Lohnt sich Lehramt nur für "Familienmenschen"?

  • Konferenzen brauchen keine Wecker, sondern klare Endzeiten, sowie dazwischen eine möglichst straffe Moderation, an die nicht zuletzt auch eine SL selbst sich hält, um diese glaubwürdig durchzuführen zu können. Dazu KuK, die im Konferenzrecht ausreichend bewandert sind, um ausufernde Debatten einzuhegen, indem beispielsweise beantragt wird die Debatte zu beenden und zur Abstimmung zu kommen, wenn bereits alles gesagt wurde, nur eben noch nicht von jedem und jeder.

    Ja, einfach kein überflüssiges Zeug reden, dann geht es schneller. Da wir alle nach Hause wollen, beherzigen wir das insgeheim und sind nach höchstens 2 Stunden fertig. DB ist aber jede Woche, was meiner Meinung nach unnötig ist.

  • Mehr als von der Schulform hängt es von der konkreten Schule ab. Palim sollte dafür kämpfen, dass die Extratermine sich auf ein erträgliches Maß begrenzen.

    So ein Quatsch.

    Ich habe mehr als 2 Fächer an der Grundschule, entsprechend mehr FK, ich habe auch mehr als 2 Aufgaben an der Grundschule,

    da teilen sich wenige Kolleg:innen viele Aufgaben möglichst gerecht auf.


    Die Verhältnisse der SekII lassen sich nicht einfach so auf die Anforderungen in der GS übertragen,

    die externen Termine kommen nicht von unserer Schule, sondern werden vorgegeben.


    Und ja, ich kann deutlich werden, wenn der Vorschlag weiterer Konferenzen dämlich bis dummdreist ist … war erst in der letzten Woche so, als von außen vorgeschlagen wurde, dass sich die GS-Kolleg:innen ja häufiger mal treffen sollten, um sich miteinander abzustimmen. Der Vorschlag kam von 2 weiterführenden Schulformen, die sich dann aber nur im Ansatz beteiligen wollten.

    In dem Fall war es gut, da gewesen zu sein, um deutlich dagegen zu sprechen.

  • In 90% dieser Veranstaltungen Jammern doch sicherlich die selben Kolleginnen über die selben achso schlimmen Klassen, ohne sinnvolle Lösungsansätze. Je mehr konfereiert wird, desto ineffizienter wird es.

    Noch eine Anmerkung:

    In 90% meiner Konferenzen geht es gar nicht um Klassen, sondern um andere Inhalte,

    in Klassenkonferenzen geht es auch nicht um Klassen, sondern um bestimmte Schüler:innen und die Vorfälle, die zur Einladung dieser Konferenz geführt haben.


    Du kennst nur unsachliche Konferenzen und schließt davon auf andere?

    Um mit deinen Worten zu sprechen:

    Du solltest dafür kämpfen, dass deine Konferenzen zielführender ablaufen.

  • Das haben wir auch, aber das deckt ja nur die Termine innerhalb der Schule ab und nur die, die darin eingeschlossen sind.

    Die anderen (z.B. Verbundkonferenz, regionale Konferenz, Konferenz mit den weiterführenden Schulen) finden an anderen Tagen statt, außerhalb der mit schulischen Konferenzen belegten Nachtmittage, FoBi kann man auch nur als SchiLF auf den Konferenztag legen, Arbeitskreise kann man nur besuchen, wenn sie nicht am Konferenztag liegen, Klassenkonferenzen brauchen auch Zeiten.

    Konferenzen mit Eltern, das sind in NDS einige, brauchen ggf. andere Zeiten als die sonst üblichen Konferenzen.


    Es ist m.M.n. falsch, dass der Beruf familienfreundlich sei und die Erwartungshaltung weckt, man habe den Nachmittag zur freien Verfügung oder alles (und jede:r andere) müsse sich den Familienzeiten anpassen.

    Insbesondere im Primarbereich hat sich das im Zusammenhang mit den Ganztagesschulen schon unabhängig von den Konferenzterminen erledigt. Zu meiner Grundschulzeit hatte ich niemals länger als bis 13 Uhr Unterricht und das auch nur selten. Heute ist in Ganztagesschulen immer bis ca. 15.30 Uhr Unterricht.

  • In NDS ist am Vormittag wie früher Unterricht, danach wird der Ganztag von anderen Kräften betreut, aber Lehrkräfte sind je nach Modell integriert, sodass man dann auch eingebunden ist.

    Gebundenen Ganztag mit Unterricht bis 15.30 Uhr kenne ich regional nicht an Grundschulen (ist in NDS aber möglich).

  • In NDS ist am Vormittag wie früher Unterricht, danach wird der Ganztag von anderen Kräften betreut, aber Lehrkräfte sind je nach Modell integriert, sodass man dann auch eingebunden ist.

