Fehlende Motivation und Schweigen der SuS

  • ...

    Und ich werde einen unangekündigten Test schreiben...

    Das wird nichts bringen. Der fällt schlecht aus, sie sind noch frustrierter, dir gegenüber noch negativer eingestellt.


    Lieber klar sagen, was du erwartest. Sag ihnen zum Beispiel, welche Themenblöcke noch drankommen. Gib die Ziele an. Jeder kriegt eine Tabelle: "Ich kann am Ende der Stunde/ U-Einheit...", positiv formuliert. So dass sie sich selbst überprüfen und abhaken können.


    Versuche aus dem Emotionalen, Persönlichen rauszukommen und wieder zum Lerngegenstand zu führen. Es soll um die Sache gehen. Regelmäßige (angekündigte) Tests können ihnen helfen, sich auf den Allerwertesten zu setzen und zu lernen. Ein unangekündigter (und aus Wut geschriebener) Test führt sicher genau zum Gegenteil dessen, was du erreichen willst.

  • Mittlerweile ist mir die Zeit zu schade. Aber eine Zeit lang habe ich unangekündigte Tests geschrieben, weil ich wollte, dass die jungen Menschen immer vorbereitet sind und die Inhalte nachlernen. Wie immer, einen Teil erreicht man, die anderen nicht.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Websheriff,

    ich habe meine Worte etwas ungenau gewählt.

    Meine "Wut" war eher eine hilflose Wut und der unangekündigte Test wäre keine Rache sondern eher eine Verzweiflungstat, um die Schüler aufzuwecken.

    Auch handelt es sich genau genommen nicht um Schüler sondern um Auszubildende, die ein Gehalt erhalten.

    Schlafen bei der Arbeit = Arbeitsverweigerung. Ich denke, da könnte man auch zu härteren Maßnahmen greifen.


    Susi Sonnenschein,

    danke für Dein Eintreten für mich!


    CDL,

    ehe sie gen Klasse 9 dann langsam das Schulkoma als Idealzustand für sich entdecken

    Das trifft es ganz genau und ist eine super Formulierung!!


    Was "meine Hasen" motiviert, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Sie haben diese Ausbildung ja überwiegend freiwillig gewählt und wollen am Ende ein Examen bestehen und einen Beruf ausüben, denke ich. Ich vermute, dass sie sich die Ausbildung insgesamt deutlich einfacher vorgestellt haben. Mein Eindruck ist, dass sie mit möglichst geringem Aufwand durchkommen wollen und teilweise auch, dass sie mich dazu bewegen möchten, mein Niveau herunterzuschrauben.

    Ich weiß vom letzten Jahrgang, dass die Zeit vor dem Examen für die Schüler knapp wurde, als sie dort bei Null angefangen haben zu lernen. Daher versuche ich sie dazu zu bewegen, mitzulernen.

    Das ist eine gute Idee, die SuS, die unaufmerksam sind, kurze Zeit später noch einmal dran zu nehmen. Und bewertete Gruppenarbeiten finde ich auch eine gute Idee.

    ("Meine Hasen" sagen immer, sie hätten alles verstanden, können meine Fragen aber trotzdem nicht beantworten.)

    In einer anderen Klasse schreibe ich seit kurzem alle 2 Wochen einen angekündigten Test, das scheint bei einigen zu wirken!

    Danke für Deine ausführliche Erklärung!


    VG

    Misspoodle

  • Karuna,

    ich mache zu Beginn einer neuen Stunde immer eine mündliche Wiederholung des Stoffes der vorherigen Woche durch Abfragen. Damit mache ich, wie ich finde, ziemlich deutlich, was wichtig ist und was man für Klausur und Examen beherrschen sollte. Bei einigen funktioniert das und ich sehe sie kurz vor der Stunde noch in ihrem Heft lesen.

    Ich habe auch das Gefühl, dass ein unangekündigter Test nicht zielführend ist. Ich werde ihn also ohne Benotung schreiben lassen.

    Und ich denke, ich werde klarer formulieren, was ich erwarte und wie sich ein Nichtbeherrschen des Stoffes oder eine mangelnde Mitarbeit bei Gruppenarbeiten auf die mündliche Note auswirkt.


