rechtzeitige Ankündigung von Stundenplan-Änderung?

  • Es geht darum, dass du dir als Lehrkraft die Vormittage innerhalb der Schulzeit freihalten sollst. Was meinst du wie es bei normalen Angestellten läuft? Die haben auch den Tag voll. Du bist da als Lehrkraft schon durchaus privilegiert.

    Ging oben ein bisschen unter,aber wie ist's denn wenn, wie bei uns, die ganz normale unterrichtszeit von 7.30 bis 15 Uhr und dann wieder 17.30 bis 20 Uhr liegt? Da ist nix mit "Vormittag freihalten", sondern eher "jeden Tag komplett" und ein "mach Deine Termine außerhalb sämtlicher potentieller Unterrichtszeit" ist praktisch unmöglich.

    Weiß denn da irgendwer, ob es eine rechtsverbindliche Einschränkung gibt?


    Ist bei uns wie geschrieben dank extrem pragmatischer und umgänglicher SL nicht möglich, wäre aber trotzdem interessant zu wissen.

  • Ging oben ein bisschen unter,aber wie ist's denn wenn, wie bei uns, die ganz normale unterrichtszeit von 7.30 bis 15 Uhr und dann wieder 17.30 bis 20 Uhr liegt? Da ist nix mit "Vormittag freihalten", sondern eher "jeden Tag komplett" und ein "mach Deine Termine außerhalb sämtlicher potentieller Unterrichtszeit" ist praktisch unmöglich.

    Weiß denn da irgendwer, ob es eine rechtsverbindliche Einschränkung gibt?

    Das ist vielleicht doch ein wenig praxisfern. Da wird man sich sicherlich andere Lösungen überlegen müssen. Letztlich ist der Konflikt der gleiche: Interesse des Dienstherrn vs. persönliche Interesse des Angestellten.

    Letztlich ist es bei euch auch relativ einfach, da der Unterricht ggf. auch leichter ausfallen kann. Da kann man auf kurzfristige Vertretungen verzichtet werden. Bezüglich des Stundenplans gibt es dafür an vielen Schulen eine Personalvereinbarung.

  • Tom123: Schon interessant, wie Du anderer Leuts Umstände aus der Ferne so beurteilen kannst... Ich bin also als Lehrer "privilegiert", soso [OT: Müssen wir uns wundern, dass wir das ständig von außen vorgehalten bekommen, wenn unsere eigenen Kollegen diesen Mist selbst glauben? ], DpB kann den Unterricht leicht mal ausfallen lassen etc.

    Aber was rege ich mich auf - dass ich als SL von Leuten mit Deiner Dienstauffassung nur profitieren kann, habe ich ja schon mehrfach erwähnt.

  • Es geht darum, dass du dir als Lehrkraft die Vormittage innerhalb der Schulzeit freihalten sollst. Was meinst du wie es bei normalen Angestellten läuft? Die haben auch den Tag voll. Du bist da als Lehrkraft schon durchaus privilegiert.

    In meinen Augen Schwachsinn. Wenn ich nen Schichtplan im 3-Schicht-System habe, und in meiner Freizeit nen Termin plane, kann der AG in meinen Augen auch nicht erwarten, dass ich mit 48h Vorlauf sofort springe, wenn er spontan den Schichtplan ändert.

  • Außerdem können sich Industriemitarbeiter jederzeit nach Bedarf freinehmen, sofern man nicht am "Band" steht und die betriebliche Situation es zulässt. Als Lehrer geht das nicht.

    Hatte auch Stress wegen 5x vormittags und 3xabends. Immer nur kurze Einsätze, aber die Tage sind kaputt.


    Andere haben bei voller Stundenzahl nur 4 Vormittage. Das ist unfair.

    • Offizieller Beitrag

    Der Vergleich mit außerschulischen Beschäftigungsverhältnissen führt hier doch nicht weiter. Schule ist in dieser Hinsicht anders. Unerwartet andere Stundenpläne sind doof, doch lassen sich individuelle Probleme nur über den Dialog mit der Schulleitung lösen.

  • In meinen Augen Schwachsinn. Wenn ich nen Schichtplan im 3-Schicht-System habe, und in meiner Freizeit nen Termin plane, kann der AG in meinen Augen auch nicht erwarten, dass ich mit 48h Vorlauf sofort springe, wenn er spontan den Schichtplan ändert.

