Ortsabhängige Besoldung NRW

  • Hallo zusammen,


    wieso gibt es in NRW eigentlich keine wohnortspezifische Besoldung?

    Während die Lebenshaltungskosten in den Bezirken Düsseldorf, Köln und Münster sehr hoch sind, sind sie im Regierungsbezirk Detmold sehr niedrig - Immobilien kosten dort ein Drittel von Immobilien in den anderen Bezirken. In der freien Wirtschaft sind die Gehälter in diesen Boom-Bezirken auch entsprechend höher.

    Ich weiß, dass es in Bayern für München Ortszuschläge von bis zu 500 Euro gibt.

    Wieso wird im großen Flächenland NRW nicht differenziert?

    • Offizieller Beitrag

    Es wird dadurch differenziert, dass es im Regierungsbezirk Detmold bzw. da, wo die Immobilien weniger kosten, oft mehr Stellen gibt (wegen Wegzug bzw. nicht Besetzung durch Versetzungswünsche). Offensichtlich WOLLEN aber die Leute im teuren Münster oder teuren Düsseldorf leben. Selber schuld?

  • chilipaprika ob das so ist, weiß ich nicht. De facto sind in den o.g. Regierungsbezirken die Lebenshaltungskosten auch auf dem Land höher als im Bereich Detmold.

    Im genannten Bezirk sind daher auch die Gehälter in der freien Wirtschaft deutlich geringer.

    Als Lehrer mit A13/A14 ist man zum Beispiel im Bezirk Münster/Düsseldorf Durchschnittsverdiener, in Detmold gehört man zu den Spitzenverdienern, allein durch die Immobilien- und Mietsituation. Bayern hat meines Wissens im Bereich München mit Ortszuschlägen Abhilfe geschaffen. Wieso wird das in NRW nicht diskutiert?

    • Offizieller Beitrag

    Chili - zumindest im Grundschulbereich ist das hier in der "Provinz" nicht so. Ich weiß zumindest für einen der Kreise hier in der Provinz, dass es de facto einen Einstellungsstopp gibt. Es gibt einen massiven Überhang an Versetzungswünschen IN den Kreis und die Stellensituation ist eh schon sehr gut.


    Münster kann ich nichts zu sagen. Düsseldorf ist im Grundschulbereich imho tendenziell auch eher unterbesetzt.

    • Offizieller Beitrag

    Weil du für den Staat arbeitest und als Beamte*r alimentiert wirst und nicht nach irgendwelchen wirtschaftlichen Aspekten bezahlt wirst.

    Im genannten Bezirk sind daher auch die Gehälter in der freien Wirtschaft deutlich geringer.

    ...

    im genannten Bezirk gibt es auch deutlich weniger Jobs. und deswegen pendeln viele dahin, wo die Gehälter zwar auch höher sind, aber überhaupt existieren.
    Ich verdiene ähnlich viel wie mein Mann, laufe 10 Minuten zur Schule, er pendelt ü50km. Gut, es könnte umgekehrt sein, aber dann könnten wir uns die Immobilie zwar leisten, aber nicht so wie jetzt.

    • Offizieller Beitrag

    Chili - zumindest im Grundschulbereich ist das hier in der "Provinz" nicht so. Ich weiß zumindest für einen der Kreise hier in der Provinz, dass es de facto einen Einstellungsstopp gibt. Es gibt einen massiven Überhang an Versetzungswünschen IN den Kreis und die Stellensituation ist eh schon sehr gut.


    Münster kann ich nichts zu sagen. Düsseldorf ist im Grundschulbereich imho tendenziell auch eher unterbesetzt.

    ja, kleiner Frosch, und du wunderst dich?!
    Du machst Werbung für deinen Kreis seit Monaten und Jahren hier im Forum, was glaubst du denn? Natürlich wollen alle im Paradies arbeiten ;)
    und dann kosten Palaste wahrscheinlich ein Appel und ein Ei, klar, dass alle dahin wollen ;)

    Ich bin NICHT in der Provinz, die Lebenshaltungskosten sind nicht niedrig und billig, aber die Immobilienpreise deutlich niedriger als in der nächsten größeren Stadt, und trotzdem wollen ganz viele KuK dort wohnen, für eine kleine Wohnung mehr ausgeben als wir für ein großes Haus.. Offensichtlich gibt es also kein Interesse an niedrigere Haltungskosten ;)

  • Ich wohne mitten in einem Wald, also fernab der großen Städte. Aber: Die Frage soll nicht den Verdienst in Detmold infrage stellen, sondern auf die entsprechenden Unterschiede deutlich machen. Als Oberstudienrat gehört man im RB Detmold zu den oberen 10 Prozent der Einkommensskala, im RB Münster oder RB Köln zum unteren Durchschnitt in der Einkommensskala. Wirtschaftlich ist das ein enormer Unterschied. Das ist einfach eine Feststellung.