    O.Meier,

    wie erreichst Du dieses Ziel des Mitlernens heute?


    VG

    Misspoodle

  • Und ich denke, ich werde klarer formulieren, was ich erwarte und wie sich ein Nichtbeherrschen des Stoffes oder eine mangelnde Mitarbeit bei Gruppenarbeiten auf die mündliche Note auswirkt.

    Kann man machen, ich würde aber nicht in Strafpredigten verfallen. Erwartungen formulieren und deren Einhaltung einfordern. Wer es dann nicht gebacken kriegt, fällt halt durch deinen Kurs.


    Du machst das schon, es braucht einfach auch Zeit und Berufserfahrung.

  • Du wirfst die SuS raus, die nur dösen?

    Wenn das immer der Zustand ist frage ich schon mal nach, ob die Person nicht lieber nach Hause gehen möchte, das sei jetzt ohnehin nur Zeitverschwendung. "Rausschmeissen" im eigentlichen Sinne ist das nicht. Mich stört es ja nicht, wenn jemand mit dem Kopf auf dem Tisch liegt und schläft. Aber wozu soll das gut sein? Das darf man den jungen Leuten schon mal bewusst machen, dass es einen Grund gibt, weshalb sie an der Schule sind und sie jederzeit auch gehen können, wenn es ihnen zu blöd ist. Ganz selten kommt es mal vor, dass ich jemanden rausschmeisse, der mich stört. Das ist dann üblicherweise chronische Tratscherei. Letztes Schuljahr habe ich mal eine ganze Reihe Mädchen abgeräumt die die Klappe gar nicht halten konnten. Man muss das alles nicht auf die persönliche Ebene ziehen oder irgendwie rumschimpfen. Es stört mich einfach, wenn jemand ständig quatscht und weder ich noch der Rest der Klasse sich noch auf irgendwas konzentrieren kann.


    Hast du die Möglichkeit die SuS aktiv einzubinden indem du sie z. B. kurze Sequenzen vorbereiten und präsentieren lässt? Hängt ja von den Fächern ab, was man konkret tun kann. Ich würde jetzt z. B. ansagen, wir bearbeiten die Aufgaben 1 und 2 und dann hätte ich gerne dass jeweils zwei Nasen erläutern, was sie sich gedacht haben und wir schauen gemeinsam, ob das denn sinnvoll ist. Kann man probieren, klappt aber auch nicht immer. Ich kämpfe z. B. gerade mit einer Klasse, die ich eigentlich sehr gerne habe, die aber grösstenteils an einem Punkt angekommen sind, an dem sie bezüglich der Fachinhalte ziemlich verloren sind. Die würden gerne die Aufgaben bearbeiten, wissen aber nicht wo anfangen. Sowas ist schwierig und vor allem für mich als Lehrperson anstrengend weil ich praktisch 90 min lang Frontalunterricht machen muss. Zuletzt habe ich es mit LearnigApps versucht, dann wurden sie zwar kurzfristig recht aktiv, solche Quiz gut zu erstellen ist aber ziemlich aufwändig, das kann ich auch nicht jede Stunde leisten wenn ich nicht zufällig schon eine gewisse Auswahl zu einem bestimmten Thema zur Verfügung habe.

  • (...)

    Was "meine Hasen" motiviert, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Sie haben diese Ausbildung ja überwiegend freiwillig gewählt und wollen am Ende ein Examen bestehen und einen Beruf ausüben, denke ich. Ich vermute, dass sie sich die Ausbildung insgesamt deutlich einfacher vorgestellt haben. Mein Eindruck ist, dass sie mit möglichst geringem Aufwand durchkommen wollen und teilweise auch, dass sie mich dazu bewegen möchten, mein Niveau herunterzuschrauben.

    Vielleicht erreichst du den einen oder anderen, wenn du ihnen deutlich machst, dass es um ihre Ziele geht und du sie zum einen auf ihre Abschlussprüfungen vorbereitest- die sie zumindest alle bestehen können sollen, wofür die kontinuierliche Mitarbeit im Unterricht unerlässlich ist, weil man dann weniger Lernstress am Ende hat. Zum anderen aber es ja auch schlichtweg um berufsrelevante Kompetenzen geht, die ihnen ihr weiteres Berufsleben ein klein wenig erleichtern können. Alle erreichst du so nicht, aber schon ein oder zwei SuS, die sich davon ansprechen lassen können etwas anstoßen an Unterrichtsmitarbeit.


