Es fehlt an allem...

  • Vielleicht arbeitest du einfach nicht schnell genug? Es soll durchaus Kollegen geben die es schaffen hochwertigen Unterricht zu stemmen. Leistung ist nunmal Arbeit pro Zeit.
    Das mag nicht nett sein, aber diese Einstellung "dass die Qualität leidet" ist so ein typischer Beamtenspruch der halt einfach in einem normalen Umfeld nicht laufen würde.

    Ich will nicht ausschließen, dass es auch KollegInnen gibt, die gar nicht so belastet sind, wie sie manchmal tun. Viel wahrscheinlicher ist es aber, dass die Belastung doch sehr hoch ist und dann ist es auch absolut notwendig, seine eigene Arbeitszeit entsprechend zu managen, um sich nicht zu überlasten. Das was Firelilly beschreibt (Arbeitszeit beobachten und einhalten) ist professionell und notwendig.

  • In unserer Fachschaft haben wir das gesamte Material selbst erarbeitet und uns auch auf gemeinsame Stoff- und Jahrespläne geeinigt. Das war eine mehrjärige Arbeit, die natürlich nie ganz abgeschlossen ist. Klar, das erfordert von jedem Kompromisse, aber langfristig profitiert jeder von dieser Vereinheitlichung, denn der Arbeitsaufwand ist pro Person so minimal wie irgend möglich. Vertretungen sind dadurch auch sehr einfach, jeder kann bei jedem spontan einspringen und an der richtigen Stelle weitermachen.

    Unser Material lebt im OneDrive der Schule und alle haben zugriff darauf, Fehler werden zeitnah verbessert und Aktualisierungen können kurzfristig eingebaut werden.

    Ausserdem haben wir für die Prüfungserstellung ein Rotationssystem, abwechselnd erstellt immer einer eine Prüfungsvorlage, die die anderen für ihre Klassen anpassen. Auch bei der Pensenvergabe sprechen wir uns ab und reichen einen gemeinsamen Vorschlag ein.

    Alles in allem kann ich dieses Vorgehen sehr empfehlen, das spart viel Zeit und Nerven und entspricht auch meiner Vorstellung von einer Fachschaft: ein echtes Team, nicht nur eine Gruppe von Menschen, die zufällig das selbe Fach unterrichten.

  • Vielleicht arbeitest du einfach nicht schnell genug?

    Das wird's sein. Wir haben keine strukturellen Probleme, es fehlt kein Material und keine Ausstattung. Einige trödeln nur etwas.


    Natürlich fehlt der jungen Kollegin noch etwas Erfahrung, und das macht sie etwas langsamer. Da wäre bei der Einsatzplanung drauf zu achten, anstatt sie mit siebzehn fachfremden Kursen vollzuballern, die sie halt nicht stemmen kann.

    Es soll durchaus Kollegen geben die es schaffen hochwertigen Unterricht zu stemmen.

    In 42 h/Woche? Als Berufsanfängerin?

    Leistung ist nunmal Arbeit pro Zeit.

    ... und wird in Watt gemessen. Das ist nicht der Leistungsbegriff, um den es geht. Aber. Für Beamte ist eine wöchenliche Arbeitszeit festgelegt, keine Wochenleistung. Für letzteres eignet sich ein Werkvertrag.

    aber diese Einstellung "dass die Qualität leidet" ist so ein typischer Beamtenspruch

    Na, dann passt der doch. Prima.

    der halt einfach in einem normalen Umfeld nicht laufen würde.

    Du meinst, Schule ist kein „normales“ Umfeld? Ja, das könnte das Problem sein.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Für Tipps in Informatik (HS Kl 6, erster Kontakt zum Fach, kein Lehrbuch, ich: learning by doing) wäre ich auch sehr dankbar 😅


    Ich kann nur aus der Erfahrung der Grundschule antworten, aber die kostenlosen und online verfügbaren Säulen in meinem Medienunterricht sind:

