Berufsfindung in "Nicht-online"?

  • Zitat

    Wahrscheinlich müsstest du aber selbst schon 30-40 Berufe parat haben.


    "Berufe aktuell" ist das "Lexikon" der Ausbildungsberufe (ca. 500 Berufe sind darin verzeichnet/beschrieben).

  • Mit diesen Büchern kannst du sie nicht alleine arbeiten lassen. Viel zu viel, viel zu schwierig, viel zu unübersichtlich. Ich würde die 3 Seiten ausdrucken, die online bei der Arge zu den Berufen zu finden sind und dann ein paar verschiedene, die sie mit Hauptschulabschluss machen können zur Auswahl.

  • OT

    ... sehr lohnenswerte Investition)...

    Ach ach, du weißt schon, dass du mein Suchtpotential mit solchen Materialtips triggerst? *klickklick*

  • OT

    Ach ach, du weißt schon, dass du mein Suchtpotential mit solchen Materialtips triggerst? *klickklick*

    Ok: Pfui Samu, aus! Nicht kaufen! Böses Buch!!! Ganz falsche Zielgruppe! Erst Inhaltsverzeichnis bei mir erfragen und prüfen, ob das für dich hilfreich ist. Gaaaaanz schlechtes Buch! Sollte niemand kaufen, deshalb habe ich euch durch meinen Erwerb gerettet. (Ich betreibe eine kleine, aber feine Auffangstation für unzumutbare Bücher. Eine Art "Bucharche".)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Dieses "Buch" habe ich damals auch bekommen, das lag absolut nur in der Ecke und man konnte damit wirklich nichts sinnvolles anfangen.


    Ist doch hochspannend auf 10 Seiten über marginalste Unterschiede zwischen "Beamten im mittleren nichttechnischen Dienst" informiert zu werden.

    • Offizieller Beitrag

    "Berufe aktuell" ist das "Lexikon" der Ausbildungsberufe (ca. 500 Berufe sind darin verzeichnet/beschrieben).

    Ja, aber ich dachte, dein Ziel sei nicht, aus einem dicken Büchlein vorzulesen bzw. abschreiben zu lassen, sondern überlegen zu können, was kenne ich denn für Berufe.
    Und da muss ich sagen, dass ich spontan nicht auf viele käme, da müsste ich mir auch eine Liste machen, welche Berufe meine SuS entdecken könnten... (und im Übrigen finde ICH (für mich) solche Gedankengänge spannend, weil ich ja sehe, wieviele Berufe ich nicht auf dem Schirm hätte. Da habe ich schon Pläne, wenn ich wieder BO in einer Klasse habe.)

  • Dieses "Buch" habe ich damals auch bekommen, das lag absolut nur in der Ecke und man konnte damit wirklich nichts sinnvolles anfangen.


    Ist doch hochspannend auf 10 Seiten über marginalste Unterschiede zwischen "Beamten im mittleren nichttechnischen Dienst" informiert zu werden.

    Noch ein Kandidat für meine Bucharche? Allerdings war ich sehr froh, als ich den Schinken endlich mal einfach entsorgt hatte und versuche seitdem zu widerstehen mir eine aktualisierte Fassung für unterrichtliche Zwecke zuzulegen, die ich dann eh nur selbst "fancy" finde, mit den SuS aber aus diversen Gründen nur mit den digital aufzufindenden Materialien arbeite (selbst wenn ich die dann vorab ausdrucke und kopiere). Ich erinnere mich, dass bereits in meiner eigenen Schulzeit ich eine der ganz wenigen Kandidatinnen war die das Buch mit einiger Faszination wie viele verschiedene Zugänge es zum selben Berufsfeld geben kann durchgelesen habe, insofern würde ich das meinen SuS nicht in Reinform aufzwingen, eh sei denn jemand zeigt bereits vorab eine ausgeprägte Faszination für Wörterbücher, Enzyklopädien und Co. Während man im Fremdsprachenunterricht bis heute auch noch klassische Wörterbucharbeit trainieren muss ist die Auseinandersetzung mit diesem Buch nicht zwingend ein Vorteil für die eigene Berufswahl, sondern für viele SuS eher abschreckend, insofern würde ich das nur ausnahmsweise im BO-Unterricht einbinden und sicherlich keinesfalls in einer leistungsschwachen, verhaltenskreativen G-Niveau-Klasse (Hauptschulabschluss angestrebt), die eh schon droht mir über Tische und Bänke zu gehen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Du kannst dir die digitale Version ja anschauen, erster Treffer bei Google. Gott bewahre, ich besitze davon keine Version mehr.

