudem erwartet man auch, dass die Regelschullehrkräfte nahezu allein die Inklusion stemmen. Auch wenn sie keinen sonderpädagogischen Schwerpunkt belegt haben, müssen sie die Kinder unterrichten und fördern. Das haben sie sich tatsächlich nicht ausgesucht UND erhalten keine Fortbildungen oder Freistellungen.


    Hinzu kommt, dass die Unterrichtsversorgung in den Schulen auffallend schlecht ist.

    Es gibt Schulen, die mit 50% des Stammpersonals das SJ gestalten müssen. Da kommen zusätzliche Stunden durch Abordnungen u.a. hinzu, aber man ist zumeist froh, überhaupt weitere Stunden zu bekommen, Fächer sind da oft nachrangig.

    Wenn man zudem im Rahmen der Pandemie-Eindämmung für Klassenlehrkraft-Unterricht plädiert, bedeutet es, dass Lehrkräfte verstärkt auch andere Fächer unterrichten.


    Die Alternative dazu, dass Lehrkräfte sich einarbeiten und es möglichst gut unterrichten, wäre, den Unterricht ausfallen zu lassen.

    Das hat es auch schon gegeben, dann erzählen einem Erwachsene, dass sie mehrere Jahre kein Religion oder Musik hatten.

  • ...

    Das hat es auch schon gegeben, dann erzählen einem Erwachsene, dass sie mehrere Jahre kein Religion oder Musik hatten.

    Und was findest du besser? Falsches lernen oder gar nichts lernen?

    ...

    Ich habe da keine Lösung,...

    Erwartet auch keiner.

  • Doppelsteckungen wären natürlich eine Möglichkeit mit den vielfältigen fachlichen und pädagogischen Heruasforderungen an der GS besser umgehen zu können. Lösungen gäbe es also durchaus, allein es, scheitert an ausreichend Geld, politischem Wille und nicht zuletzt ausreichend grundständig ausgebildeten GS-Lehrkräften.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Aber nur weil man nicht Sport studiert hat, heißt das ja nicht, dass man keine Ahnung von Sport hat. Wir haben viele Übungsleiterscheine an der Schule ohne Sportstudium und auch "Anfangsunterricht Sport" ein Semester ist ja dazu da, um dies unterrichten zu können, das gab es bei mir im Studium noch, aber ja, man musste sich zwischen Kunst, Musik und Sport entscheiden. Unterrichten muss ich nun alles drei.

    Ich hab den Übungsleiterschein C und muss sagen, das war inhaltlich sehr überschaubar. Und da haben Leute teilgenommen, denen ich diesen Schein nicht ausgestellt hätte. Für Sportvertretungen finde ich ihn okay, Pausenangebote, AG, dadurch darf ich halt rechtlich abgesichert in die Sporthalle. Ich würde mir jedoch keinesfalls Geräteturnen, Akrobatik oder andere Übungen zutrauen, die eine professionelle Hilfestellung benötigen, bei denen ich etwas "kaputt" machen könnte. Ich wurde in bestimmten Ballspielarten geschult und wie man ein Lauftraining aufbauen kann. Die Sachen mache ich dann auch.

  • Das "Lagerfeuerdiplom" ist aber halt auch nicht die Qualität der musikalischen Bildung, die auch für die GS wünschenswert wäre.

    Nee, ist schon klar. Besser ist schon besser.


    Aber nachdem mein Söhnchen während seiner Grundschulzeit immer wieder begeistert davon erzählt hat, dass seine Klassenlehrerin Gitarre spiele und sie alle dazu so gerne sängen und einige seiner Mitschülerinnen nun auch Gitarrenunterricht nähmen, weil sie ihre Lehrerin so sehr dafür bewunderten, und ich noch dachte, dass sie das dann ja wohl besser könne als ich (knapp über Lagerfeuerdiplom), musste ich auf der Abschiedfeier (vor Corona), als sie dann mit der Gitarre ein Lied anstimmte, feststellen, dass ich mich das bei dem geringen Können nicht getraut hätte ...

