Mir geht es so schlecht (Ref.)

  • Und ich dachte immer, dass die Materialien, die ich so gekauft habe (10 Geodreicke falls jemand im Besuch zu Geometrie ohne Geodreieck kommt, Ersatz Taschenrechner (ich meine 2) in der Sek I, für den Besuch in der Sek II Ersatzbaterien für die GTR, große farbige Poster, mehrere Sätze Eddfings, eine günstige Uhr für die Wand, Kekse und teuren Bio O-Saft für die Nachbesprechungen etc.) schon viel waren.

    Ich habe für meine Lehrproben für etwa 10€ Material im Baumarkt gekauft. Essen und Trinken gabs nicht.

  • Essen und Trinken gabs nicht.

    Das Problem ist: Bei uns bewirteten ALLE anderen Prüflinge, bzw. sagten die KuK, dass sie das freundlicherweise für einen übernehmen. Die Prüfer reisten ja auch meist von weiter her an. So 70, 80 km waren normal. Wenn man eine Doppellehrprobe hatte, anschließend noch die Besprechung, da hing denen schon die Zunge am Gaumen, bzw. der Magen schief. Ich glaube, die erwarteten das auch und man hatte Angst, einen schlechten Eindruck zu machen.

  • Essen und Trinken gabs nicht.

    Dafür (also zumindest für Wasser, Kaffee, Tee und Kekse) sorgt bei unseren Prüflingen das Sekretariat.


    EDIT: Nicht nur bei Prüfungen sondern generell bei allen Unterrichtsbesuchen übrigens.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich habe selbst für Essen und Trinken gesorgt (bzw. hatte Unterstützung), aber die Prüfungskommission hat dafür am Ende auch Geld auf den Tisch gelegt. Fand ich fair.

  • Dank Corona ist es hier derzeit untersagt, kam groß offiziell vom Seminar an die Schule, dann sollte aber doch wieder Kaffee vorgehalten werden.


    Bei Inspektion damals gab es sogar eine Liste, womit die Damen beköstigt werden wollten.

    Es gibt so einiges, was sich entwickelt und dann zum Standard wird und auch in die Bewertung einfließen kann.


    Habe mich heute allerdings wieder einmal über intransparente Vorgaben geärgert: Warum schafft man es nicht, sich innerhalb eines Seminares auf eine Form eines Entwurfs zu einigen - ohne Extras?

  • Wenn man eine Doppellehrprobe hatte, anschließend noch die Besprechung, da hing denen schon die Zunge am Gaumen, bzw. der Magen schief.

    Das kann ich mir vorstellen. Und natürlich ist es dann auch nur recht und billig, wenn der Referendar sich darum kümmert, immerhin hat der an dem Tag ja auch keine anderen Sorgen. Ich finde überhaupt, dass der Ref froh und dankbar sein muss, dass sich die Herren und Damen Prüfer dazu bequemt haben, für ihn unwichtiges kleinstes Rädchen im Bildungswesen so einen weiten Weg auf sich zu nehmen.


    Jetzt mal im Ernst, aber echt jetzt? Da schämen die sich nicht? Erwachsene, studierte Menschen mit A14 oder sogar A15 sind nicht in der Lage, sich für so einen Tag selbst Proviant zu organisieren und zu bezahlen? Da muss sich dann auch noch derjenige darum kümmern, der mit Doppellehrprobe und Prüfungen und so weiter sowieso schon am Rotieren ist? Der mit Abstand am wenigsten verdient und vermutlich für seine Lehrprobe auch noch privat viel Geld in die Hand genommen hat? Peinlich ist das, dass sowas als selbstverständlich angenommen wird und dass diese Angst der Refs so ausgenutzt wird.

  • Warum schafft man es nicht, sich innerhalb eines Seminares auf eine Form eines Entwurfs zu einigen - ohne Extras?

    Gute Frage, hast du die mal der Seminarleitung gestellt? Ich vermute, es gibt keine offiziellen Vorgaben, daher erarbeitet jede Gruppe ihre eigenen Schwerpunkte?

  • Die Prüfer reisten ja auch meist von weiter her an.

    Ist denen wirklich (immer noch) nicht zuzumuten, sich ein "Picknick" selbst mitzubringen? Kaffee und Wasser gibt es (selbstverständlich?) von den Schulen, aber dieser Unsinn mit dem "Buffet" ist absolut blödsinnig. So lief es bei mir schon, aber das ist ein paar Jahrzehnte her. Manches ändert sich wohl nie...

