Ausschreibungen für Stellen, die bereits vergeben sind?

    • Offizieller Beitrag

    zugegeben, ich weiß es nicht. Ich dachte, er würde "aufpassen". Ich formuliere es anders: warum genehmigt es die Bezirksregierung überhaupt? (ja, warum durfte der Mensch das studieren, aber: eine Gesamtschule darf die Kombi ausschreiben?!

    Aber ich habe noch schlimmer gefunden: 2 Fremdsprachen, die es NUR am Gym gibt, Abordnung an die Förderschule.

  • Ausschreibungen mit Abordnungs-Bedingungen gibt es bei uns auch.

    In den vergangenen Jahren wurden darüber GYM-Lehrkräfte in anderen Schulen "geparkt", um sie für den Übergang zu G9 bereits im System zu haben.

    Kurzfristig wurde darüber auch der Lehrkräftemangel in anderen Schulformen gelindert.


    Wenn in NRW und SH der letzte G8-Jahrgang 2025 Abirtu macht und erst 2027 dann G9, ist es ja noch eine Weile hin, bis man für einen weiteren Jahrgang die Lehrkräfte benötigt.

  • In diesem Jahr laufen Prüfungen und Bewerbungsverfahren für angehende Grundschullehrkräfte wieder zeitgleich, nämlich jetzt gerade.


    Den Vorteil der „fertig ausgebildeten“ Lehrkraft kann ich nicht sehen, wenn es um wenige Tage oder Wochen geht und wenn nur Lehrkräfte vorab fertig sein können, die beim letzten Mal alle Stellen ausgeschlagen haben und/oder zwischenzeitlich anderweitig tätig waren, z.B. Uni/Ausland.

    Das ist echt blöd mit der fehlenden zeitlichen Passung. Ich sehe diesen Vorteil auch nicht, das Vorgehen ist aber leider so verordnet. Wahrscheinlich möchte man mit dieser Vorgabe vermeiden, eine nennenswerte Anzahl von Konkurrentenklagen verhandeln zu müssen. Als Bewerber würde ich mich durchaus etwas seltsam fühlen, wenn jemand ohne vorhandenes 2. Staatsexamen vorgezogen würde, da hier schlicht noch kein entsprechender formaler Eignungsnachweis vorliegt. Genau dieser ist beamtenrechtlich aber erforderlich im Besetzungsverfahren. Das mag anders aussehen, wenn ein vorläufiges Zeugnis ausgestellt ist.

  • Bis jemand klagt, weil er oder sie durch Losverfahren oder alphabetischer Reihenfolge der Prüfungen benachteiligt wurde und auf Grund der 1-4 Wochen später liegenden Prüfung trotz zeitnah nachgewiesenem exzellenten Abschluss keine Stelle erhalten konnte.

    Als Bewerberin würde ich mich seltsam fühlen, wenn scheinbar allein mein Nachname über eine Stelle entscheiden würde.

  • ich habe jetzt selbst ein bisschen geschaut ... Beispiel aus meiner Umgebung: eine Gesamtschule schreibt eine Stelle aus mit "Geschichte, SoWi, Gesamtschulerfahrung bevorzugt". WIE konnte sowas durch den Personalrat denn gehen?

    Das finde ich ehrlich gesagt noch harmlos und aufgrund des Unterschieds zwischen Gymnasium und Gesamtschule sogar einen nachvollziehbaren Hinweis.

    Den gibt es auch seit Jahren.


    Ich hab jetzt kein extremes Beispiel gefunden.

    Aber das hier ist z.B. eine zweifelhaftere Ausschreibung:

    Als Personalrat würde ich mir da mal sehr genau erläutern lassen, wie das mit der Trainerlizenz im Verhältnis zum Sportstudium ist, weshalb man mehrere braucht (Lizenzen), inwiefern ein Verweis auf den Distanzunterricht in Ordnung ist.

  • Wenn ich so über die aktuellen Ausschreibungen gucke, dann macht der Personalrat deutlich bessere Arbeit als zu meiner Bewerbungszeit. Die große Mehrheit der Ausschreibungen ist zumindest formal offen.

    • Offizieller Beitrag

    Das finde ich ehrlich gesagt noch harmlos und aufgrund des Unterschieds zwischen Gymnasium und Gesamtschule sogar einen nachvollziehbaren Hinweis.

