Ich weiß, dass viele Eltern ihre Kinder nicht zur Schule schicken, weil sie ein Betreuungsproblem haben, sondern weil sie sich durch die Formulierung der aus der Schulmail abgeleiteten Schulfinfos nicht "trauen", ihr Kind abzumelden. Für viele ist diese Abmeldung eine ziemliche Hemmschwelle. Das Kind könnte ja was verpassen. Was, wenn das Kind als einziges zuhause bleibt?
Das kann doch nicht im Sinne des Erfinders sein.
Ich denke, du solltest den Rundumschlag "rückgratlose Abnicker" noch einmal überdenken.
Hat sich erledigt. Der "Rundumschlag" wurde entfernt, ich hatte es aber nicht mitbekommen.
Danke, Latin Lover.
Ich teile Latin_Lovers Einschätzung und meines Erachtens nach wird das auch genau falschrum angegangen. Es wäre einfacher ein am Präsenzunterricht teilnehmendes Kind anmelden zu müssen, weil damit direkt das Distanzlernen als der "Normalfall" suggeriert wird. Natürlich besteht de facto eine Gleichwertigkeit der Entscheidungen, aber rein psychologisch spielt es sicherlich durchaus eine Rolle, für welche der beiden Varianten explizites Aktivwerden gefordert wird.
[...] Es wäre einfacher ein am Präsenzunterricht teilnehmendes Kind anmelden zu müssen, weil damit direkt das Distanzlernen als der "Normalfall" suggeriert wird. Natürlich besteht de facto eine Gleichwertigkeit der Entscheidungen, aber rein psychologisch spielt es sicherlich durchaus eine Rolle, für welche der beiden Varianten explizites Aktivwerden gefordert wird.
Ich glaube kaum, dass die jetzige Regelung Zufall ist, sondern vermute dass sich mit voller Absicht und in Kenntnis der von dir angedeuteten Prozesse für die jetzige Regelung entschieden wurde.
Ich glaube kaum, dass die jetzige Regelung Zufall ist, sondern vermute dass sich mit voller Absicht und in Kenntnis der von dir angedeuteten Prozesse für die jetzige Regelung entschieden wurde.
Das glaube ich auch. Dass es aber nicht aus Sicht der Schulen gedacht ist, ist klar: An mehrzügigen weiterführenden Schulen werden, wenn die Eltern sich an das Gebot, ihre Kinder nicht zur Schule zu schicken, halten, 3x100 Mails am Montagmorgen aufgelaufen sein. Man hat ja sonst nichts zu tun...
Nein, Zufall ist die Regelung leider ganz bestimmt nicht.
Bei uns steht direkt seit Freitag auf der Website, dass die Abmeldungen per Mail an die Klassenlehrer gehen (die sie wiederum online zentral bündeln). Zur Sicherheit ging die Info nochmal an den kompletten Elternverteiler per Mail. Das dürfte rein theoretisch ohne größeres Chaos funktionieren - spannend ist nur, wer zusätzlich zu den Abgemeldeten am Montag alles nicht da ist und wem man alles hinterhertelefonieren darf, weil die Eltern das Prozedere nicht mitbekommen oder verstanden haben.
Ich kann schon verstehen, dass viele ihre Kinder nicht den ganzen Vormittag alleine Zuhause lassen wollen, gerade im Primarbereich und auch in der 5./6. Klasse. Es ist wirklich ein Dilemma, aber die geringe Zahl der Abmeldungen wundert mich nicht.
Eltern in meinem Bekanntenkreis (nicht Lehrer*innen) fragrn mich, was ich empfehle (nachdem ich /parallel weiter/ auch für das ganze Scheitern in den Schulen herhalten muss. Mit genau den Gründen: sie würden gern, aber nur wenn die anderen Kinder auch. Wenn sie aber alleine (die einzigen Abmeldungen) sind, ist es ja doof und die Lehrerin nimmt es ja sicher übel...
Ich weiß, dass viele Eltern ihre Kinder nicht zur Schule schicken, weil sie ein Betreuungsproblem haben, sondern weil sie sich durch die Formulierung der aus der Schulmail abgeleiteten Schulfinfos nicht "trauen", ihr Kind abzumelden. Für viele ist diese Abmeldung eine ziemliche Hemmschwelle. Das Kind könnte ja was verpassen. Was, wenn das Kind als einziges zuhause bleibt?
Das kann natürlich auch ein Grund sein - insbesondere für Eltern, die keine LehrerInnen sind, kann das tatsächlich eine mögliche Interpretation sein.
