Völlig verspätet - längst überfällig: Der "Wahl-In-Den-USA-Thread"

  • Halb indisch, halb jamaikanisch... also bunt schon :)

    Ich weiß auch nicht was die Trump Anhänger mehr stört: ihr Migrationshintergrund oder ihr Geschlecht...

    Die Wähler der Republikaner sind ja auch keine homogene Masse. Die #walkaway-Kampagne hat deutlich gezeigt, dass es viele Leute gibt, die von der Demokratischen Partei dermaßen frustriert sind, dass sie zur anderen Seite überwandern. Man darf einfach nicht vergessen, wie knapp die Wahl ausgegangen ist und dass Trump bei manchen Minderheitengruppen kräftig zulegen konnte, die typischerweise die Demokraten wählen.


    Ich muss zu Kamala Harris Wasser in den Wein gießen. Sie hat bei den Vorwahlen kandidiert und musste sehr früh aufgeben, weil ihr die Unterstützung fehlte. Dass sie dennnoch Vizepräsidentschaftskandiatin wurde, verdankte sie vermutlich hauptsächlich den Merkmalen Geschlecht und Hautfarbe. Das kam halt bei vielen als billiger Schachzug an. Martin Luther King hatte den Traum, dass jemand nach seinem Charakter und nicht seiner Hautfarbe beurteilt würde. Ich denke, ich gehe mit den meisten konform, wenn ich das bspw. um Geschlecht, Hautfarbe und sexuelle Orientierung erweitere. Die ganze Diskriminierungs-Chose wird überhaupt nicht besser, wenn man das Spiel einmal andersherum spielt. Dass ich schwul bin, ist einfach keine Leistung. Ich warte immer noch auf den Applaus, dass ich der erste schwule Lehrer bei uns an der Schule bin. ;)

    Umso irritierter bin ich immer wieder, wenn auch Journalisten (wie z.B. im Presseclub letzen Sonntag) sich von diesen oberflächlichen Kategorien blenden lassen. Wir hatten Obama, wir hatten Hillary als Kandidatin. Ich sehe den Neuigkeitswert so etwas von überhaupt nicht.

  • Nein, es ist keine Leistung von Kamel Harris, dass sie eine Frau ist, oder dass sie Migrationshintergrund hat.

    Aber es ist dennoch sehr positiv, dass die amerikanische Gesellschaft nach vier Jahren des übelsten Populismus, der Misogynie und des Rassimus auf höchster Regierungsebene in der Lage war, ein Ticket ins Weiße Haus zu wählen, bei dem eine dunkelhäutige Frau zur Vizepräsidentin wird.

    Ja, viele Stimmen waren nicht für SIE, sondern für Biden, viele Stimmen waren auch nicht FÜR sie, sondern gegen Trump - trotzdem ist die Entwicklung in ihrer Tendenz positiv.


    Ob Biden vielleicht die Absicht hat, vor Ablauf der vier Jahre zurückzutreten, um sie zur Präsidentin zu machen, ob sie in vier Jahren an Bidens Stelle antreten wird und ob sie dann wiedergewählt wird, kann keiner sagen. In jedem Fall wird es in vier Jahren nicht mehr reichen, dass sie nicht Trump ist, oder welches Geschlecht sie hat oder welchen Hintergrund. Dann werden ihre Taten gelten.

  • ... Sie hat bei den Vorwahlen kandidiert und musste sehr früh aufgeben, weil ihr die Unterstützung fehlte.

    Dürfte daran liegen, dass es nur ein Trump oder Nicht-Trump-Wahl war. Warum Biden so viel mehr Chancen als Harris hatte weiß ich nicht, an Geschlecht und Hautfarbe liegt es ja nicht, wie du sagst. Weißt du etwas über die Arbeit und bisherige Beliebtheit diese beiden Politiker*innen?

  • Ich glaube, die Zeit ist in den USA in der Tat noch nicht reif für eine Präsidentin - ganz gleich, welche Hautfarbe sie hat.
    Interessant am Rande wäre ja noch, ob es auch aus den Reihen der sogenannten Latinos irgendwann einmal PräsidentInnen geben wird. Die junge Frau Ocasio-Cortez macht einen vielversprechenden Eindruck. Ich bin mal gespannt, wo sie in 15 Jahren sein wird.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Die junge Frau Ocasio-Cortez macht einen vielversprechenden Eindruck.

    Ich glaube, das kommt nur uns in Deutschland/Europa so vor. Für Amerika - und das meine ich in keiner Weise als USA-Bashing - steht sie viel zu weit links, um in einem zwei-Parteien-System, bei dem die Wahl des Präsidenten von den Wechselwählerm abhängt, die genau zwischen den Parteien steht, eine echte Chance zu haben.

    So zerrissen, wie die Demokraten gerade innerparteilich sind, würde sie noch nicht mal durch die Primaries kommen, um Kandidatin zu werden. Das mag sich innerhalb der nächsten 15 Jahre ändern, aber für die Wechselwähler, wird sie immer zu "sozialistisch" (im Sinne des amerikanischen Verständnisses des Begriffs) sein.

  • [...Text ist nach Aussage des User stellenweise nicht korrekt. Daher entfernt. ...]

