Fächerwechsel sinnvoll??

  • mE nach eignen sich bestimmte Fächer (D, M, 1. Fremdsprache, Sport) mehr zur Klassenleitung, als andere, i.e. alle KollegInnen mit Fächern, die nicht jedes Jahr stattfinden (Nebenfächer außer Sport) und nicht alle SchülerInnen betreffen (Religion, Philosophie, aber u.U. auch 2. Fremdsprachen) sind nur schwer und allenfalls nicht gleichwertige Co-KlassenlehrerInnen einzusetzen. Entsprechend seltener begleiten sie dann Klassenfahrten.

    • Offizieller Beitrag

    qchn

    Genauso ist es. Natürlich fahren die anderen KollegInnen auch auf Klassen oder Stufenfahrten. Da aber beispielsweise alle Kernfach-LKs in der Sek II angeboten werden müssen, sind die Lehrkräfte dieser LKs statistisch öfter an der Reihe und dürfen das Ganze federführend organisieren.

    Der Einsatz einer Hauptfachlehrkraft als KL hat damit zu tun, dass sie regelmäßig, d.h. über mehrere Jahre, mit ausreichend Stunden in der Klasse unterrichtet. Das ist bei Nebenfachlehrkräften oft nicht der Fall - da gehen dann die Klassenleitungsgeschäfte auch überproportional zu Lasten des Fachunterrichts.

  • mE nach eignen sich bestimmte Fächer (D, M, 1. Fremdsprache, Sport) mehr zur Klassenleitung, als andere, i.e. alle KollegInnen mit Fächern, die nicht jedes Jahr stattfinden (Nebenfächer außer Sport) und nicht alle SchülerInnen betreffen (Religion, Philosophie, aber u.U. auch 2. Fremdsprachen) sind nur schwer und allenfalls nicht gleichwertige Co-KlassenlehrerInnen einzusetzen. Entsprechend seltener begleiten sie dann Klassenfahrten.

    Ok, von meiner Erfahrung her ist es halt anders. Ich wüsste zum einen gar nicht, dass es hier Fächer gibt, die nicht in jedem Schuljahr stattfinden. Damit kenne ich mich aber in den allgemeinbildenden Schulen in Niedersachsen nicht so gut aus, da ich selber ja an einer BBS unterrichte (und bei uns hat wirklich so gut wie jeder immer mal wieder, wenn nicht sogar jedes Schuljahr, eine Klassenlehrerschaft; Co-Klassenlehrer*innen haben wir nicht).

    Was ich sicher weiß, ist aber, dass Klassenlehrerschaften hier normalerweise für zwei Schuljahre (also bspw. Klasse 5 und 6, 7 und 8 usw.) vergeben werden. Und diese müssen - zumindest in meiner Bekanntschaft - auch Lehrkräfte regelmäßig übernehmen, die Nebenfächer unterrichten; wie zwei Bekannte, die Religion und Geschichte bzw. Chemie und Biologie unterrichten.


    Fächer, die nicht alle SuS betreffen, gibt es an den mir bekannten Schulen - außer der zweiten Fremdsprache und Wahlpflichtfächern- nicht, da es Philosophie hier nur an wenigen Gymnasien als Schulfach gibt und Relgion bis zur Oberstufe meist konfessionell-kooperativ unterrichtet wird (da nehmen also alle SuS einer Klasse teil, es sei denn - was wohl selten der Fall ist -, sie sind vom Religionsunterricht abgemeldet).


    Aber das kann natürlich Zufall sein, dass ich es nur wie oben beschrieben kenne, oder es ist bundeslandabhängig unterschiedlich.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Also aus meiner Erfahrung sind die wenigsten Schulleitungen mit zwei Korrekturfächern gesegnet.

    Das kann ich für die BBS natürlich nciht beurteilen, da unsere Schulleitungen - wie alle anderen Lehrkräfte - ja in aller Regel eine berufliche Fachrichtung und ein Unterrichtsfach studiert und unterrichtet haben.


    Ehrlich gesagt, kenne ich aber überhaupt keine Lehrkraft - von den wenigen Ausnahmen hier im Forum abgesehen -, die zwei Korrekturfächer an einer weiterführenden Schule unterrichtet (nicht mal aus meiner eigenen Schulzeit).

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  • Deutsch / Englisch oder Deutsch / 2. FS oder Englisch / 2. FS sind gar nicht so selten.

    Wobei meiner Einschätzung nach gerade die Kombi D / E etwas weniger geworden ist. Wir hatten allerdings gerade wieder ein*e Referendar*in mit der Kombination.

  • Gerade, was Lektüren angeht, ist der Deutsch- und Englischunterricht da m. E. abwechselungsreicher als z. B. Mathe, Physik usw.

    Kommt drauf an, ob man sich mit Lektüren selbstverwirklichen will oder einfach den Job macht, für den man bezahlt wird. Ich neige zu zweiterem und nutze lieber die gewonne Freizeit für private Dinge.

  • Kommt drauf an, ob man sich mit Lektüren selbstverwirklichen will oder einfach den Job macht, für den man bezahlt wird. Ich neige zu zweiterem und nutze lieber die gewonne Freizeit für private Dinge.

