Das Amazon-Mysterium

  • Recht so, zeig Amazon, was ne Hake ist, indem du die Postbotin vier Treppen rauf laufen lässt.

  • es geht nicht nur um die 4 Treppen, es geht auch um Umweltschutz. Einmal bestellen ist ökologisch sinnvoller als wenn ich (und alle anderen Besteller fahren), mehrmals nicht. Aber mancher denkt eben nur an sich, egal ob Corona oder Klimakrise.


    Und deshalb völlig daneben (und sehr egoistisch und nicht vorausdenkend, querdenkend halt).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Im Prinzip wäre dem ganzen Ärger ja vorzubeugen, wenn sich jeder so einen Paketsafe vor der Haustür zulegt. Die funktionieren so ein bisschen wie die Altkleider-Container. Das geht natürlich nur bei Eigentum und Grundstück. Aber ich habe über so eine Anschaffung schon nachgedacht. Müsste natürlich ein riesen Ding sein, was uns wieder zum Altkleider-Container führt.


    An den Grundsatzfragen (Ausbeutung der Mitarbeiter und Fahrer, Sub-sub-sub-Unternehmer, Umweltschäden etc.) ändert das freilich nichts.


    Ich jedenfalls gebe mittlerweile dem Online-Bestellen gegenüber dem Kaufen im Laden auch deshalb den Vorzug, weil die Läden keine Lagerhaltung mehr betreiben. D.h. die müssen selber die Ware anfordern, es dauert ewig und am Ende muss ich den Kram noch im Laden abholen. Nicht selten gibt es nicht mal mehr Ausstellungsstücke. Wo ist da mein Vorteil? Häufig ist auch die Retoure bzw. der Umtausch schwieriger und mit Diskussionen verbunden.

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

  • Recht so, zeig Amazon, was ne Hake ist, indem du die Postbotin vier Treppen rauf laufen lässt.

    Ich schon mal gar nicht. Bei mir sind's nur vier Stufen bis zur Haustür.


    Aber es ist nunmal so. Wenn der Deal Lieferung ist, ist der Deal Lieferung ist. Und wenn es dazu erfordert, dass jemand die Treppe 'raufgeht, muss wohl jemand die Treppe 'rauf. Ich finde auch nicht, dass das prinzipiell ein Scheiß-Job ist. Mit angemessener Bezahlung und Zeitplanung, warum nicht. Man trifft jeden Menge Menschen und hat Bewegung.


    Dass diese Gesellschafts- und Wirtschaftsystem es ermöglicht, dass Menschen, die diesen Job machen, sytematisch ausgebeuete wreden, ist das Problem. Aber es ist etwas aus der Mode gekommen, sich damit kritisch auseinanderzusetzen. Man möchte lieber, dass jemand Schuld ist. Jeff Besos z. B. Der soll der Böse sein. Ich bitte um Verzeihung, dass mich der strukturelle Antisemintismus daran immer noch stört.


    Ja, auch ich habe mich in dieser Gesellschaft eingerichtet und schaue wie ich klar komme. Und nein, das ist nicht in allen Punkten perfekt.

  • Dass diese Gesellschafts- und Wirtschaftsystem es ermöglicht, dass Menschen, die diesen Job machen, sytematisch ausgebeuete wreden, ist das Problem. Aber es ist etwas aus der Mode gekommen, sich damit kritisch auseinanderzusetzen. Man möchte lieber, dass jemand Schuld ist. Jeff Besos z. B. Der soll der Böse sein. Ich bitte um Verzeihung, dass mich der strukturelle Antisemintismus daran immer noch stört.

    Weil ich es nicht gut finde, dass jemand die gleiche Ware so lange immer wieder bestellt, bis die Postbotin freiwillig die vier Treppen rauf läuft, bin ich Antisemit, alles klar.


    Diese selbstgerechte Argumentation ist nur ein Feigenblatt für egoistisches Handeln.

    Schwadronier nicht über die Ungerechtigkeiten des Gesellschaft- und Wirtschaftssystems nur um dann anschließend zu sagen, dass du halt mit dabei bis, die schwächsten Glieder im System aus zu nutzen, so lange dir das System die Möglichkeit dazu gibt.

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde das Ganze insofern krass, als dass wir ja letztlich für die Marktdominanz von Amazon mitverantwortlich sind. Bequemlichkeit, Auswahl und Preise sind in den letzten 20 Jahren die treibenden Faktoren hierfür gewesen. Und seien wir mal ehrlich: Wir alle finden Kapitalismus so lange geil, wie wir auf der Gewinnerseite desselben stehen.

    Kapitalismus lebt von der Ausbeutung anderer Menschen zugunsten des Wohlstands einer kleine(re)n Anzahl an Menschen, die über Macht und Kapital verfügen, sich das so zu basteln.
    Kapitalismus lebt aber auch von der Hoffnung der Ausgebeuteten, eines Tages auf der "anderen Seite" zu stehen.

