Unterrichtsbesuch zur selben Methode - was machen?

  • PeterKa : Tja, keine Ahnung; bei uns in Niedersachsen ist es auch anders.

    Hierzu verweise ich aber auf diese beiden Posts:

    Nein! In den Hospitationsklassen hocken bei uns die Refis nur dabei und kucken zu.

    Jepp, so isses. In Hospitationsklassen darf ich nur zuschauen und keinen Unterricht halten. Und zudem ist es bei uns üblich, dass wir in den Klassen der Mentoren hospitieren.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • PeterKa : Tja, keine Ahnung; bei uns in Niedersachsen ist es auch anders.

    Hierzu verweise ich aber auf diese beiden Posts:

    Da steht aber nichts von dem "angeleiteten Unterricht", sondern nur was von hospitiertem Unterricht. Könnten also zwei verschieden Dinge sein.

    Wie auch immer, ist nicht mein Problem, müssen die dort selber wissen.

  • Seltsam auf

    https://info-beihilfe.de/lehra…endariat-rheinland-pfalz/

    findet sich die Info, dass die Refs auch angeleteten Unterricht haben.

    Ja, seltsam, in deinem Link werden die Berufsbildenden Schulen auch falsch als Berufsschulen bezeichnet. 🙄


    Ich frag mich sowieso grade, wieso du auf irgendeiner komischen Internetseite rumsurfst und mit dieser belegen willst, wie die Ausbildung in einem anderen Bundesland abläuft.


    Den angeleiteten Unterricht gibt es übrigens bei uns, aber der nennt sich "angeleiteter Unterricht" und nicht "Hospitation".

  • Ja, seltsam, in deinem Link werden die Berufsbildenden Schulen auch falsch als Berufsschulen bezeichnet

    Tatsächlich ist auf der Seite kaum eine korrekte Aussage zu finden. Selten so viel Unsinn auf einem Haufen gelesen. Der Verfasserin scheint es nur darauf angekommen zu sein, einem Haufen keywords im Text unterzubringen.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Das ist ja scheinbar in RLP leider nicht möglich, wie Haubsi1975 und Susi Sonnenschein schrieben, da dort die Refis in den "Hospitationsklassen" wirklich nur mit im Unterricht sitzen und zuschauen. Eigener Unterricht und somit auch UBs können dort wohl nicht durchgeführt werden, wenn ich es richtig verstanden habe.

    Es läuft so:

    Offiziell sollen (!) Die UBs in eigenen Klassen durchgeführt werden. Da die Terminplanung aber praktisch nie klappt (der Termin muss so liegen,dass die Seminaristen auch keinen Unterricht haben), ist es in der Praxis völlig egal. Ich hab sogar mein ET- Examen in einer "geliehenen" Klasse gemacht,mein Referendar von 2 Jahren hatte mehrere Lehrproben in Hospitationsklassen und mein aktueller nimmt auch,was er kriegen kann.

  • Wieder so ein Ding, wo (vermutlich nicht nur) der bayerische Referendar ungläubig den Kopf schüttelt. Ich kann doch nicht in einer Klasse, die ich praktisch nicht kenne, eine Lehrprobe/einen UB absolvieren. Müsst Ihr in den Entwürfen gar nichts über die Klasse schreiben?

  • Wieder so ein Ding, wo (vermutlich nicht nur) der bayerische Referendar ungläubig den Kopf schüttelt. Ich kann doch nicht in einer Klasse, die ich praktisch nicht kenne, eine Lehrprobe/einen UB absolvieren. Müsst Ihr in den Entwürfen gar nichts über die Klasse schreiben?

    Doch. Wenn man hospitiert hat, kennt man die Klasse auch. Und wenn nicht leiht man sie sich auch vor der Lehrprobe ein- oder zweimal und fragt dazu den, der normal drin ist.

  • Och, fossi74 , das habe ich hier auch schon öfter gehört, dass Refis in Klassen UB gemacht haben, in denen sie vorher nur zwei- oder dreimal drin waren ;) . Gerade in Klassen, die brav alles mitmachen (Berufsschulklassen Bankkaufleute, Versicherungs- oder Verwaltungsfachangestellte, BG Klasse 13 o. ä.), Die "Beschreibung der Lerngruppe" für den UB haben sie dann eben mit Hilfe der Fach- oder Klassenlehrkraft geschrieben.

    Mir persönlich wäre solch ein Vorgehen zu riskant gewesen, muss ich sagen...

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  • Mein Namensgedächtnis ist sehr langsam. In einer relativ unbekannten Klasse war mir das dann recht peinlich, wenn man die Schüler nur per "Ja" und Nicken dran nimmt. Aber sonst gibt das keine großen Probleme, wie gesagt in "braven" Klassen/Kursen.

  • Es läuft so:

    Offiziell sollen (!) Die UBs in eigenen Klassen durchgeführt werden. Da die Terminplanung aber praktisch nie klappt (der Termin muss so liegen,dass die Seminaristen auch keinen Unterricht haben), ist es in der Praxis völlig egal. Ich hab sogar mein ET- Examen in einer "geliehenen" Klasse gemacht,mein Referendar von 2 Jahren hatte mehrere Lehrproben in Hospitationsklassen und mein aktueller nimmt auch,was er kriegen kann.