    Gebundenen Ganztag mit Unterricht bis 15.30 Uhr kenne ich regional nicht an Grundschulen (ist in NDS aber möglich).

    Ich kenne es so, dass im Ganztag auch Lernzeit und AG mit Lehrern stattfindet, auch wenn der reguläre Unterricht vormittags stattfindet. In BW.

  • Es hängt auch stark von der Schulleitung ab. Meine erste Schulleitung hat es strikt verboten, dass man auch nur 10 min. eher die Konferenz verlässt, weil man seine kleinen Kinder holen muss, auch wenn die eigentlich angegebene Endzeit deutlich überschritten war. Dem hat aber der Personalrat einen Riegel vorgeschoben und vereinbart, dass man, sofern man weg muss, nach dem angekündigten Schluss auch gehen darf, denn so kann man ja überhaupt nicht planen, wer wann das Kind holen soll.

    Meine nächste Schulleitung hat grundsätzlich massiv überzogen und sich in Details verloren, dass es sich eingebürgert hat, dass Leute, die noch einen Termin oder was auch immer hatten, einfach gegangen sind (das waren Ausnahmen, aber zumindest war es nicht "verboten"). Die jetzige Schulleitung sagt: ja klar, wenn eine Mutter trotz Konferenz ihre Kinder holen muss, aber es artet absolut nicht aus und bleibt eine seltene Ausnahme.

  • Es ist Lebensrealität, dass Frauen häufiger als Männer ihre Berufswahl nach Neigung als nach Verdienstmöglichkeit treffen, sich häufiger bei der Partnerwahl nach oben orientieren und darauf bestehen, bei der Kindererziehung an erster Stelle zu stehen. Mit den bekannten Konsequenzen.


    Die Umstände ändern sich, aber nur langsam.


    Persönlich würde ich liebend gerne in Teilzeit arbeiten oder ganz zu Hause bleiben - wenn es denn finanziell ginge. Geht es aber nicht.

    Es ist Lebensrealität, dass Männer häufiger als Frauen ihre Berufswahl nach Verdienstmöglichkeit als nach Neigung treffen, sich häufiger bei der Partnerwahl nach unten orientieren und darauf bestehen, sich bei der Kindererziehung gepflegt rauszuhalten. Mit den bekannten Konsequenzen.

  • Tja, das hast du wohl leider überhaupt keine Ahnung, ich arbeite im Abendschulbereich, die Frau arbeitet ganz einfach nur zu anderen Zeiten, nicht mehr oder länger.

    Es geht uns gar nichts an, was die Frau arbeitet. Es ist zu 50 % sein Kind und dann muss er es abholen. Wenn die SL etwas dagegen hat, dann muss sie ein Machtwort sprechen, so dass sich Familie Meier eine andere Lösung ausdenken muss. Wenn die Schulleitung einen familienfreundlichen Arbeitgeber repräsentieren möchte, wird sie wohl abwägen, wann sie wie entscheidet.


    Sei doch froh, dass du dir kein Blag ans Bein gebunden hat, dass dich nachts weckt, dir das Bett vollkotzt, das zur Kita gebracht werden muss und auch wieder abgeholt, für das du kein zusätzliches Zimmer finanzieren musst, ein größeres Auto besorgen, einen zusätzlichen Urlaub zahlen, Essen, Kleidung usw. Die Liste kann unendlich verlängert werden. Sei dankbar, dass andere so doof sind, das Kinderkriegen zu übernehmen, um das System am Laufen zu halten.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Ehrlich gesagt, habe ich in meinem Berufsleben vor der Schule nie so viele Diskussionen darüber erlebt, wie und warum man doch Rücksicht auf Eltern zu nehmen hat und auch noch nie so viele Sprüche erhalten, weil ich keine Kinder habe. Und niemand von diesen Personen kennt die Gründe für meine Kinderlosigkeit.

    Finde das inzwischen nur noch anstrengend und nervig. Und ja, auch in meinem vorherigen Berufsleben gab es Kolleginnen und Kollegen mit Kindern. Irgendwie gab es dort viele der in Schule geführten Diskussionen einfach gar nicht.

  • Ehrlich gesagt, habe ich in meinem Berufsleben vor der Schule nie so viele Diskussionen darüber erlebt, wie und warum man doch Rücksicht auf Eltern zu nehmen hat und auch noch nie so viele Sprüche erhalten, weil ich keine Kinder habe. Und niemand von diesen Personen kennt die Gründe für meine Kinderlosigkeit.

    Finde das inzwischen nur noch anstrengend und nervig. Und ja, auch in meinem vorherigen Berufsleben gab es Kolleginnen und Kollegen mit Kindern. Irgendwie gab es dort viele der in Schule geführten Diskussionen einfach gar nicht.