    Na ja, ich würde die Lektüren schon ab und an wechseln, damit mir nicht in meinem eigenen Unterricht langweilig wird ;) . Mit "Selbstverwirklichung" hat das bei mir nun wirklich nichts zu tun, sondern eher mit Abwechselung für mich selber. Aber das muss ja im Endeffekt jeder für sich entscheiden.

    Aber in der Oberstufe sind ja eh alle paar Jahre wechselnde Themen und damit auch Materialien für's Abi "von oben" vorgegeben, die durchgenommen werden müssen. Da kann ich nicht einfach sagen, dass ich jahrelang dasselbe durchnehme!

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  • Kann man sicher machen, in meinen Fächern ändert sich wirklich nicht viel, aber das ist okay. Die Interaktion mit den Schülern macht die Arbeit trotz allem abwechslungsreich. Fachlich ändert sich wenig bis nichts, aber wie gesagt, es ist die Arbeit, für die man bezahlt wird, von daher stört mich das nicht.

  • Deutsch / Englisch oder Deutsch / 2. FS oder Englisch / 2. FS sind gar nicht so selten.

    Wobei meiner Einschätzung nach gerade die Kombi D / E etwas weniger geworden ist. Wir hatten allerdings gerade wieder ein*e Referendar*in mit der Kombination.

    Dann ist scheinbar auch das bei mir ein Zufall, dass ich niemanden mit einer solchen Fächerkombi kenne.

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  • Ich glaube, Catelyn bezog sich allgemein auf die Kombi und nicht auf Schulleitungen.

    Ich auch! Siehe oben:

    Ehrlich gesagt, kenne ich aber überhaupt keine Lehrkraft - von den wenigen Ausnahmen hier im Forum abgesehen -, die zwei Korrekturfächer an einer weiterführenden Schule unterrichtet (nicht mal aus meiner eigenen Schulzeit).

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    • Offizieller Beitrag

    es wäre eine interessante Untersuchung (ich meine es ernst), ob es Korrelation zwischen den "schriftlich/mündlich-Bedingungen" im Herkunftsbundesland und der Fächerwahl. In NRW (so meine Hypothese) kennen viele Abiturient*innen zwar dieselben Fächer wie in NDS, haben aber vielleicht einen anderen Bezug zu Geschichte/Erdkunde/Politik entwickelt, wenn sie nur in einem, eventuell zwei der Fächer jemals und nur in der Klausuren geschrieben haben.
    Durch das Schreiben von Klassenarbeiten und Klausuren wird man ja in einer anderen Form gezwungen, sich mit dem jeweiligen Fach auseinanderzusetzen (und anzufreunden). Meine Hypothese gilt allerdings eher für die "Gelegenheitslehrämtler*innen" à la "ich werde Lehrkraft an der Schulform, an der ich war, weil es meine LKs waren und ich sonst nicht weiß, was es auf der Welt gibt". (und in NRW sind ja Deutsch und Englisch immer schriftlich und bei sehr vielen im Abi)

  • In Baden-Württemberg werden auch in Nebenfächern Klassenarbeiten geschrieben (Unterschied in Hauptfächern müssen mindestens 4 pro Schuljahr geschrieben werden (aus Termingründen selten mehr), in Nebenfächern dürfen höchstens 4 geschrieben werden (die meisten schreiben 3 - 4).) (Am Wort Korrekturfächer erkenne ich NRWler.)


    Folge, da Nebenfächer zweistündig sind, Hauptfächer durchschnittlich vierstündig, schreibt man als Kollege mit Nebenfächern mehr Klassenarbeiten und hat mehr Korrekturen.


    Und meine Chemie-LKler schreiben in Klausuren auch 10 - 20 Seiten (im zentalen Abitur hatte ich schon 40 normale DIN A4-Seiten). Dazu stehe ich jede Woche einige Zeit in der Sammlung, um SV vorzubereiten (und hinterher trotz Spülmaschine aufzuräumen). Unsere Spülmaschine läuft täglich, manchmal sogar dreimal pro Tag (und ich habe inzwischen alles digital, Unterrichtsvorbereitung geht schnell).


    Von einem Englisch-/Sportkollegen weiß ich, dass er viel lieber Englisch unterrichtet (inkl. Klassenarbeiten), weil ihn der Lärm in der Sporthalle mehr stört. Außerdem besteht immer die Gefahr, dass sich jemand verletzt.


    Kurz, ich glaube, eine so allgemeine Aussage ist selten zutreffend. Mir macht Chemie trotz Mehrarbeit einfach mehr Spaß.