    Es soll übrigens auch "normale" Lehrer*innen geben, die täglich weit anreisen und bis nachmittags unterwegs sind. Werden die dann wenigstens von den Schulleitungen versorgt?

  • Kleine Anekdote zum Thema "Bewirtung": neulich fand in unserer Sporthalle die schriftliche IHK-Abschlussprüfung für Einzelhandelskaufleute aus der Region statt. Dazu kamen zwei externe Prüfer*innen (eine Dame, ein Herr). Während der Herr ganz selbstverständlich Brotdose und Thermoskanne aus seiner Tasche holte, hat die Dame sich erstmal bei unserem Abteilungsleiter Wirtschaft beschwert, warum es denn keine Verpflegung von unserer Schule gebe; das habe sie ja noch nie erlebt...

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  • Ist denen wirklich (immer noch) nicht zuzumuten, sich ein "Picknick" selbst mitzubringen? Kaffee und Wasser gibt es (selbstverständlich?) von den Schulen, aber dieser Unsinn mit dem "Buffet" ist absolut blödsinnig. So lief es bei mir schon, aber das ist ein paar Jahrzehnte her. Manches ändert sich wohl nie...

    Es soll übrigens auch "normale" Lehrer*innen geben, die täglich weit anreisen und bis nachmittags unterwegs sind. Werden die dann wenigstens von den Schulleitungen versorgt?

    Lieber pepe, ich bin im 30. Dienstjahr :rotwerd:

  • Und trotzdem findest du das Prozedere normal bzw. richtig?

    Ich weiß nicht, wie es heute ist. Ich habe ja davon erzählt, wie es bei mir war. Damals habe ich mir nicht so viele Gedanken darum gemacht, das haben wie gesagt, die Kollegen übernommen.

  • Jetzt mal im Ernst, aber echt jetzt? Da schämen die sich nicht? Erwachsene, studierte Menschen mit A14 oder sogar A15 sind nicht in der Lage, sich für so einen Tag selbst Proviant zu organisieren und zu bezahlen? Da muss sich dann auch noch derjenige darum kümmern, der mit Doppellehrprobe und Prüfungen und so weiter sowieso schon am Rotieren ist? Der mit Abstand am wenigsten verdient und vermutlich für seine Lehrprobe auch noch privat viel Geld in die Hand genommen hat? Peinlich ist das, dass sowas als selbstverständlich angenommen wird und dass diese Angst der Refs so ausgenutzt wird.

    Wie gesagt, ich weiß nicht, ob es heute noch so ist.

  • Ich habe ja davon erzählt, wie es bei mir war.

    Das hatte ich anders verstanden. Ich habe die 30 Dienstjahre übrigens hinter mir. :prost: Als Referendar fand ich die Bewirtung der Prüfer auch "sehr seltsam", musste mir aber wenig Gedanken darum machen, weil das nette Kollegium damals alles übernahm.

  • Gute Frage, hast du die mal der Seminarleitung gestellt?

    Habe ich. Mehrfach.

    Zuletzt im Sommer, als es mal wieder eine MentorInnen-Veranstaltung gab.

    Antwort: Die ReferendarInnen seien ja alt genug und erwachsen und würden klare Vorgaben bekommen.


    Das ist aber eben nicht so, sondern jede Seminarleitung möchte bitte noch ein bisschen dies und das und am Ende die nächste dann doch wieder alles genau anders herum und gerne im 2-Jahres-Wechsel.


    Zudem habe ich darauf verwiesen, dass es intransparent sei, was es bei einer schwachen Referendarin besonders schwer mache, gezielt zu unterstützen.

    Keine Antwort.


    Heute habe ich es wieder angesprochen.

    Antwort: Man habe ich grundsätzlich geeinigt, aber jede Seminarleitung hätte noch eigene Vorstellungen, das sei auch so gewollt. Es sie ja auch für die Fächer wichtig. Allerdings hatte die Seminarleitung des Faches keine Extrawünsche, sondern ist einfach mal "schlicht und ergreifend" auf dem Teppich und sachlich, die Pädagogikleitung dann andere Vorstellungen.


    Als Mentorin kann man nicht beraten, die Referendarin hat im Zweifelsfall immer den Schwarzen Peter und wenn es zu Konflikten kommt, ist alles so schwammig, dass die Referendarin keine Möglichkeiten hat.
    Mir ist unbegreiflich, warum PädagogInnen als Seminarleitungen derart intransparent arbeiten, gleichzeitig aber Höchstleistungen hinsichtlich der Transparenz, Bewertung, Einschätzung, Differenzierung und Dokumentation erwarten. Für mich messen sie mit zweierlei Maß.