    Leider ist es anscheinend wie ich bereits vermutet hatte. Inhaltlich hat sich niemand mit seinen politischen Errungenschaften auseinandersetzen können. Ich vermute stark, dass die meisten davon nicht mal wussten. Das passiert eben, wenn man schön mit dem Strom schwimmt und sich von den Leitmedien blenden lässt. Aber recherchieren und kritisch hinterfragen ist auch schwieriger als alles unreflektiert nachplappern. Dass die Persönlichkeit Trumps nicht gerade sonderlich sympathisch erscheint kann ich verstehen, aber meiner Meinung nach sollte die Politik im Vordergrund stehen. Die ist aber anscheinend sekundär, wenn man immer lieb lächelt und stets politisch korrekt spricht, wie zB Obama. Gerade von Akademikern hätte ich da mehr erwartet.

  • Ich zitiere mal Bolzbold

    kl. gr. frosch

    Und ganz abgesehen davon sehe ich nicht, dass du irgendwelche Argumente oder gar Belege angeführt hast. Du hast nur Behauptungen in die Welt gesetzt. Ach ne, sorry, du hast nicht nur das gemacht, du hast sie irgendwo kopiert und mit einer unzureichenden Quellenangabe versehen.

    Auf dem Level kann ich auch spielen.


    Joe Biden hat nur eine knappe Woche nach seiner Wahl einen Impfstoff gegen Corona organisieren können.
    Joe Biden konnte ein zutiefst zerrissenes Land hinter sich einen.

    Joe Biden hat mit einem Schlag Misogynie und Rassimus in den USA beendet.

    Joe Biden hat die amerikanische Demokratie gerettet.

    Joe Biden gibt Milliarden Menschen auf der Welt neue Hoffnung.


    Und, bevor du anfängst, DaVinci, nein, ich glaube das nicht wirklich. Aber diese fünf Behauptungen entsprechen in ihrer Mischung aus Viertelwahrheiten, unlauteren Verzerrungen und Übertreibungen so ziemlich genau deiner ganzen Liste. Und bevor du nicht Beweise und Belege für deine Behauptungen bringst, sehe ich keinen Anlass, in irgendeiner Form argumentativ darauf zu reagieren. Auf die Ebene von Populismus lasse ich mich nicht herab.

  • Über Kamela Harris fand ich das Zitat eines US-Korrespondenten sehr passend:

    Ihr Vorteil ist, dass sie wenig eigene Positionen hat, die ihr im Weg stehen.


    Das ist wahrscheinlich im Augenblick und als Vize von Biden genau das richtige.

    Aber es werden derzeit von außen viele Erwartungen in sie hinein projiziert, die weder mit ihrem Werdegang noch mit ihrer politischen Positionierung innerhalb des Parteienspektrums zu tun haben, beides war nämlich bisher in erster Linie von Pragmatismus und Karriereorientierung geprägt.

  • Schade. Außer dem Versuch, meine zitierten Thesen durch deinen unpassenden Vergleich ins Lächerliche zu ziehen, hast Du leider auch nichts erwidern können. Die meisten Punkte meiner Liste lassen sich übrigens durch google ganz einfach nachlesen. Ist nicht alles zu hundert Prozent korrekt, aber im Grundsatz stimmen die meisten Dinge schon.



    Aber ist kein Problem, habe auch nichts anderes erwartet hier im Forum.

  • Hast du denn welche gebracht?


    (Abschreiben aus dem Internet zählt nicht als Argument)

    Ich habe diese Thesen zur Diskussion gestellt, um zu sehen, ob hier jemand mehr auf dem Kasten hat, außer dem üblichen oberflächlichem Trump-Bashing. Nicht mehr oder nicht weniger. Aber ohne, dass hier jemand Stellung nimmt, kann auch keine Diskussion entstehen, oder?


    Von mir aus fangen wir hier an: "Der ′′Clown′′ im Weißen Haus ist der erste Präsident, der die USA seit Eisenhower nicht in einen Auslandskrieg verwickelt hat." Ist für mich ein sehr wichtiger Punkt, vor allem wenn man sich die Friedens (Kriegs-)politik seines Vorgängers anschaut.

  • Ich finde, die grösste Errungenschaft des Herrn Trump ist, dass er die diplomatischen Beziehungen vor allem zum europäischen Ausland so nachhaltig geknickt hat, dass eigentlich keiner mehr so wirklich USA zum Vorbild haben will. Ansonsten ist es mir ehrlich gesagt ziemlich wurscht, wer da jetzt gewählt worden ist.

  • Ich finde, die grösste Errungenschaft des Herrn Trump ist, dass er die diplomatischen Beziehungen vor allem zum europäischen Ausland so nachhaltig geknickt hat, dass eigentlich keiner mehr so wirklich USA zum Vorbild haben will. Ansonsten ist es mir ehrlich gesagt ziemlich wurscht, wer da jetzt gewählt worden ist.

    Zum Teil gebe ich dir Recht, zum Teil wird medial auch nur sehr einseitig über Trump berichtet. Nämlich permanent negatives gesucht, über das berichtet wird und alles positive größtenteils unterschlagen.


    Andererseits hat kaum jemand, der sich die Friedens- bzw Kriegspolitik der USA in den letzten 50 Jahren angeschaut hat die USA als Vorbild angesehen. Und das hat definitiv nichts mit Trump zu tun. Eher mit den vorherigen Präsidenten wie zB Obama, den dieselben, die Trump so sehr verachten, schätzen...

  • zum Teil wird medial auch nur sehr einseitig über Trump berichtet. Nämlich permanent negatives gesucht, über das berichtet wird und alles positive größtenteils unterschlagen.


    Irgendwie ist mir das oben Zitierte sympathisch.
    Ich würd das am liebsten nochmal zitieren. :-)

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

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