    Zitat

    Ich weiß vom letzten Jahrgang, dass die Zeit vor dem Examen für die Schüler knapp wurde, als sie dort bei Null angefangen haben zu lernen. Daher versuche ich sie dazu zu bewegen, mitzulernen.

    Ja, das kenne ich. Bei meinen 10ern sitzen gerade auch drei Wiederholer*innen, die in den Prüfungen gescheitert sind und dieses Jahr unbedingt bestehen müssen. Denen liege ich insofern auch kontinuierlich in den Ohren, den Hintern hochzubekommen. Steter Tropfen usw.


    Zitat

    Das ist eine gute Idee, die SuS, die unaufmerksam sind, kurze Zeit später noch einmal dran zu nehmen. Und bewertete Gruppenarbeiten finde ich auch eine gute Idee.

    Noch eine Idee, die ich viel einsetze: SuS sich gegenseitig aufrufen lassen. Die haben untereinander nämlich ein recht eindeutiges Gespür dafür, wer noch gar nicht dran war und mal wieder etwas sagen sollte. Wenn das entsprechend gestaltet ist (man sich also z.B. einmalig "retten"darf, indem man jemand anderen aufruft, Lücken ohne irgendwelche Vorwürfe oder Demütigungen einfach kurz geklärt werden, die Bereitschaft zumindest nach etwas Anlaufproblemen doch noch aktiv mitzudenken auch gelobt wird, etc.), führt das meiner Erfahrung nach deutlich zuverlässiger dazu, dass auch "Dauerschweiger" etwas zum Unterricht beitragen, als wenn ich dieselben Kandidat:inn:en aufgerufen hätte. Untereinander wollen sie sich dann weniger "im Stich" lassen bzw. die Blöße geben, was hilfreich ist an dieser Stelle.

    Die Redekette reduziert ganz nebenbei nachhaltig den eigenen Sprechanteil als Lehrkraft, was sowohl didaktisch sinnvoll, als auch stimmlich entlastend ist.


    Zitat

    ("Meine Hasen" sagen immer, sie hätten alles verstanden, können meine Fragen aber trotzdem nicht beantworten.)

    Wenn sie alles verstanden haben können sie die Fragen auch beantworten. Versuch herauszufinden, ob sie tatsächlich inhaltlich die Antworten gekannt hätten und wenn ja, ob sie vielleicht Probleme haben, diese verständlich und nachvollziehbar zu formulieren. Letzteres erlebe ich recht häufig. Da erzählen die SuS mir dann Geschichten vom "Dings", weil ihnen relevante Fachbegriffe nicht einfallen und sie -durchaus häufig zurecht- davon ausgehen, dass ich dennoch verstehe, was sie sagen möchten. Punkte in Prüfungen/KAs/Tests gibt es aber nicht für "Dingsbums-Antworten", sondern für die adäquate Verwendung der Fachsprache, die Ausformulierung verständlicher (und zutreffender) Argumente, etc. Das können auch SuS der Mittel- oder Oberstufe (oder auch Studierende) nicht ohne entsprechende Übung, sprich sie müssen das im Unterricht anwenden und zielgerichtet einsetzen üben. Gerade für SuS mit großen Schwierigkeiten in der deutschen Sprache (herkunftsunabhängig je nach Zielgrupppe- meine BVJler früher konnten sich auch bei "rein biodeutscher Abstammung" nicht souverän in verschiedenen Registern ausdrücken, weil sie das eben nie wirklich gelernt hatten) kann es eine besondere Herausforderung darstellen, sich in der Fachsprache (die letztlich ja auch eine Art "Fremdsprache" ist als eigenes sprachliches Register, welches es zu erlernen gilt) angemessen ausdrücken zu lernen. Versuch das deinen Hasen bewusst zu machen.