    Den gibt es auch seit Jahren.

    Ich bezog meine Irritation nicht auf die geforderte Gesamtschulerfahrung. Ich finde es zwar doof (weil man im Ref keine Wahl hatte) aber nachvollziehbar. Mein "Problem" ist, dass Sowi und Geschichte an der Gesamtschule in der Sek1 ein einziges Fach ist. (und an dieser Gesamtschule ganz sicher so) Das halte ich also wirklich für ein Zeugnis davon, dass die Schule echt keinen reellen Bedarf hat.

    Jaja, die Trainerlizenzen...
    Mein lustigste Ausschreibung wird für immer die gutbürgerliche, innenstädtische Ausschreibung "physik/evangelische Religion, Ruderschein für die Ruder-AG notwendig" sein :D

  • ich habe jetzt selbst ein bisschen geschaut ... Beispiel aus meiner Umgebung: eine Gesamtschule schreibt eine Stelle aus mit "Geschichte, SoWi, Gesamtschulerfahrung bevorzugt". WIE konnte sowas durch den Personalrat denn gehen?

    Was spricht denn dagegen? In der Sek II (und auch die gibt es an Gesamtschulen) sind as zwei unterschiedliche Fächer, die entsprechende Fachkollegy brauchen.

  • Was spricht denn dagegen? In der Sek II (und auch die gibt es an Gesamtschulen) sind as zwei unterschiedliche Fächer, die entsprechende Fachkollegy brauchen.

    Eben und die meisten Schulen können ja sowohl einen Geschichts- als auch einen SoWi Leistungskurs anbieten. Somit hast du in beiden Fächern in der Oberstufe auch Korrekturen

    Holy Moses met the Pharaoh

    Yeah, he tried to set him straight

    Looked him in the eye,

    "Let my people go!"

    Holy Moses on the mountain

    High above the golden calf

    Went to get the Ten Commandments

    Yeah, he's just gonna break 'em in half!

  • personalrattechnisch ist das bestimmt ok, aber schulorganisatorisch bedeutet es ne ziemliche Ungerechtigkeit, das in der Sek 1 die anderen KollegInnen besser für Klassenleitung einzusetzen sind und mehr korrigieren und in der Sek 2 allenfalls zwei LKs drinne sind, weil die LKs im selben Jahrgang potentiell in den selben Schienen stattfinden werden. würd ich mich als Lehrerrätin einschalten.

    • Offizieller Beitrag

    und nicht nur das: wenn so ein Mensch nur seine Fächer unterrichten würde (je nach Schulkonzept), bedeutet es für eine Schule, dass er vorrangig bestimmte Kurse bekommt, weil er weniger "verschiebbar" ist. Aber surprise: Kolleg*innen mit Hauptfach+Nebenfach mögen auch manchmal das Nebenfach in der Oberstufe unterrichten und nicht nur die Krümmel, weil diejenigen mit einer komplexen Fächerkombination keine weitere Auswahl haben.
    Also: ich finde es sehr seltsam, und vermute / hoffe, dass der designierte Kandidat auch einige Neigungsfächer hat, die er in der Mitelstufe unterrichten wird.

  • personalrattechnisch ist das bestimmt ok, aber schulorganisatorisch bedeutet es ne ziemliche Ungerechtigkeit, das in der Sek 1 die anderen KollegInnen besser für Klassenleitung einzusetzen sind und mehr korrigieren und in der Sek 2 allenfalls zwei LKs drinne sind, weil die LKs im selben Jahrgang potentiell in den selben Schienen stattfinden werden. würd ich mich als Lehrerrätin einschalten.

    Um was zu erreichen? Dass die betreffenden Personen, die zwei zulässige Fächer studiert haben, keine Einstellungschancen haben? Ich bin immer wieder erstaunt, wie sich gleich über vermeintliche Ungerechtigkeiten, die eigentlich gar keine sind, echauffiert wird. Ausschreibungen dieser Art hängen im Übrigen nicht immer direkt an bestimmten Personen an sich, sondern nicht selten stecken auch Überlegungen dahinter, wie man innerhalb des Kollegiums Stunden sinnvoll verschieben kann, um alles abzudecken.