    • Internet-ABC / Seitenstark / Medienführerschein Bayern für die Medienerziehung (mit dem Internet und Medien umgehen)
    • Binärcode: CS unplugged (zur Einführung sowie binär codierte Buchstaben) + code.org (binär codierte Bilder)
    • http://schuljahr.inf-schule.de/2020-21/: Neben dem Thema Automatentheorie gibt es hier auch elf weitere mehr oder weniger Selbstlernkurse zum Thema Informatik
    • Computional Thinking: https://studio.code.org/unplugged/unplug2.pdf
    • Algorithmen: Unterrichtsmaterial von Coding for tomorrow zur Einführung und als Beispiel den Sortieralgorithmus von CS unplugged
    • Scratch: Programmieren lernen mit einer grafikbasierten Programmiersprache (Material dazu bei AppCamps, wo es noch mehr Materialien gibt, bei denen man theoretisch nur das Einführungsvideo zeigen muss und die Kinder dann arbeiten lassen kann zum Beispiel zum Thema VR / AR oder HTML / CSS)
    • Künstliche Intelligenz: AI unplugged auf aiunplugged.org sowie AI for ocean von code.org
    • Informatik-Biber (kostenloser, im November wieder stattfindender Informatik-Wettbewerb)
    • Eigentlich nicht Informatik, aber digitale Medien: Textverarbeitungsprogramme, digitale Präsentationen (z.B. PowerPoint), digitale Produkte (BookCreator, Stop Motion Studio …)

    Am I out of touch? :/ No, it's the children who are wrong. :musik:

  • Ich würde nie abstreiten, dass es strukturelle Probleme gibt. Ich bin auch Anfänger und leide darunter. Aber wer die paar Euro nicht in gekauftes Material investieren möchte, der hat mMn keine großartigen Probleme. Gerade bei einem A13 Gehalt.
    Und natürlich sollte sie die ganz normale Arbeit machen. Wie jeder andere halt auch, da sie ja auch ein volles Gehalt bekommt.
    Abgesehen davon finde ich deinen Kommentar sehr schön was die wöchentliche Arbeitszeit angeht. Die meisten Arbeitnehmer haben eine festgelegte Zeit mit einem Pensum welches schwierig zu schaffen ist. Nur aus irgendeinem Grund können Minderleister in der Privatwirtschaft gegangen werden und im Staatsdienst kaum. Was ich sehr schade finde und was auch gut zeigt, dass Schule kein normales Umfeld ist. Abgesehen davon braucht man für eine fixe erwartete Leistung keinen Werkvertrag.

  • diese Einstellung "dass die Qualität leidet" ist so ein typischer Beamtenspruch der halt einfach in einem normalen Umfeld nicht laufen würde.

    In einem "normalen Umfeld" kann man aber auch sinnvoll befördert werden. Und auch dort kann man so verfahren, wenn man eben nur auf derselben Ebene bleiben möchte.

  • Ich würde nie abstreiten, dass es strukturelle Probleme gibt. Ich bin auch Anfänger und leide darunter. Aber wer die paar Euro nicht in gekauftes Material investieren möchte, der hat mMn keine großartigen Probleme. Gerade bei einem A13 Gehalt.
    Und natürlich sollte sie die ganz normale Arbeit machen. Wie jeder andere halt auch, da sie ja auch ein volles Gehalt bekommt.
    Abgesehen davon finde ich deinen Kommentar sehr schön was die wöchentliche Arbeitszeit angeht. Die meisten Arbeitnehmer haben eine festgelegte Zeit mit einem Pensum welches schwierig zu schaffen ist. Nur aus irgendeinem Grund können Minderleister in der Privatwirtschaft gegangen werden und im Staatsdienst kaum. Was ich sehr schade finde und was auch gut zeigt, dass Schule kein normales Umfeld ist. Abgesehen davon braucht man für eine fixe erwartete Leistung keinen Werkvertrag.

    Ernsthaft? Kaufen sich die "normalen" Arbeitnehmer ihre Arbeitsmaterialien alle selbst? Bekommen die auch Tablets versprochen, die sie für ihren Job einsetzen sollen und warten dann ein Jahr oder länger drauf (falls die überhaupt kommen)?

    Studien bescheinigen LehrerInnen in Sekundarstufe 2 (vor allem mit einem Korrekturfach) unter Einberechnung der Ferien Arbeitszeiten von über 40 Stunden pro Woche (ich kenne die Zahlen für Sek 1 und Grundschule nicht, deshalb bitte entschuldigen, wenn sie nicht erwähne, das soll nicht so interpretiert werden, als würden die Kolleginnen und Kollegen weniger arbeiten - es ist halt z.T. eine andere Art der Arbeit, weniger Korrektur, mehr Gespräch, Beratung usw). Wenn man dann ein erstes und zweites Staatsexamen hat ... ist A13 nun nicht schlecht, aber auch nicht überbezahlt.

  • Ernsthaft? Kaufen sich die "normalen" Arbeitnehmer ihre Arbeitsmaterialien alle selbst?