  • Ich wohne mitten in einem Wald, also fernab der großen Städte. Aber: Die Frage soll nicht den Verdienst in Detmold infrage stellen, sondern auf die entsprechenden Unterschiede deutlich machen. Als Oberstudienrat gehört man im RB Detmold zu den oberen 10 Prozent der Einkommensskala, im RB Münster oder RB Köln zum unteren Durchschnitt in der Einkommensskala. Wirtschaftlich ist das ein enormer Unterschied. Das ist einfach eine Feststellung.

    ..die auch bereits auf mehrere Arten beantwortet wurde. Es gibt schlicht keine Notwendigkeit, ohnehin gut nachgefragte Regionen noch attraktiver zu machen. Das ist im Ürigen auch mit dem Alimentationsprinzip vereinbar, wie das Bundesverfassungsgericht mit Urteil vom 06.03.2007 (AZ 2 Bvr 556/04) feststellte.

  • [...] im RB Münster oder RB Köln zum unteren Durchschnitt in der Einkommensskala.

    Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Ich wohne in der Stadt mit dem höchsten verfügbaren Einkommen (netto 39.443€) in ganz Nordrhein-Westfalen und mein Nettoeinkommen ist mit A13 auch hier überdurchschnittlich (netto 44.830€).

  • "Ich weiß, dass es in Bayern für München Ortszuschläge von bis zu 500 Euro gibt."


    Also den "Münchenzuschlag" gibt es für Beamte nur bis Besoldungsgruppe A10.


    Im Januar diesen Jahres wurde der bisherige "Münchenzuschlag" seitens der Stadt für die Angestellten verdoppelt.


    Aber auch nur bis E10. Ab E10/A10 sollte der einfache Satz (ca. 175,00 €) gezahlt werden.


    Der Freistaat Bayern hat es verboten, dieses Angebot auf die Beamten zu übertragen. Es würde das "Gehaltsgefüge" durcheinander gebracht.


    Somit bekommen nur die Angestellten den Zuschlag.


    Und über die Mietpreise in den Metropolen von NRW können wir in München nur müde lächeln...

  • Ich fürchte du musst selbst im RB Detmold noch zwischen den Großstädten und den übrigen insbesondere ländlichen Ortschaften insbesondere im östlichen Teil des RB's unterscheiden.

    • Offizieller Beitrag

    Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Ich wohne in der Stadt mit dem höchsten verfügbaren Einkommen (netto 39.443€) in ganz Nordrhein-Westfalen und mein Nettoeinkommen ist mit A13 auch hier überdurchschnittlich (netto 44.830€).

    Vielleicht mag der TE ja seine Rechnung ein wenig aufschlüsseln...

  • Meine Rechnung, Immobilie, gleiche Größe, gleiches Baujahr, 250 qm


    Düsseldorf (Speckgürtel, RB Düsseldorf): 890.000 Euro


    Lügde (RB Detmold): 150.000 Euro


    Das ist definitiv ein Unterschied.

  • dann vergleich deine Rechnung mal mit Städten wie Bielefeld oder Paderborn. Da ist der Unterschied schon nicht mehr so groß wie in Lügde.

    Mal ganz abgesehen von der sonstigen Infrastruktur Düsseldorf Speckgürtel vs. Lügde.

  • Das ist ja wohl ein Vergleich von Äpfeln mit Himbeeren. Lügde ist ein Dorf im Niemandsland. Düsseldorf unsere Landeshauptstadt.

    Wenn du schon solche Vergleiche anstellen willst, dann doch bitte mit vergleichbaren Städten wie z.B. Bielefeld!

  • Du verwechselst Lebenshaltungskosten mit Vermögen. Den hohen Immobilienpreise stehen auch hohe Immobilienwerte gegenüber. Und nein, der Staat ist nicht dazu verpflichtet, Beamten, die freiwillig in Großstädten wohnen, auch noch einfacher zu Vermögen zu verhelfen.


    PS: Deine Ausgangsbehauptung bezog sich im Übrigen auf Einkommen, die in den Städten so hoch seien, dass Lehrkräfte unter Durchschnitt liegen würden. Vielleicht magst du diese Behauptung mal mit Zahlen belegen, ich finde nur niedrigere Durchschnittswerte.

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