    (In Wirtschaft lasse ich meine Hasen in Klasse 7/8 bestimmte Grundbegriffe wie Vokabeln in den Fremdsprachen lernen und lege eigene Glossare über das Schuljahr an mit ihnen, die neben den von mir geplanten Begriffen bei Bedarf erweitert werden um weitere, ihnen unbekannte Begrifflichkeiten der deutschen Standardsprache, auf die wir nicht verzichten können.)


    Zitat

    Danke für Deine ausführliche Erklärung!

    Sehr gern. Ich finde es gut, dass du nach Lösungen suchst. :-)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL () aus folgendem Grund: Tippfehler

  • Websheriff,

    ich habe meine Worte etwas ungenau gewählt.

    Okay, zugestanden! :rose:


    sondern eher eine Verzweiflungstat

    Uh, da solltest du aber deine Auszubildenden nicht mit hineinziehen. :traenen:

    "Meine Hasen"

    Als Mann trau ich mich nicht mehr sowas zu sagen. :angst:


    Aber das neue Jahr bietet uns allen ja viele neue Möglichkeiten zu lehren und zu lernen. :gruss:

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

    Einmal editiert, zuletzt von Websheriff ()

  • "Meine Hasen" sagen immer, sie hätten alles verstanden, können meine Fragen aber trotzdem nicht beantworten.

    Dazu noch was: Das ist eine typische Aussage von Jugendlichen egal welcher Schulart. Sie denken wirklich, "verstehen" heisst, wenn man etwas liest oder eine Aufgabe anschaut und das nachvollziehen kann. Man muss ihnen immer wieder bewusst machen, dass "verstanden" nur dann gilt, wenn man es in eigenen Worten wiedergeben kann. Das klingt banal, ist aber wichtig. Sie wissen es wirklich nicht besser. Ein ähnliches Phänomen ist während schriftlicher Prüfungen zu beobachten. Ich konzipiere meine Prüfungen grundsätzlich so, dass ich selbst etwa 15 min brauche um alles zu lesen und handschriftlich zu lösen (zu Beginn habe ich das wirklich mit der Stoppuhr überprüft). Die Jugendlichen haben dann 3 x so viel Zeit und einigen langt das immer noch nicht. Das gibt dann grosse Empörung, die Prüfung sei zu lang gewesen etc. Nein, sie verstehen nicht, dass man so gut gelernt haben muss, dass man einfach weiss, was hinzuschreiben ist. Während der Prüfung ist keine Zeit mehr für grossartige Aha-Erlebnisse, da überprüfe ich, was da ist oder eben auch nicht.

  • Mich stört es ja nicht, wenn jemand mit dem Kopf auf dem Tisch liegt und schläft.

    Da bin ich hin- und hergerissen. Es ist natürlich eine Respektlosigkeit und ich meine, dass man den SuS deutlich machen muss, dass so eine Haltung nicht ok ist, selbst wenn die schlafenden natürlich nicht wirklich stören.

    Aber ich fordere meine Oberstufen-SuS dann auch immer auf, doch besser nach Hause zu gehen und dort richtig und erholsam zu schlafen. Sie wissen, dass ich das ernst meine.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Es ist natürlich eine Respektlosigkeit und ich meine, dass man den SuS deutlich machen muss, dass so eine Haltung nicht ok ist, selbst wenn die schlafenden natürlich nicht wirklich stören.

    Ja, da hast du eigentlich Recht. Es stört halt den Unterricht nicht aber in gewisser Hinsicht ist es schon ein Statement. Ich weiss ja von mir selbst, zu welchen Veranstaltungen ich zu spät komme oder währenddessen einschlafe, das passiert natürlich nicht, weil ich top interessiert bin ;)

  • D Nein, sie verstehen nicht, dass man so gut gelernt haben muss, dass man einfach weiss, was hinzuschreiben ist. Während der Prüfung ist keine Zeit mehr für grossartige Aha-Erlebnisse, da überprüfe ich, was da ist oder eben auch nicht.