Aber die Tatsache, dass von knapp 200 SuS an der Grundschule meiner Tochter min. 180 in der Betreuung sind (120 bis 16 Uhr, 60 bis 14 Uhr) und die Ganztagsbetreuung nur mit Nachweis von Arbeitstätigkeit von der Stadt gewährt wird, glaube ich halt einfach auch, dass die meisten Eltern es nicht mal könnten, wenn sie wollten.
Eine billige Lösung für das Problem weiß ich übrigens auch nicht. Aber man könnte vielleicht, statt für Milliarden die Lufthansa und Tui zu retten, das Geld einfach mal pauschal als Lohnersatzleistung für jeweils ein Elternteil auszahlen, dass jetzt die Kinder zuhause betreut (und zwar zu 100%). Diese irrsinnige Vorstellung, man könnte mit kleinen Kitakindern zuhause nebenbei noch Homeoffice machen, kann sich nur jemand ohne Kinder ausdenken. Ja, das kostet sehr viel Geld und ja, das lädt vielleicht auch zum Missbrauch ein und ja, vielleicht kommen manche Firmen in Probleme, wenn auf einmal ein Elternteil überall zuhause bleiben darf - aber so wird die Scheiße wieder auf den Rücken von Eltern ausgebadet. Geld ist außerdem nicht das Problem - war es nie und ist es immer noch nicht. Der Staat kann sich immer noch für negative(!) Zinsen Geld leihen.
Ich wage zu prognostizieren, dass sowohl Kitas als auch Schulen ab Mittwoch komplett dicht sind. Notbetreuung für die allerwichtigsten Gruppen. Und als durchweg optimistischer Mensch, der total auf die Eigenverantwortung der Menschen vertraut, rechne ich bis Mitte/Ende Februar damit.
Zweiter Beitrag zu ner anderen Frage: Wie regelt die KuK denn den Unterricht, wenn der Stundenplan vorsieht:
1+2: Mathe 5. Klasse mit 30% in Distanz
3: Geschichte 11 Klasse mit 100% Distanz
4: Mathe 13 Klasse vor Ort
5+6: Geschichte 7. Klasse mit 25 in Distanz?
Rennen die immer nach Hause ans Internet oder hat schon irgendeine Schule hierfür ausreichend Kapazitäten vor Ort?
Nö. Natürlich nicht. Darum hat meine SL in der Elternmail ganz klar gemacht, dass Distanzlernen nach Stundenplan nicht funktionieren wird und daher auch nicht angeboten wird.
Im übrigen ist es schon armselig, dass sich ein halbes Jahr später die Situation wiederholt und sich nichts, wirklich nichts geändert hat. Kein Kind hat ein Tablet erhalten. Meine Schule hat noch immer kein WLAN.
Die Videokonferenzplattform, die ich jetzt rechtskonform nutzen darf, hat nicht genug Leistung, um mit mehr als 10 Leuten gleichzeitig zu konferieren.
Ganz großes Leistung!
Wenn die abgemeldeten Schüler am Unterricht teilnehmen sollen, dann schon.
Anweisung meiner SL. Halte ich mich aus o.g. Grund aber nicht dran.
Ich schließe mich Kalle und Effi bzgl. der Zahlen des Präsenzunterrichts (konkret an unserer Schule) an. An anderen Schulen und in anderen Kommunen gibt es natürlich andere Bedingungen.
Wir haben eine Betreuungsquote von gut 60% an unserer Schule. (Und das ist für Grundschulen eigentlich eher noch wenig.) Ich kann die Eltern gut verstehen, dass die ihre Kinder am Jahresende natürlich zur Schule schicken.
Das gilt auch für die Kinder (und deren Eltern), die nicht in der Betreuung sind. Auch da ist fest eingeplant, dass vormittags die Kinder aus dem Haus sind. Die Zahlen sind in meiner Kommune auch eher niedrig und das Gesundheitsamt reagiert aus meiner Perspektive gesehen bei uns sehr konsequent.
Mich wundern die aktuell geringen Abmeldezahlen bei uns nicht - und ich werde sie auch nicht forcieren.
Aber schauen wir mal, was noch kommt. Bis morgen früh ist noch lang und die Eltern können ihre Kinder ja auch im Laufe der Woche noch abmelden.
kl. gr. frosch
Nachtrag: als der Orkan Sabine im Februar zu Besuch war, hatte ich die Eltern auch drauf hingewiesen, dass natürlich die Eltern entscheiden, ob der Schulweg für das Kind zu gefährlich ist. Damals waren etwas 1/3 der Kinder in der Schule. (Wobei es ja auch nur ein Tag war.)