    Ich weiß, ich unterrichte ja BO, aber danke. :) Normalerweise bin ich ein sehr großer Fan davon Bücher in gedruckter Version zu besitzen, selbst wenn ich sie dann für die Unterrichtsvorbereitung einscannen muss, aber bei dem Werk sind mir komplett digitale Informationen, die man ja ebenfalls auf der Seite der Agentur für Arbeit findet, eindeutig lieber (und nein, ich muss auch nicht mit der digitalen Version dieses Schinkens mit SuS gearbeitet haben, die sollen schließlich BO-Unterricht als sinnhaft erleben, nicht zu Tode gelangweilt werden und vom Stuhl fallen^^).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Zitat

    Ja, aber ich dachte, dein Ziel sei nicht, aus einem dicken Büchlein vorzulesen bzw. abschreiben zu lassen, sondern überlegen zu können, was kenne ich denn für Berufe.


    Weder werde ich daraus vorlesen, noch sollen die SuS daraus stur abschreiben. Wie kommst Du darauf?!


    Natürlich kann man selbst überlegen, was man noch kennt. Das ist aber selbst für Unserereinen ein Stück weit begrenzt (z.B. gibt es einen Ausbildungsberuf im Bereich Innenarchitektur, kannte ich bisher nur als Studium, wäre nie darauf gekommen, dass es so etwas auch als Berufsausbildung gibt).

    Die SuS selbst kommen mit reinem Überlegen allerdings nicht weit. Die brauchen solch ein Büchlein zum durchblättern, um überhaupt erst einmal auf Ideen zu kommen.


    Zu der Buchdiskussion hier: Über welches Buch geht es eigentlich? Über das "Berufe aktuell"? Oder ein anderes (oben wurde noch mehr genannt)?


    Im "Berufe aktuell" gibt es jedenfalls keine seitenlangen Ergüsse zu einem einzelnen Ausbildungsberuf. Beschreibungen zu Varianten durchaus, diese sind aber durchaus berechtigt. Ein Beamter im Justizvollzugsdienst ist halt was anderes als ein Beamter in der Steuerbehörde. Völlig anderes Tätigkeitsfeld (auch wenn beides nicht-technischer Verwaltungsdienst).

  • Du kannst dir die digitale Version ja anschauen, erster Treffer bei Google. Gott bewahre, ich besitze davon keine Version mehr.

    Bist du sicher, dass du und CDL über dasselbe Buch sprecht?

  • Bist du sicher, dass du und CDL über dasselbe Buch sprecht?