    Nein, aber dann hast du in Regel rund 40 Stunden pro Woche als Arbeitszeit blockiert. Als Lehrer hast du den Vorteil, dass du einen gewissen Anteil frei bestimmten kannst. Du kannst Termine in die Ferien legen und hast in der Regel auch die Nachmittage frei. Im Büro arbeitest du täglich vielleicht von 8:00 - 17:00 Uhr. Dazwischen eine Stunde Mittagspause. Da sind wir doch deutlich flexibler.

  • Tom123: Schon interessant, wie Du anderer Leuts Umstände aus der Ferne so beurteilen kannst... Ich bin also als Lehrer "privilegiert", ...

    Aber was rege ich mich auf - dass ich als SL von Leuten mit Deiner Dienstauffassung nur profitieren kann, habe ich ja schon mehrfach erwähnt.

    Ob du privilegierst bist, weiß ich nicht und interessiert mich auch eigentlich nicht wirklich. Aber ich kann dir sagen, dass ich in Privatwirtschaft zeitlich deutlich mehr eingeschränkt war als nun. Da war nichts mit, ich mache mal eben einen Nachmittag frei. Wie auch. Wo kommen denn die Überstunden her?

    Es fällt mir aber ehrlich gesagt schwer zu glauben, dass du nun als Lehrer zeitlich mehr eingeschränkt bist, als jemand mit einer 40 Stunden Woche. Meine Tätigkeit in der SL kann ich natürlich nicht mit einem normalen Angestellten verglichen. Da muss ich schon Führungskraft mit Führungskraft vergleichen. Da ist oft der Chef, der erste der kommt und der letzte der geht. Es sei denn ich habe es so weit gebracht, dass ich es nicht mehr nötig habe zu arbeiten.

  • s fällt mir aber ehrlich gesagt schwer zu glauben, dass du nun als Lehrer zeitlich mehr eingeschränkt bist, als jemand mit einer 40 Stunden Woche.

    Bin ich doch gar nicht. Ich habe als in der Privatwirtschaft tätiger Lehrer übrigens eine peinlich eingehalten 40-Stunden-Woche. Aber darum geht es ja gar nicht, sondern (zum wiederholten Mal, aber wir sind das ja von unseren Schülern gewohnt) darum, dass auch ein Lehrer - bei aller zeitlichen Flexibilität, die er meinetwegen hat - das Recht hat, sich Termine einzuplanen, wenn er keine Unterrichtsverpflichtung hat. Und nochmal: Das sage ich als Schulleiter.

  • Im Büro arbeitest du täglich vielleicht von 8:00 - 17:00 Uhr.

    Genau. Und dann habe ich das auch fix. Und wenn jemand das auf 07:00 bis 16:00 h umstellen möchte, kann sie damit nicht ein oder zwei Tage vorher kommen, sondern kündigt das rechtzeitig an. Da braucht man auch keine juristische Expertise, sondern macht das aus renem Pragmatismus, weil man möchte, dass das neue Zeitschema funktioniert, ohne den Mitarbeiterinnen vor den Koffer zu scheißen. Wenn ich einen Stundenplan habe, ist der auch fix. Eventuelle Bereitschaften auch. Und auch da ist eine kurze Vorwarnzeit bei Änderungen nicht angemessen.

  • Übrigens sind bei uns die freien Tage und Stundenpläne scheinbar auch fix, denn immerhin hatte die Senatsverwaltung damit dann auch mit einer 3-Tage-Woche meinen Urlaubsanspruch berechnet, der dann auszuzahlen war (nur für Ferien trotzdem 5 Tage abgezogen, aber das ist die höhere Mathematik des Juristen dort, der für solche Knaller schon bekannt ist)

  • Genau. Und dann habe ich das auch fix. Und wenn jemand das auf 07:00 bis 16:00 h umstellen möchte, kann sie damit nicht ein oder zwei Tage vorher kommen, sondern kündigt das rechtzeitig an. Da braucht man auch keine juristische Expertise, sondern macht das aus renem Pragmatismus, weil man möchte, dass das neue Zeitschema funktioniert, ohne den Mitarbeiterinnen vor den Koffer zu scheißen. Wenn ich einen Stundenplan habe, ist der auch fix. Eventuelle Bereitschaften auch. Und auch da ist eine kurze Vorwarnzeit bei Änderungen nicht angemessen.

