• Hast du nicht unlängst geschrieben, dass du weibliche Hormone ausgetestet hast? Und surfst du nicht ständig in LGBTQ-Foren?

    Das habe ich nicht geschrieben.


    Für mich ist Arzt ein geschlechtsneutraler Begriff. Bei der Krankenschwester sieht es ein bisschen anders aus wegen dem Wortbestandteil "-schwester". Eine Schwester ist in den seltensten Fällen männlich. U.U. könnte man ähnliches über den Medizinmann sagen, um zu dem Arztbegriff zurückzukehren.

    Im Englischen sagt man doch auch "primary school teacher" - mit dem Wissen, dass auch im anglophonen Bereich die Mehrheit der Grundschullehrer weiblich ist. Warum ist "teacher" geschlechtsneutral, "Lehrer" jedoch nicht?

  • siehe Duden

    https://www.duden.de/rechtschreibung/Lehrer

    "Lehrer" ist eine eindeutig männliche Form


    Im Englischen gibt es m.W. keine explizit weibliche bzw. männliche Form


    Ich denke, es ist inzwischen in unserer Gesellschaft so etabliert, dass die meisten Menschen sich unter einem "Arzt" bzw. "Lehrer" eine männliche Person vorstellen und wir da nicht mehr zurückkönnen. Ich kenne es aus Meck Pomm so, dass sich dort noch relativ viele Frauen selber mit der inzwischen als rein männlich definierten Berufsbezeichnung beschreiben. Regional mag das also anders sein. Es wäre sicher die einfachste Lösung, aber m.E. nicht (mehr) umsetzbar.


    Auch interessant:

    https://www.tagesspiegel.de/wi…ufswahl/12023192-all.html

  • Ganz einfach: Im Englischen gibt es für die meisten Berufs- o. ä. Bezeichnungen keine männliche oder weibliche Form.

    Braucht es auch im Deutschen nicht, weil es schlichtweg in den meisten Fällen unerheblich ist, welches Geschlecht die Berufstätigen haben,

    z.B. "xy % aller Lehrer sind Mitglied einer Gewerkschaft.".

    Wenn es doch wichtig ist, macht man was? Genau: "Männliche Lehrer geben im Schnitt um xy % bessere/schlechtere Noten als weibliche.".

  • Hier geht es z.B. um die Berufsbezeichnungen für Frauen vom 16. - 19. Jahrhundert.

    (Quelle: Uni Oldenburg)

    Das ist längst nix Neues mehr.


    Und ich frage mich bei so einem Satz wie: "xy % aller Lehrer sind Mitglied einer Gewerkschaft." tatsächlich, ob sie nur Männer meinen.


    Relativ neu ist lediglich der Versuch, auch Menschen, die sich jenseits unseres binären Geschlechtersystems verorten, sprachlich zu berücksichtigen, was ich persönlich sehr begrüße.

  • Braucht es auch im Deutschen nicht, weil es schlichtweg in den meisten Fällen unerheblich ist, welches Geschlecht die Berufstätigen haben,

    z.B. "xy % aller Lehrer sind Mitglied einer Gewerkschaft.".

    Doch, für mich ist das sehr wohl wichtig! Dein Satz sollte m. E. heißen "xy% aller Lehrkräfte...".

    Ach, und "weibliche Lehrer" existiert in meinem Wortschatz nicht. Ich sage/schreibe entweder "weibliche Lehrkräfte" oder "Lehrerinnen".

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • In meinem Ref vor gut zehn Jahren wurde mir allerdings leider nahegelegt, diesen Satz "Wegen der besseren Lesbarkeit wird nur die männliche Form verwendet, Frauen sind immer mitgemeint" oder so ähnlich als Fußnote in schriftliche Arbeiten einzufügen und das generische Maskulinum zu verwenden. Im Seminar hielt man "Gendern" anscheinend für überholt... Ich habe aus Überzeugung dennoch gegendert.

  • In meinem Ref vor gut zehn Jahren wurde mir allerdings leider nahegelegt, diesen Satz "Wegen der besseren Lesbarkeit wird nur die männliche Form verwendet, Frauen sind immer mitgemeint" oder so ähnlich als Fußnote in schriftliche Arbeiten einzufügen und das generische Maskulinum zu verwenden.