    Was ich damit sagen möchte: Egal, wie sehr die Kollegin offenbar Anfängerin war - sie hat die Kinder damit schwer begeistert, so sehr, dass vier von ihnen auf besagter Abschiedsfeier schon deutlich besser spielen konnten als ihr vielbewundertes Vorbild.

    Ich würde sagen: Mission accomplished. :top:

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • Und was findest du besser? Falsches lernen oder gar nichts lernen?

    Sich gar nicht mit einem Inhalt zu beschäftigen und keine Berührung mit Kunst, Musik, Sport, Mathematik, Englisch zu haben, finde ich schlimmer, als wenn man sich beschäftigt und darunter auch mal etwas Fehlerhaftes sein kann.


    Lernen ist für mich Auseinandersetzung und nicht allein die Vermittlung ewig gültiger Lehrsätze. Auch von dem, was wir vor Jahren in der Schule „richtig“ erlernt haben, ist manches inzwischen revidiert.

    Dazu überlege ich auch, wie viel des Wissens aus dem Grundschulunterricht erhalten bleibt, oder ob es an vielen Stellen nicht eher um die prozessbezogenen Kompetenzen geht.

    Noch ein Gedanke: Die Freude an Musik oder Sport oder Kunst wird doch bei vielen auch im Elternhaus oder über Vereine oder Gruppen geweckt. Da sitzen selten studierte Musiker, Sportler oder Künstler, dennoch weckt die Auseinandersetzung Interessen und Begabungen, die später in einem Studium ausgebaut werden.

    Tatsächlich denke ich, dass das auch für Deutsch, Mathe, Geschichte, NaWi gilt.


    Bevor der Unterricht ausfällt, würde ich fachfremden Unterricht bevorzugen, wobei ich davon ausgehe, dass sich die Lehrpersonal gewissenhaft vorbereitet.

  • Bevor der Unterricht ausfällt, würde ich fachfremden Unterricht bevorzugen, wobei ich davon ausgehe, dass sich die Lehrpersonal gewissenhaft vorbereitet.

    Da stimme ich dir zu. Ich bereite mich auch gewissenhaft vor, besuche Fortbildungen und habe schon zig Fachhefte gekauft. Aber ich habe wirklich herzlich wenig Ahnung von Musik. Ab der 10. Klasse hatte ich keinen Musikunterricht und den Unterricht von der 7. bis zur 9. Klasse braucht man nicht wirklich erwähnen... So und nun soll ich guten Musikunterricht geben. Ich mühe mich wirklich ab und brauche für die Vorbereitung nur einer (guten!) Musikstunde etliche Stunden.


    Natürlich kann man im Studium nicht alle Fächer vertieft studieren. Aber Fachdidaktik wäre schon gut! In meiner Studienzeit konnte man noch ohne Deutsch und Mathe studiert zu haben das Staatsexamen machen! Da gab es Leute mit Kunst, Sport und Religion als Fachkombination. :autsch:

  • Ich meine, in Niedersachsen (?) muss eines der Fächer Deutsch, Mathematik oder Englisch sein. Bedeutet, dass auch sowas wie Englisch + Religion möglich ist - was im Anfangsunterricht nur bedingt hilft. Es gibt ja viele, die Deutsch + Sachunterricht studieren. Grundsätzlich gut, da das Fächer sind, die in der Praxis viel unterrichtet werden, aber u.U. macht es Sinn, ein Fach zu studieren, das man a) später eh unterrichten muss, b) mit mehr Aufwand fachfremd zu unterrichten ist und c) in den meisten Kollegien wenig vertreten ist.

    Ob mehrere Stunden Vorbereitung für eine fachfremde Stunde Unterricht verhältnismäßig sind... Gerade in der Grundschule mit dem höchsten Deputat muss man ja schon zeitökonomisch arbeiten.


