Von der Schule an die Uni oder in die Verwaltung?

  • Hallo,


    habe gerade mein Master of Education abgeschlossen und starte höchstwahrscheinlich ab 1.5. ins Referendariat.


    Da stellte sich mir gestern die Frage, ob es mir später, also als verbeamteter Lehrer, einfach so möglich sein wird, mich auf eine andere Stelle mit Beamtenstatus zu bewerben? Z.B. in der Verwaltung oder an der Uni als akademischer Rat, Dozent, oder so...


    Aktuell ist das für mich noch kein Thema, könnte mir aber vorstellen, dass mir irgendwann die Forschung oder die Projektarbeit fehlen könnte. Man weiß ja nie..


    Habt ihr da Erfahrung? Gibt's Hürden?

  • griding

    Hat den Titel des Themas von „Bewerbung: Vom Lehrer an die Uni oder in die Verwaltung?“ zu „Von der Schule an die Uni oder in die Verwaltung?“ geändert.
  • Forschung oder Projektarbeit in der Verwaltung? Lehrer mit Ref und allem Schnickschnack werden, um dann in der Verwaltung zu arbeiten? Dozent werden ohne Habilitation?


    Entschuldigung, dass ich gerade mehr Fragen habe als Antworten.

    🤔

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

  • Forschung in der Verwaltung? Lehrer mit Ref und allem Schnickschnack werden, um dann in der Verwaltung zu arbeiten? Dozent ohne Habilitation?


    Entschuldigung, dass ich gerade mehr Fragen habe als Antworten.

    Hallo, dann versuche ich mal die Fragen zu klären :)


    Die Projektarbeit bezog sich auf die Verwaltung, die Forschung (z.B. als akademischer Rat) auf die Uni und als Dozent wird auch nicht immer eine Promotion vorausgesetzt (ist ja keine Professur).

  • (...) als Dozent wird auch nicht immer eine Promotion vorausgesetzt (ist ja keine Professur).

    Ähm.., doch! Also bei 99% der Stellen dürfte das der Fall sein.

    Es ist zwar üblich, dass man schon während der Promotion in der Lehre tätig ist, aber das sind dann keine festen Stellen und oft in TZ.

    Gleiches gilt für solche Stellen außerhalb einer Promotionstätigkeit.

    Personen, die eine feste Anstellung als wissenschaftlicher Mitarbeiter in VZ haben, haben eigentlich immer promoviert. Da gibt es meiner Erfahrung nach nur ganz wenige Ausnahmen.

    Und für die Verwaltung würde wahrscheinlich immer jemand mit komplettem Fachstudium vorgezogen werden, außer du hast Vitamin B (damit geht leider einiges), wobei für die Verbeamtung dort gewiss auch feste Regelungen bestehen.

    Forschung ist idR auch mit Promotion verbunden, sofern man nicht nur Hilfstätigkeiten übernehmen möchte. Kommt aber immer auch auf den Fachbereich an bzw. wie es dort mit der Personaldichte aussieht.


    M.Ed. entspricht vom inhaltlichen Umfang eines Faches her etwa einem Bachelor. Das ist dir schon klar, oder?

  • Ähm.., doch! Also bei 99% der Stellen dürfte das der Fall sein.

    Es ist zwar üblich, dass man schon während der Promotion in der Lehre tätig ist, aber das sind dann keine festen Stellen und oft in TZ.

    Gleiches gilt für solche Stellen außerhalb einer Promotionstätigkeit.

    Personen, die eine feste Anstellung als wissenschaftlicher Mitarbeiter in VZ haben, haben eigentlich immer promoviert. Da gibt es meiner Erfahrung nach nur ganz wenige Ausnahmen.

    Ok, also das wäre mir tatsächlich neu... z.B. hatte ich selbst Dozenten ohne Doktortitel.


    Naja, kann aber auch die Ausnahme gewesen sein ;)


    Aber zurück zu meiner Frage, ist eine Bewerbung auf solch ausgeschriebene Stellen als verbeamteter Lehrer ohne Hürde möglich? (mal abgesehen von möglicherweise fehlenden Voraussetzungen oder einer potentiellen Zu- oder Absage)


    Würde mich über eine Antwort dazu freuen

  • Aber weißt du, ob deine Dozenten in VZ und unbefristet eingestellt waren? Ich hatte auch viele "Dozenten" ohne Doktortitel. Aber die haben nur Seminare gemacht und waren teilweise auch irgendwann wieder weg. Das jemand ohne Doktortitel Vorlesungen hält, ist mir nicht bekannt und wahrscheinlich ist das auch hochschulrechtlich gar nicht möglich, Stichwort: Habilitation.



    Zur Bewerbung: Klar kannst du dich bewerben. Und die Verbeamtung ist auch keine Hürde. Du musst halt deinen Beamtenstatus aufgeben. Denn, dass du verbeamteter Lehrer bist, führt natürlich nicht automatisch dazu, dass du den Beamtenstatus in einer anderen Position erhälst. Verbeamtung im öffentlichen Dienst ist heutzutage nicht mehr die Regel. Nur noch in bestimmten Bereichen und in bestimmten Positionen.