    Zu den für's eigene Geld gekauften Unterrichtsmaterialien kommen bei manchen Kolleg*innen auch selbst angeschaffte Locher, Tacker, Regale, Pinwände usw. hinzu. So etwas gibt es auch nicht unbedingt durch die "Dienstherr*innen". Es hakt in den Schulen einfach an zu vielen Stellen. Tesafilm? Heftklammern? Fehlanzeige. Batterien für die Uhr im Klassenraum? Man kann fast endlos weiter aufzählen, was alles fehlt.

  • Ich weiß jetzt nicht genau was du unter einem Job verstehst, aber gerade in der Forschung und Entwicklung hat man sich durchaus auch mal Bücher selber gekauft. Klar der Arbeiter eher nicht.

    Die richtige Analogie wäre dann wohl eher Forscher, die sich ihr Labor aus Privatmitteln selber ausstatten müssen. Und nein, das wäre nicht normal.

  • Die richtige Analogie wäre dann wohl eher Forscher, die sich ihr Labor aus Privatmitteln selber ausstatten müssen. Und nein, das wäre nicht normal.

    Ich finde die Analogie durchaus passend da für einen Forscher das aktuelle Fachwissen zum Arbeitsmaterial gehört. Und sie passen auch wesentlich besser was das Verhältnis aus Einkommen und möglichen beruflichen Ausgaben angeht.

  • Ich finde die Analogie durchaus passend da für einen Forscher das aktuelle Fachwissen zum Arbeitsmaterial gehört. Und sie passen auch wesentlich besser was das Verhältnis aus Einkommen und möglichen beruflichen Ausgaben angeht.

    Meine Frau ist (ist hier ja bekannt) eine in ihrem Fachbereich relativ bekannte Professorin der Physik. Fachliteratur, egal ob Bücher oder Fachzeitschriften, werden da natürlich gekauft. Und zwar aus dem Budget des Instituts. Die wären schön blöd, mehrere 100 Euro im Jahr privat rauszuhauen. SO dumm sind nur LehrerInnen.

  • Meine Frau ist (ist hier ja bekannt) eine in ihrem Fachbereich relativ bekannte Professorin der Physik. Fachliteratur, egal ob Bücher oder Fachzeitschriften, werden da natürlich gekauft. Und zwar aus dem Budget des Instituts. Die wären schön blöd, mehrere 100 Euro im Jahr privat rauszuhauen. SO dumm sind nur Lehr

    Ähmmm ich will dich jetzt nicht enttäuschen aber wenn du dich als Lehrkraft mit einer Professorin vergleichst dann hinkt das etwas. Ich empfehle den Vergleich mit einem befristet angestelltem Wissenschaftler oder einem Wissenschaftler in der Industrie. Also jemandem ohne Unkündbarkeit. Und für was willst du bitte pro Jahr mehrere Hundert Euro ausgeben? Ich habe für meine beiden Fächer eine komplette Erstausstattung für ca. 300 Euro bekommen und das hält jetzt erstmal ein paar Jahre.
    Abgesehen davon gibt es natürlich Bereiche mit mehr Geld (Physik und Informatik und Ingenieurwissenschaften)

  • Ähmmm ich will dich jetzt nicht enttäuschen aber wenn du dich als Lehrkraft mit einer Professorin vergleichst dann hinkt das etwas. Ich empfehle den Vergleich mit einem befristet angestelltem Wissenschaftler oder einem Wissenschaftler in der Industrie. Also jemandem ohne Unkündbarkeit.

    Ähmmmm, sowohl sie als auch ich sind praktisch unkündbar, wenn wir nicht nackt auf den Tisch springen und Sieg Heil rufen. Also deutlich besser vergleichbar als Dein Beispiel.


    Nachtrag: wobei sie tatsächlich nicht mal verbeamtet ist. Schlechtes Zeitfenster erwischt.

  • Ich finde die Analogie durchaus passend da für einen Forscher das aktuelle Fachwissen zum Arbeitsmaterial gehört. Und sie passen auch wesentlich besser was das Verhältnis aus Einkommen und möglichen beruflichen Ausgaben angeht.

    Ich lass mich jetzt mal darauf ein und akzeptiere, dass Fachwissen für einen Forscher zum "Arbeitsmaterial" gehört. Das tut es aber für eine Lehrkraft auch (siehe auch Verpflichtung zur Fortbildung). Allerdings zweifle ich, dass der Forscher seine Laborausstattung, sein Büromaterial, seine Verbrauchsmaterialien usw. selbst zahlt.

  • Ich fürchte wir kommen auf keinen produktiven Pfad. Am Ende des Tages ist es ja auch egal. Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Ich wünsche euch einen schönen Abend!#

    Man kann ja durchaus auch mal unterschiedlicher Meinung sein

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