    Nein, state bezieht sich auf Berufe aktuell, was mir aber klar war, weshalb ich im Weiteren im Austausch mit state auch das mit "Schinken" meine. Berufe aktuell ist sehr informativ, aber eben für viele SuS todlangweilig aufgemacht und damit nichts, was ich in dieser Reinform bei der Mehrheit meiner SuS im Bereich BO einsetzen würde.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich hab bei meinen Förderschülern (Klasse 8), als ich Berufsorientierung unterrichtet habe, erstmal gesammelt, was ihre Traumberufe sind, ohne Wertung, ob es realistisch ist etc. Der absolute Traumberuf der meisten war Profifußballspieler/Sportler :)und an zweiter Stelle waren Berufe mit Tieren. Dazu hab ich einen Film gefunden, in dem Kinder/Jugendliche ein Sportinternat besuchen, um ihren Traum zu verwirklichen und konnte selbst zwar nicht aus erster, doch aus „zweiter Hand“ über einen alten Schulfreund meines Mannes, der vor vielen Jahren ;)bei der Olympiade dabei war, berichten: Jeden Tag schon vor der Schule zum Schwimmtraining, nach der Schule wieder Training usw. Gemeinsam haben die Schüler und ich dann einen Steckbrief zum Thema Profisportler ausgefüllt, der sich auf die Inhalte des Films bezog. Profisportler wollte danach keiner mehr werden:pfeifen:, viel zu anstrengend. So war aber das Interesse beim Film gucken dabei und die Bereitschaft, einen Steckbrief auszufüllen. Wir haben noch weitere Berufe gesucht, die mit Sport zu tun hatten, an die Tafel geschrieben und überlegt, wozu es nützlich sein kann, wenn man sportlich ist. Die gesammelten Berufe mussten sie ins Heft übertragen.


    In einer Stunde konnte ich eine Bekannte einladen, die in Teilzeit als Tierarzthelferin arbeitet. Sie hat von ihrer Arbeit erzählt, das war für die Schüler auch motivierend. - In Coronazeiten ja leider nicht machbar, aber irgendwann bestimmt wieder.


    Ich achte bei meinen Förderschülern darauf, dass die Aufgabenstellung in mehreren Stunden hintereinander immer gleich ist: Steckbrief zum Beruf ausfüllen und Berufe zum Themenkreis sammeln, war das hier. So kommt auf jeden Fall Ruhe rein, weil sie wissen, was sie erwartet und weil sie wissen, dass sie die Aufgabe bewältigen können, zudem brauchen sie die Wiederholung, um die Aufgabe später alleine schaffen zu können.


    Wir haben außerdem Berufe untersucht, die es in der Schule gibt, außer dem Beruf des Lehrers. In kleinen Gruppen durften die Schüler kurze Interviews mit unserer Sekretärin, dem Hausmeister, einer Reinigungskraft, dem Mensapersonal und einer Integrationskraft führen. Ich hatte natürlich bei allen Befragten vorher gefragt, ob sie das machen würden und die Zeiten abgesprochen.


    Unsere technische Ausstattung an meiner jetzigen Schule ist übrigens auch schlecht,:P um einen Film zeigen zu können, muss man hier schon vorplanen, um einen der 2 Beamer -für 18 Klassen- nehmen zu können.


    Am besten finde ich es, wenn man bei der Berufsorientierung mal raus aus der Schule kommt, z.B. durften wir auf einem Reiterhof mit anpacken, misten…und den Beruf des Pferdewirts kennenlernen, da hatte ich das Glück, dass ich nur mit einer Schülergruppe und nicht der ganzen Klasse dorthin konnte und ich war mal bei einem Verwandten in der KFZ-Werkstatt, das war toll, wir durften Reifen wechseln, theoretisch kann ich es besser als praktisch:pfeifen: und noch irgendwas an einem alten Auto anschrauben, mal den Knopf an der Hebebühne drücken, bekamen ansatzweise erklärt, wie der Motor funktioniert…Das ist natürlich viel schöner als einen Text über einen Beruf durchzulesen, bloß organisatorisch aufwändig und an einer kleinen Förderschule sicher leichter planbar als in einem ganz großen System.


    Ansonsten: Das Arbeitsheft aus der Reihe „Stark in…“: Berufsorientierung 1 für Einsteiger finde ich ganz o.k. Damit kann ich mit meinen Schülern in Klasse 9 recht gut arbeiten.