    So kenne ich es auch und finde es auch in Ordnung. Kenne auch Bücher und Artikel, in denen in Anbetracht der realen Verhältnisse durchgehend die feminine Form verwendet wird (v. a. betreffend Erzieherinnen oder Therapeutinnen) mit jenem einleitenden Satz analog. Das finde ich auch in Ordnung.

  • Nein, siehe oben (Duden-Link). Dort steht jeweils "männliche Person" bei den Bedeutungen.

    Nur weil der Duden das - seit Neuestem - so sieht, muss das nicht allgemeinverbindlich sein. Der Duden hat nicht einmal mehr normierende Funktion bzgl. der Orthographie, erst recht nicht bzgl. der Semantik.

  • So kenne ich es auch und finde es auch in Ordnung. Kenne auch Bücher und Artikel, in denen in Anbetracht der realen Verhältnisse durchgehend die feminine Form verwendet wird (v. a. betreffend Erzieherinnen oder Therapeutinnen) mit jenem einleitenden Satz analog. Das finde ich auch in Ordnung.

    Lehrer wird nur leider (an den meisten Schulformen) den realen Verhältnissen nicht gerecht. Gerade an GS und FS müsste man dann Lehrerinnen verwenden und die Lehrer sind mitgemeint. Dürfte aber vielen nicht passen.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Wenn es sich ergeben würde, dass ein Mensch seine Spezies einem nicht-menschlichen Wesen erklären müsste,

    Interessant. Wie oft machst du das? Aber Hauptsache, die Phantasie tut noch.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Wegen der besseren Lesbarkeit wird nur die männliche Form verwendet, Frauen sind immer mitgemeint" oder so ähnlich als Fußnote in schriftliche Arbeiten einzufügen und das generische Maskulinum zu verwenden.

    Ja, das Hilfskonstrukt kenne ich noch aus den Neunzigern. Es zeigt zum einen, dass das die Generität des generischen Maskulinums gar nicht so selbstverständlich. Außerdem konnte man mich nicht so recht davon überzeugen, dass das wirlich praktischer ist, als die damals übliche Binnenmajuskel.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Ich habe heute einen Podcast gehört, in dem z.B. bei Politer:innen zwischen Politiker und innen eine Sprechpause gemacht wurde. Das fand ich persönlich eher irritierend, da es nicht meinen Hörgewohnheiten entspricht. Ich glaube aber, dass ich das nach weiteren drei Folgen nicht mehr bemerken werde.


    Inhaltlich halte ich gendern für absolut richtig. Manchmal ist es etwas umständlich ("jede:r Schüler:in"), aber gut, das ist nun mal Teil von Sprachwandel und wir werden uns dran gewöhnen.

  • Warum ist "teacher" geschlechtsneutral, "Lehrer" jedoch nicht?


    Hmm, ja warum nur? Vielleicht weil es die Teacherin nicht gibt? Das Englische kennt halt nur eine Form. Außerdem ist meine Muttersprache Deutsch, ich weiß also nicht mal, was in England oder Australien Geborene mit den Begriffen verbinden.

  • Üblicherweise nach der Art der produzierten Gameten.

    Danke für das Einwerfen eines Buzzwords. Du hats recht, weiter verfolgen muss man das nicht. Das gesellschaftliche Konstrukt „Geschlecht“ basiert nämlich hierauf nicht .

  • ... wie ich letztens in meinem anderen Forum bzgl. LGBT-Rechte. Dort regten sich manche in Bezug auf die Position des Vatikans bzgl. LGBT auf, ...



    ...Mein Beitrag fußt neben Statistiken auch auf dem Erfahrungsaustausch mit homosexuellen Männern, die dieses Verhalten selbst nicht gutheißen, aber wissen, dass es communityintern so praktiziert wird...


    Selbst ich hörte von den Nebenwirkungen der Pille und ja, ich nutze sie derzeit auch nicht.

    Dann hab ich das alles missverstanden, tut mir natürlich leid.

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