    Was aber durchaus möglich wäre, ist, dass du später für das Schulamt tätig werden könntest. Da sollte es keine großen Probleme mit der Beibehaltung des Beamtenstatus geben.

    Auch kann man (mit etwas Berufserfahrung) als Lehrbeauftrager nebenbei an der Universität tätig sein.

  • M.Ed. entspricht vom inhaltlichen Umfang eines Faches her etwa einem Bachelor. Das ist dir schon klar, oder?

    Nein, das ist er nicht. Es gibt auch den Bachelor of Education. Das würde einem Bachelor entsprechen. Der M.Ed. ist ein vollwertiger Masterabschluss mit dem man z.b. ohne Probleme promovieren kann.


    Das er in der freien Wirtschaft nicht immer mit einem Master of Science gleichgestellt wird stimmt jedoch.

  • Zur Bewerbung: Klar kannst du dich bewerben. Und die Verbeamtung ist auch keine Hürde. Du musst halt deinen Beamtenstatus aufgeben. Denn, dass du verbeamteter Lehrer bist, führt natürlich nicht automatisch dazu, dass du den Beamtenstatus in einer anderen Position erhälst. Verbeamtung im öffentlichen Dienst ist heutzutage nicht mehr die Regel. Nur noch in bestimmten Bereichen und in bestimmten Positionen.

    In manchen Bundesländern gibt es durchaus auch Abordnungsstellen für Lehrer an Unis.

  • Da stellte sich mir gestern die Frage, ob es mir später, also als verbeamteter Lehrer, einfach so möglich sein wird, mich auf eine andere Stelle mit Beamtenstatus zu bewerben? Z.B. in der Verwaltung oder an der Uni als akademischer Rat, Dozent, oder so...

    Die wenigen Stellen als akademischer Rat, die mir bekannt sind, setzen eigentlich immer eine Promotion voraus, sind meist befristet und dienen dabei der Vorbereitung auf eine Habilitation. Viele Hochschulen stellen zudem nur im (befristeten) Angestelltenverhältnis ein. Im Bekanntenkreis habe ich aber einige, die teilabgeordnet sind an die Universität zur Unterstützung der Lehrkräfteausbildung.

    ...und als Dozent wird auch nicht immer eine Promotion vorausgesetzt (ist ja keine Professur).

    Es mag ganz wenige Ausnahmen geben, in denen das zutrifft. Ich persönlich kenne keinen einzigen Dozenten, der nicht mindestens promoviert, meist dafür auch habilitiert ist. Dass davon nicht alle einen Lehrstuhl innehaben, liegt in der Natur der Hochschulstrukturen.

  • Ja, super. Vielen Dank :)


    Ich bin eigentlich total Happy an der Schule. Wollte mich nur mal erkunden ob ich in Zukunft (10 Jahren oder so) auch noch andere Möglichkeiten hätte falls ich mich weiterentwickeln möchte.

  • Ja, das ist mir aus dem Bereich Sonderpädagogik z.B. bekannt.


    Aber sowas ist eher die Ausnahme m.W.

    In NRW in der Didaktik allgemein nicht so selten.

    Kenne einige Lehrer, die (zum Teil) abgeordnet waren an der Uni, zum Teil für Promotion, aber auch für die Forschung in der Lehre.


    Das reizt mich auch noch nach wie vor und ich habe da ein Auge drauf.

    Aber selten sind solche Stellen natürlich trotzdem!

  • Und wo "finde" ich diese Stellen? Werden jene regulär auf den HPs der Unis ausgeschrieben oder...?

    über Stella, habe gerade mal aus Spaß wieder rein geschau, so könnte etwas ausschauen.
    Ggf. kann man natürlich auch mit den Unis Kontakt aufnehmen, sollte man vielleicht, wenn man was Bestimmtes im Sinn hat immer tun.


  • Vielleicht ist es sogar aktuell für jemanden interessant.

    Habe nur die zwei für ganz NRW gefunden.
    Es lohnt sich immer einen Blick auf Stella zu werfen, wenn man überlegt, sich umzuorientieren.

  • ... Wollte mich nur mal erkunden ob ich in Zukunft (10 Jahren oder so) auch noch andere Möglichkeiten hätte falls ich mich weiterentwickeln möchte.

    Nein, eher nicht. "Weiterentwickeln" im Schuldienst ggf., Führungsposition wie Schulleitung bliebe. Das ist dann wirklich Verwaltungstätigkeit. Oder eine (Abordnungs-) Tätigkeit im Schulamt.


    An der Uni kannst mit E13 mal Studenten in Abordnung unterrichten, im Studienseminar in Abordnung mit A13 oder was du als Beamte bekommst. Zumindest hier so, für dein Bundesland kannst du dich ja noch mal auf die Suche begeben, deine Anfrage ist recht allgemein.


    In die Forschung kommst du nach 10 Jahren Schuldienst eher nicht mehr.

  • In manchen Bundesländern gibt es durchaus auch Abordnungsstellen für Lehrer an Unis.

    In NRW z. B. Ich kenne selbst Lehrer, die an der Uni arbeiten (meist für nur ein paar Jahre).

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • In Bayern arbeiten auch zahlreiche LuL aller Schularten an Universitäten. Man kann sich soweit ich weiß für 3 Jahre und dann für 2 weitere Jahre abordnen lassen.

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