    Das hängt sehr von dem jeweiligen Fachleiter ab - und natürlich davon, ob du überhaupt hospitierst in den Klassen. Was ich ja seit Wochen nicht darf. Unabhängig davon, will mein Fachleiter in Deutsch MEINE KLassen sehen, bzw. hier meine Klasse. Meine eine. Ich habe übrigens schon vor Wochen meinen Fachleiter in Deutsch auf meine spezielle PRoblematik hingewiesen, bisher keine Antwort. Indes hoffe ich gerade, dass mein UB wenigstens mit der Hälfte der Klasse stattfinden kann. Online wäre es eine reine Katastrophe.

  • Wieder so ein Ding, wo (vermutlich nicht nur) der bayerische Referendar ungläubig den Kopf schüttelt. Ich kann doch nicht in einer Klasse, die ich praktisch nicht kenne, eine Lehrprobe/einen UB absolvieren. Müsst Ihr in den Entwürfen gar nichts über die Klasse schreiben?

    Da bin ich unabhängig davon, dass sowas für mich total praktisch wäre, total bei dir: Ich erstelle didaktische Pläne für meine Klasse, die ein völlig anderes Leistungsniveau hat als das meines Mentors. Von den Kompetenzen, um die es geht, sprechen wir jetzt mal noch gar nicht. Klar, bei der Beschreibung der Klasse könnte ich mich da mit dem Mentor noch austauschen - aber es geht ja auch in den didaktisch-methodischen Begründungen bei uns um grundlegende Fragen, warum ich die Lernreihe (nicht nur die Stunde!) so aufgezogen habe, wie die Stunde da eingebettet ist, etc. Da ist ja vieles gar nicht von mir. Außer, ich würde regelmäßig nicht nur hospitieren in der Mentorklasse, sondern auch Unterricht halten dort. Aber selbst dann, macht meine Mentorin da die gesamte Reihe so, wie sie es für richtig hält. Das Einzige, was man sehen könnte, bei so einem UB wäre, wie ich grundsätzlich von der Persönlichkeit her unterrichte, aber mehr und fundiert meiner MEinung nach nicht. Daher - unabhängig davon, dass das nicht geht bei uns - fände ich es auch nicht besonders sinnvoll.

  • Och, fossi74 , das habe ich hier auch schon öfter gehört, dass Refis in Klassen UB gemacht haben, in denen sie vorher nur zwei- oder dreimal drin waren ;) . Gerade in Klassen, die brav alles mitmachen (Berufsschulklassen Bankkaufleute, Versicherungs- oder Verwaltungsfachangestellte, BG Klasse 13 o. ä.), Die "Beschreibung der Lerngruppe" für den UB haben sie dann eben mit Hilfe der Fach- oder Klassenlehrkraft geschrieben.

    Mir persönlich wäre solch ein Vorgehen zu riskant gewesen, muss ich sagen...

    Das wäre himmlisch, wenn das bei uns ginge. Meine beiden Mentoren haben beide NUR leistungsstarke Klassen. Oberstufe berufliches Gymnasium, Industriekaufleute. Da macht unterrichten (und auch die paar Male, wo ich zugeschaut habe) Spaß. Mich hatte das aber auch "damals" tatsächlich etwas traurig gemacht. Du siehtst, was theoretisch dann doch machbar ist mit einer Klasse, wie "cool" ein Deutschleistungskurs ist - und gehst anschließend zurück in deine BF-Klasse, wo du dich abarbeitest und keiner sich dafür interessiert, was du machst. Am Montag Abend habe ich mir stundenlang Gedanken gemacht, wie ich meine Lerner in der BF-Klasse morgens im Onlineunterricht am besten fangen könnnte. ICh habe dann ein wirklich (finde ich wenigstens) cooles Anfangsvideo rausgesucht, ein EdPuzzle mit Fragen entworfen, ein Kahoot zusammengestellt. Zum Schluss noch eine digitale Abfrage, wo ich mir ein Feedback geholt habe. Ist doch super: Die 6 von 27 Lernern, die online dabei waren, fanden es gut.;(

  • Du siehtst, was theoretisch dann doch machbar ist mit einer Klasse, wie "cool" ein Deutschleistungskurs ist - und gehst anschließend zurück in deine BF-Klasse, wo du dich abarbeitest und keiner sich dafür interessiert, was du machst. Am Montag Abend habe ich mir stundenlang Gedanken gemacht, wie ich meine Lerner in der BF-Klasse morgens im Onlineunterricht am besten fangen könnnte. ICh habe dann ein wirklich (finde ich wenigstens) cooles Anfangsvideo rausgesucht, ein EdPuzzle mit Fragen entworfen, ein Kahoot zusammengestellt. Zum Schluss noch eine digitale Abfrage, wo ich mir ein Feedback geholt habe. Ist doch super: Die 6 von 27 Lernern, die online dabei waren, fanden es gut.