    Das finde ich ziemlich merkwürdig. Ich würde meine Kollegen nie auf ein solches Thema ansprechen, wenn sie nicht selbst davon anfangen. Aber ich brauche auch eine Weile, bis ich mich mit jemandem privat unterhalte.

    Welche Sprüche musst Du denn ertragen?


    Mir hat man neulich auf einer Veranstaltung meiner Abordnungsstelle gesagt: Also, ich kenne Dich schon so viele Jahre, aber ich hab wirklich niemals gedacht, dass Du Kinder hast!

    Mh. Wie genau sieht man aus, wenn man Kinder hat? Wie sieht man aus, wenn man keine hat? Klärt mich gern auf.


    Und: Ja, ich nehme auch wahr, dass sehr viel auf Leute mit Kindern Rücksicht genommen wird. Aber nur auf die, die das vehement einfordern. Und ich bin schon zu lange raus, als dass ich beurteilen kann, ob das in der freien Wirtschaft mittlerweile auch so ist oder ob das ein Dings im Schuldienst/ÖD ist.

  • Ich denke, dass das alles u.a. mit der Geschäftsleitung steht und fällt. Ich kenne die Extreme, aber auch viele Mittelwege aus dem Bekannten- und Freundeskreis.

    Meine beste Freundin arbeitet in der mobilen Pflege. Beim Erstellen der Schichtpläne fragt die Chefin vorher immer ab, ob das mit den Kids so passt. Wenn nicht, wird alles versucht es zu ändern. Und wenn die Kids mal krank sind, hat sie keinen Anpfiff zu erwarten, sondern die Chefin wünscht einfach gute Genesung und sorgt auch nicht für unterschwellige Gewissensbisse. Wichtige Termine gibt meine Freundin vorher bekannt und dann wird sie dort keinesfalls eingeplant. Eine Bekannte arbeitet im KH, Eltern mit Kids unter 10 Jahren müssen keine Nachtschichten und Wochenenddienst machen. Im Betrieb meines Mannes hingegen gibt es keinerlei Zugeständnisse etc. Er wird sogar tatsächlich noch angefahren, wenn er Kindkranktage nimmt.


    Ich persönlich kann für mich absolut sicher sagen, dass bei mir keine Rücksicht darauf genommen wird, dass ich ein Kind habe. Ich habe es aber auch noch nicht eingefordert. Ich war noch nie beim Stundenplaner, um mir irgendwelche Stunden zu sperren oder Nachmittagsunterricht zu verlegen etc. Ich habe noch keine Konferenz/Dienstbesprechung etc verpasst, sondern es immer irgendwie organisiert bekommen. Da die Kleine jetzt in der GS ist, musste ich erstmals in meinem Leben in TZ gehen. GS-Kind und keine Rücksicht bei der Stundenplanung funktioniert nämlich nicht, wenn die Betreuungssituation so schlecht ist wie hier und die Großeltern nicht vor Ort wohnen.

  • Teilweise tatsächlich Dinge wie oben so geschrieben wurden.

    Ich könnte doch ohne Probleme früh anfangen, ich hätte ja keine Kinder morgens zu versorgen und überhaupt hätte ich keine Ahnung, wie so ein Morgen mit Kindern aussieht und da hätte ich ja schon Rücksicht drauf zu nehmen. (Ich kann aus gesundheitlichen Gründen eben tatsächlich nicht ohne Probleme jeden Morgen so früh anfangen und habe inzwischen auch erwirken können, dass man mir da einmal die Woche entgegenkommt, aber eben genau dieses eine Mal und wenn es mal nicht passt, muss ich damit leben, KuK mit Kindern wird der Plan dann noch mal geändert. Gesundheit ist eben nicht viel wert. Ich will darüber auch nicht meckern, hinterlässt nur ein blödes Gefühl.)


    Es gab schon so viele Sprüche, was wir KuK ohne Kinder nicht ganz selbstverständlich als zusätzliche Aufgabe übernehmen könnten, weil wir ja eben keine Kinder haben und somit scheinbar auch keinen Anspruch auf Freizeit oder so.

    Oder auch Sätze wie, Kinder sind doch so eine Bereicherung, also, du solltest dir das echt nochmal überlegen. (Vielleicht hätte ich ja gerne Kinder gehabt, wer weiß?)

    Wer soll denn dann für uns sorgen, wenn ihr jetzt alle keine Kinder mehr bekommt?

    Also ganz ehrlich, jetzt erzähl mir bloß nichts von Stress oder viel zu tun. Also bei uns mit den Kindern ..... Das kannst du alles überhaupt nicht nachvollziehen.