    Allerdings

    Eine Kollegin und ich (wir beide haben viele Jahre das Hauptfach NwT gern unterrichtet, dieses Jahr erstmals nicht) besprachen neulich, dass wir das Fach wider Erwartung nicht vermissen, sondern die zusätzliche Freizeit schätzen (fast jede Stunde Schülerversuche ohne entsprechende Bücher, ich besitze pro Jahrgang 4 volle Ordner, gesammelt über 20 Jahre), das kostet mehr Zeit und Kraft (Schüler können sich auch an Bohrmaschine oder Säge, beim Umgang mit Chemikalien verletzen).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • also noch einmal deutlich,


    in Baden-Württemberg haben sehr viele die Kombination Deutsch/Englisch oder Deutsch/ Französisch oder Englisch/ Spanisch oder andere Kombination der Sprachen (Ich kenne sonst nur noch Deutsch/Geschichte (selten, weil kaum angestellt wurde) und ganz selten Sprache/ Naturwissenschaft). Aber da fast alle Fächer (außer Sport in Sek. I) Korrekturfächer sind, gibt es bei uns das Wort nicht.


    Und mein aktueller SL hat die Kombination Deutsch/Englisch (mein 1. SL in NRW übrigens auch).

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  • Und mein aktueller SL hat die Kombination Deutsch/Englisch.

    Gut, dass mein Kollegium so klein ist, sonst käme ich jetzt womöglich ins Grübeln.

  • In Baden-Württemberg werden auch in Nebenfächern Klassenarbeiten geschrieben (Unterschied in Hauptfächern müssen mindestens 4 pro Schuljahr geschrieben werden (aus Termingründen selten mehr), in Nebenfächern dürfen höchstens 4 geschrieben werden (die meisten schreiben 3 - 4).) (Am Wort Korrekturfächer erkenne ich NRWler.)

    Folge, da Nebenfächer zweistündig sind, Hauptfächer durchschnittlich vierstündig, schreibt man als Kollege mit Nebenfächern mehr Klassenarbeiten und hat mehr Korrekturen.

    Warum denn das? :O Ich arbeite auch in Ba-Wü und unterrichte unter anderem ein Nebenfach. In 2-stündigen Fächern müssen wir exakt eine Klassenarbeit pro Halbjahr schreiben und genau so machen es auch alle meine KollegInnen (an den beruflichen Schulen). Ich kenne niemanden, der freiwillig mehr Klassenarbeiten als notwendig schreibt. Wir haben doch auch so schon genug zu tun. :)

  • Warum denn das? :O Ich arbeite auch in Ba-Wü und unterrichte unter anderem ein Nebenfach. In 2-stündigen Fächern müssen wir exakt eine Klassenarbeit pro Halbjahr schreiben und genau so machen es auch alle meine KollegInnen. Ich kenne niemanden, der freiwillig mehr Klassenarbeiten als notwendig schreibt. Wir haben doch auch so schon genug zu tun. :)

    Ist bei uns nicht üblich, theoretisch muss sogar keine geschrieben werden.


    (Ich bin immerhin im Laufe der Jahre von 4 auf 3 herunter, die Klagen von Eltern und Schülern, dass nur eine verhauene Klassenarbeit im 1. Halbjahr jetzt die Zeugnisnote bestimmt (ich korrigiere dann, Halbjahresinformation) übergehe ich (jungen Kollegen gelingt das nicht so gut).


    Immerhin seid ihr bei 2 pro Schuljahr im Nebenfach bei gleich vielen Arbeiten wie ein Hauptfachlehrer. Ich werde es dieses Jahr dank Corona auch so handhaben, meine Kollegen anscheinend nicht (heftige Diskussionen um Termine).

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  • Gut, dass mein Kollegium so klein ist, sonst käme ich jetzt womöglich ins Grübeln.

    Du bist es nicht (glaube ich). :)


    Mein Kollegium ist zumindest größer (ernsthaft, ich kenne mehrere mit dieser Kombination).

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  • also noch einmal deutlich,


    in Baden-Württemberg haben sehr viele die Kombination Deutsch/Englisch oder Deutsch/ Französisch oder Englisch/ Spanisch oder andere Kombination der Sprachen (Ich kenne sonst nur noch Deutsch/Geschichte (selten, weil kaum angestellt wurde) und ganz selten Sprache/ Naturwissenschaft). Aber da fast alle Fächer (außer Sport in Sek. I) Korrekturfächer sind, gibt es bei uns das Wort nicht.


    Und mein aktueller SL hat die Kombination Deutsch/Englisch (mein 1. SL in NRW übrigens auch).

    Sehr interessant das zu lesen! Ich kenne Englisch- und Deutschlehrkräfte mit allen möglichen anderen Zweitfächern (Geschichte, Politik bzw. Politik/Wirtschaft, Musik, Kunst, Sport, Religion, Bio, Mathe,...), aber - wie gesagt - niemanden, der zwei Sprachen unterrichtet.

    Eine ehemalige Mitschülerin von mir hat zwar Englisch und Latein auf Gymnasiallehramt studiert, aber - soweit ich weiß - nach ihrem Referendariat nur noch Latein unterrichtet (allerdings unterrichtet sie seit langem Teilzeit), weil es an ihrer Schule außer ihr nur eine weitere Lateinlehrkraft gab/gibt.

    Nichtsdestotrotz kann es natürlich sein, dass diese "Zwei-Sprachen-Kombi" auch in Nds. recht weit verbreitet ist und nur in meinem Bekanntenkreis zufälligerweise nicht.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

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