    Kapitalismus in unseren Breiten legitimiert sich moralisch mit der angemaßten zivilisatorischen Überlegenheit der westlichen Welt gegenüber der restlichen Welt.

    Manchmal habe ich den Eindruck, unsere einzige Überlegenheit besteht darin, eben diese wirksam der restlichen Welt zu suggerieren.

  • Die Frage, warum sich offensichtlich Menschen finden, die den Job des Paketboten zu den gegebenen Bedingungen machen (müssen?), muss schon erlaubt sein. Sie zu stellen, hindert den Einzelnen aber nicht daran, Rücksicht auf diese Menschen zu nehmen und ihnen die Arbeit dort etwas zu erleichtern, wo das problemlos möglich ist.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

    • Offizieller Beitrag

    Paketboten sind heute das, was früher ungelernte Kräfte waren.

    Diese Jobs scheinen nüchtern betrachtet besonders für Osteuropäer und arabischstämmige Personen attraktiv zu sein - die Anzahl der Paketboten ohne sichtbaren oder hörbaren Migrationshintergrund dürfte zumindest auf der Basis meiner Erfahrungen in der deutlichen Minderheit sein.

  • Meine Postboten bei DHL sind ältere, seit viele Jahre dort tätige Personen, die aus der "Mitte der Gesellschaft" kommen. Für heute eingestellte soll es auch nicht mehr so rosig sein.


    Bei Hermes und amazon (andere kommen zu mir zu selten) sind es Menschen, die aus verschiedenen Gründen woanders vermutlich Schwierigkeiten haben, einen Job zu kriegen (kaum Deutsch sprechend, sprachbehindert, eine Mutter mit 2jährigem Kind, dass gerne Aufzug fährt (ich wohne ganz oben)).

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  • Weil ich es nicht gut finde, dass jemand die gleiche Ware so lange immer wieder bestellt, bis die Postbotin freiwillig die vier Treppen rauf läuft, bin ich Antisemit, alles klar.

    Du darfst dir 120 Falschzitierpunkte aufschreiben.

    Diese selbstgerechte Argumentation ist nur ein Feigenblatt für egoistisches Handeln.

    Schwadronier nicht über die Ungerechtigkeiten des Gesellschaft- und Wirtschaftssystems nur um dann anschließend zu sagen, dass du halt mit dabei bis, die schwächsten Glieder im System aus zu nutzen, so lange dir das System die Möglichkeit dazu gibt.

    Ah, aber persönlich werden kannst du auch ganz gut. Danke, reicht.


    * PLONK *

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Meine Postboten bei DHL sind ältere, seit viele Jahre dort tätige Personen, die aus der "Mitte der Gesellschaft" kommen. Für heute eingestellte soll es auch nicht mehr so rosig sein

    Da dürfte dann noch der eine oder andere Postsekretär dabei sein. Die sind natürlich gegenüber dem Zustellerprekariat die Könige.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • klar, wenn man sich fragt, wie man die ganzen Sachen bekommt, ist Amazon praktisch und günstig. Mir ist nur in den letzten Jahren immer mehr aufgefallen, dass ich nur ganz selten wirklich das brauche, was ich haben möchte. Versteht mich nicht falsch: ich bin wirklich weit entfernt von Minimalismus, aber der Großteil dessen, was ich gerne kaufen möchte, ist eher für den "schnellen K(l)ick", als dass ich ernsthaft ein Bedürfnis danach habe - eigentich besitze ich alles, was ich benötige. Es hilft schon, wenn man nicht überall ein Kundenkonto mit Schnellkaufoption hat und keine Newsletter empfängt; dazu bei jedem Kauf erstmal 2-3 Tage abwarten und schon ist der Bestellfinger viel ruhiger.

  • Das ist bei mir eher selten der Fall. Weder im stationären Handel noch im Onlinehandel kaufe ich Dinge, die ich eigentlich gar nicht haben möchte. Dass ich Produkte kaufe, die ich nicht wirklich "brauche", ist natürlich was anderes (wenn es danach ginge, bräuchte ich mir auch nur alle zehn Jahre mal neue Klamotten zu kaufen u.ä.)

    Deshalb bin ich auch kein Typ, der beim Stadtbummel oder beim Surfen im Internet unnützes Zeug erwirbt, nur weil es mir gerade ins Auge fällt oder der Preis so niedrig ist.

    Konten mit Schnellkaufoption oder Newsletter habe ich ebenfalls nicht.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich finde, Klamotten sind ein sehr schönes Beispiel dafür, was die meisten Menschen eigentlich garnicht mehr zusätzlich "brauchen" - zumal der Klamottenkonsum gesamtgesellschaftlich gesehen, wirklich problematisch ist. Für Männer zugegeben etwas einfacher, weil da die Qualität der Stoffe und der Verarbeitung nicht so mies ist, aber auch für Frauen machbar.