  • Das Problem ist: Bei uns bewirteten ALLE anderen Prüflinge, bzw. sagten die KuK, dass sie das freundlicherweise für einen übernehmen. Die Prüfer reisten ja auch meist von weiter her an. So 70, 80 km waren normal. Wenn man eine Doppellehrprobe hatte, anschließend noch die Besprechung, da hing denen schon die Zunge am Gaumen, bzw. der Magen schief. Ich glaube, die erwarteten das auch und man hatte Angst, einen schlechten Eindruck zu machen.


    Dafür (also zumindest für Wasser, Kaffee, Tee und Kekse) sorgt bei unseren Prüflingen das Sekretariat.


    EDIT: Nicht nur bei Prüfungen sondern generell bei allen Unterrichtsbesuchen übrigens.


    Ich habe selbst für Essen und Trinken gesorgt (bzw. hatte Unterstützung), aber die Prüfungskommission hat dafür am Ende auch Geld auf den Tisch gelegt. Fand ich fair.

    Ich hatte hier auch das Glück, dass wegen der Pandemie gar keine Bewirtung zulässig war.


    Losgelöst davon finde ich diese Sitte wirklich sehr merkwürdig. Das Argument, die Prüfer sollen einem wohlgesonnen sein und keinen Hunger haben ist doch wirklich albern. Bei jemandem, der es nicht schafft sich selbst zu versorgen wenn er ein paar km von der Heimat weg ist, würde ich die Eignung als Prüfer doch sehr stark anzweifeln. Selbst wenn man je Strecke 100km fährt und dann noch einen halben Tag in der Prüfung verbringt, verhungert da auch nicht der Prüfer, der es nicht geschafft hat sich etwas einzupacken.


    Ein Glas Wasser oder eine Tasse Kaffee/Tee fände ich noch in Ordnung. Aber ein Buffet finde ich sehr albern. Ich habe das bei anderen miterleben dürfen und habe mich dabei sehr befremdlich gefühlt.

  • Ich habe (nach meinem bestandenen Examen) mal nachgefragt, warum man den Prüfern ein Buffet bieten muss. Die Antwort war: "Der Prüfling muss zeigen, dass er oder sie in der Lage ist, einen komplette Examenstag zu organisieren und dazu gehört auch im Auge zu behalten, dass die Gäste sich wohlfühlen."


    Was bei uns total doof war, war, dass es im Seminarbezirk Schulen gab, wo man nur im Sekretariat Bescheid geben musste wann das Examen ist und dann haben die sich um Tee, Kaffee, Wasser, Saft, Brötchen, Frikadellen und Obst gekümmert und die Prüfer:innen auch bewirtet (immer mal wieder frischen Kaffee und Tee bringen, fragen was noch gebraucht wird etc.). Und es gab Schulen, so wie meine, wo das nicht gemacht wurde und es selbstverständlich die Aufgabe des Prüflings war, das alles zu organisieren UND dafür zu sorgen, dass die anderen Referendare an dem Tag die Bewirtung übernehmen. Die meisten Referendare haben die Brötchen am Examenstag mit Mitreferendaren zusammen selbst im Lehrerzimmer geschmiert und dekoriert. Mir war das zu doof, ich habe die vom Bäcker geholt. Es war üblich, dass die Prüfer:innen ein bisschen (ca. 5 Euro) Geld da gelassen haben, aber anfangen mit dem "Geld auf den Tisch legen" musste der bekannte Prüfer. Meiner hatte aber sein Geld vergessen (hat er mir erzählt) und konnte darum nichts hinlegen, also hat niemand etwas hingelegt. Ich hatte an dem Tag fast 50 Euro Kosten nur für die Bewirtung.


    Ich weiß übrigens von einer Referendarin, die hat zum Examen den Kafeevollautomaten ihrer Eltern von 200 km weit weg geholt und den im Zimmer, in dem die Prüfer:innen waren, aufgebaut. Mit vielen Sorten Kaffee zur Auswahl versteht sich.


    Aus meiner Sicht muss das verboten werden. Entweder muss das Aufgabe der Sekretariate sein (was den Sekretär:innen gegenüber vermutlich nicht fair ist), oder die Prüfer:innen müssen sich selbst versorgen. Bei uns wäre es auch gar kein Problem, denen eine Mensakarte zu geben.

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