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Noch ein Nachtrag: ich sehe euch jetzt schon die Corona-Statistiken von NRW durchkramen. In welcher Kommune greift das Gesundheitsamt schnell durch und wo sind die Zahlen niedrig. 
Vielleicht sollte ich den Text noch ein wenig editieren. Aber - in welcher groben Gegend in NRW ich angesiedelt bin, ist ja glaube ich eh schon bekannt.
Nö. Natürlich nicht. Darum hat meine SL in der Elternmail ganz klar gemacht, dass Distanzlernen nach Stundenplan nicht funktionieren wird und daher auch nicht angeboten wird.
Im übrigen ist es schon armselig, dass sich ein halbes Jahr später die Situation wiederholt und sich nichts, wirklich nichts geändert hat. Kein Kind hat ein Tablet erhalten. Meine Schule hat noch immer kein WLAN.
Die Videokonferenzplattform, die ich jetzt rechtskonform nutzen darf, hat nicht genug Leistung, um mit mehr als 10 Leuten gleichzeitig zu konferieren.
Ganz großes Leistung!
Mach dir nichts draus, sieht bei uns genau so aus. Es hat sich seit Mai nichts getan....
Eltern in meinem Bekanntenkreis (nicht Lehrer*innen) fragrn mich, was ich empfehle (nachdem ich /parallel weiter/ auch für das ganze Scheitern in den Schulen herhalten muss. Mit genau den Gründen: sie würden gern, aber nur wenn die anderen Kinder auch. Wenn sie aber alleine (die einzigen Abmeldungen) sind, ist es ja doof und die Lehrerin nimmt es ja sicher übel...
als Ergänzung zu meinem Beitrag, weil es doch ein wichtiger Punkt ist, um genau meine "Traurigkeit" zu betonen: Alle besagten Eltern, mit denen ich in den letzten 2 Tagen darüber gesprochen habe (zum Teil halt eine WhatsApp-Gruppe), sind zur Zeit im Home Office oder können es absolut sofort einrichten (kein Problem seitens des Arbeitgebers). Sie machen sich halt Gedanken um Nachteile für ihre Kids... also ein Teufelskreis.
Für diejenigen, die die Betreuung real brauchen, klar, es ist was Anderes.
PS: "real", weil eben einige dabei sind, die die Betreuung haben, weil sie nunmal arbeiten und ob sie jetzt zur Zeit seit Schuljahresbeginn im Home Office sind oder nicht: sie arbeiten auch zuhause. Es ist aber ein Unterschied zu den Menschen, die partout kein Home Office machen können.
Aktuell läuft die PK zum weiteren Vorgehen.
Meine Schule hat Anwesenheitspflicht nach Stundenplan angeordnet. Mal sehen wie viele Schüler ich dann immer in den Klassen habe. Da ich fast nur 8.Klasse aufwärts unterrichte, werde ich nur wenige Stunden tatsächlich unterrichten.
Da mein Mann seinen kompletten Urlaub aufgebraucht hat, wird mein Kind diese Woche in die Schule gehen. Ich habe ja Anwesenheitspflicht und betreue andere Kinder.
Ich kenne in meinem Bekanntenkreis viele, die einfach keinen Urlaub mehr haben.
Bayern macht alle Schulen und Kitas ab Mittwoch dicht. Mal sehen, was bei uns passiert. Vielleicht erledigt sich das Problem ja auch hier von selbst. Ich sehe schon die Eltern, die zuhause vor Freude umkippen.
Eigentlich muss NRW als bevölkerungsreichstes Bundesland und mit hohen Infektionszahlen da mit machen und eben am Mittwoch die Schulen und Kitas zu machen. Alles andere wäre nicht sinnvoll. Aber man ist ja auf Frau Gebauer gespannt, wenn sie überhaupt noch vor die Presse tritt, was sie dann wieder heraus haut.
Eigentlich muss NRW als bevölkerungsreichstes Bundesland und mit hohen Infektionszahlen da mit machen und eben am Mittwoch die Schulen und Kitas zu machen. Alles andere wäre nicht sinnvoll. Aber man ist ja auf Frau Gebauer gespannt, wenn sie überhaupt noch vor die Presse tritt, was sie dann wieder heraus haut.
Heute brauchste nicht damit zu rechnen. Das kommt Dienstag Mittag über erste Pressemitteilungen. Hr. Richter schreibt um halb zwei (in der Nacht zu Mittwoch wohlgemerkt!)