    V.a. müssen manche SuS Formeln, die wir gefühlt 1000 mal im Unterricht genutzt haben (und die irgendwann echt sitzen müssten), noch in der Formelsammlung suchen ... einige nutzen dann garantiert die falsche Formel (entweder eine in einem komplett falschen Sachzusammenhang, da sie nicht gerafft haben, welche Bedeutung die Buchstaben bei Q = CU haben (z.B.), sie nicht den Unterschied zwischen einer gleichförmigen und gleichmäßig beschleunigten Bewegung kennen (und sich dann wundern, warum bei v = a * t weder a noch v angegeben ist, sondern nur s und t (um v mit v = s/t auszurechnen) oder eine Formel finden, wie wir so noch nie im Unterricht genutzt haben und sich dann beschweren, was denn das Integralzeichen vor der Formel soll (Äh ... ja). Oder noch besser: Wenn man im Unterricht jede Stunde eine bestimmte Formelsammlungsseite genutzt hat, kommt dann noch die Frage, auf welcher Seite denn die Formeln stehen (mal davon abgesehen, dass es auch sowas wie ein Stichwortverzeichnis gibt).

    Dass dann die Zeit nicht ausreicht, ist schon klar.


    Dazu noch was: Das ist eine typische Aussage von Jugendlichen egal welcher Schulart. Sie denken wirklich, "verstehen" heisst, wenn man etwas liest oder eine Aufgabe anschaut und das nachvollziehen kann. Man muss ihnen immer wieder bewusst machen, dass "verstanden" nur dann gilt, wenn man es in eigenen Worten wiedergeben kann. Das klingt banal, ist aber wichtig.

    Oder in M/ Phy die Aufgaben, die wir im Unterricht gerechnet haben, zu Hause noch mal durchrechnen bzw. im Unterricht mitrechnen und nicht nur vom Banknachbarn/ von der Tafel abschreiben ...

    Es reicht eben nicht, wenn man sich am Abend vorher die Aufgaben(lösungen) noch mal durchliest und nachvollziehen kann.

  • Entschuldige, dass ich lache, aber das kommt mir nur allzu bekannt vor :) Sehr betrübt bin ich immer, wenn SuS es nicht schaffen eine Salzformel mit einem Molekülion korrekt aufzustellen obwohl die Molekülionen ja alle in der Säure-Base-Reihe im Formelheft stehen. Man muss es nur richtig abschreiben ... Dass die Jugendlichen nun nicht nur Chemie und Physik können müssen sondern nebenher auch noch hunderte von Wörtli für Englisch und Französisch lernen, dafür habe ich allemal Verständnis. Aber an ein paar Stellen verstehe ich wirklich nicht, was eigentlich das Problem ist. Ausser kompletter Unwille natürlich, das gibt's eben auch. Nur dann verbitte ich mir hinterher die Motzerei, das ist der Deal.

  • So, wie ihr es beschreibt, ist’s auch bei mir.

    „Wie waren noch mal die drei Ohmschen Gesetze?“

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Man muss es nur richtig abschreiben ...

    Abschreiben ist so eine Kunst ...


    Das würde ja voraussetzen, dass man

    a) die Aufgabenstellung korrekt erfasst

    b) erfasst, dass die Information aus der Formelsammlung abgeschrieben werden kann

    c) dann die korrekte Information abgeschrieben werden kann.


    Selbst wenn meine SuS einen Merksatz aus dem Buch abschreiben sollen, fehlen Informationen oder es sind Rechtschreibfehler drin.


    Das sind gleich 3 Kompetenzen.

    SuS sind ja schon manchmal überfordert aus einer Aufgabenstellung die benötigten Infos herauszufischen und von den nicht relevaten Infos zu trennen.

    Dass SuS manchmal Texte nicht richtig lesen können / die Aufgabenstellung richtig zu erfassen, merkt man gerade bei Textaufgaben immer wieder (und KuK, die sprachliche/ gesellschaftswissenschaftliche Fächer unterrichten).

  • So, wie ihr es beschreibt, ist’s auch bei mir.

    „Wie waren noch mal die drei Ohmschen Gesetze?“

    Wieso muss ich gerade an den Studenten denken, der in der Prüfung immer von Hermann-Otto Schulz sprach?

    (Heimann, Otto und Schulz hießen die drei Typen, die sich das Berliner Modell ausgedacht haben...)

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