    Ja, damit wirst du dich abfinden müssen, dass bei uns an den BBSn in den "schwächeren" Vollzeitklassen (und teilweise auch in Berufsschulklassen) viele SuS sitzen, die nur da sind, weil sie müssen - die besuchen den Bildungsgang zur Erfüllung der Schulpflicht oder gehen halt notgedrungen zur Berufsschule. In solchen Klassen ist eben oft kein besonders "anspruchsvoller" Unterricht möglich. Nichtsdestotrotz mag ich diese Schüler*innen meist sehr gern und habe viel Spaß mit ihnen. Und gerade die Vielfalt - von den Berufseinstiegsklassen über Berufsfachschulen bis hin zu den Fachschulklassen, Fachoberschulen und berufliches Gymnasium - ist es, die ich am Lehrerdasein an einer BBS so mag!

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  • Meine beiden Mentoren haben beide NUR leistungsstarke Klassen. Oberstufe berufliches Gymnasium, Industriekaufleute. Da macht unterrichten (und auch die paar Male, wo ich zugeschaut habe) Spaß.

    Ich finde die leistungsstarken oft anstrengender, ich möchte nicht nur leistungsstarke haben.



    Die 6 von 27 Lernern, die online dabei waren, fanden es gut.

    Dann freu dich doch darüber!!!



    Gerade an berufsbildenden Schulen kann man nicht alle retten, aber ich freue mich über jeden der eine Leistungskurve stark nach oben hat! Mehr als über die, die eh alles können.

  • Ich will auch nicht nur Leistungsstarke haben, aber irgendwelche inhaltlichen Diskussionen fände ich schon mal nett. Eigentlich ist es deshalb auch der Mix an Berufsschulen, der mich reizt an der Schulform. Aber ich habe gerade nur die Klassen, wo es hauptsächlich um pädagogische Arbeit geht.


    Ja, einige sind da, aber stell dir vor, dass du von den Wenigen die da sind, nur einen Lerner hast, der mitmacht. Und der auch nur auf Nachfrage. Das ist schon mühsam. Klar, ich kriege auch mit, dass am beruflichen Gymnasium mehr Diskussionen, etc. mit den Schülern sind bei allem, was du als Lehrer einforderst. Aber auch das hätte ich mal gerne. Bei mir wird gar nicht diskutiert. Gar nicht partizipiert.


    Klar, Einige wenige retten. Und für die mache ich das ja alles - aber es ist doch nur authentisch, wenn ich sage, ich hätte AUCH mal gerne eine Klasse, die bereitwillig am Unterricht partizipiert, mitmacht, sich freut, wenn man aufwendig Stunden plant, etc.

  • sich freut, wenn man aufwendig Stunden plant, etc.

    Ich glaube man unterschätzt häufig, dass Schüler es wahrnehmen, wie viel Arbeit wo drin steckt.
    Habe ich selbst zumindest so festgestellt mit der Zeit.

    • Offizieller Beitrag

    ch glaube man unterschätzt häufig, dass Schüler es wahrnehmen, wie viel Arbeit wo drin steckt.

    oh ja, da gebe ich dir recht!


    Schüler, die oft von Referenadren unterrichtet werden, sind häufig genervt von dem tollen Methodenfeuerwerk.

    Seminarleiter damals: "Kein Schüler erträgt 6 Stunden "guten" Unterricht."



    Auch meine Feld-, Wald- und Wiesenschüler (und nein, bitte KEINE Meldung wegen Beleidigung!!) sind oft hochzufrieden mit simpel gestricktem Unterricht, der klar strukturiert ist.

  • Wieder so ein Ding, wo (vermutlich nicht nur) der bayerische Referendar ungläubig den Kopf schüttelt. Ich kann doch nicht in einer Klasse, die ich praktisch nicht kenne, eine Lehrprobe/einen UB absolvieren. Müsst Ihr in den Entwürfen gar nichts über die Klasse schreiben?

    Das gibt es aber auch in BW gar nicht selten, dass man Leihklassen in der Lehrprobe hat. Da ist man dann halt 3 Wochen in der Klasse bis zur Lehrprobe, um diese kennenzulernen und das muss reichen (das Seminar kennt solche Fälle aber und ordnet das dann entsprechend ein). Ich hätte im einen Fach beinahe als einzige Klasse eine Lerngruppe mit 9 SuS bekommen im eigenständigen Unterricht. Das Seminar meinte, 8 SuS müssten mindestens bei der Lehrprobe anwesend sein, um die Gruppe als Klasse werten zu können und dass ich ggf. die Lehrprobe mit einer Leihklasse (die im worst case sogar von einer anderen Schule stammt, wenn es an der eigenen Schule keine Alternativgruppe geben sollte) machen müsste. Zum Glück (zwei chronisch kranke SuS in der Klasse mit sehr langen und häufigen Fehlzeiten) habe ich letztlich doch noch eine größere Gruppe in dem Fach im eigenständigen Unterricht bekommen. Eine zusätzliche Härte im Prüfungsverfahren stellt das sicherlich dar (umso mehr, wenn man dafür sogar an eine andere Schule muss).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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