  • Ich finde, Klamotten sind ein sehr schönes Beispiel dafür, was die meisten Menschen eigentlich garnicht mehr zusätzlich "brauchen" - zumal der Klamottenkonsum gesamtgesellschaftlich gesehen, wirklich problematisch ist. Für Männer zugegeben etwas einfacher, weil da die Qualität der Stoffe und der Verarbeitung nicht so mies ist, aber auch für Frauen machbar.

    "Machbar" mag es sein, aber ich kaufe mir schon immer zwei- bis dreimal im Jahr ein paar neue Kleidungsstücke. Das mag aus deiner Sicht problematisch sein, aber dabei werde ich trotzdem bleiben 8).

    Bzgl. der Qualität der Stoffe, der Verarbeitung usw. sehe ich übrigens bei Herren- wie Damen- oder Kinderbekleidung wenig Unterschied. Es gibt halt Klamotten guter und schlechter Qualität, ob nun für Männer, Frauen oder Kinder!?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Du darfst selbstredend kaufen, was Dir beliebt und ich hab da garnix dagegen.

    Ich schreib Dir aber gerne, warum ich der Auffassung bin, dass es Männer leichter haben, hochwertige Klamotten zu besitzen: Es gibt natürlich Ausnahmen und Jugendmode ist nochmal ein ganz anderes Thema, aber ingesamt gesehen, sind Männer einfach noch viel näher dran am traditionellen Hemd+Anzug-Ding und sollen nicht auffallen. Entsprechend ist es möglich, sich etwas richtig Gutes zu kaufen und dann jahrelang zu tragen. Da reagiert mE auch die Bekleidungsindustrie drauf: Versucht mal ein paar rahmengenähte Schuhe für Frauen zu bekommen - natürlich gibt es die so gut wie nicht, weil Frauen ja anscheinend davon träumen, eine Schuhbibiliothek zu besitzen und die einfach zu teuer wäre mit anständigen Schuhen. Selbst Nobelmarken, wie zB Max Mara, greifen nur selten auf gutes Tuch i.e. Wollstoffe zurück, sondern verwenden meistens halt wieder Viscose, Jackets sind geklebt und nicht vernäht etc. Das hat sicherlich auch was damit zu tun, dass der weibliche Körper halt noch auf viel verschiedenere Arten unterschiedlich ist, als der männliche und daher die Kleidung mehr Körperformen passen muss - ich hoffe nicht, dass die gezeigten Damenanzüge bei "Mit Tüll und Tränen" repräsentativ für die Fähigkeiten von DamenschneiderInnen sind, aber wenn man danach geht, scheint ein gut sitzender Anzug für Frauen eine Unmöglichkeit zu sein, während es für Männer noch das eine oder andere Angebot gibt.

    • Offizieller Beitrag

    Was meine "Garderobe" angeht, bin ich geneigt zuzustimmen. Ich habe "meine" passende Hosenmarke gefunden, kaufe alle paar Jahre zwei oder drei Hosen, die ich dann entsprechend mehrere Jahre tragen kann. Bei Hemden ist der Verschleiß etwas höher, wenn man Baumwolle etc. und keine Kunstfaser nimmt, weil die Farbe früher oder später rausgeht.

  • qchn: Hui, du scheinst dich ja wirklich gut mit Kleidung und Schuhen auszukennen! Ok, da kann ich nicht mitreden, denn ich kenne kaum jemanden, der häufig Anzüge und Hemden trägt (auch bei der Arbeit nicht) und was "rahmengenähte Schuhe" sind, musste ich gerade erstmal googlen :rotwerd:.

    Derart hochwertige, teure Kleidung trage weder ich noch mein Lebensgefährte (oder andere Bekannte). Wir kaufen Kleidung aus dem "mittleren Preissegment", würde ich mal sagen. Wir sind einfach nicht gewillt, soviel Geld für Kleidung auszugeben und möchten auch nicht jahrelang in denselben Klamotten und Schuhen herumlaufen. Aus dem Thema bin ich somit komplett 'raus.


    By the way: Was ist "Mit Tüll und Tränen"?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich finde, Klamotten sind ein sehr schönes Beispiel dafür, was die meisten Menschen eigentlich garnicht mehr zusätzlich "brauchen" - zumal der Klamottenkonsum gesamtgesellschaftlich gesehen, wirklich problematisch ist.

    Etwas was mir in der Pandemie wirklich fehlt: Flohmärkte.

    Jeans habe ich "meine" Marken, aber Shirts und alles andere hole ich mir größtenteils Second Hand. Gerade bei bestimmten Flohmärkten gibt es da auch viel gute Markenware.


    Ich hege mal die Hoffnung auf neue Klamotten dieses Jahr. ^^

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