    In Hessen gibt es immerhin das Modul "ästhetische Erziehung", in dem man einen kurzen Überblick über die ästhetischen Fächer (Sport, Kunst, Musik, darstellendes Spiel) erhält. Für die Unterrichtspraxis reicht es, aber man kann natürlich didaktisch nicht mit den studierten Musiklehrern mithalten, z.B.

    Wo wir gerade bei fachfremdem Unterrichten ist: Eine moderne Fremdsprache (also Englisch oder Französisch an manchen Schulen) stelle ich mir fachfremd auch sehr schwierig in der Grundschule vor, da sich die Methodik schon sehr von der in der Sekundarstufe, die man als Schüler kannte, unterscheidet.

  • Zu Englisch:

    In Bayern darf man das Fach in der Grundschule fachfremd nur nach einer Kompetenzprüfung und einem fachdidaktischen Kurs unterrichten. Auch hier kann ich wiederum sagen, dass die didaktische Grundausbildung wirklich gut war (im Gegensatz zu einem speziellen Sprachkurs für Lehrer in England, da konnte ich nicht viel davon verwenden) und zusammen mit grundschulspezifischen Materialien und guten Lehrwerken kann man das, sofern man in der Sprache sicher ist und Interesse daran hat, gut machen. Erfahrungsgemäß kann ich wiederum sagen, dass diesen Kompetenztest in der Regel nur diejenigen machen, die Englisch bis zum Abitur hatten und eine Beziehung zur Sprache haben, natürlich am besten durch Aufenthalte in den entsprechenden Ländern.


    Nach meiner Meinung und Erfahrung übernimmt man in der Grundschule nicht die Methoden, die man selbst erlebt hat, sondern wendet auch fachfremd grundschulgerechte Methoden an. Mein Beitrag vorne Nr. 35 bezog sich nur auf den fachwissenschaftlichen Stand. Das Grundschuldidaktische steht auf einem anderen Blatt.

  • Ich meine, in Niedersachsen (?) muss eines der Fächer Deutsch, Mathematik oder Englisch sein.

    Die Vorschriften zur Pflicht oder Wahlpflicht ändern sich in Nds häufiger mal,

    es war mal D, Ma oder SU, bei 3 Fächern, die zu wählen waren,

    dann mit 2 Fächern wohl D, Ma oder Eng (mit mögl. Kombinationen wie Eng+Rel oder Eng+Ku),

    nun muss eines von 2 Fächern D oder Ma sein.

    Das ist sinnvoll für den Erstunterricht, aber man hat im Kollegium auch entsprechend weniger studierte Lehrkräfte der anderen Fächer.

    Bei Kollegien mit 4-8 LuL läuft es darauf hinaus, dass man fachfremden Unterricht erteilen (lassen) muss.

  • Zu Englisch möchte ich ergänzen bzw leicht widersprechen:

    Meine Freundin unterrichtet am Gym Englisch, gerne in der 5. Klasse und sie sagt, man muss IMMER bei Null anfangen, da die Schüler aus den GS mit so unterschiedlichem Vorwissen kommen, teilweise falscher Aussprache oder einfach falschem Englisch (grammar etc), dass SIE sich wünschen würde, dass das Englisch in der GS wieder abgeschafft wird.

    PS Ich habe diese Prüfung damals auch gemacht und auch die Kurse dazu, unsrer war wirklich nicht gut. Anekdote zur Sprachprüfung: Beim Vorgespräch dazu in großer Runde meldete sich eine Dame mit starkem fränkischen Dialekt und fragte, wie denn das sei, wenn ihr Englisch dann etwas Fränkisch klänge. Daraufhin entgegnete die Prüferin: Kein Problem, es gibt ja im Englischen auch Dialekte. (das meinte sie ernsthaft!!!!!)