    Wenn meine persönliche Geschichte und daraus resultierende gesundheitliche Aspekte nicht so sensibel wären, manchmal würde ich echt gerne sagen, wir können gerne mal einen Tag tauschen, du bekommst meine Päckchen und ich deine und dann schauen wir mal, ob die einen soviel leichter sind als die anderen.

    Und das nicht, weil ich Mitgefühl oder sonst was möchte, sondern weil ich mir oft denke, Menschen werden erst mal Gründe haben, warum sie sich etwas wünschen, sicherlich gibt es überall auch Menschen, die sich etwas wünschen, um es möglichst einfach zu haben und sich ein leichtes Leben zu machen. Aber wenn wir ehrlich sind, auch wenn die Gründe Gesundheit oder Kinder sind, erleichtern uns gewisse Möglichkeiten eben auch das Leben, weil wir uns nicht um Betreuungsalternativen kümmern müssen oder der Start etwas entspannter ist, weil es weniger Aspekte gibt, die sich negativ auf die Gesundheit auswirken oder was auch immer. Manchmal würde einfach ein bisschen mehr leben und leben lassen und weniger jammern, wie schlimm doch insbesondere das eigene Leben ist echt helfen.

    Und damit streite ich auch niemandem ab, dass ein Leben mit Kindern viele Herausforderungen und Hürden hat. Das Leben hat aber auch viele andere Herausforderungen, die wir oft vielleicht gar nicht kennen. Daher braucht es eben Kompromisse von allen Seiten.


    Und wenn auf der einen Seite diese Eltern KuK (es sind ja auch nicht alle KuK mit Kindern so) dann auch noch sagen, man solle doch bitte keine Frauen mehr im gebärfähigen Alter einstellen, die würden dann ja bald in Elternzeit gehen und nur Teilzeit wieder kommen, dann fehlen mir manchmal einfach nur noch die Worte. Freue mich dann darüber, wenn auch die Männer in Elternzeit gehen ;)


    Und wir sind ein sehr kleines Kollegium, daher weiß man vergleichsweise viel über die KuK. Von manchen auch durchaus gefühlt alles, auch wenn man es gar nicht wissen will. Ich persönlich halte mich da allerdings sehr zurück. Ist meine Entscheidung wer was aus meinem Leben weiß. Muss doch nicht das ganze Kollegium wissen, wo ich wie lange im Urlaub war oder wie lange ich verheiratet bin.

  • Es ist Lebensrealität, dass Männer häufiger als Frauen ihre Berufswahl nach Verdienstmöglichkeit als nach Neigung treffen, sich häufiger bei der Partnerwahl nach unten orientieren und darauf bestehen, sich bei der Kindererziehung gepflegt rauszuhalten. Mit den bekannten Konsequenzen.

    State, jetzt bin ich aber verwirrt, dass du verwirrt reagierst. Sind das nicht deine Worte?

  • ch könnte doch ohne Probleme früh anfangen, ich hätte ja keine Kinder morgens zu versorgen und überhaupt hätte ich keine Ahnung, wie so ein Morgen mit Kindern aussieht und da hätte ich ja schon Rücksicht drauf zu nehmen. (Ich kann aus gesundheitlichen Gründen eben tatsächlich nicht ohne Probleme jeden Morgen so früh anfangen und habe inzwischen auch erwirken können, dass man mir da einmal die Woche entgegenkommt, aber eben genau dieses eine Mal und wenn es mal nicht passt, muss ich damit leben, KuK mit Kindern wird der Plan dann noch mal geändert. Gesundheit ist eben nicht viel wert. Ich will darüber auch nicht meckern, hinterlässt nur ein blödes Gefühl.)

    :(


    Es tut mir sehr leid, dass Du solche Erfahrungen machen musst. Sowas sollte sich keiner (ob mit oder ohne Kids) anhören müssen.


  • Danke, das ist natürlich auch nochmal eine Alternative für ihn, die mir oben nicht eingefallen ist.


    Generell würde ich Niemanden in Bayern zu Lehramt an Grund- oder Hauptschulen raten, außer Derjenige wohnt in München bzw. Oberbayern. Lieber gleich Lehramt an Sonderschulen mit GS oder HS Didaktik. Die kriegen auch A13 mit der Möglichkeit bis A16 bzw. B4? - bei denen gibt es bestimmt auch Ministerialbeauftragte oder wie das nochmal heißt dieses Ltd. OStD glaub ich? - hochzugehen, anstatt die armen Grund- und Hauptschullehrer die mit A12-A13 verarscht werden.

    Ist in Bayern Lehramt an Mittelschulen immer noch ein eigenständiges Studium und wird es immer noch mit A12 besoldet?

    In Bawü studierst du GWHRS oder so ähnlich, dann kannst du entweder an Hauptschulen, Werkrealschulen (Hauptschule mit 10. Klasse), Gemeinschaftsschulen oder Realschulen unterrichten und erhältst A13.

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