    Darum geht es hier aber nicht. Hier geht es darum, dass du beispielsweise jeden Tag von 8:00 - 13:00 Uhr freihälst, auch wenn du nur von 8:00 bis 12:00 Uhr Unterricht hast. Der AG sagt also, dass du einen bestimmten Teil der Arbeitszeit verbindlich im Büro arbeiten sollst und den Rest frei einteilen. Es ging auch nicht um den konkreten Fall, sondern dass die Schule dich grundsätzlich verpflichten kann auch für begrenzte Zeiten außerhalb deines normalen Stundenplans dich für Vertretungsstunden bereitzuhalten. Die Schule würde also dir sagen, dass du am Donnerstag erst um 10:00 Uhr Unterricht hast, aber dich bitte von 8:00 Uhr bis 10:00 Uhr für Vertretungsunterricht bereit halten sollst. Diesen würden man dir 24 h vorher ankündigen. Das alles innerhalb deiner Arbeitszeiten. Das ist Niedersachsen zu mindestens in unserer Region momentan normal.

    In deinem Fall sind ja die Arbeitszeiten schon vollständig festgelegt und werden dann verschoben.

  • Das ist Niedersachsen zu mindestens in unserer Region momentan normal.

    Und das ist hier nur mit Zustimmung der GK und des Personalrates möglich, daher durfte ja auch im Lockdown keine Präsenz für Lehrer angeordnet werden, weil die Zustimmungspflichtig ist.

  • Der AG sagt also, dass du einen bestimmten Teil der Arbeitszeit verbindlich im Büro arbeiten sollst und den Rest frei einteilen.

    Büro, süß. Genau das gibt es an Schulen in der Regel nicht. Unser Arbeitsplatz hat keinen Arbeitsplatz. Um das zu kascheiren, sagen die Dienstherrinnen, wir möchten doch unser Kram erledigen, wann und wo wir wollen und ihnen bitte nicht auf den Keks gehen. Aber das nur am Rande.


    Nach meinem Verständnis hat es keine solche „Blockung“ bei der TE gegeben. Sonst hätte sie sich ja keinen Termin dorthin gelegt. Also plopp.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Büro, süß. Genau das gibt es an Schulen in der Regel nicht. Unser Arbeitsplatz hat keinen Arbeitsplatz. Um das zu kascheiren, sagen die Dienstherrinnen, wir möchten doch unser Kram erledigen, wann und wo wir wollen und ihnen bitte nicht auf den Keks gehen. Aber das nur am Rande.

    Du kannst ja auch von zu Hause arbeiten. Es ging nur darum, dass es der Dienstherr durchaus erwarten kann, dass du die bestimmte Zeiten frei hältst. Es wurde im Thread gesagt, dass grundsätzlich die Zeiten ohne Unterrichtsverpflichtung Freizeit sind. Und so pauschal kann man das nicht sehen. Da sind wir wieder bei der Interessenabwägung.

  • ...dass es der Dienstherr durchaus erwarten kann, dass du die bestimmte Zeiten frei hältst.

    Er kann aber nicht erwarten, dass ich eine Glaskugel habe. Auch da kann ich erwarten, dass das vorher und rechtzeitig kommuniziert wird.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Er kann aber nicht erwarten, dass ich eine Glaskugel habe. Auch da kann ich erwarten, dass das vorher und rechtzeitig kommuniziert wird.

    Genau deswegen gibt es in der Regel eine Personalvereinbarung oder ein Vertretungskonzept. Da könnte so etwas drin stehen. Rechtzeitig und vorher ist wieder relativ.

  • Das ist Niedersachsen zu mindestens in unserer Region momentan normal.

    An allen Schulformen oder nur an den verlässlichen Grundschulen? An meiner Schule und anderen mir bekannten BBSn ist das nicht "normal". Vertretungsunterricht z. B. muss mindestens am Vortag nachmittags angekündigt werden.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • MrsPace Wie hast du es gelöst?

    So, ich wollte zumindest diese Nachfrage noch kurz beantworten.


    Der Schulleiter war leider sehr unkooperativ. Nein, ginge nicht. Dass Änderungen derart kurzfristig und ohne Absprache erfolgen, hielt man für normal. Der Unterricht kann nicht verschoben werden. Er muss gehalten werden.


    Meine Termine habe ich trotzdem wahrgenommen. Ich überlasse es deiner Fantasie, wie das möglich ist. Tipp: Klonen kann ich mich noch nicht...




    Es ging übrigens gar nicht um eine Vertretung oder so. Sondern um eine Änderung in meinem regulären Stundenplan, die quasi übers Wochenende eingepflegt wurde. Ich stelle mir vor wir hätten Kinder und ich mit meinem Mann ein ausgeklügeltes Betreuungskonzept arrangiert, wie ich es von manchen meiner Kolleginnen und Kollegen kenne... Wie soll denn bitte sowas funktionieren. Ich erfahre am Sonntag, dass mein Stundenplan ab morgen komplett anders ist?

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