    Mal als Beispiel: Nehmen wir an, wir benötigen an der Schule dringend eine Kunstlehrkraft. Leider ist absehbar, dass es in der Bewerberliste eh nur 2 KandidatInnen gibt, 3-4 Nachbarschulene aber auch ausschreiben würden. An der Schule selbst habe ich im Beispiel vlt. noch eine Lehrkraft Ku/Pw und eine Lehrkraft Ku/En. Dann schreiben wir u.U. mit Blick auf die anderen Schulen gerade nicht Ku/beliebig, sondern Pw/En aus, wenn auf der Liste entsprechende Lehrkräfte auftauchen. Nur Pw/beliebig oder En/beliebig hingegen wäre weniger zielführend, da hier oft Begleitfächer auftauchen, die man ohnehin en masse abgedeckt hat.

  • In NRW würde man das ausschreiben:

    - Kunst/Sowi

    - Kunst/ En

    - Kunst/beliebig,

    bevorzugt eingeladen werden die ersteren beiden Kombinationen.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • In NRW würde man das ausschreiben:

    - Kunst/Sowi

    - Kunst/ En

    - Kunst/beliebig,

    bevorzugt eingeladen werden die ersteren beiden Kombinationen.

    Das ist nicht nur in NRW so und wenn man weiß, dass man in der Umgebung als einzige Schule Kunst sucht, würde das wohl so gemacht werden. Wenn sich aber 4-5 Schulen in einer Region um 2 KandidatInnen prügeln, dann ist die Gefahr groß u.U. leer auszugehen und dann in der 2. Ausschreibungsrunde ggf. den Bedarf nicht mehr decken zu können. Dann wird durchaus bereits vorab anders ausgeschrieben, wenn man weiß, dass man durch die Alternativeinstellung i.V.m. internen Verschiebungen den Bedarf ebenfalls gut abgedeckt bekommt.

  • Mein lustigste Ausschreibung wird für immer die gutbürgerliche, innenstädtische Ausschreibung "physik/evangelische Religion, Ruderschein für die Ruder-AG notwendig" sein :D

    Und die langen Gesichter erst, wenn dann ein zweiter Kandidat mit Ph, Rev und Ruderschein ankommt und eine Zehntelnote besser ist als der Auserwählte!

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • ich halte solche Verschiebaktionen für äußerst suboptimal und nur in den allerkrassesten Notfällen für angebracht: nur eine Schwangerschaft und eine Versetzung und dann hat man halt einmal Geschichte zu viel und garkein Physik mehr.

    man kann doch auch mehrere Fächer auf einer Stelle ausschreiben, also zb

    - Kunst/Sowi

    - Kunst/ En

    - Kunst/beliebig

    - Sowi/ beliebig

    - Geschichte/ beliebig bevorzugt Kunst Englisch

  • Suboptimal ist das mit Sicherheit und kommt zum Glück selten vor. Wir können leider nicht so ausschreiben, wie du beschreibst, sondern müssen das an einem Fach festmachen, dem dann Zweitfächer als Optionen oder Ausschlüsse zugeordnet werden. Ich wollte nur aufzeigen, dass es manchmal auch andere Gründe für scheinbar seltsame Kombinationen geben kann als dass diese direkt in dieser Form benötigt werden.

  • und nicht nur das: wenn so ein Mensch nur seine Fächer unterrichten würde (je nach Schulkonzept), bedeutet es für eine Schule, dass er vorrangig bestimmte Kurse bekommt, weil er weniger "verschiebbar" ist. Aber surprise: Kolleg*innen mit Hauptfach+Nebenfach mögen auch manchmal das Nebenfach in der Oberstufe unterrichten und nicht nur die Krümmel, weil diejenigen mit einer komplexen Fächerkombination keine weitere Auswahl haben.
    Also: ich finde es sehr seltsam, und vermute / hoffe, dass der designierte Kandidat auch einige Neigungsfächer hat, die er in der Mitelstufe unterrichten wird.

    In der Unter- und Mittelstufe wird er doch auf jeden Fall Gesellschaftswissenschaften in allen Jahrgängen unterrichten können. Auch ein WP-Fach in der 9/10 wird immer für möglich sein. Er wird sich über zuwenig Einsatz in der Sek I nicht beschweren dürfen.

    Auch Klassenlehrerteams sind doch über einen Kollegen froh, der in allen Jahrgängen eingesetzt werden kann.

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