  • Stimmt, Betriebsbesichtigungen sind auch heiß begehrt. Da müsste man aber tatsächlich gucken, wie viele SuS man in der Gruppe hat und ob man sich mit ihnen in die Öffentlichkeit wagt.


    Zum Interviewen: Es könnte auch Hausaufgaben geben, bei denen sie jemanden anhand eines Stichpunktzettels zu dessen/deren Beruf befragen müssen und das dann vorstellen.

  • Zitat

    Berufsberatung darf aber nicht an Kosten scheitern. Setz dich auf jeden Fall in Verbindung mit den Berufsberatern. Das absolute Minimum sind Termine bei euch an der Schule, normalerweise sollte es für eine erforderliche Fahrt zur Agentur für Arbeit auch ein kleines Budget geben für Transportkosten.


    Wie ich heute herausgefunden habe: Nicht bei uns.


    Berufsberatung findet nur bedingt bei uns in der Schule statt. Zu den meisten Aktionen (z.B. Potentialanalyse) muss hingefahren werden. Aufgrund der (nicht vorhandenen) Verkehrsverbindungen muss dafür ein Bus von einem Reiseunternehmen gemietet werden. Die Kosten sind (freiwillig) von den Eltern zu übernehmen (...)

  • Wie ich heute herausgefunden habe: Nicht bei uns.


    Berufsberatung findet nur bedingt bei uns in der Schule statt. Zu den meisten Aktionen (z.B. Potentialanalyse) muss hingefahren werden. Aufgrund der (nicht vorhandenen) Verkehrsverbindungen muss dafür ein Bus von einem Reiseunternehmen gemietet werden. Die Kosten sind (freiwillig) von den Eltern zu übernehmen (...)

    Das finde ich wirklich erschreckend, muss ich sagen!

    Hast du dir dieses Konzept: https://www.bildung-mv.de/expo…ule-Beruf_-24.06.2019.pdf mal durchgelesen? Da steht doch ganz klar drin, dass z. B. Berufsberatung regelmäßig - sogar wöchentlich! - in der Schule erfolgen muss (S. 18: "Angebot flächendeckender BO-Veranstaltungen an allen Regelschulen ab der Vor-Vorentlassklasse. Einmal pro Woche ist die Berufsberatung mit einem terminierten Beratungsangebot und offener Sprechzeit an der Schule.")!

    Auf der Seite des MV-Bildungsservers gibt es m. E. sowieso ganz interessante Links - https://www.bildung-mv.de/lehrer/berufsorientierung/

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Hm, manches, wie z.B. dieser Berufswahlparcours geht ja kaum in der Schule. Das ist ein Erlebnisparcours... Mal ganz davon abgesehen, dass uns sämtlichst die Räume dafür fehlen.

  • Hm, manches, wie z.B. dieser Berufswahlparcours geht ja kaum in der Schule. Das ist ein Erlebnisparcours... Mal ganz davon abgesehen, dass uns sämtlichst die Räume dafür fehlen.

    Na ja, das sind ja auch nur Ideen. Der "Berufswahlparcours" soll m. E. auch gar nicht an der Schule stattfinden. Auf der entsprechenden Seite steht ja, dass er in verschiedenen Orten aufgebaut wird, wo dann die Schulen mit ihren SuS hinfahren (dafür findet sich ja hoffentlich eine Finanzierungsmöglichkeit!) : https://www.lehrer-in-mv.de/klasse/berufswahlparcours/


    Sag' mal, wie wurde denn das Thema "Berufsorientierung" bisher an deiner Schule behandelt/gehandhabt? Du kannst doch wohl nicht die erste Lehrkraft sein, die mit einer Klasse dahingehend arbeitet. Gibt es keine Kolleg*innen mit Vorerfahrungen in dem Bereich? Und wenn doch: Was haben denn die in den letzten Schuljahren mit den Klassen zur Berufsorientierung gemacht? Sind bisher auch keine regelmäßigen Berufsberatungsangebote an eurer Schule gemacht worden?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

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