    Hm. was jetzt irgendwie alles gegen fachfremd erteilten Musikunterricht spricht, den ich auf Seite 1 unterstützen wollte. Naja, die Dialektik des Lebens :)

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • @ laleona

    Wahrscheinlich kommt es immer auf die unterschiedlichen Erfahrungen an. In der Grundschule gibt es durchaus auch Fehlentwicklungen im Englischunterricht, weil einige Lehrkräfte, die die Prüfung gemacht haben, diesem Unterricht zu wenig Bedeutung zumessen. Deswegen schrieb ich auch oben, dass zum Englischunterricht in der Grundschule auch gehört, selbst gesteigertes Interesse an der Sprache und an Land und Leuten zu haben und die geforderten Kompetenzen im Englischlehrplan ernst nehmen. Wenn einer meint, er hätte mit Liedern, Vokabellernen und deutschen Erklärungen dem ganzen Genüge getan, der unterrichtet komplett am bayerischen Grundschullehrplan für Englisch vorbei. Dabei wäre es so einfach. Wir haben ein bekanntes, gut ausgearbeitetes Englischbuch mit vielen Zusatzmaterialien (Sally), dem muss man nur folgen, höchstens etwas ergänzen und man deckt alles ziemlich ab.


    Bei den Didaktikkursen kommt es darauf an, wer diese Didaktikkurse macht. Meiner war wirklich gut. Ich kann mich an eine Englischfortbildung erinnern, die schrecklich war. Die hat jemand gemacht, der sich profilieren wollte.


    Was mich einmal gewundert hat - keine Ahnung, ob das jetzt noch so ist, ist, dass Hauptschullehrkräfte keinen Sprachkompetenztest machen müssen um Englisch zu unterrichten, Grundschullehrkräfte schon.


    Letztendlich ist es ähnlich wie mit Musik: Im Lehrerstudium der Grundschule sollten alle befähigt werden, ein möglichst großes Spektrum an Fächern abzudecken um als Klassenlehrkraft möglichst viel in der eigenen Klasse zu unterrichten. Die Kinder brauchen eine Bezugsperson, die sie oft sehen.


    Bei der TE wundert mich, dass sie sogar als "Fachlehrerin" Musik in zwei ersten Klassen eingesetzt wird, obwohl sie wirklich nicht vom Fach ist, eher das Gegenteil und auch nicht Klassenlehrerin. Als Klassenlehrerin müsste man nämlich nicht eine ganze Musikstunde am Stück halten, sondern könnte man immer wieder musikalische Bewegungsspiele einbauen, was man im Anfangsunterricht wegen geringer Konzentrationsphasen der Kleinen so oder so machen muss. Ich verstehe nicht, warum beim Anfangsunterricht der Musikunterricht nicht beim Klassenlehrer bleibt. Das ist völlig sinnfrei im ersten Schuljahr einen "Nichtfachlehrer" in Musik einzusetzen.

  • Zu Englisch möchte ich ergänzen bzw leicht widersprechen:

    Meine Freundin unterrichtet am Gym Englisch, gerne in der 5. Klasse und sie sagt, man muss IMMER bei Null anfangen, da die Schüler aus den GS mit so unterschiedlichem Vorwissen kommen, teilweise falscher Aussprache oder einfach falschem Englisch (grammar etc), dass SIE sich wünschen würde, dass das Englisch in der GS wieder abgeschafft wird.

    Ich habe mal an einer Grundschule hospitiert, an der die Klassenleiterin Frühenglisch (Klasse 1/2 gemischt) erteilen musste, obwohl sie selbst nie Englischunterricht hatte. Die arme Frau, die armen Kinder. Einzelne Kinder waren mit nur wenigen Worten Englisch schon besser als die Lehrerin. Im Gegensatz dazu gab es an meinen beiden Grundschulen immer fachlich guten Englischunterricht. Das ist ein Vorteil der ganzen Gymnasiallehrer, die in Berlin an die Grundschulen kommen.

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

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